Diskussion historischer Ereignisse Antiamerikanismus

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2013, 11:28:42
"Man darf in diesem Land zum Glück amerikafeindliche Äußerungen tun, ohne hinter Schloss und Riegel zu kommen."


Richtig!

Genauso darf man in diesem Land gegen eine ziemlich pauschale Amerikafeindlichkeit, die du hier deutlich befürwortest, sein, ohne hinter Schloss und Riegel zu kommen.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2013, 11:44:48
Ja Klaus - wie gerufen wurde uns der Beweis geliefert, was eigentlich Antiamerikanismus beinhaltet!

Gruß von Miriam
Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 04.01.2013, 11:41:34
Stimmt Miriam,

es geht um eine Differenzierung.

Pauschal verurteilten ist natürlich sehr einfach und schürt Zwistigkeiten, Streitereien und Häme.

Diese ersticken dann einfach die Diskussion im Keim und die Schallplatte läuft weiter.

Meli

Anzeige

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von sittingbull
ein land das soviel "dreck am stecken" hat wie die USA ...
hat den jubel demokratisch gesinnter menschen nicht verdient .

ich möchte hier nicht alle widerwärtigkeiten wiederholen , im besonderen aber auf die folterungen politischer gegner durch die US-administrationen hinweisen .

wenn es einen funktionierenden , "internationalen gerichtshof" gäbe ,
und nicht nur dieses beschämende "abziehbild in den haag" ...

dann säßen praktisch alle aktuell und historisch verantwortlich regierenden der USA
schlicht im knast .

sitting bull
Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.01.2013, 11:44:48
Klaus,

ich verstehe das als eine indirekte Kritik an den Staaten, in denen eine Meinungsfreiheit direkt hinter Schloß und Riegel führt.

Hier in dieser z.Zt. laufenden Diskussion ging es um eine Differenzierung.

Wenn einige alle Amerikaner - ohne jegliche Ausnahme - ablehnen, ist das natürlich eine Einstellung, die auch geäußert werden darf, ohne hinter "Schloß und Riegel" zu geraten.

Die Frage ist für mich immer noch, ist eine sachliche Diskussion unter solchen Umständen möglich?

Ich persönliche halte es für nicht möglich.

Meli
Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 04.01.2013, 11:56:00
ein land das soviel "dreck am stecken" hat wie die USA ...
hat den jubel demokratisch gesinnter menschen nicht verdient .


im gleichen Beitrag

wenn es einen funktionierenden , "internationalen gerichtshof" gäbe ,
und nicht nur dieses beschämende "abziehbild in den haag" ...

dann säßen praktisch alle aktuell und historisch verantwortlich regierenden der USA
schlicht im knast .


Hier finde ich doch ein wunderbares für eine Verallgemeinerung mit einer anschließenden Differenzierung auf die Verantwortlichen.

Meli, die sich jetzt erst einmal ihrem Tagesgeschehen zuwendet.

Anzeige

adam
adam
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 04.01.2013, 10:05:41
@ Mareike,

natürlich wäre die Unterschrift unter eine Selbstverständlichkeit eigentlich überflüssig. Andererseits ist es aber Fakt, dass hier einige anderen immer wieder unterstellen, diese Selbstverständlichkeit nicht zu vertreten. Deshalb empfand ich es als eine Möglichkeit den Streit zu versachlichen, indem klargestellt wird, dass hier niemand mit Kritik an US-Politik den US-amerikanischen Menschen pauschal treffen will.

Es war ein Versuch und ich finde schon, dass er ein wenig geholfen hat (bis jetzt und hoffentlich darüberhinaus).

Karl
geschrieben von karl


Karl,

eigentlich verlangst Du eine kollektive Freisprechung, die auch diejenigen einschließt, die diese Aussage nicht unterschrieben haben. Außerdem gehst Du von der Annahme aus, daß "einige" versuchen, pauschal die Kritik an den USA zu unterdrücken. Das stimmt so nicht, denn es ist umgekehrt. Es wird konkret die Kritik abgelehnt wie Pispers sie handhabt, nämlich verleumderisch durch falsche Behauptungen, durch Weglassen von entscheidenden Fakten, durch Beeinflussung von emotionalen Empfindungen und das Ganze auf der Basis einer Zuweisung von kollektiver Unsympathie und Dummheit für ein ganzes Volk, wobei er sich selber einen tiefer gehenden Antiamerikanismus bescheinigt.

