Diskussion historischer Ereignisse Der Überfall auf Polen
-und Du warst im Lehramt?
weißt Du nichts über Stalin - oder wurde Dir verboten, darüber zu berichten?
Unser Pfarrer hat uns 1953 als dieser Massenmörder starb folgendes gesagt: Ihr seid Christen - und bitte, denkt nicht daran zu sagen: Gott sei Dank ist der tot
Auch er war ein Mensch.
So denke ich heute noch.
Das ist eben Christentum. Ich verstehe Eure Falschheit nicht - tut mir leid.
.
gila
Re: Der Überfall auf Polen
wie recht Du hast
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hafel
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hafel
Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gila, es geht hier nicht um Stalin, das ist nicht das Thema.
Es geht um die Frage, ob die Haltung "nie wieder Krieg" aus der Zeit nach der Beendigung des 2. Weltkrieges aufgeweicht wird.
Und um darüber zu diskutieren, muss nicht Stalin herangezogen werden.
Der hat dabei jetzt wirklich nichts zu suchen.
Wenn Du Christentum so auffasst, wie Du das hier äußerst, ist das Deine ganz private Sache.
Aber es wäre schön, wenn Unterstellungen des Nichtwissens, Ausdrücke wie Müll, Falschheit und weitere persönliche Angriffe unterbleiben könnten, weil Dir nicht zugestimmt wird.
Bis vor kurzem war dies eine spannende und lehrreiche Diskussion.
Wie wichtig solche Diskussionen sind, wird an deren Verlauf erkennbar.
--
meli
Es geht um die Frage, ob die Haltung "nie wieder Krieg" aus der Zeit nach der Beendigung des 2. Weltkrieges aufgeweicht wird.
Und um darüber zu diskutieren, muss nicht Stalin herangezogen werden.
Der hat dabei jetzt wirklich nichts zu suchen.
Wenn Du Christentum so auffasst, wie Du das hier äußerst, ist das Deine ganz private Sache.
Aber es wäre schön, wenn Unterstellungen des Nichtwissens, Ausdrücke wie Müll, Falschheit und weitere persönliche Angriffe unterbleiben könnten, weil Dir nicht zugestimmt wird.
Bis vor kurzem war dies eine spannende und lehrreiche Diskussion.
Wie wichtig solche Diskussionen sind, wird an deren Verlauf erkennbar.
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meli
Ja, meli, ich sehe es auch so, dass Gila uns die Notwendigkeit einer solchen Diskussion vor Augen führt.
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karl
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karl
"Hitler fiel in Polen ein und hat die damalige Wehrmacht dazu mißbraucht." gila
Für das Militär gilt das Gehorsamsprinzip. Befehle sind auszuführen. Im Hitlerreich kam hinzu, dass der Soldateneid auf den Führer, also Hitler, persönlich abgelegt wurde. Der Eid band die Soldaten an die Person des Führers unmittelbar. Im Russlandlied hieß es deshalb folgerichtig: "Führer befiehl, wir folgen dir!"
"In aller Deutlichkeit: Die Deutschen haben den Krieg begonnen und nicht etwa ein "Herr" Hitler!
Die Deutschen haben Ja geschrieen auf die Frage:
Wollt ihr den totalen Krieg!
Geh, schau Dir die alten Wochenschauen an, das wäre ein erster Schritt der Information und kein schlechter, ..."meli
Die Deutschen haben Ja geschrieen auf die Frage:
Wollt ihr den totalen Krieg!
Geh, schau Dir die alten Wochenschauen an, das wäre ein erster Schritt der Information und kein schlechter, ..."meli
Hitler war derjenige, der den Krieg entfesselte. Die Kriegsfreudigkeit im deutschen Volk hielt sich zum Verdruss Hitlers in Grenzen, wie das Jahr 1938 während der Sudetenkrise zeigte. Die Deútschen wollten wirtschaftliche Erfolge und Erfolge in der Außenpolitk (Revision des Versailler Vertrages). Hitler ließ als Testfall während der Sudetenkrise eine feldmarschmäßig ausgerüstete Division durch Berlin marschieren. Es ist glaubhaft überliefert, dass die Reaktion der Bevölkerung ihn zutiefst enttäuschte. Die Berliner sahen das Schauspiel mit Schweigen und an und eher bedrückt, nicht mit Jubel und Hurrageschrei, wie erhofft. Hitler war seit Sommer 1938 fest entchlossen den Krieg gegen die Tschechoslowakei zu führen. Das Münchener Abkommen kam ihm dazwischen.
