Diskussion historischer Ereignisse Der Mut "NEIN" zu sagen
Dieses Foto wurde im Jahr 1936 in Hamburg aufgenommen, Es zeigt die Feier zur Einweihung eines neuen Schiffes.
August Landmesser hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem herrschenden Nazi-Regime schlimme Erfahrungen gemacht. Man verurteilte ihn zu einer 2 jährigen Haftstrafe, weil er eine jüdische Frau ehelichte und mit ihr zwei Töchter groß zog.
Auf dem Bild sieht man deutlich wie August die Arme verschränkt und den Hitler-Gruß verweigert. Zwar musste er wohl - aus nicht bekannten Gründen - an der Zeremonie teilnehmen, war aber nicht bereit den Arm zu strecken.
Leider ist über das Schicksal diese Mannes, nach dieser Aufnahme nicht viel bekannt, sicher ist nur, dass die beiden Töchter überlebt haben. Eine der beiden erkannte 1991 durch Zufall ihren Vater auf dem Photo, dass in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde.
August Landmesser hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem herrschenden Nazi-Regime schlimme Erfahrungen gemacht. Man verurteilte ihn zu einer 2 jährigen Haftstrafe, weil er eine jüdische Frau ehelichte und mit ihr zwei Töchter groß zog.
Auf dem Bild sieht man deutlich wie August die Arme verschränkt und den Hitler-Gruß verweigert. Zwar musste er wohl - aus nicht bekannten Gründen - an der Zeremonie teilnehmen, war aber nicht bereit den Arm zu strecken.
Leider ist über das Schicksal diese Mannes, nach dieser Aufnahme nicht viel bekannt, sicher ist nur, dass die beiden Töchter überlebt haben. Eine der beiden erkannte 1991 durch Zufall ihren Vater auf dem Photo, dass in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde.
Hallo dutchweepee
Es gab sie, ich glaube aber nur wenige, welche sich gegen dieses Regim gestellt haben. Es wäre interessant zu erfahren wie lange er es ausgehalten hat. (überlebte)
Phil.
Es gab sie, ich glaube aber nur wenige, welche sich gegen dieses Regim gestellt haben. Es wäre interessant zu erfahren wie lange er es ausgehalten hat. (überlebte)
Phil.
Das ist ein wichtiges Foto, dutchweepee, ein wahrlich gutes Zeitdokument. Karl
grenzen setzen heißt "nein" sagen.
es heißt, daß man sich wichtig nimmt,
daß man bereit ist, für sich einzustehen,
daß man formuliert, was man nicht will,
daß man ablehnt, was man nicht tun will,
daß man klar macht, was jemand anderes unterlassen soll
diese dinge sind mir sehr wichtig.
der mann auf dem foto hat nein gesagt (wie einige andere menschen zu der zeit auch) und hat es mit seinem leben bezahlt...
ich hoffe, daß ich immer wieder "nein" sagen darf und daß ich weiterhin in einer freien
welt leben darf.
chris33
es heißt, daß man sich wichtig nimmt,
daß man bereit ist, für sich einzustehen,
daß man formuliert, was man nicht will,
daß man ablehnt, was man nicht tun will,
daß man klar macht, was jemand anderes unterlassen soll
diese dinge sind mir sehr wichtig.
der mann auf dem foto hat nein gesagt (wie einige andere menschen zu der zeit auch) und hat es mit seinem leben bezahlt...
ich hoffe, daß ich immer wieder "nein" sagen darf und daß ich weiterhin in einer freien
welt leben darf.
chris33
Für mich wirft dieses Foto vor allem EINE Frage auf.
Wieviel Wert ist "der gesunde Menschenverstand"?
Waren die anderen auf dem Foto alle dumm?
Sind wir für die Mächtigen wirklich wie ein Schwarm Guppies?
Haben die Punks recht?
Aber eigentlich will ich das Foto gar nicht ideologisieren.
Das Foto gibt mir Kraft wie Anderen ein Foto von ihrem Heiland.
