Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.

Diskussion historischer Ereignisse Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.

ehemaligesMitglied42
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf Tina1 vom 12.09.2015, 09:57:19
ob alt, krank arm, alle die Hilfe benötigen; ( aus den Kriegzuständen in der Heimat) sollten sie bekommen, nur erschleichen sollte sich niemand, der nur leicht zu einem besseren Leben strebt. Darum sind eben staatlliche Kontrollen so wichtig und nicht das herüberwinken in den angeblichen Wohlstand, aus Ohnmacht, weil man die Situation nicht beherrscht.
Ich sage armes Deutschland, deine Ohnmacht und das Nicht "Können" und dein mangelnder Mut , wird dir auf die Füße fallen.
bukamary
bukamary
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von bukamary
als Antwort auf Tina1 vom 12.09.2015, 09:57:19
Hallo Tina,
für mich war nicht erkennbar, dass Du Dich mit der Aussage
Also an Geld für die Flucht, fehlt es den meisten Syriern bestimmt nicht, auch für die Familien, aber die meisten kommen trotzdem allein.

wohl überwiegend auf die syrischen Teilnehmer an Talkshows bezogen hast. In dem Fall hätte ich auf Deinen Beitrag wohl kaum geantwortet. In der Regel sind die Gäste meines Wisssens ausgesucht.
Vielleicht liest Du meinen Beitrag einfach noch mal. Ich kann mich nicht erinnern und habe es auch nicht gelesen, dass Du unrecht hast. verstehen und interpretieren sind manchmal zwei paar Schuhe.
Aber gut zu wisssen, dass Du meinen Beitrag bereits als aggressiv empfunden hast.

bukamary
wandersmann
wandersmann
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaligesMitglied42 vom 12.09.2015, 10:46:22
ob alt, krank arm, alle die Hilfe benötigen; ( aus den Kriegzuständen in der Heimat) sollten sie bekommen, nur erschleichen sollte sich niemand, der nur leicht zu einem besseren Leben strebt.
geschrieben von Paris1


Ein seit langem in Deutschland lebender Syrer, der sich in der Flüchtlingshilfe sehr engagiert, sprach heute morgen im mdr zur Problematik. Er sagte, dass nur ganz wenige Menschen direkt aus einem Kriegsgebiet zu uns kommen. Fast alle Flüchtlinge finden zunächst Asyl in den Nachbarländern, im Libanon, in Jordanien und der Türkei, d.h., sie sind dort in Sicherheit, haben Obdach, med. Betreuung und Verpflegung. Alles natürlich nur im Rahmen der dortigen Möglichkeiten. Dass diese in Europa natürlich besser sind, ist dort allen bekannt, und die Einladung von Fr. Merkel, alle aufnehmen zu können, die das möchten, wirkt natürlich wie ein Katalysator für die Flüchtlingszüge. Kann man gut verstehen.
Deutschland wird in dieser Frage über kurz oder lang aber an seine Leistungsgrenzen stoßen, ganz ohne Zweifel. Von der mit Sicherheit schwindenden Akzeptanz der Bevölkerung zu dieser Politik ganz zu schweigen.

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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 12.09.2015, 13:30:57

Er sagte, dass nur ganz wenige Menschen direkt aus einem Kriegsgebiet zu uns kommen. Fast alle Flüchtlinge finden zunächst Asyl in den Nachbarländern, im Libanon, in Jordanien und der Türkei, d.h., sie sind dort in Sicherheit, haben Obdach, med. Betreuung und Verpflegung.

Das wurde mir auch von einem Bekannten, der schon seit Jahren in Holland lebt, bestätigt.
Bruny
Medea
Medea
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.09.2015, 14:30:31
"Zitat von wandersmann_1

Er sagte, dass nur ganz wenige Menschen direkt aus einem Kriegsgebiet zu uns kommen. Fast alle Flüchtlinge finden zunächst Asyl in den Nachbarländern, im Libanon, in Jordanien und der Türkei, d.h., sie sind dort in Sicherheit, haben Obdach, med. Betreuung und Verpflegung."

Die Welt ist voller Gerüchte.
Sollte der tatsächliche Wahrheitsgehalt zwar nur klein sein, aber dennoch auf einige Tausend Asylanten zutreffen, dann sind
Frau Merkel und Co. und ganz Europa gewaltig getäuscht worden.
Wer vor der unmittelbaren Bedrohung durch Krieg und auf sein Leben flieht und Schutz sucht, muß geschützt werden, dafür sind
Asylgesetze da, - aber ich mag mir gar nicht ausdenken, sollten
die vielen Gerüchte doch ein Körnchen Wahrheit enthalten.

