Diskussion historischer Ereignisse Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.

Viele Menschen haben berechtigte Sorgen, wenn sie die große Zahl der Flüchtlinge sehen, denen wir nun ein neues Zuhause anbieten müssen. Schaffen wir das oder schaffen wir das nicht?

Von vielen Menschen werden oft die hohen Kosten genannt, wenn sie sagen "Wir schaffen das nicht". Ich gehe davon aus, dass diese Sorge bei vielen echt und nicht anstelle eines "Wir wollen keine Fremden" nur vorgeschoben ist.

Diese Menschen sollten sich durch Fakten überzeugen lassen, deshalb verlinke ich jetzt hier einmal eine Anzahl von Artikeln, die zeigen, dass unsere Wirtschaft von den Flüchtlingen profitieren wird, wir die humanitären Probleme also durchaus stemmen können, wenn wir wollen.

Was die Wirtschaft von den Flüchtlingen hat (Tagesspiegel)

Einschätzung von Ökonomen: Flüchtlingskrise stützt deutsche Wirtschaft (Spiegel-Online)

Flüchtlingsstrom schiebt deutsche Wirtschaft an (Welt.de)

Ausgaben für Flüchtlinge stärken die Wirtschaft (Zeit.de)

usw. u.s.f. Es ist unendlich viel dazu zu finden, aber es ist auch logisch für den, der ein wenig Ahnung davon hat, wie die Wirtschaft funktioniert.

Karl

Nimm im Durchschnitt pro Wohnungen nur einen Finanzierungsbedarf von 200.000,-EUR.

Das ist eindeutig zu hoch gegriffen. Da gehst Du scheinbar von Grundstückspreisen im Raum Stuttgart, zudem von Wenigfamilienhäusern aus und hast dann auch noch nicht die Herstellungskosten, sondern den Kaufpreis solcher Wohnungen im Auge.

Die Probleme und auch die Investitionen sind groß, aber wir sollten sie nicht noch größer machen als sie sind.

Ich kann auch nur noch einmal betonen, dass die notwendigen Investitionen ein gewaltiges Konjunkturprogramm für die Wirtschaft darstellen. Da letztlich in Menschen investiert wird, wird das auch nicht einfach als Strohfeuer erlöschen, sondern eine nachhaltige Wirkung entfalten.

Das ist übrigens Realismus, nicht die Xenophobie, die hier manche verbreiten.

Karl

Ja Karl,

ich will Dir nicht widersprechen, da meine Zahlen fiktiv sind. Allerdings gilt die Situation nur für heute, dieses Jahr und es drängen weiterhin hunderttausende Flüchtlinge nach und es soll so weiter gehen, Jahr für Jahr. Hinzu kommt jeweils etwa das Drei- bis Vierfache an Familiennachzug. Rechne Du bitte nach, Karl. Mir ist bereits schwindelig.

Nun kommt Erdogan und will Visafreiheit für die Türkei. Er sieht seinen Einfluß in der Bundesrepublik schwinden, unter der wachsenden Anzahl der Araber gegenüber "seinen" Türken. Araber sind auf Türken nicht gut zu sprechen, mein marokkanischer Nachbar spricht von "Dönermuslim". Syrer akzeptiert er, was er aber von Irakern hält oder Afghanen, möchte ich hier nicht schreiben, dagegen ist das, was Du hier fremdenfeindlich nennst, die reinste Liebeserklärung. Es gilt zu bedenken, daß Nationalismus und Rassismus in den Heimatländern der Geflüchteten eher zum selbstverständlichen Denken gehört.

Was passiert an den Grenzen, deren Kontrolle wir nicht beeinflussen können? An der bulgarischen Grenze wurde der erste Flüchtling durch einen Schuss getötet. Ein Polizist habe in die Luft geschossen und ein Querschläger den Mann unglücklich getroffen. Daß der bulgarische Himmel nicht voller Geigen hängt, ist mir klar, aber ebenso hängt er sicher nicht voller Eisen, das einen Querschläger verursachen kann. In die Luft geschossen oder doch aus Angst gezielt? Was passiert, wenn Länder wie Ungarn, Bulgarien o.a. anfangen, ihre Grenzen wirklich zu verteidigen und es viele Tote gibt? Wie reagieren dann "unsere" Flüchtlinge?

