Diskussion historischer Ereignisse Dreivierteldeutscher unter Hitler
Re: Zurück zur Sache
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist wirklich eine sehr schöne Mitteilung, mich hat sein Bericht auch sehr beeindruckt. Da kann man nur hoffen, das er diese peinliche Diskussion nicht gelesen hat.
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Gruß Marina
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Gruß Marina
Viel Spass mit meinem Rosenstrauß, den du Merit weggenommen hast. Er war nun wirklich nicht für dich bestimmt.
Wat muut, dat muut, gell?
Übrigens: so einen Bericht wie den, den du dauernd aus den Blogs zitierst, habe ich ab meiner Jugend mehrfach bekommen, und zwar von meinem Vater, fast 1:1 identisch. Darum hat er mich nicht sonderlich berührt. Das war das Schicksal vieler Deutschen jener Zeit. Dieses Thema mit Variationen hat einer ganze Generation von Verlegern Arbeit beschafft. Der berühmteste Autor zu diesem Thema war Heinrich Böll.
Buchtitel gerne jederzeit!
Und hier nochmal für Meritaton:
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silhouette
Wat muut, dat muut, gell?
Übrigens: so einen Bericht wie den, den du dauernd aus den Blogs zitierst, habe ich ab meiner Jugend mehrfach bekommen, und zwar von meinem Vater, fast 1:1 identisch. Darum hat er mich nicht sonderlich berührt. Das war das Schicksal vieler Deutschen jener Zeit. Dieses Thema mit Variationen hat einer ganze Generation von Verlegern Arbeit beschafft. Der berühmteste Autor zu diesem Thema war Heinrich Böll.
Buchtitel gerne jederzeit!
Und hier nochmal für Meritaton:
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silhouette
@ silhouette,
ich weiß nicht, warum Du hier deinen Blumenstrauß doppelt eingestellt hast, aber ich habe begriffen, dass Dir persönliche Befindlichkeiten wichtiger sind als der in diesem Thread angekündigte Beitrag. Als Eröffner dieses Threads lege ich allerdings Wert darauf, ihn seiner Bestimmung zuzuführen und verlinke eben noch einmal "Dreivierteldeutscher unter Hitler".
--
karl
ich weiß nicht, warum Du hier deinen Blumenstrauß doppelt eingestellt hast, aber ich habe begriffen, dass Dir persönliche Befindlichkeiten wichtiger sind als der in diesem Thread angekündigte Beitrag. Als Eröffner dieses Threads lege ich allerdings Wert darauf, ihn seiner Bestimmung zuzuführen und verlinke eben noch einmal "Dreivierteldeutscher unter Hitler".
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karl
Lieber Karl,
das freut mich, dass die Blumen an der ersten, eigentlich dafür von mir gedachten Stelle auch auf meinem Bildschirm jetzt wieder erscheinen. Danke.
Darfst jetzt gerne den zweiten Strauß löschen.
Und um dir im Gegenzug eine Freude zu machen, verlinke ich den besagten Bericht, extra für dich, damit er nun wirklich von allen angeschaut wird.
Eimerchen und Schäufelchen kann ich dir über den Bildschirm leider nicht zur Verfügung stellen.
Interessant in deiner Reaktion war allerdings, dass du bei mir gar keinen Beitrag zur Sache hast entdecken wollen. Nee, eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet.
Warum fällt mir gerade jetzt dein Film mit deinem Päckchen aus Libyen ein?
--
silhouette
das freut mich, dass die Blumen an der ersten, eigentlich dafür von mir gedachten Stelle auch auf meinem Bildschirm jetzt wieder erscheinen. Danke.
Darfst jetzt gerne den zweiten Strauß löschen.
Und um dir im Gegenzug eine Freude zu machen, verlinke ich den besagten Bericht, extra für dich, damit er nun wirklich von allen angeschaut wird.