Medea.

bukamary
bukamary
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von bukamary
als Antwort auf wandersmann vom 12.09.2015, 13:30:57
. Er sagte, dass nur ganz wenige Menschen direkt aus einem Kriegsgebiet zu uns kommen. Fast alle Flüchtlinge finden zunächst Asyl in den Nachbarländern, im Libanon, in Jordanien und der Türkei, d.h., sie sind dort in Sicherheit, haben Obdach, med. Betreuung und Verpflegung. Alles natürlich nur im Rahmen der dortigen Möglichkeiten.

Das die Syrer im Grenzgebiet der Nachbarländer unterkommen ist ansich keine neue Information, auch dass diese weit mehr aufgenommen haben wie wir. Dass da mancher von diesen sich dann weiter auf den Weg machen ist auch an sich nichts neues mehr. Möglicherweise liegen diese Flüchtlingseinrichtungen ja auf dem Weg und von daher wäre es ja auch nicht weiter verwunderlich.Richtig ist, dass dies eigentlich kaum kommuniziert wird. Vor einiger Zeit war auch ein Bericht im fernsehen, habe ich nicht so schnell gefunden, und ich meine mich zu erinnern, dass berichtet wurde, dass diese teilweise völlig überfüllt waren und z.T auch nicht für den Winter geeignet.
Tatsächlich bleibt für mich aber die Frage warum sich dann so viele auf die lebensgefährliche Weiterreise machen wenn sie in Sicherheit sind und ausreichend versorgt und sich zudem auch den weiteren Demütigungen aussetzen, die ja auch traumatisiernd sein können?
Und als die Einladung von Frau Merkel kam, warenn viele von denen die jetzt hier sind schon längst auf dem Weg.

bukamary

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Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ingo vom 06.09.2015, 17:10:14
Zitat ingo: Mir fällt es angesichts des toten Kindes schwer, Gedanken an die über 100 von Boko Haram in Afrika verschleppten Mädchen zu verdrängen. Ein Foto von einem toten Kind vermag es, die Welt zu erschüttern, während die Erinnerung an die Mädchen bereits verdrängt worden ist. Als der Junge ertrunken ist, sind auf der Welt übrigens tausende Menschen verhungert und in Kriegen ermordet worden. Ich finde es schändlich, dass dieses tote Kind bei uns quasi glorifiziert wird, während andere Kinder in Afrika massenweise verhungern und verdursten. Diese Kind ist in erster Linie ein "mediales Fressen", das dem Fotografen wahrscheinlich auch noch Geld bringt.

Ingo, Du sprichst genau die Gedanken aus, die mich beim Anblick des toten Kindes überfielen.

Es ist lobenswert dass viele Menschen eine so große Hilfsbereitschaft gegenüber den "Fremden" aufbringen, nur frage ich mich ob diese auch so groß ist bei den Menschen in unserem Land, die obdachlos sind und am Rande der Existenz leben müssen. Hier verlässt man sich auf staatliche Zuwendungen (die übrigens Flüchtlinge auch bekommen), aber freiwillige Hilfe in dem Ausmaß wie aktuell habe ich unseren Landsleuten gegenüber noch nicht beobachten können.

Im übrigen bereitet mir dieser enorme Flüchtlingsstrom von Menschen aus einer völlig fremden Kultur auch Angst. Wie mag sich die Zukunft gestalten wenn die Flüchtlinge hier Fuß gefasst haben und ihre Familien nachkommen lassen?

Sirona
wandersmann
wandersmann
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Medea vom 12.09.2015, 14:58:35
@ medea

Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen lässt sich natürlich nur schwer überprüfen, keine Frage.

In dem selben Interview ging der Marokkaner auch auf die Problematik des Handels mit gefälschten syrischen Pässen ein. Ein syrischer Pass nämlich ist momentan Gold wert, öffnet er doch sämtliche Türen für ein Bleiberecht in Deutschland. Laut "tagesspiegel" kostet ein gut gefälschter syrischer Pass auf dem türkischen Schwarzmarkt momentan um die 1.500 Dollar.
In den letzten Tagen fielen dem deutschen Zoll Pakete mit hunderten gefälschten syrischen Pässen in die Hände.
Zoll beschlagnahmt Pakete mit gefälschten syrischen Pässen

Im besagten Interview sprach der Marokkaner von einer bis dato nicht gekannten Trittbrett-Mentalität. So habe er Marokkaner, Ägypter und Algerier erlebt, die sich als syrische Kriegsflüchtlinge ausgaben, nur um den begehrten Asylstatus in Deutschland zu erreichen. Einerseits verständlich - andererseits - pfui Deibel, was für Kameradenschweine.

im Podcast den Beitrag von 8.30 anklicken

"Es ist jetzt oder nie - gratis nach Europa zu kommen"
Medea
Medea
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von Medea
als Antwort auf wandersmann vom 12.09.2015, 23:41:21
@ Wandersmann