Die Sportpalastrede von Goebbels Ende Januar 1943, nach der Niederlage von Stalingrad ist eine organisierte Massenveranstaltung mit Parteigenossen gewesen und speziell für propagandistische Zwecke veranstaltet. Als Beweis für die unverbrüchliche Treue und Anhängerschaft taugt sie nicht unbedingt.
"Die Deutschen haben Adolf Hitler gewählt, groß gemacht..." meli
Die Wahlergebnisse bis zum März 1933 lassen diesen Schluss nicht zu. Die NS-Partei erhielt vor dem 20.1.1933 etwa ein Drittel der Stimmen, in der Reichstagswahl Anfang März 1933 nur 43,9%. Dabei ist zu bedenken, dass die Kommunisten und andere Parteien massiv im Wahlkampf behindert wurden. Hitler erreichte wohl durch seine außenpolitischen Erfolge und trügerische Wirtschaftserfolge später große Zustimmungsraten. Er ließ sich seine Erfolge durch Volksabstimmungen bestätigen.
"wenn es nur was bewirken würde, wäre das ja in Ordnung.
Aber so wie es heutzutage läuft, will doch niemand was davon wissen.
Und das ist schlimm." gila
Aber so wie es heutzutage läuft, will doch niemand was davon wissen.
Und das ist schlimm." gila
Alles sieht hilflos aus. Aber weißt du ein besseres Mittel? So ohne Hoffnung darf man nicht sein.
"Nur eine Frage,
wurden die Russen von Stalin auch verführt - bzw. haben sie sich verführen lassen?
Stalin war der größte Massenmörder aller Zeiten. Lies im google nach, da wird das wieder mal bestätigt.
Ich will nicht ablenken von Hitler, jedoch - wo bleibt Euer sog. Menschenverstand?" gila
wurden die Russen von Stalin auch verführt - bzw. haben sie sich verführen lassen?
Stalin war der größte Massenmörder aller Zeiten. Lies im google nach, da wird das wieder mal bestätigt.
Ich will nicht ablenken von Hitler, jedoch - wo bleibt Euer sog. Menschenverstand?" gila
Es hilft nicht die eigene Schuld durch Verweis
auf anderes Verschulden zu relativieren. Aufrechnen ist hier nicht möglich. Es gehört nicht in diesen Zusammenhang. Aber warum muss dies gleich als Blödsinn abgestempelt werden. Ein Zurechtrücken und begründendes Zurückweisen dieser Auffassung ist wirkungsvoller als eine Beleidigung gilas, hafel. Bei solcher
Wortwahl verlieren Mitdiskutanten leicht jede Lust am Schreiben.
c.
Na ja Carlos, zum Zurechtweisen der Sache und der Personen haben wir ja Dich, da sind wir alle auch stolz drauf.
Da hast Du im übrigen -wie immer Recht - auch mir vergeht -wie auch anderen - die Lust am weiterschreiben, wenn ich Gila lese.
--
hafel
Da hast Du im übrigen -wie immer Recht - auch mir vergeht -wie auch anderen - die Lust am weiterschreiben, wenn ich Gila lese.
--
hafel
Re: Der Überfall auf Polen
Die Wahlergebnisse bis zum März 1933 lassen diesen Schluss nicht zu. Die NS-Partei erhielt vor dem 20.1.1933 etwa ein Drittel der Stimmen, in der Reichstagswahl Anfang März 1933 nur 43,9%. Dabei ist zu bedenken, dass die Kommunisten und andere Parteien massiv im Wahlkampf behindert wurden. Hitler erreichte wohl durch seine außenpolitischen Erfolge und trügerische Wirtschaftserfolge später große Zustimmungsraten. Er ließ sich seine Erfolge durch Volksabstimmungen bestätigen.
c.