Nach demokratischem und rechtsstaatlichem Empfinden ist eine Kollektivhaftung/schuld sowieso nicht statthaft, wobei persönlich empfundene Sympathiewerte keine Argumente sind. Es muß immer eine causale Verbindung zur jeweiligen Schuld herstellbar sein. Im Umkehrschluß kann es also auch keine kollektive Freisprechung geben, weil sich eventuell Schuldige im Kollektiv befinden können. Eine Unterschriftenaktion macht da wenig Sinn. Sie ist eher mißverständlich, weil sie aus persönlichem Empfinden die Meinungsfreiheit einschränken kann ("Ich hab das unterschrieben, also kann ich jetzt nicht meckern!")

Im speziellen Fall des Antiamerikanismus, speziell für diese Diskussion, kann folglich der Antiamerikanismus nicht kollektiv für jede Kritik an den USA zugewiesen werden, weil eine individuelle Betrachtung notwendig ist. Im Grunde genommen muß die Kritik an den USA nur nach den Grundsätzen der Meinungsfreiheit gemessen werden. Dazu stellen sich zwei eingrenzende Fragen: Ab wann ist eine Lüge eine Verleumdung (weil auch die Lüge von der Meinungsfreiheit abgedeckt ist) und ab wann grenzt die Kritik an der Kritik die Meinungsfreiheit ein, was ebensowenig sein darf wie die Verleumdung.

Der Fairness halber sollte man sich bei Kritik auch die Frage stellen, inwieweit einen die innenpolitischen Gegebenheiten eines Landes etwas angehen. Beispielsweise möchte ich als Deutscher nicht danach beurteilt werden, wieviele Tote es auf der Autobahn, wegen einer fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung, gibt.

--

adam
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf miriam vom 04.01.2013, 11:41:34
Meine Frage ist eigentlich – warum ein gewisser Antiamerikanismus tatsächlich besteht in einem Land, welches zum Teil den Amerikanern bzw. der Befreiung durch die Alliierten, seine heutige Identität, seinen Wohlstand – und zum Teil auch seine politische Position in der heutigen Welt – zu verdanken hat?


Genau dies Miriam ist auch meine Frage, wenn ich es auch auf den ersten Absatz "warum ein gewisser Antiamerikanismus tatsächlich besteht" eingrenzen möchte.
Längst nicht alle identifizieren sich damit, und der Preis, der für den Wohlstand gezahlt wird, ist vielen zu hoch.

Der verlorene erste Weltkrieg legte die Grundlage für die Bereitschaft im Volk erneut Krieg zu führen: "Wir sind Kämpfer, wir lassen uns nicht demütigen, wir sind stolz auf unsere Kultur ..."

Das, was im zweiten Weltkrieg geschah, hatte und hat weitaus größere und nachhaltigere Folgen für das Selbstverständnis als Volk.

Die Wende in der DDR wurde mit dem Satz eingeläutet:
Wir sind das Volk!"

Da gab es offenbar ein WIR-Gefühl.

Wie wird dieses WIR heute begründet. Welche Werte verbinden uns? Uns, Deutschland nach der Wende.

Mareike

Mareike
Karl
Karl
Administrator

gegen einen Maulkorb im Kabarett
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 04.01.2013, 12:09:11
@ adam,

es macht einen Unterschied, ob ein Kabarettist eine überspitzte Formulierung verwendet oder dies in einem ernsthaften Beitrag in einem Forum geschrieben wird. Deshalb finde ich es einfach nicht richtig, jetzt Pispers Texte so zu nehmen und zu diskutieren als wären sie hier in einem Beitrag niedergeschrieben worden.

Einen Kabarettisten mit Goebbels zu vergleichen ist und bleibt ein Fauxpas, über den Du Dich, wenn Du für Meinungsfreiheit wirklich bist, auch aufregen solltest.

Deinen weitergehenden Ausführungen, z. B. gegen die Verallgemeinerungen und die Sippenhaft, kann ich nachvollziehen.

Karl
sammy
sammy
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von sammy
als Antwort auf sittingbull vom 04.01.2013, 11:56:00
dann säßen praktisch alle aktuell und historisch verantwortlich regierenden der USA
schlicht im knast .

.....nicht immer sooo einseitig sein, sittingbull, auch andere bzw. andere "alle aktuelle u. historisch verantwortlichen Regierende" (z.B. kommunistische) würden demnach im Knast sitzen.......
ps. ich mag mir gar nicht ausdenken wie es dann in Deutschland aussehen würde.....oha!

sammy

Anzeige