Das Interview mit dem Dolmetscher war für mich sachlich
und dadurch glaubwürdig, - die Spreu von dem Weizen
zu trennen ist unerläßlich, auch wenn ich nicht weiß, wie
da vorgegangen werden kann. Vielleicht der erste Weg, sich
einzugestehen, daß tausendfach Mißbrauch mit dem deutschen
Asylgesetz getrieben wird. Damit wird es ausgehebelt.
Enttäuschungen im Aufnahmeland bleiben nicht aus.
Keine einfache Sache, sich vorzustellen, daß selbst
die schlimmste Lage ausgenutzt werden kann. Klare Köpfe
zu behalten. in der jetzigen Situation die richtigen Entscheidungen
zu treffen, eine Mammutaufgabe. Aber wie zu bewerkstelligen?
Auch in meiner Brust streiten sich die Gefühle.

Medea
Edita
Edita
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Re: Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.
geschrieben von Edita
als Antwort auf Medea vom 13.09.2015, 08:08:12
Liebe Medea - daß man in dieser unübersichtlichen Lage in diesen Tagen von seinem Verstand und von seinen Gefühlen hin und her gerissen wird, sehe ich als vollkommen normal an, ich bin sicher, daß sich da niemand von ausnehmen wird, und trotzdem sollte die Überzeugung daß geholfen werden muß, auch wenn Asyl-Mißbrauch getrieben wird, Oberwasser behalten, Mißbrauch wird in allen Lebenslagen und in allen Schichten und an allen Orten betrieben, aber die Humanität darf sich davon nicht abschrecken lassen, wo täten wir da hinkommen? Im Verhältnis zu den Hilfesuchenden und den Schutzbedürftigen sind doch die Betrüger nur eine Handvoll, oder nicht?

" Gut eine Million Syrer sind nach Angaben des UNHCR, des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, vor dem Bürgerkrieg in den Libanon geflohen. Fast zwei Millionen haben sich in der Türkei in Sicherheit gebracht, gut 600.000 in Jordanien und 250.000 im Irak. Insgesamt über vier Millionen Menschen sind aus Syrien in die Nachbarländer geflohen. Und nicht wenige von ihnen fragen sich, wie lange sie noch dort bleiben sollen. "Eigentlich", sagen Syrer in Beirut, "eigentlich ist jeder bescheuert, der noch hier ist."

Das Bild des toten Aydan Kurdi hat einige Syrer im Libanon davon abgehalten, sich auf den Weg nach Europa zu machen, vor allem jene mit kleinen Kindern. Viele andere aber sind auf dem Sprung oder bereits unterwegs. Der Preis für die illegale Passage, den Menschenschmuggler verlangen, liegt derzeit bei 2000 Dollar. Die Route führt über den Hafen der nordlibanesischen Stadt Tripoli mit einem regulären Schiff in die Türkei. Die Schiffe sind auf Tage und Wochen hinaus ausgebucht.

Wohlhabendere Syrer, darunter viele Assad-Anhänger, fliegen ganz legal über Beirut in die Türkei und machen sich von dort aus auf den Weg. Mehrere Zeitungen berichten, dass Flugbegleiter auf diesen Strecken ihre Passagiere davon abhalten müssen, die Schwimmwesten zu klauen.

NGOs beklagen zunehmend die Abwanderung ihrer besten Mitarbeiter in Syrien: Ärzte, Psychologen, Lehrer gehen nach Europa. Weil sie sich finanziell nicht mehr über Wasser halten können. Oder weil sie keine Kraft, keine Hoffnung mehr haben. Es ist ein Teufelskreis. Wenn sie gehen, verschlechtert sich die Versorgung der Menschen in Syrien weiter – was wiederum die Flucht verstärken wird.


" Tatsächlich aber sind es nicht die Bilder aus Europa allein, die den Aufbruch beschleunigen. Hauptgründe sind die sich weiter verschärfende Lage in Syrien und der erhöhte Druck auf die Flüchtlinge in den Nachbarländern. Die libanesische Regierung verlängert den Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge nicht mehr, die Armee hat in den vergangenen Wochen mehrere Camps geräumt – vermutlich, weil sie nahe der syrischen Grenze ein Überschwappen der Kämpfe erwartet. Zudem haben die UN-Organisationen immer weniger Geld, um die Syrer in den Flüchtlingslagern zu versorgen. Der monatliche Food-Voucher des World Food Programme betrug vergangenes Jahr noch 30 Dollar pro Monat und Person, jetzt sind es nur noch 13,50. All das treibt immer mehr Leute auf den Weg nach Europa. "

Willkommen! Und Jetzt?

Dies ist ein langer Artikel über 4 Seiten, aber wenn man ihn liest, wird man in seiner Intension gestärktund überzeugt, daß hier, weil die Politik so elendig versagt, ( in Sachen Fluchtursachen ) die einzelnen Menschen das Heft in die Hand nehmen, und helfen und zusammenhalten müssen!

Edita

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