Diskussion historischer Ereignisse Adenauers Staatssekretär Hans Maria Globke war hoher NS-Beamter !

Im Vergleich zu den Angeklagten des Nürnberger Juristenprozesses war Filbinger in jeder relevanten Hinsicht ein ganz kleines Würstchen.

Wie aus der Aufstellung bei Wikipedia zu entnehmen ist, sind nach wenigen Jahren die Verurteilten mit einem dezent blaugen Auge davongekommen. In einer der Biographien, nach denen ich gestöbert habe, war zu lesen, dass der betreffende zu Lebenslänglich Verurteilte Anfang der 50er Jahre begnadigt wurde und dann eine Beamtenpension in Höhe des Fünffachen des damaligen Durchschnittseinkommens erhalten hat. Außer der ZEIT hat über diese Geschichte nach der Geschichte niemand geschrieben. Doch! Auch Rolf Bossi in seinem Buch "Halbgötter in Schwarz", das ich jedem juristisch Interessierten nur empfehlen kann. (Vorsicht, es nimmt dir alle Illusionen von der heutigen deutschen Justiz).

ZEIT

Für mich ist diese Nichtaufarbeitung der Nazizeit und diese Reinwaschung der höchsten braunen Richter der größte Skandal, wenn es um die Aufarbeitung oder Nichtaufarbeitung diese Epoche geht.

Einer der Typen hat im Dritten Reich ein Lehrbuch zu irgendeinem juristischen Thema geschrieben, das bis heute nicht von den Fakultätsbibliotheken verbannt wurde. Ich suche nun nicht danach, das Thema schlägt mir leicht auf den Magen.

Übrigens: die Witwen der Verschwörer des 20. Juli haben bis in die 60er Jahre zu kämpfen gehabt, bis sie eine Pension als Offizierswitwen erhalten haben. Bis dahin haben sie von ihrem zeitweilig versteckten Schmuck gelebt und Verwandten und Freunden auf der Tasche gelegen. So ausgesagt von Freya von Moltke in einer Fernseh-Gedenksendung im Jahre 1994 zum 50. Jahrestag des Attentats, die ich noch gut im Gedächtnis habe, weil sie mich sehr beeindruckt und u.a. sehr wütend gemacht hat.

Derweil haben unsere Politiker sich nicht geniert, am 20. Juli regelmäßig ihre selbstgefälligen Sonntagsreden zu halten.
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silhouette

Wenn man keine Ahnung hat ...

hallo silhouette Zitat:"Für mich ist diese Nichtaufarbeitung der Nazizeit und diese Reinwaschung der höchsten braunen Richter der größte Skandal, wenn es um die Aufarbeitung oder Nichtaufarbeitung diese Epoche geht."

aber jetzt wird doch alles gut ,,,
mit der Wende ist eine Zeit angebrochen in der sich alle diese alten Fehler doppelt und dreifach ausbügeln lassen,

,man kann sich doch an den Kommunisten, Sozialisten, DDR-Nahen, Systemtreuen, SED-Kadern, Stasileuten, Altvorderen, Mauerschützen, Staatstreuen,,,und alle die man dafür hält -und falls sie nicht schnell genug den Mantel umgehängt haben- heute gütlich und schadlos halten und sie für fast sämtliche Schlechtigkeiten dieser Welt, für alle Versäumnisse und das eigene Versagen, verantwortlich machen.

Ist das nicht wunderbar ?? *g*


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hugo

Es war mir klar, dass du dich zu irgendeiner dummen Polemik bemüßigt fühlen würdest.
Sonst kein Kommentar, da diese Art der Entgegnung für mich kein Diskussionsstoff ist.

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silhouette

@ Hugo: "Für mich ist diese Nichtaufarbeitung der Nazizeit und diese Reinwaschung der höchsten braunen Richter der größte Skandal, wenn es um die Aufarbeitung oder Nichtaufarbeitung diese Epoche geht."

Das ist leider in allen anderen Epochen auch so, oder ähnlich.
Oder gibt es keine ehemaligen DDR-Richter (die ebenso nur das SED-Parteiurteil weitergereicht haben) immer noch oder wieder im Staatsdienst? Der Link hilf dabei ein wenig.
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hafel

Muss das sein? Es ging um Nazivergangenheit, und nicht die alte Leier von alten Seilschafts(n)ostalgikern.
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silhouette

hallo silhouette, was hilft uns das pure Ansprechen der Verbrechen der Nazizeit und die spätere Weiternutzung dieser Verbrecher, wenn Wir nicht gewillt sind daraus Konsequenzen zu ziehen oder gar heutiges Tun daran zu messen und zu fordern ?


Wie sonst soll denn eine Änderung der von Dir angesprochene Nichtaufarbeitung dieser Epoche aussehen ?

Die damaligen Versäumnisse durch entsprechende Vergleiche mit aktuellem Unrecht zu Verharmlosen, dafür bin ich mir zu schade,,,da muss schon etwas mehr kommen.