Unbegründete Panikmache? Ich hoffe, daß es so ist und schreibe nicht weiter. Aber es gilt darauf vorbereitet zu sein, sonst bleibt die Bundesrepublik nicht bunt (was sie ja schon war und ist), sondern wir erleben unser blaues Wunder.

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adam

Ich gehe auch davon aus, daß von diesem geplanten Wohnungsbauprogramm nicht nur Flüchtlinge profitieren, sondern auch deutsche Bürger mit niedrigem Einkommen.

Monja.

Das würde ja bedeuten, dass das reiche Deutschland manche seiner Einwohner in schlechten Wohnverhältnissen hausen lässt? Oder meinst du für die Einwohner mit wenig Einkommen soll der Erwerb von Eigentum ermöglicht werden?

Deine Argumentation ist sehr gefährlich. Denn dann könnte wirklich die Wut greifen.

Ciao
Hobbyradler

Noch nicht davon gelesen oder gehört, daß es schwierig ist bezahlbaren Wohnraum für Familien mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung zu finden???

Monja.

Doch ich habe davon gehört. Würde es mir von den Wohnverhältnissen her schlecht gehen, wäre ich allerdings erstaunt, meinen Wunsch nach einer besseren Bleibe durch den Zuzug von Asylanten gelöst zu bekommen.

Wäre ich ohne Asylsuchende weniger wert? !!!!!

Das Argument ist kontraproduktiv. Ich verstehe auch nicht warum die Aufnahme von Asylsuchenden billig geredet werden muss? Willst du sie aufnehmen oder nicht?

Ciao
Hobbyradler

Meine Einstellung zur Flüchtlingsfrage habe ich bereits schon oft kund getan.
Es sind Menschen in Not und brauchen unsere Hilfe.

Dazu gehört auch, daß sie in Deutschland aufgenommen werden!

Ich persönlich kann keine aufnehmen, lebe selbst nur in einer Mietwohnung.

Monja.

Ich persönlich kann keine aufnehmen

Hallo Monja,

dies wollte ich auch nicht verlangen, da habe ich mich vielleicht unverständlich ausgedrückt.

Aber kannst du verstehen,dass ich ziemlich sauer wäre, nur wegen der Flüchtlinge eine bessere Wohnung zu bekommen. Ohne Asylsuchenden in meiner unangenehmen Wohnung bleiben müsste.

Ciao
Hobbyradler

Möglich, daß auch ich mich nicht deutlich ausgedrückt habe.

Ich meinte eher, der soziale Wohnungsbau wurde schon lange stark zurück gefahren, wenn nicht sogar fast eingestellt.
Die Mieten, besonders in Ballungsräume stiegen so extrem, daß auch Personen mit einem etwas höheren Einkommen Probleme haben bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Nun findet der soziale Wohnungsbau endlich wieder statt und davon profitieren auch wir.

Die neu errichteten Mietshäuser sollen, dürfen nicht nur mit Flüchtlingen belegt werden, sondern es muß ein Mix aus deutschen und Flüchtlingen sein.

Sonst würden Gettos entstehen, was eine Integration erschweren würde.
Das ist meine Ansicht dazu.

Monja.

Was mich immer wieder erstaunt ist, daß Flüchtlinge zwar als hilfsbedürftig, aber dann nur als statistische Größe wahrgenommen werden, die in Wohnungen, Jobs oder Ausbildung gesteckt werden oder auch nicht, je nachdem, für welche Meinung sie herhalten müssen.

Bis jetzt habe ich noch niemanden fragen hören, wie sich die Menschen, die ja alle Individuen sind, ihr neues Leben vorstellen. Wie wollen sie wohnen, leben, wie/was arbeiten und was tun sie, wenn sich ihre Vorstellungen nicht erfüllen?

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adam