Diskussion historischer Ereignisse Angenommen das Attentat vom 20.7.1944 wäre geglückt und Hitler wäre getötet worden ............

Angenommen das Attentat vom 20.7.1944 wäre geglückt ......

Der 20. Juli war und ist für mich ein mehr als halbherziger Gedenktag. Dieser damalige Militär- Polizei- und Politadel, der für das Attentat verantwortlich zeichnete, hat noch nie sonderliche Sympathien bei mir geweckt.

Der Krieg war im Juli 1944 schon verloren. Die Attentatsversuche, die dem des 20.7. vorangingen, waren so halbherzig wie mein jetziges Empfinden. Es schwingt immer der Gedanke mit, daß hier Leute den Kopf aus der Schlinge ziehen wollten, die als Steigbügelhalter Hitlers mit verantwortlich für die Nazikatastrophe waren.

Was wäre gewesen wenn? Für kurze Zeit eine militärgeführte Regierung im damaligen Deutschland, die auch nur hätte kapitulieren können. Legendenbildung um Hitler und die Wunderwaffe. Für Deutschland keine Zukunft, auch nicht als Block gegen den aufkommenden Sowjetkommunismus. Letztendlich kein kalter, sondern vielleicht ein heißer Krieg zwischen den Großmächten?

Die Bundesrepublik, in der ich aufgewachsen bin, kann ich nur als großen Glücksfall für die Nachkriegsgenerationen empfinden. Eigentlich möchte ich über eine bereits vergangene Zukunft, mit anderem Hitlerbild, nicht nachdenken. Also laß ich es lieber.

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adam

Na, dann wollen wir der Vollständigkeit halber doch mal einen anderen „Wenn-Roman“ verlinken.
Ich nehme an, Carlos möchte in die Fußstapfen eines bekannten Journalisten/Schriftstellers treten und sich mit einem Parallelunternehmen profilieren , s. Link

Angenommen wäre Hitler damals in die Wiener Akademie der schöne Künste aufgenommen, wären die ganze Geschichte BESTIMMT anders verlaufen.......

und keine Künstler Entartung.......er trug in sich ein Hass gegen Künstler....eigentlich die Akademie ist Schuld...


Nasti

Eine wunderbare Erklärung, danke Nasti. Die liefert Stoff für einen neuen Buchtitel: „Wenn Hitler“ in die Akademie aufgenommen worden wäre“ )

Oder ein Film

liebe Marina


sollte gedreht werden, und ich für die Idee ab-kassieren....*g*

Die Bundesrepublik, in der ich aufgewachsen bin, kann ich nur als großen Glücksfall für die Nachkriegsgenerationen empfinden. (adam)

ja dem schließe ich mich doch spontan an,,,und denke, was wäre wenn Du in der DDR aufgewachsen wärst ?

Also für mich war es auch ein Glücksfall, in und mit einer Generation hier in Deutschland -"nur" unter den Bedingungen eines kalten Krieges aufgewachsen zu sein.

Noch nie vorher war dies der überwiegenden Mehrheit einer oder mehreren Generationen hier in Europa vergönnt, so fast völlig ohne Krieg, ohne Pest, ohne Inquisition, ohne Hungersnöte usw,,ein langes gutes Leben zu genießen,,

hallo nasti, denk aber auch daran das oft die Abkassierer abends mit der kleinsten Börse nachhause gehen müssen z.B hier bei Aldi *gg*

hugo

@hugo,

vielleicht klingt das im Nachhinein ein bißchen idealistisch, aber ich war sehr lange stolz darauf, zu einer Generation zu gehören, die keinen Krieg geführt hat. Es war auch immer ein Argument gegenüber der älteren Generation. Bis.... ja bis....

Ich in der DDR? Ich hätte mich angepaßt wie das Gros und versucht, das Beste daraus zu machen.

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adam

... Stoff für einen neuen Buchtitel: „Wenn Hitler“ in die Akademie aufgenommen worden wäre“ )

Oder Stoff für "Hitlers Hochschuljahre" von Guido Knopp.

@ adam: "Ich in der DDR? Ich hätte mich angepaßt wie das Gros und versucht, das Beste daraus zu machen."


Es gab aber noch eine andere Alternative, jedenfalls bis zum Mauerbau: Ich bin (mit 17 Jahren) in den Westen gegangen, da ich mich FDJ und und nicht unterordnen wollte. Ist mir auch gut bekommen )

Hafel

hafel,

ich weiß es nicht, was aus mir in der DDR geworden wäre. Ich kenne ja Deine Geschichte und für einen 17jährigen war das damals ein mehr als respektabler Entschluß.

Was wäre aus mir in der Nazizeit geworden? Wäre ich "Heil" brüllend hinterher gerannt? Hätte ich im Stil der Weißen Rose Flugzettel verteilt? Wahrscheinlicher ist wohl auch hier, daß ich mich angepasst hätte, vielleicht auch den Kopf in den Sand gesteckt. Was weiß ich. Deshalb hüte ich mich auch davor, mit Vorwürfen um mich zu schmeißen, wenn ich nicht weiß, daß sie angebracht sind.

Gruß

adam