Diskussion historischer Ereignisse Antiamerikanismus

Mitglied_5ccaf87
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Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich hänge mich einfach mal dran. Es wurde schon viel Richtiges geschrieben. Ich erinnere in diesem Zusammenhang mal an den bekennenden Kommunisten Georg Schramm, der in Vorbereitung der Bundestagswahl 2009 in der Anstalt äußerte: "Satire kann nur von der Wirklichkeit übertroffen werden." Wer hätte geglaubt, das was damals prognostiziert wurde, auch wirklich eintritt? Schade nur, das auf Betreiben der Medienlobby diese Sendungen schon "depubliziert" wurden. Fast wäre es zum Unwort des Jahres 2010 geworden.

In seinen paar Worten steckt viel Wahres. Wir benötigen die politische Satire mit ihren Überspitzungen, um auf Missstände in der Politik aufmerksam zu machen - oder hätte irgendeiner von uns das Problem Copy&Paste als das wargenommen, was es wirklich ist? Politiker (ich nenne mal keine Namen, deren Liste ist lang) haben damit ihre Karriere aufgebaut. Hier wurde sichtbar, das das Recht offensichtlich nur für die unteren 98% gilt, die nur mal im Autoradio ihre eigene Musikzusammenstellung hören wollten.

Welche Wirkung politische Satire hinterlässt können wir in Urban Priols Statement zu den merkelschen Chefsachen in der letzten "Anstalt" beobachten: ZDF-Mediathek: Neues aus der Anstalt vom 18.12.2012 Darin zählte er alles das auf, was Mutti in den vergangenen drei Jahren zur Chefsache machte und trotzdem scheiterte (mild ausgedrückt). Ohne die Mittel der Satire wäre das alles schon im Unterbewusstsein verschwunden. Kein Blättle interessiert so etwas ernsthaft, die großen und kleinen Waffengänge der Amis und der NATO (mit Nobelfriedenspreis-Zertifikat) sind viel wichtiger. Ich will nicht vorgreifen, seht es euch deshalb selbst an.

Übrigens:
Die Heute-Show mit Oliver Welke wurde vor wenigen Tagen als die Sendung des ZDF mit den meisten Aufrufen aus der Mediathek im Jahr 2012 ausgezeichnet. Ich gratuliere auch diesmal dem Team. Ich war auch an den Klicks beteiligt.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sysiphus vom 28.12.2012, 11:22:35
Statt dich zu entschuldigen, versuchst du dich rauszureden. Tut entschuldigen so weh?

Übrigens Volker Pispers hat eine eigene Homepage mit Gästebuch: http://www.volkerpispers.de/. Weshalb schreibst du es nicht dort? Das wäre der richtige Platz für deine Kritik.

Hast du Bedenken, das er dort deinen Kommentar der Lächerlichkeit anderer Besucher preisgibt und nicht wie erhofft löscht? Zu deiner Beruhigung: Er hat das Gästebuch wegen dem Überhandnehmen rassistischer, fremdenfeindlicher, antimoslemischer und antisemitischer Äußerungen der Besucher geschlossen. Nun käme noch der Göbbelsrethorik-Vergleich hinzu.
Unser WM hat mir untersagt zu schreiben was du in meinen Augen bist.
adam
adam
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Re: Antiamerikanismus
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.12.2012, 12:27:23
Ja hinterwaeldler, Kabarett muß weh tun! Aber bitte nur denen, die anderer Meinung sind als man selbst.

Wenn es selber weh tut, wird mit einem "Hast Du sie noch alle?!!" aufgesprungen und sich empört. Was kommt als nächstes? Wird der Saal geräumt? Springen sie draußen schon von den Kleinlastwagen, um aufzuräumen?

Du zensierst ja schon deutlich, was jeder unter gutem Kabarett zu verstehen hat, zensierst, welche Meinungsäußerung zu unterbleiben hat und verlangst eine Entschuldigung, hast ja auch die Obrigkeit schon unterrichtet, hast abgesprochen, wie weit Du gehen darfst.

Meine Meinung dazu:

Wehret den Anfängen der politischen Zensur, auch wenn sie nur aus den unteren Etagen kommt!!