Dann wollen wir doch mal einen präziseren Blick auf die Beteiligung der Deutschen an Hitlers Aufstieg werfen:
Aufgrund der Zersplitterung des Reichtstags in X Parteien war dieser spätestens ab 1928 nicht mehr beschlussfähig, regiert wurde nur noch mit "Notverordnungen" durch den Reichspräsidenten Hindenburg. Die Abstände zwischen den Reichtstagswahlen, mit denen krampfhaft versucht wurde, regierungsfähige Mehrheiten zustande zu bringen, wurden immer kürzer.
1932 fanden 2 Reichtstagswahlen statt, in der zweiten, im November, errang die NSDAP jene 33%. Die Mehrheitsverteilung sah so aus, dass ein Reichskanzler nur durch Absprachen ernannt werden konnte. Der Nationalkonservative von Papen, der Bankier Schröder und Hindenburg selbst einigten sich, dass Hindenburg Hitler ernennt, damit mal wieder Ruhe einkehrte. Das war im Januar 1933.
Hitler bzw. Hindenburg auf Druck der NSDAP löste alsbald den Reichstag wieder auf, ließ die KPD verbieten (der der Reichstagsbrand vom 28.2.1933 in die Schuhe geschoben wurde), und ließ am 5. März 1933 den Reichtstag neu wählen.
Die deutsche Großindustrie, allen voran die Fa. Krupp, hat Hitlers Wahlkampf mit sehr viel Geld unterstützt.
Der Ergebnis war nicht ganz nach Wunsch: 44%. Die KPD errang trotz ihres Verbots 12%, deren Wahl wurde aber mit Hilfe der Reichstagsbrandverordnung vom 28.2.1933, die ein Reichskanzler durchdrücken durfte, annuliert. Damit hatte Hitler seine absolute Mehrheit.
Für die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz, durch das er dann endgültig kein Parlament mehr brauchte, war eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Sie kam zustande, weil alle anderen Parteien eingeknickt sind. Nur die noch anwesenden, noch nicht verhafteten 94 SPD-Abgeordneten (es waren zunächst 120 unmittelbar nach der Wahl) stimmten dagegen.
Es gab keinen Putsch, Hitler hat auf legalem Weg sein Ziel erreicht. Und legal heißt, mit den Mitteln der Demokratie, d.h. mit Hilfe der legal gewählten Vertreter des deutschen Volkes.
So wurde also Hitler, wie es bei meli hieß, "groß gemacht". Und ich frage mich, ob die beschriebenen Beteiligten denn nicht "die Deutschen" gewesen sein sollen, ihre gewählten Volksvertreter, ihre Wirtschafts- und Industrieführer???
Und noch etwas: Natürlich war die berüchtigte Sportpalastveranstaltung eine organisierte Massenveranstaltung mit Parteigenossen. Ja wer war denn 1943 noch kein Parteigenosse, der 100% Gehorsam leistete, und trotzdem noch am Leben und auch nicht im KZ? Keiner! Oder kennst du welche - außer den Emigranten?
--
silhouette
Re: Der Überfall auf Polen
Na Ulla, ob das jetzt Carlos so schluckt? Ich sehe das allerdings auch so wie Du und meli.
--
hafel
--
hafel
Re: Der Überfall auf Polen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sorry Hafel, ich habe mich jetzt unter Dich geklemmt, meinte aber natürlich Silhouette und ich weiß auch nicht, wie ich das im Kopf jetzt berichtigt bekäme.
Ich danke Dir, Silhouette, für Deine Ausführungen - gestern und ich glaube auch heute, hätte ich die Kraft nicht gehabt, hier noch zu schreiben und zu belegen.
Jeder, der in diesem Zeitpunkt mitgeholfen hat, war ein Deutscher.
Wenn ich die sozialen Bedingungen berücksichtige, war die Verführung unendlich groß. Das ist die menschliche Seite - und das ist jetzt kein Werturteil, sondern für mich einfach Tatsache.
Und diese Gefahr ist immer gegeben, dass durch Unwissenheit und schlechte soziale Bedingungen Menschen verführbar werden.
Wir müssen nur einmal genau hinschauen, wo wir heute überall manipuliert werden und wie weit sich die Politik vom Volk entfernt hat.
Die Frage nach der Moral stellt sich immer wieder.
Und in diesem Sinne beantworte ich Karls Frage nach der Aufweichung für mich mit einem klaren JA.