Eimerchen und Schäufelchen kann ich dir über den Bildschirm leider nicht zur Verfügung stellen.
Interessant in deiner Reaktion war allerdings, dass du bei mir gar keinen Beitrag zur Sache hast entdecken wollen. Nee, eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet.
Warum fällt mir gerade jetzt dein Film mit deinem Päckchen aus Libyen ein?
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silhouette
Ich danke Dir doch für Deine doppelten Blumen, Silhouette. Auch wenn primär nicht für mich gedacht, sind Blumen immer schön und damit wollen wir doch keinen Krieg führen. Udos Bericht ist inzwischen bei Wikipedia verlinkt.
Ich habe schon gelesen, dass auch Dein Vater ein Betroffener war und deiner Meinung nach sehr viele solcher Berichte existieren. Dies steht etwas im Widerspruch zu dem, was bei Wikipedia zu lesen ist:
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karl
Ich habe schon gelesen, dass auch Dein Vater ein Betroffener war und deiner Meinung nach sehr viele solcher Berichte existieren. Dies steht etwas im Widerspruch zu dem, was bei Wikipedia zu lesen ist:
Wikipedia[/url]]Die wechselhafte Rolle der „Mischlinge“ in der Wehrmacht ist nur teilweise erforscht und unübersichtlich.Es scheint also doch noch sinnvoll zu sein, Überlebende zu befragen und Erfahrungsberichte zu sammeln. Wenn deines Vaters Erlebnisse tatsächlich fast "1:1 identisch" wie Du schreibst mit Udos Erfahrungen übereinstimmen, dann wäre das für die Forschung bestimmt wichtig, wenn Du sie aufschreibst.
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karl
Aber Schorsch,
wir alle waren Mischlinge in diesem Gebiet wo ich geboren war, eine starke Zugehörigkeit zum eine bestimmte Volksgruppe fehlte uns, das stimmt. Deswegen sagen alle dass ich ein Wurzellose Mensch bin. Woher könnte ich sowas haben? Was ich nicht kenne das bedauere nicht, alles hat seine Vorteile und Nachteile.
Die deutsche Vertriebene , das ist ein andere Kapitel. Wir lassen uns nicht vertrieben von unserem Haus, mit einem Unterschrift könnten wir bleiben,und unser Haut retten. Echte Ungare waren wir auch nicht, schon die Großeltern waren ordentlich gemischt.
Also keine saubere Rasse. Es ging damals um überleben , wäre ich erwachsene damals, hätte ich das gleiche gemacht. Unser gemütlichen Haus mit Garte, viele Tiere /Katzen. Hunde, Schweine, Enten, Hühner, Küken, sogar auch Bienen/ nur so hirmix dirmix da lassen, da überlegt sich jeder wenn eine Möglichkeit gibt da bleiben.
Nast
Stichwort Blumen: meine sind für Udo gedacht, mit einem Dank für die Offenheit mit der er uns ein schmerzhaftes und schwieriges Kapitel seines Lebens erzählt hat.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Grüße
Miriam
Mir wird da ein bisschen arg viel Wind um den Bericht von Udo Rühl gemacht.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich will diesem Bericht absolut nichts wegnehmen (warum sollte ich auch!) und bei aller Fährniss, die Udo Rühl widerfahren ist, so war es ihm doch vergönnt, dieser Kriegshölle zu entrinnen und nach Hause zurückzukehren.
Mein Vater wurde 1941 trotz heftiger Proteste seines Vorgesetzten (er arbeitet bei der Reichspost) und obwohl er schon vierfacher Familienvater war, noch eingezogen. Er war damals schon 37 Jahre alt, aber er war so genannter "Zwölfender", also Berufssoldat, und darauf konnte die Wehrmacht nicht verzichten.
Weihnachten 1942 war er noch einmal auf Urlaub zu Hause, am zweiten Weihnachtstag ist er zurückgefahren. Diese gespenstische Szene am Bahnhof, abends um 21.00 Uhr am Bahnsteig, umhüllt vom Dampf der Lokomotive, den herzzereißenden Abschied, es hat sich mir als 11jährigem unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt.
