Diskussion historischer Ereignisse Ca. 10000 Jahre altes Bergheiligtum im südosttürkischen Taurusvorland entdeckt!

Hallo,

ein 10000 Jahre altes frühneolithische Bergheiligtum in der Türkei hält die Archeologen in Atem!
Es ist der nakte Wahnsinn!
Interessant sind die Google-Bilder dazu, insbesondere:

http://www.dainst.org/index_642_de.html

Viele Grüße
--
arno

ich sah kürzlich eine interessante dokumentation zu Göbekli Tepe. es wurde ja dort nur erst ein geringer teil der anlage ausgegraben und trotzdem war ich beeindruckt, vom eifer und der kunstfertigkeit der steinzeitmenschen. für solche bauten waren spezialisierte handwerker, werkzeuge und ressourcen nötig, die ich den jägern und sammlern nicht zugetraut hätte - die archäologen übrigens auch nicht.

überaus bemerkenswert für mich als atheisten ist, daß diese frühen menschen so viel kraft und managment aufwendeten, nicht um wohnhäuser, oder schutzwerke zu bauen, sondern eine tempelanlage! dieser trend hat sich ja dann bis zum mittelalter fortgesetzt, daß die menschen ihre vornehmsten kräfte für sakralbauten einsetzen.

p.s.: durch dieses bauwerk verschiebt sich die "wiege der zivilisation" vom zweistromland in die türkei. die türken wirds freuen - lach.

Hallo, dutchweepee,

ich denke, daß auch die Vorfahren der
Germanen usw. ähnlich aufwendige Bauten
geschaffen haben. Vermutlich waren
diese aus Holz und somit nicht für die
Ewigkeit gebaut. Die spezifische
Fähigkeit, die die Menschen den anderen
Tieren voraus haben, ist die Fähigkeit
etwas zu planen. Daß abstraktes Denken
bereits vorhanden war, zeigte der Fund
der Scheibe von Nebra.

Viele Grüße

arno

@arno

die Himmelsscheibe von Nebra datiert aus der Bronzezeit - einer 7.000 Jahre späteren epoche. zudem hatte sie einen extrem praktischen nutzen, da mit hilfe dargestellter astronomischer ereignisse, die landwirtschaftlichen zyklen wie aussaat und ernte bestimmt werden konnten.

mich fasziniert an Göbekli Tepe, daß die steinzeitmenschen mit primitivsten werkzeugen, solch meisterlichen kunstwerke in ein praktisch nutzloses bauwerk gekratzt haben, als an "Germanen" noch gar nicht zu denken war.

nur, dass es damals noch garkeine türken gab, und in der nachmaligen türkei schon garnicht.
--
plautus

Hallo dutch,

gerade entdecke ich den Thread.

Warum nutzlos, warum primitivste Werkzeuge, warum immer Tempel und Götter? Das sind doch die üblichen Phrasen, die gebraucht werden, wenn man nicht zugeben will,daß man nichts weiß. Und Göbekli Tepe ist das typische Beispiel. Man weiß nichts!

Lauf durch`s Nationalmuseum in Athen. Jede Figur, die man sich nicht erklären kann, wird zur "Unbekannten Gottheit" erklärt. Gab es damals, z. B., noch keine Väter, die ihren Kindern Spielzeug gebastelt haben?

Vor Jahren habe ich mir auf Malta das "Hypogeum" angesehen. Über 30 Säle, Kammern und Nischen sind dort bis zu einer Tiefe von 14 m in den blanken Fels getrieben worden. In einem Raum ist eine ovales Loch im Fels. Spricht man dort hinein, ist es in allen anderen Räumen deutlich zu verstehen. Eine erstaunliche Kenntnis der Akustik, vor, was weiß ich, wievielen tausend Jahren.
Mir wollte man weismachen, daß die Neolythiker die Anlage mit Hirschgeweihen aus dem Felsen gekratzt haben. Also bitte!

Und dann noch die ewige Geschichte, daß damals die Priester den Bauern gesagt haben, wann sie die Saat auszubringen haben. Ich denke, dazu brauchten die keine Priester! Das wußten die Bauern selber am besten. Soll mir bloß keiner mit Planwirtschaft im Neolythikum kommen!

Wir "Jetztzeitler" müssen herunter von unserem hohen Ross und sollten bewundern, was diese frühen Generationen vor uns geleistet haben. Und wenn wir nicht wissen, wie sie es gemacht haben, sollte unsere Bewunderung noch größer werden, anstatt uns Märchen auszudenken. Und bitte: Keine Zuordnung zu heutigen Staaten.

Leider funktioniert kein Link zum Hypogeum. (


--

adam

@adam

genau DAS war auch mein gedanke, als ich die doku gesehen habe. wieso soll das ein tempel sein? es wurden bislang keinerlei gebeine, oder gegenstände gefunden, die auf irgendwelche zeremonien, oder kultischen handlungen schliessen lassen. trotzdem wird dieses bauwerk als tempel deklariert.

vielleicht hat ja auch jeder jäger, der das hundertste mammut erlegt hat, so ein häuslein bekommen? immerhin wurden dort bislang 8 solcher kunstvollen rundbauten ausgebuddelt und vielleicht war das "die strasse der besten"? )))

p.s.: meinst du dieses Hypogäum? ...das war bestimmt interessant!

Ja dutch,

genau dieses Hypogeum meine ich. Überhaupt ist Malta voller neolythischer Rätsel.

Als großes Problem und heftig umstritten ist die Alterbestimmung. Immer wieder stelle ich fest, daß das Jahr 3000 v.Chr. so etwas wie eine magische Grenze ist, vor der das "dunkle" Zeitalter beginnt, aus dem dann rätselhafterweise die fertigen Hochkulturen auftauchen.

Altersbestimmungen mit Hilfe der Präzession (wenn eine Ausgrabungsstätte nach den Sternen ausgerichtet wurde) ergeben oft Zeiträume, die einen erschauern lassen. Da geht es zurück, bis in die Eiszeit.

--

adam

Warum schreibe ich Neolithikum eigentlich mit "y" ? Ich weiß es nicht!!)

--

adam

Die Doku habe ich auch gesehen. Hochinteressant. Auch die neuen Funde in Afrika mit einer Menschenart die auf 7 Mio Jahre datiert wurde.
Im Zusammenhang mit Göbekli Tepe zeigt dies nur, daß sich unser Wissen ständig verändert. Wir wissen eigentlich nichts wirklich sondern sammeln nur Fakten. Jedesmal wenn wir ein neues Faktum gefunden haben, basteln wir eine Theorie und publizieren dies als Wissen.
Ich muss euch absolut recht geben, daß die gefundenen Dinge alles mögliche sein könnten. Auffallend ist auch, daß sich die Entstehung der Kultur bisher auf den Mittelmeerraum konzentriert. Bin gespannt was alles noch ans Tageslicht kommt, wenn in Asien und Afrika nach und nach alles umgegraben wird und die Gletscher bedeckten Flächen frei werden zum buddeln.
--
yankee