Von mir aus nenn es Polemik, aber mach es bitte besser,,,

hugo

Das übliche Manöver... Jetzt mal ganz generell, aber speziell für dich:

Ich habe, im Gegensatz zu dir, nicht polemisiert, sondern in meinem Beitrag und zwei ausführlichen links über Tatsachen informiert, von denen ich sicher bin, dass sie nicht vielen Diskussionsteilnehmern bekannt sind. Auch dir dürften sie nicht bekannt gewesen sein, und ich bin mir ziemlich sicher, dass du die links gar nicht gelesen hast (dafür braucht es nämlich ein bisschen Zeit).

Wer an einer Diskussion teilnimmt, liefert Argumente und Informationen, wenn er hat. Und ohne Polemik, wenn er kann. Damit sind die Möglichkeiten eines Forenteilnehmers im allgemeinen erschöpft. Zum Handeln ist er nicht verpflichtet.

Wer so agiert wie du, will nicht wirklich informiert werden. Wer polemisiert und eine Diskussion ständig auf sein persönliches Lieblingsthema zu ziehen versucht, setzt sich bei mir dem Verdacht aus, nicht informiert werden zu wollen und nicht in der Lage zu sein, eigene, neue Argumente zu entwickeln.

Diese alte Ossi-Leier (und der Abdu-Artenschutz) haben die guten Diskussionen in diesem Forum unmöglich gemacht. Das Abwandern und Wehklagen im neuesten Sekundärforum (analog zu Sekundärliteratur, hafel weiß, was ich meine) ersetzt gute Primärdiskussionen leider auch nicht.
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silhouette

aber liebe silhouette nun werd mal nicht komisch,,

ich geh davon aus das, zumindest alle ehemaligen DDR Bürger und ich zähl mich dazu, bestens darüber Bescheid wussten (zumindest wissen konnten, so sie denn wollten) was sich in Nürnberg abgespielt hat und welche Wege den ehemaligen Nazirichtern in der BRD geebnet wurden.

Es ist auch schon mehrmals hier im Forum andiskutiert worden, wurde kritisiert und mit Fakten belegt,,,

,einige male wurde sogar versucht diese schlimme schlechte Aufarbeit der Naziverbrechen in der Nachkriegszeit der BRD, mit Behauptungen vonwegen gleicher oder ähnlich schlechter Aufarbeitung in der DDR zu bagatellisieren,,

dagegen hab ich nachweislich mehrere Beiträge hier geschrieben, ebenso über den laschen Umgang und die schnelle Wiedereingliederung vieler Naziverbrecher durch die Amis.
dafür hab ich mir hie sogar mehrere Kritiken, vonwegen Lügen oder Übertreibungen eingehandelt.

Das die Normalwessis nicht so gut informiert waren ,,und mehr durch Carpakete und Rosinenbomber beeindrukt wurden und abgelenkt vom damaligen Geschehen,,ok das ist mir nicht verborgen geblieben,,aber was willst Du machen wenn solche Ideen erst mal fest sitzen und die Wahrheit partout nicht mehr in die Birne will,,??

und wer wird sich noch heute dafür interessieren das damals entgegen und trotz sowjetischer Einsprüche Freisprüche erfolgten usw,,wen interessiert es das kurz vor der Gründung der BRD -als der kalte Krieg schon lange Vorausschatten warf- trotz sowjetischer Einwände der US-geführte Gerichtshof lächerlich milde Urteile fällt und schon kurze Zeit später Begnadigungen en Mass bekannt wurden ?

ich weiß, die Geschichte wird heute und wurde in der BRD etwas anders dargestellt, wiedergegeben und interpretiert aber dem hugo Unkenntnis zu unterstellen hm,, nee silhouette das ist ein hartes Urteil,,,das müsste erst bewiesen werden,,

Gelungene Entnazifizierung, Nachkriegsregelungen und Erfolgsstorys gegen Naziverbrechen waren ostdeutschen Medien damals immer eine Schlagzeile und längere Kommentare wert, darauf kannste Dich verlassen,,

und was die Geschichtslehrer und später die Staatsbürgerkundler ihren Schülern dazu mit auf den Weg gaben (zu geben hatten)kannste jedem mit halbwegs brauchbarem Gedächtnis ausgestattetem Ex Ossi abfragen,,
manch einer dürfte sich sogar noch an „Pitaval“-Fernsehspiel-Reihe von Friedrich Karl Kaul erinnern der sich u.a. ebenfalls mit obiger Thematik befasste.

naja und an den ersten deutschen Nachkriegsfilm der einen Trend im ostdeutschen Filmwesen startete, "Die Mörder sind unter uns" wird sich so mancher auch noch erinnern.
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hugo

Nur eine kleine Anmerkung dazu, silhouette. Der Witwe Freislers, des Hitlers Henker-Richter, ging es besser. bis zu ihrem Tode durfte sie ungeschmälert ihre Witwenpension entgegennhmen. Das Gerechtigkeitsempfinden entspricht nicht dem Gesetz. Aber Abgründe dürfen nicht dazwischen liegen.



Hugo, das ist nicht akzeptabel. Es macht wenig Sinn, die DDR als Glorienschein darzustellen, mit Freiheiten der Information, die es hinter der Mauer nicht geben konnte und durfte. Es ist nicht menschliche Bosheit, wenn Kritik an äußerst kritikwürdigen Zuständen geübt wird. So lässt sich keine Diskussion führen. Darin geht es auch um Glaubwürdigkeit.

Gruß
c.