Aus Minsk schickte er uns noch eine Karte......und das wars dann! Vermisst! !
Wir haben nie erfahren, wann,wie und wo er umgekommen ist und das Martyrium zwischen Hoffen und Bangen ist die schlimmere Hölle als die bestätigte Gewissheit des Todes.
Meine Mutter musste uns vier alleine aufziehen, sie bekam jahrelang kein Geld von der Post, weil unser Vater ja nicht als gefallen galt.
So haben viele ihr Los zu tragen gehabt, unterschiedlich in der Ausprägung, aber letztlich alle mit Leid behaftet.
Ich habe Udo Rühls Bericht mit großem Interesse gelesen und mich an manchen Stellen selbst entdeckt, denn auch ich war vier Jahre lang beim "Jungvolk", das waren die 10 - 14jährigen. Auch ich hatte eine Uniform, auf die ich stolz war und ich war auch vom Nationalsozialismus "angefressen", denn die haben ja alles getan, um die Jugend für sich zu gewinnen.
In der 8.Volksschulklasse 1944 wurden wir zum Kriegsdienst beurlaubt. Viele meiner Klassenkameraden kamen noch zur Flak, ich war der Jüngste, weshalb man mich wohl nicht holte. Statt dessen habe ich dann im November 1944 gleich meine Kaufmannslehre begonnen.
Als der Krieg zu Ende war, begann dann auch wieder die Schule und zwar die kaufm.Berufsschule und da erinnere ich mich noch daran, wie unser Lehrer kritische Worte über den Nationalsozialismus äußerte, worauf ihn einer meiner Mitschüler beinahe verprügelt hätte.
Was mir weiterhin an Udo Rühls Bericht gefällt, ist die Tatsache, dass er nicht versucht, irgendetwas zu beschönigen und so zu tun, als sei seine Familie gegen Hitler gewesen. Auch in meiner Familie war das so ähnlich. Ich habe Jahre gebraucht, um mich davon zu lösen und erinnere mich daran, was ich für betretene Gesichter bei einem Kaffeekränzchen erzeugte, als ich konstatierte, dass "für mich Hitler der größte Verbrecher ist, weil er die Schuld dafür trage, dass mein Vater nicht mehr aus Rußland zurückgekehrt ist".
Wer diese Zeit nicht selbst miterlebt hat, sollte sich also tunlichst mit Bemerkungen über die angebliche Untätigkeit der damaligen Generation zurückhalten.
--
eko
Damit wir uns richtig verstehen: Ich will diesem Bericht absolut nichts wegnehmen (warum sollte ich auch!) und bei aller Fährniss, die Udo Rühl widerfahren ist, so war es ihm doch vergönnt, dieser Kriegshölle zu entrinnen und nach Hause zurückzukehren.
Mein Vater wurde 1941 trotz heftiger Proteste seines Vorgesetzten (er arbeitet bei der Reichspost) und obwohl er schon vierfacher Familienvater war, noch eingezogen. Er war damals schon 37 Jahre alt, aber er war so genannter "Zwölfender", also Berufssoldat, und darauf konnte die Wehrmacht nicht verzichten.
Weihnachten 1942 war er noch einmal auf Urlaub zu Hause, am zweiten Weihnachtstag ist er zurückgefahren. Diese gespenstische Szene am Bahnhof, abends um 21.00 Uhr am Bahnsteig, umhüllt vom Dampf der Lokomotive, den herzzereißenden Abschied, es hat sich mir als 11jährigem unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt.
Aus Minsk schickte er uns noch eine Karte......und das wars dann! Vermisst! !
Wir haben nie erfahren, wann,wie und wo er umgekommen ist und das Martyrium zwischen Hoffen und Bangen ist die schlimmere Hölle als die bestätigte Gewissheit des Todes.