--

adam

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Antiamerikanismus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 28.12.2012, 13:32:12
...zeitlos richtig:

nerida
nerida
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von nerida
als Antwort auf hugo vom 27.12.2012, 19:39:29
eigentlich ein so interessantes Thema, bei dem es schade wäre, wenn man nur in der Bewertung eines Kabarettisten bleiben würde.
Ich frage mich auch oft, wo ist sie geblieben die Begeisterung für den amerikanische "way of life" - die Musik, die Lässigkeit und der Wunsch "einmal nach Amerika".
Schon klar, dass es zu verschiedenen Sichtweisen kommen musste. Dass ein Bürger der ehemaligen DDR zu so einem Resumee


denk mal an die Bilder aus Japan (Hiroshima, Nagasaki) später an jene aus Vietnam, ans Massaker von My Lai,
und an solche Meldungen wie Entlaubung mit Agent Orange oder daran: "Die Männer der Tiger Force mähten wehrlose Bauern nieder, schnitten ihren Opfern die Ohren ab und enthaupteten Babys"(Spiegel)

ich will hier nicht die endlosen Negativnachrichten ( wie z.B. von Angela Davis, Dr. Martin Luther, E.und J.Rosenberg usw.)mit welchen ich damals Tag für Tag "beeinflusst" wurde (es würde hundert Seiten füllen),,das soll füs Erste reichen.

Nun sag mir wie ich armer dummer unaufgeklärter Ex-Ossi zu einer (Dir genehmen) inneren und überzeugenden, ehrlichen amerika freundlichen Gesinnung äh Einstellung kommen sollte ?

hugo
geschrieben von hugo
kommen musste.
Dabei wird eben gern vergessen, dass es noch eine andere Grossmacht gab, die UdssR, die in Ungarn und Tschechoslowkai einmarschierte. Der Terror in Tschetschenien und in Afghanistan und die Diktatur im eigenen Land begrüßt und als richtig empfunden wurde.
Im Westen ging man auf die Straßen und man konnte so man wollte die Politik der USA verurteilen.
Angela Davis und Martin Luther King waren in meiner Jugend und Erwachsenenleben Vorbilder und !if i had a Hammer" sehr wohl eine Hymne.

Ich glaube, wir haben uns emanzipiert in Sachen " Amerika " und da sich die Welt in den letzten 20Jahren so grundlegend geändert hat, wird es langsam Zeit , dass man die alten Zöpfe endlich abschneidet und das ist die Chance der Jugend.
Re: Antiamerikanismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Pispers kenne ich erst kurz, was ich nicht bedaure.

Woher mein negativer Eindruck kommt, kann ich noch nicht genau definieren.
Vielleicht auch daher, weil dieser Kabarettist sich in mehreren Strängen aufdrängt.
Gedanken kamen mir bei dieser Diskussion, wie, "wie wäre es, Pispers gleich einen Heiligenschein zu verpassen . (Oder gar den Friedensnobelpreis? )"
Anfangs schrieb er seine Reden sicher selbst, vermutlich beschäftigt er jetzt, wie viele,
die auf der Karriereleiter oben angekommen sind, intelligente Redenschreiber.
Und da ist das Wort, das beschreibt, was mich stört, er hält Reden.
Er hält sie nicht, er schreit seine Meinung hinaus, wiederholt sie, drängt sie auf,
Schlag auf Schlag.
Es fehlen feine Zwischentöne.

Ich kenne keine Göbbelsreden, will sie auch nicht kennenlernen.
Sysiphus' Vergleich störte mich sehr.
Trotzdem ist es schade, dass die Kritiken sich auf diesen Vergleich reduzieren.
Sysiphus hat noch Anderes geschrieben, das diskussionwürdig wäre,
ob man es mag oder nicht.
Ebenfalls beim ersten Durchlesen, dachte ich, "Mann, hast Du Mut !!!
Sie werden Dich (nur virtuell, hoff ich ) hängen."

Ich kann mir nicht helfen, bei Pispers Reden fiel mir auch ein Politiker ein, ein russischer.
Ich wartete bei den Videos darauf, dass Pispers einen seiner Schuhe auszieht, und durch Schlagen des Schuhs auf sein Stehpult seine Thesen bekräftigt.

