Diskussion historischer Ereignisse Die Belagerung einer Kleinstadt - und die Folgen

Es ist hier auch nicht das eigentliche Thema, sondern es geht um die Entwicklung der Religion und die hypothetischen Frage, wie Geschichte anders hätte geschehen können, wäre die religiöse Entwicklung anders verlaufen.

Man kann natürlich gleichfalls fragen: Wie hätte sich (die jeweilige) Religion entwickelt, wäre die Geschichte anders verlaufen.

Es greift doch immer eins ins andere.

Was ist unter einer "religiösen Gesellschaft" zu verstehen?

Kann man zB Israel als "religiöse Gesellschaft" bezeichnen?

Mareike

Was ist unter einer "religiösen Gesellschaft" zu verstehen?

Kann man zB Israel als "religiöse Gesellschaft" bezeichnen?

Eine Frage die schwer zu beantworten ist, Mareike. Und zur selben Zeit, eine Frage die man sich oft stellt, wenn man immer wieder (und nicht als Tourist), in Israel gelebt hat.

Dazu habe ich einen Artikel gefunden, der die vielschichtige Problematik - m.E. gut beantwortet bzw. erklärt:

Miriam

Es ist hier auch nicht das eigentliche Thema, sondern es geht um die Entwicklung der Religion und die hypothetischen Frage, wie Geschichte anders hätte geschehen können, wäre die religiöse Entwicklung anders verlaufen.

Man kann natürlich gleichfalls fragen: Wie hätte sich (die jeweilige) Religion entwickelt, wäre die Geschichte anders verlaufen.

Es greift doch immer eins ins andere.

Was ist unter einer "religiösen Gesellschaft" zu verstehen?

Kann man zB Israel als "religiöse Gesellschaft" bezeichnen?

Mareike

Mareike,

ich meine, bei den Fragen, die Du ansprichst, kommt es auf die Sicht und Wertung an.

Aus Sicht der Bibel/der Religion, war es damals sicher eine "religiöse" Gesellschaft, für den König eine royale, für den Assyrer Sanherib eine aufrührerische und eventuell für einen verschmähten Sänger eine unmusikalische.

Es ist schon problematisch, den Begriff "Gesellschaft" allein zu definieren, einer Gesellschaft auch noch menschliche, meist individuelle Eigenschaften zuzuordnen, muß praktisch daneben gehen (siehe auch Parallelthread).

Und wie die Diskussion zeigt, sind Wechselbeziehungen innerhalb einer Gesellschaft auch schwierig zu erkennen und zu beurteilen. Wieder kommt es auf die Sicht der Dinge an, oft auch auf den Zweck, der durch die Beurteilung erreicht werden soll, wenn es nicht wertungsfrei versucht wird, um neue Erkenntnisse zu erlangen.

--

adam

@karl,
kleinste Säugetiere - waren es eierlegende? - haben das Inferno des Meteoriten damals überlebt. Man stelle sich vor, sie hätten sich neben den Sauropoden weiterentwickelt...

...
slash

Danke Miriam für diesen höchstinteressanten Link!
Vieles wußte ich nicht.

Mareike

Mareike, nebenbei ein kleiner Hinweis: der Artikel ist von der Bundeszentrale für politische Bildung verfasst - eine nachgeordnete Stelle im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern.

Aus eigener Erfahrung weiß ich wie sorgfältig die Informationen bzw. Dokumentationen bei solchen Stellen gesammelt und für das breite Publikum, verfasst werden.

LG

Miriam

- Zitat Mareike -

"Kann man zB Israel als "religiöse Gesellschaft" bezeichnen?"

Ohne jetzt auf irgendwelche Links zurückzugreifen, halte ich
Israel für einen säkularen Staat, in dem sich allerdings religiöse
Gesellschaften/Gruppierungen ausgebreitet haben bzw. zu
Tausenden aus dem Osten Europas eingewandert sind, um hier
unangefochten ihren strengen (altväterlichen) Glauben leben zu können.


Diese ultra-orthodoxen patriarchalen Juden stellen schon
für den weltlichen Staat ein Problem dar, zumal ihnen eine
Reihe von Privilegien zugestanden werden.

Den Staat Israel sehe ich nicht als religiöse Gesellschaft.

M.

" Ein jüdischer Staat im national-zionistischem Sinne ist ein Staat des jüdischen Volkes, dessen Identität vor allen auf gemeinsame Geschichte, auf Erinnerung der Verfolgungen in der Diaspora, auf eine gemeinsame pluralistische Kultur und auf der hebräischen Sprache beruht."
Zitat aus Miriams Link. http://www.bpb.de/internationales/asien/israel/45108/staat-und-religion

Wenn man aber sieht, wie stark die Gesetzgebung von religiösen Überzeugungen beeinflusst ist, stellt sich so manche Frage neu ...

Mareike

Positiv stimmt die Tatsache, dass in der neuen Regierung die in März 2013 vereidigt wurde, die Ultraortodoxen nicht mehr repträsentiert sind.
Dass die Siedlerpartei dabei ist, war zu erwarten.

Hoffnung macht die neue Partei, Jesch Atid, (Zukunftspartei) unter ihrem Gründer,
den Journalisten Jair Lapid.

Und wenn dieser einmal den Sessel von Bibi (Netanjahu) übernimmt...

Es ist aber leider ein langer Prozess. Dass die Orthodoxen schon jetzt nicht mehr in der Regierung sind, zeigt dass Bewegung in der politischen bzw. religiösen Szene Israels stattfindet.

Miriam

Hervorragende Diskussionsbeitraege. Aber schade, dass die Denklinie von Adam nicht weiter verfolgt wurde. Als thematisch undedarfete Leserin, hatte diese ein höchst spannendes Element.