Diskussion historischer Ereignisse 13.August 1961
Dieses Datum wird mich bis zum bitteren Ende verfolgen!
Es war Sonntag und ich war 10 Jahre alt.
Meine Eltern, meine Schwester und ich machten
uns wie immer Sonntags auf den Weg zu meinen Großeltern. Ca. 30
Minuten Fußweg durch Wälder und Felder.
Eigentlich waren Omi und Opi zu dieser Jahreszeit, auch Sonntags,
im Garten. Aber die Gardinen waren zugezogen, alle Fenster geschlossen
und nur das Radio war schon von draußen zu hören, ungewöhnlich!
Omi und Opi saßen in der Küche und weinten.
Schließlich wohnten die meisten Verwandten in Ostberlinl. Ehe es möglich
war, mit Passierscheinen in den Ostteil zu gelangen, vergingen viele,
viele Monate.
Könnt Ihr Euch auch an einige Begebenheiten erinnern? Wäre super, wenn
wir auch später an den 9 November1989 erinnern können?
Gruß Astrid
Den Faden gibt es schon unter "Kalenderblatt"!
Vielleicht wären die Beiträge sogar bei dir besser aufgehoben ...
MarkusXP
@ Friedel 1900
Aber sicher doch. Es war im Sommer 1982, ich zog mit meinem Postenführer zur Spätschicht auf Genzdienst im Abschnitt 3, nördlich Bornholmer, gegenüber vom französische Sektor von Westberlin.
Spätschicht hieß von 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr auf dem Postenturm PT9 seine Zeit absitzen. Die beiden Hunde in der Hundelaufanlage begrüßten mich wie immer schon freudig schwanzwedelnd, wussten sie doch, dass der wandersmann ihnen wiedermal einen Großteil seiner Postenverpflegung verfüttern würde. Diese Hunde waren wirllich arm dran, das waren in der Regel aus Altersgründen ausgemusterte Polizeidiensthunde, ausschließlich Schäferhunde, die im Grenzabschnitt eingeklinkt wurden, und bist zu ihren Tod dort ihren "Dienst" taten. Die waren für jede Streicheleinheit, für jedes Butterbrot so dankbar.
Gegenüber dieses Postenturmes, jenseits der Mauer, befand sich eine sog. Aussichtsplattform, von der also Westberliner oder Touristen einen Blick in den Osten werfen konnten. Sehr oft wurde ich fotografiert, verbal zur Fliucht aufgefordert, immer irgendwie aber auch wie Affen im Zoo betrachtet.
Die Westberliner entsorgten ja auxh gern ihren Müll über die Mauer, alte Reifen, kaputte Fernseher, selbst Kühlschränke warf man rüber. Regelmäßig mussten wir dann dieses Zeug aus dem Grenzgebiet bringen.
Nach Weihnachten waren dann die Tannebäume dran.
Im besagten Somer 1982 zum Spätdienst war ich mit meinem Postenführer zu Fuß auf dem Kolonnenweg unterwegs, da traf ihn ein rübergeworfenes Autorad direkt am Kopf. Sicherlich war das keine Absicht dieses Westberliners, er konnte ja gar nicht wissen, dass wir gerade in diesem Moment da lang laufen, dennoch war die Verletzung des Gefreiten nicht gering, er musste sich in ärtzliche Behandlung begeben.
Wir, meine damalige Freundin und spätere Ehefrau, waren in Thüringen in einem von meinem arbeitgebenden Betrieb unterhaltenen Ferienheim zum Urlaub. (Nach den damaligen Ansichten mit unbedingt getrennten Schlafzimmern!)
Ich konnte damals die unter den Miturlaubern herrschende Aufregung gar nicht verstehen, da ich weder das Geld noch den Drang nach einem Besuch von Westberlin hatte.
lupus