Gysi wäre mir viel lieber.
Gysi hat sie, diese Leichtigkeit.
Die Wendigkeit in der Situationskomik, diese Feinheiten des Humors.
Ob er wohl besser als Pispers wäre? Wahrscheinlich ja.

MargArit

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adam
adam
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 28.12.2012, 14:37:06
Sehr richtig dutch, für das wirkliche Leben muß es aber mit weniger Pathos und realistischer gesehen werden. Ideale sind unerreichbar.

Und alles fängt bei der Meinungsfreiheit an, auch wenn sie mal weh tut. Charlie spricht von Freiheit und Persönlichkeit und die lasse ich mir nicht nehmen. Von niemandem lasse ich mir vorschreiben, was ich zu denken und zu sagen habe, wobei ich über Geschmack nicht streite.

Mir sind die Unzulänglichkeiten, mit denen wir in Ländern wie in Europa oder den USA sehr wohl bekannt, aber ich weiß, daß auf dieser Art zu leben aufgebaut und weiter entwickelt werden kann. Deshalb kann ich fuchsteufelswild werden, wenn von Möchtegernintellektuellen nur an der Oberfläche gemeckert wird, ohne den Versuch, hinter die Kulissen zu sehen, wo es wimmelt vor Unzulänglichkeiten, Ignoranz und Rechthaberei, Neid und Schwätzerei wider besseres Wissen.

Ich habe reichlich in der Welt rumgeschnuppert, habe Leid, Elend und politische Willkür erlebt und mich oft genug nach Europa zurück gesehnt. Und zurück in Europa erlebe ich selbstgefällige Suhlerei in Kleingeistigkeit, die oft genug nur darauf aus ist, sich besser darzustellen als andere, erlebe Politmasochismus, um im Zweifelsfall immer auf der "guten" Seite zu stehen, sehe hämische, selbsternannte Kritiker des "Systems, die bar sind jeglicher Ahnung, wie gut es ihnen geht und warum, die nur für andere Menschen sprechen, um sich selbst in gutes Licht zu rücken.

Wenn ich was gelernt habe in den Jahren dann, daß es absolut nicht "chick" ist, an all dem rumzumeckern, was einem das Meckern erst möglich macht. Dazu gehören auch die USA.

--

adam
nerida
nerida
Mitglied

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von nerida
als Antwort auf adam vom 28.12.2012, 15:41:39


Und alles fängt bei der Meinungsfreiheit an, auch wenn sie mal weh tut.
adam
geschrieben von adam
dazu Voltaire...
...Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Karl
Karl
Administrator

Re: Antiamerikanismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 28.12.2012, 15:58:56
Wenn das für Pispers auch gilt, dann bin ich bei Euch

Es sollte aber auch Grenzen geben. Bewusstes Lügen und Diffamieren gehört verpönt. Es gibt auch einen Missbrauch der Redefreiheit.

Karl
wandersmann
wandersmann
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Re: Antiamerikanismus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf justus39 vom 27.12.2012, 22:23:07
Was Volker Pispers betrifft, so finde ich seine Texte inhaltsreicher und aussagekräftiger als die Weihnachtsansprache unseres Bundespastors

justus


Jedenfalls fälscht er im Gegensatz zu Gauck nicht die Geschichte in seinen Auftritten. Wenn aber unser Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache den
60 Jahre währenden Frieden in Europa preist, ist dies gelinde gesagt gelogen.
war da nicht noch was in den 90-ern?
Genau: der Jugoslawienkrieg! Der spielte sich in
- Slowenien (ok, dauerte nur zehn Tage, aber Krieg ist Krieg),
- Kroatien (1991 – 1995),
- Bosnien (1992 – 1995)
- und im Kosovo (1999) ab.

Nun lagen diese Staaten seinerzeit nicht unbedingt in der EU-Gebiet, aber auch damals war Europa ein Kontinent, auf dem auch Nicht-EU-Mitglieder existieren. Und die Menschen dort haben es nicht verdient, dass man ihren Krieg, in dem Hunderttausende von Ihnen dahin gemetzelt, gefoltert und vergewaltigt wurden, einfach unter den weihnachtlich-präsidialen Gabentisch fallen lässt.

Wollen wir aus diesem Grunde mal festhalten, dass Europa seit genau 13 Jahren in Frieden existiert. Und auch wenn man BP ist, sollte man nicht zu dick auftragen.

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