Wieviel Wert ist "der gesunde Menschenverstand"?
Waren die anderen auf dem Foto alle dumm?
Sind wir für die Mächtigen wirklich wie ein Schwarm Guppies?
Haben die Punks recht?
Aber eigentlich will ich das Foto gar nicht ideologisieren.
Das Foto gibt mir Kraft wie Anderen ein Foto von ihrem Heiland.
Re: Der Mut "NEIN" zu sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du hast bist mir nun zuvorgekommen, chris
Ergänzen möchte ich, dass der Mut zum Neinsagen sehr viel mit einem gesunden Selbstbewußtsein zu tun hat.
Dieses kann durch Erziehung gestärkt oder auch fast total gebrochen werden - es sollte nicht wundern, dass in früheren Zeiten derartige Methoden allgemein empfohlen und perfekt beherrscht wurden (natürlich n u r zu gunsten des Kindes und des Heranwachsenden).
@dutchweepee: Denk einmal in diese Richtung!
Ergänzen möchte ich, dass der Mut zum Neinsagen sehr viel mit einem gesunden Selbstbewußtsein zu tun hat.
Dieses kann durch Erziehung gestärkt oder auch fast total gebrochen werden - es sollte nicht wundern, dass in früheren Zeiten derartige Methoden allgemein empfohlen und perfekt beherrscht wurden (natürlich n u r zu gunsten des Kindes und des Heranwachsenden).
@dutchweepee: Denk einmal in diese Richtung!
pschroed: "Es wäre interessant zu erfahren wie lange er es ausgehalten hat. (überlebte)"
zitat: "Der Vater August Landmesser wurde 1941 aus der Haft entlassen und drei Jahre später einberufen. Dort verliert sich die Spur des Vaters. Er wird lange nach Kriegsende 1951 vom Amtsgericht für tot erklärt. Im Sommer 1951 wurde die Ehe von August Landmesser und Irma Eckler vom Hamburger Senat anerkannt. Im Herbst desselben Jahres erhalten Ingrid und Irene den Nachnamen des Vaters."
Ich denke, dass viele der Arbeiter bei Blohm und Voss einen Grund gehabt hätten, nicht den Arm zum Hitlergruß zu heben - sicher waren die Allermeisten keine Nazis. Aber dieser Mann hat es tatsächlich nicht getan - ich verneige mich.
@mart1: Selbst Du, obwohl Du mir im Denken und Schreiben sehr sympathisch bist, kannst Dir nicht vorstellen, in welche "Richtung ich denke".
(größerer Ausschnitt)
zitat: "Der Vater August Landmesser wurde 1941 aus der Haft entlassen und drei Jahre später einberufen. Dort verliert sich die Spur des Vaters. Er wird lange nach Kriegsende 1951 vom Amtsgericht für tot erklärt. Im Sommer 1951 wurde die Ehe von August Landmesser und Irma Eckler vom Hamburger Senat anerkannt. Im Herbst desselben Jahres erhalten Ingrid und Irene den Nachnamen des Vaters."
Ich denke, dass viele der Arbeiter bei Blohm und Voss einen Grund gehabt hätten, nicht den Arm zum Hitlergruß zu heben - sicher waren die Allermeisten keine Nazis. Aber dieser Mann hat es tatsächlich nicht getan - ich verneige mich.
@mart1: Selbst Du, obwohl Du mir im Denken und Schreiben sehr sympathisch bist, kannst Dir nicht vorstellen, in welche "Richtung ich denke".
(größerer Ausschnitt)
Re: Der Mut "NEIN" zu sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wußte ich doch, dass dieser Satz Anstoß erregen wird.
Allerdings nur wegen des "Befehls", der da von mir ausgesprochen wird. -
(Weiß aber nicht, warum du meinst, dass ich ein Vorstellung hätte, in welcher Richtung du denkst?)
Also, ok, tut mir leid, dass ich an dich geschrieben habe "Denk einmal in diese Richtung"; sollte nur meine Gedanken auf dein "Für mich wirft dieses Foto vor allem EINE Frage auf." sein.
