Diskussion historischer Ereignisse cia-Putsch in Guatemala
Vor 65 Jahren, am 27. Juni 1954, wurde Guatemalas demokratisch gewählter Präsident Jacobo Arbenz von der cia gestürzt. was folgte, war ein 40 Jahre dauernder Bürgerkrieg mit hunderttausenden Morden. der Putsch war der erste verbrecherische Regierungssturz in Lateinamerika, der von der erst 1949 gegründeten cia organisiert und ausgeführt wurde. aber wie wir wissen: lange nicht der Letzte.
Erst zehn Jahre vor dem Putsch, im Jahr 1944, war der Diktator Jorge Ubico von Studenten und Arbeitern in Guatemala gestürzt worden. bis zu diesem Zeitpunkt befanden sich alle nennenswerten Teile des Landes in den Händen steinreicher Eliten, die die indigene Bevölkerung als Sklaven auf ihren Feldern hielt.
Jacobo Arbenz gehörte zu den führenden Köpfen des Umsturzes und wurde 1945 Verteidigungsminister. der erste Präsident Guatemalas wurde Juan José Arévalo, der jedoch auf Druck der usa zunächst nicht gegen die eliten vorzugehen wagte. erst arbenz begann mit der umverteilung des landes, startete Bildungsprogramme für die Armen und Bauern, führte eine soziale Revolution an.
Das war in den Augen des internationalen Kapitals sein erster Fehler. sein letzter, sehr viel schwerwiegender, war die Enteignung der berüchtigten "united fruit company". dieser us-Konzern kontrollierte DIE HÄLFTE der Wirtschaft des Landes: hatte sich große Teile des Grundbesitzes angeeignet, hatte die Banken und Finanzen in der Hand, die Infrastruktur, ließ hunderttausende Sklaven auf seinen Feldern schuften und beutete die Bevölkerung seit Jahrzehnten aus. Dank bester Vernetzung mit dem militärisch-industriellen Komplex griff die cia umgehend ein und putschte gegen den linken, unliebsamen Präsidenten Guatemalas. das Land stürzte in einen Bürgerkrieg - der teilweise in Völkermord gegen die Ureinwohner mündete. Hunderttausende starben bis 1996.
Jacobo Arbenz konnte (anders als spätere Leidensgenossen wie Salvador Allende u.a.) in den Wirren des Putsches fliehen, beantragte in zahlreichen Ländern Asyl, darunter in Deutschland, der Schweiz, in Frankreich, in Uruguay... Erst 1970 wurde sein Asyl-Antrag von Mexiko angenommen. jedoch nicht, um dem von der usa gestürzten, legitimen und demokratisch gewählten Präsidenten Guatemalas einen ruhigen Lebensabend zu gönnen: nur wenige Monate später wurde er ermordet in Mexiko City aufgefunden.
ACHSO!
die "united fruit company" - der Monsterkonzern, in dessen Interesse die cia den souveränen Staat Guatemala zerstörte, heißt heute:
CHIQUITA.
Operation PBSUCCESS
RE: cia-Putsch in Guatemala
geschrieben von ehemaliges Mitglied
1953 Mohammad Mossadegh im Iran
1954 Jacobo Arbenz in Guatemala
also im Westen nichts Neues ......-
Mit CIA Unterstützung zum Machtwechsel