Meine Mutter musste uns vier alleine aufziehen, sie bekam jahrelang kein Geld von der Post, weil unser Vater ja nicht als gefallen galt.
So haben viele ihr Los zu tragen gehabt, unterschiedlich in der Ausprägung, aber letztlich alle mit Leid behaftet.
Ich habe Udo Rühls Bericht mit großem Interesse gelesen und mich an manchen Stellen selbst entdeckt, denn auch ich war vier Jahre lang beim "Jungvolk", das waren die 10 - 14jährigen. Auch ich hatte eine Uniform, auf die ich stolz war und ich war auch vom Nationalsozialismus "angefressen", denn die haben ja alles getan, um die Jugend für sich zu gewinnen.
In der 8.Volksschulklasse 1944 wurden wir zum Kriegsdienst beurlaubt. Viele meiner Klassenkameraden kamen noch zur Flak, ich war der Jüngste, weshalb man mich wohl nicht holte. Statt dessen habe ich dann im November 1944 gleich meine Kaufmannslehre begonnen.
Als der Krieg zu Ende war, begann dann auch wieder die Schule und zwar die kaufm.Berufsschule und da erinnere ich mich noch daran, wie unser Lehrer kritische Worte über den Nationalsozialismus äußerte, worauf ihn einer meiner Mitschüler beinahe verprügelt hätte.
Was mir weiterhin an Udo Rühls Bericht gefällt, ist die Tatsache, dass er nicht versucht, irgendetwas zu beschönigen und so zu tun, als sei seine Familie gegen Hitler gewesen. Auch in meiner Familie war das so ähnlich. Ich habe Jahre gebraucht, um mich davon zu lösen und erinnere mich daran, was ich für betretene Gesichter bei einem Kaffeekränzchen erzeugte, als ich konstatierte, dass "für mich Hitler der größte Verbrecher ist, weil er die Schuld dafür trage, dass mein Vater nicht mehr aus Rußland zurückgekehrt ist".
Wer diese Zeit nicht selbst miterlebt hat, sollte sich also tunlichst mit Bemerkungen über die angebliche Untätigkeit der damaligen Generation zurückhalten.
--
eko
@eko
Sicherlich steckt nicht in jedem von uns der Mut, sich gegen Mord und Totschlag auf zu lehnen. Trotzdem ist es für das deutsche Volk beschämend, dass von den Millionen Humanisten, als die wir uns gerne darstellen, nur ca. 700 die Chuzpe hatten, ihre jüdischen Nachbarn vor der Nazi-Barbarei zu verstecken.
Sicherlich steckt nicht in jedem von uns der Mut, sich gegen Mord und Totschlag auf zu lehnen. Trotzdem ist es für das deutsche Volk beschämend, dass von den Millionen Humanisten, als die wir uns gerne darstellen, nur ca. 700 die Chuzpe hatten, ihre jüdischen Nachbarn vor der Nazi-Barbarei zu verstecken.
@ Karl..,
@ to whom it may concern...,
es steht zu lesen, dass ich für Udo bereits einen Kommentar schrieb in seinem Bericht...., das war am 01.12.09 ! Seitdem geschah einiges.
Selbst bin ich Jahrgang 1936.
Mein Vater lebte 1896- 1963.
Er hat den e r s t e n Weltkrieg komplett mitgemacht.
Ich besitze noch einen Bericht davon.
Ehrliche gute Adventsgrüße allen, M
@ to whom it may concern...,
es steht zu lesen, dass ich für Udo bereits einen Kommentar schrieb in seinem Bericht...., das war am 01.12.09 ! Seitdem geschah einiges.
Selbst bin ich Jahrgang 1936.
Mein Vater lebte 1896- 1963.
Er hat den e r s t e n Weltkrieg komplett mitgemacht.
Ich besitze noch einen Bericht davon.
Ehrliche gute Adventsgrüße allen, M