Diskussion historischer Ereignisse Die Welt ändert sich. Deutschland wird bunt.

@ adam,

ich habe niemandem etwas unterstellt und wo habe ich geschrieben, ich sei euphorisch? Das könnte ich jetzt auch als Unterstellung bezeichnen. Fokussieren wir uns doch inhaltlich auf das, was der jeweils andere geschrieben hat.

Karl

Gerne Karl,

doch kenne ich Deine Begeisterungsfähigkeit seit fast einem Jahrzehnt. Ist ja auch ok, sie steht der rigorosen Ablehnung gegenüber und trägt zum Gesamtbild bei.

Nur akzeptiere bitte, daß eine abwartende Haltung keine Ablehnung bedeutet. Sie hat sogar den Vorteil, entsprechend reagieren zu können, ohne falsche Hoffnungen zu wecken, auch im Interesse von Schutzsuchenden. Asyl ist eine gute Sache und ein Land, das es gewähren kann, kann darauf stolz sein. Wird die Asylmöglichkeit aber mißbraucht, ist das eine Herabsetzung des Landes und der Betrug macht das gute und notwendige Recht zur Behinderung von Schutzsuchenden und Verdummung der Gewährer.

Wie ich schon schrieb, kann ich ein Lied der Erfahrungen darauf singen.

--

adam

Das beziehst du hoffentlich nicht auf mich, denn eine statistische Basis hat in der Regel eine Verteilung.

lupus

Wird die Asylmöglichkeit aber mißbraucht, ist das eine Herabsetzung des Landes und der Betrug macht das gute und notwendige Recht zur Behinderung von Schutzsuchenden und Verdummung der Gewährer.

Wie ich schon schrieb, kann ich ein Lied der Erfahrungen darauf singen.
adam

Wirklich Adam - kannst Du das?
Oder ist es nicht vielmehr so, daß die seitens unserer Politiker nun so oft zitierten Begriffe wie
" Wirtschaftsflüchtling " und " Asylmißbrauch " nur von der bis vor ein paar Tagen anhaltenden Lethargie unserer Politiker ablenken sollten?

" Deutschland hat jeweils unter einem Prozent der Asylgesuche aus diesen Ländern stattgegeben, nur jeder tausendste serbische Antrag wurde positiv beschieden, aus Mazedonien waren es 0,3 Prozent, aus Albanien 0,4. "

Relativ verfolgt

Die Irrtümer in der Debatte über Balkan-Flüchtlinge

Edita

"""Es muss schwer fallen angesichts der Bilder..."""
Mir fällt es angesichts des toten Kindes schwer, Gedanken an die über 100 von Boko Haram in Afrika verschleppten Mädchen zu verdrängen. Ein Foto von einem toten Kind vermag es, die Welt zu erschüttern, während die Erinnerung an die Mädchen bereits verdrängt worden ist. Als der Junge ertrunken ist, sind auf der Welt übrigens tausende Menschen verhungert und in Kriegen ermordet worden. Ich finde es schändlich, dass dieses tote Kind bei uns quasi glorifiziert wird, während andere Kinder in Afrika massenweise verhungern und verdursten. Diese Kind ist in erster Linie ein "mediales Fressen", das dem Fotografen wahrscheinlich auch noch Geld bringt.

Optimismus hin, Euphorie her: Hast Du Dir mal die Mühe gemacht und meinen OT-Beitrag gelesen, Karl? Der sollte Dich ein Stück weit in die Wirklichkeit holen; denn die existiert neben Deinem Optimismus auch noch; und was ich geschrieben habe, ist auch kein Albtraum, sondern Realität, auf die ich mit meinem Beitrag zurückholen wollte.

Das bedeutet noch eine Menge Arbeit in OWL:

Auf tagesschau.de ist der Königssteiner Schlüssel, nach dem die Flüchtlinge verteilt werden, erläutert.

Karl

totes Baby am Strand, (darüber kursiert von einer angeblichen Tante in Kanada eine ganz andere Geschichte, die sehr ernüchternd klingt)

Ich bin in vielen der von Dir angesprochenen Gesichtspunkten an Deiner Seite. Einen Wendepunkt verbunden mit einer deutlichen "Entschärfung" des Flüchtlingsdrucks auf Ungarn konnte man unmittelbar nach der Veröffentlichung dieses Fotos feststellen. Nur einen Tag danach war der brit. Premier Cameron bereit, 15.000 syrische Flüchtlinge aus Camps aufzunehmen. Am Tag 2 nach dem Foto machte Merkel die Arme breit für 30.000 Flüchtlinge, die sich derzeit in Ungarn aufhalten. Alles wunderbar, keine Frage.
Was allerdings irritiert, ist die zeitliche Nähe zum Abdruck des Bildes des toten syrischen Kindes.
Das Bild von dem toten syrischen Jungen, der mit dem Kopf im Wasser am Strand liegt, wirkte von der ersten Sekunde an auf mich in einer ganz bestimmten Art "anders". Wie soll ich mir die Entstehung dieses Fotos vorstellen?
Es ist helllichter Tag am Strand eines belebten türkischen Badeortes. Da liegt nicht plötzlich ein Kind tot am Strand. Einfach so, aus heiterem Himmel. Es wird durch die Strömung allmählich an Land getrieben, aber diesen Vorgang müssen die Urlauber am Strand, die vorüberlaufenden Jogger doch gesehen haben. Wo sind die alle? Wieso haben die den Jungen nicht aus dem Wasser gezogen, und versucht wiederzubeleben? Wo sind die Rettungsschwimmer dieses Urlaubsortes? Wieso liegt der Junge einfach so allein im Wasser!!!! Was hat der Fotograf unternommen? Wieso ist ein Polizist als erster bei dem toten Kind und kein Notarzt?

Meiner Empfindung nach brachte dieses Bild eine Veränderung im Bewusstsein der Menschen hinsichtlich der Akzeptanz zur Aufnahme der Flüchtlinge mit sich. Und ganz offensichtlich sollte es das auch. Fast könnte man zu der Ansicht gelangen, eine PR_Agentur wurde beauftagt, DAS Bild der Bilder zum Flüchtlingsdrama zu liefern, was in der Lage ist, die Bürger noch "aufnahmebereiter" zu machen. Tausende Flüchtlinge sind bereits ertrunken, allesamt namens- und gesichtlos, bis dieser Junge angeschwemmt wurde. Ich habe die große Befürchtung, dass sein schrecklicher Tod instrumentalisiert wurde. Die unmittelbaren Reaktionen aus GB und D legen den Verdacht nahe.

Wenn ich meine ganze Abscheu über Deinen Text zum Ausdruck bringe, muss mich karl sperren.