Es ist mir ein Bedürfnis, das Gebet des Pfarrer Martin Niemöllers hier an diese Stelle zu setzen.
Um dort nicht noch einmal zu landen, sind diese Diskussionen wichtig.
--
meli
Ich danke Dir, Silhouette, für Deine Ausführungen - gestern und ich glaube auch heute, hätte ich die Kraft nicht gehabt, hier noch zu schreiben und zu belegen.
Jeder, der in diesem Zeitpunkt mitgeholfen hat, war ein Deutscher.
Wenn ich die sozialen Bedingungen berücksichtige, war die Verführung unendlich groß. Das ist die menschliche Seite - und das ist jetzt kein Werturteil, sondern für mich einfach Tatsache.
Und diese Gefahr ist immer gegeben, dass durch Unwissenheit und schlechte soziale Bedingungen Menschen verführbar werden.
Wir müssen nur einmal genau hinschauen, wo wir heute überall manipuliert werden und wie weit sich die Politik vom Volk entfernt hat.
Die Frage nach der Moral stellt sich immer wieder.
Und in diesem Sinne beantworte ich Karls Frage nach der Aufweichung für mich mit einem klaren JA.
Es ist mir ein Bedürfnis, das Gebet des Pfarrer Martin Niemöllers hier an diese Stelle zu setzen.
Niemöller, Martin (1892-1984): Verschiedene Texte
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.”
Um dort nicht noch einmal zu landen, sind diese Diskussionen wichtig.
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meli
Re: Der Überfall auf Polen
Danke, meli, für das Ausgraben dieses Textes von Niemöller.
Meine Schlussfolgerung ist nüchterner: das immer gern genommene "Wehret den Anfängen" lässt sich durchaus von jedem einzelnen, vermeintlich machtlosen Bürger umsetzen:
Indem er zu den Wahlen geht
Auch wenn uns keine der etablierten Parteien mehr so recht gefällt, irgendeine sollten wir wählen. Sie garantieren auf jeden Fall [Vorsicht Ironie] das Weiterbestehen einer halbwegs funktionierenden Demokratie und eines nicht ganz abgeschafften Rechtsstaats.[Ironie Ende].
Wenn 1000 Menschen wählen gehen und davon 200 z.B. die neuen Braunen wählen, dann bekommen diese 20% der Stimmen und mindestens 20% der Abgeordnetensitze (ungültige Stimmen und Stimmen für Grüppchen, die keine 5% erreichen, erhöhen noch ihren Anteil an den Sitzen, genau so, als wären keine Stimmen abgegeben worden).
Wenn 10.000 Menschen wählen gehen und alles, bloß nicht die Braunen wählen (denn deren Anhänger gehen ganz bestimmt zur Wahl, in der ersten und in der zweiten Rechnung ist ihre Zahl gleich), dann erhalten die Braunen 2% der Stimmen.
Das wäre schon mal ein Anfang, zu dem wir alle beitragen können.
--
silhouette
Meine Schlussfolgerung ist nüchterner: das immer gern genommene "Wehret den Anfängen" lässt sich durchaus von jedem einzelnen, vermeintlich machtlosen Bürger umsetzen:
Indem er zu den Wahlen geht
Auch wenn uns keine der etablierten Parteien mehr so recht gefällt, irgendeine sollten wir wählen. Sie garantieren auf jeden Fall [Vorsicht Ironie] das Weiterbestehen einer halbwegs funktionierenden Demokratie und eines nicht ganz abgeschafften Rechtsstaats.[Ironie Ende].
Wenn 1000 Menschen wählen gehen und davon 200 z.B. die neuen Braunen wählen, dann bekommen diese 20% der Stimmen und mindestens 20% der Abgeordnetensitze (ungültige Stimmen und Stimmen für Grüppchen, die keine 5% erreichen, erhöhen noch ihren Anteil an den Sitzen, genau so, als wären keine Stimmen abgegeben worden).
Wenn 10.000 Menschen wählen gehen und alles, bloß nicht die Braunen wählen (denn deren Anhänger gehen ganz bestimmt zur Wahl, in der ersten und in der zweiten Rechnung ist ihre Zahl gleich), dann erhalten die Braunen 2% der Stimmen.
Das wäre schon mal ein Anfang, zu dem wir alle beitragen können.
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silhouette