-----------
Abgesehen davon, denke ich noch immer, dass durch die damalige Erziehung das Selbstwertgefühl der Menschen derartig schwach ausgeprägt war, dass somit auch die Fähigkeit "Nein" zu sagen äußerst reduziert war, wobei die Neigung sich selbst an ein Höheres anzulehnen, klarerweise übergroß wird.
-----
Aber ich ziehe mich lieber zurück .... ins Bett
Allerdings nur wegen des "Befehls", der da von mir ausgesprochen wird. -
(Weiß aber nicht, warum du meinst, dass ich ein Vorstellung hätte, in welcher Richtung du denkst?)
Also, ok, tut mir leid, dass ich an dich geschrieben habe "Denk einmal in diese Richtung"; sollte nur meine Gedanken auf dein "Für mich wirft dieses Foto vor allem EINE Frage auf." sein.
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Abgesehen davon, denke ich noch immer, dass durch die damalige Erziehung das Selbstwertgefühl der Menschen derartig schwach ausgeprägt war, dass somit auch die Fähigkeit "Nein" zu sagen äußerst reduziert war, wobei die Neigung sich selbst an ein Höheres anzulehnen, klarerweise übergroß wird.
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Aber ich ziehe mich lieber zurück .... ins Bett
Re: Der Mut "NEIN" zu sagen
@mart1
Es braucht Dir nichts leid zu tun - ich verstehe was Du meinst und vielleicht denke ich ja in die Richtung die Du "befohlen" hast.
*rofl*
p.s.: Übrigens hat mein Vater von 1935 bis 1939 in Hamburg als Schlosser gearbeitet und war danach bis 1942 dort bei der FLAK. Er ist zum Glück nicht auf diesem Foto.
Es braucht Dir nichts leid zu tun - ich verstehe was Du meinst und vielleicht denke ich ja in die Richtung die Du "befohlen" hast.
*rofl*
p.s.: Übrigens hat mein Vater von 1935 bis 1939 in Hamburg als Schlosser gearbeitet und war danach bis 1942 dort bei der FLAK. Er ist zum Glück nicht auf diesem Foto.
Re: Der Mut "NEIN" zu sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
" Zwar musste er wohl - aus nicht bekannten Gründen - an der Zeremonie teilnehmen, war aber nicht bereit den Arm zu strecken."
Ich glaube nicht, dass alle ,die auf diesem Bild den Hitlergruß zeigen, damit "ihren Führer" ehren wollen.
Dieses Photo ist ein typisches Bild dafür, wie in einer Diktatur der Mensch "vergewaltigt" wird und gleichzeitig ein Beispiel dafür, dass es wenige Menschen gab, die den Mut aufbrachten NEIN zu sagen.
Du hast es in deiner Themenüberschrift sehr treffend formuliert.
Es ist ein Photo v. 1936 - die faschistische Diktatur hatte sich längst mit allen seinen Zwangsorganistionen, wie Gestapo... etabliert.
Jetzt noch NEIN zu sagen war nicht nur sehr sehr mutig, sondern eben auch lebensgefährlich.
Der "gesunde Menschenverstand" spielt in dieser Phase bei der großen Mehrheit wahrscheinlich schon keine große Rolle mehr und deshalb würde ich abstreiten, dass die mit dem Hitlergruß "alle dumm" waren.
Der "gesunde Menschenverstand" wird in Diktaturen nicht gebraucht, sondern verfolgt und mit allen Mitteln unterdrückt.
Große Hochachtung vor denjenigen Bürgern, die sich nicht missbrauchen ließen und sogar die Gefahren für ihr eigenes Leben in Kauf nahmen.
Es gab nur wenige davon, deshalb ist "dein" Bild absolute Klasse und ein Symbol für die Zeit der Diktatur des Nationalsozialismus.
Wie schreibt doch "chris33": "ich hoffe, daß ich immer wieder "nein" sagen darf und daß ich weiterhin in einer freien welt leben darf."