Digitale Fotografie Blumige Weisheiten

pilli
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sommerspassiges...;-)
geschrieben von pilli
der Debattier-Club im "Paradiestal der Geflügelten" hatte unter dem vorsitz von alterspräsidentin Melisande Meise, der in amt und würden ergrauten schlüsselverwalterin der örtlichen leihbücherei, zu einer sonntäglichen streitkultur-veranstaltung geladen, die am beispiel der "Ziege" zum thema:

"sprichwörter & redensarten...nur leere worthülsen oder weise worte der altvorderen?"

zeigen sollte, wie bei einer debatte argumente so präsentiert werden könnten, dass es vielleicht doch möglich sei, den oft so sinn-entleerten sprüchen eine gewisse akzeptanz zu verleihen. verbunden natürlich mit dem angestrebten trainings-ziel, die wortfechtenden clubmitglieder dabei mit zwischenrufen aus dem kreis der zuschauer zu allerhöchsten gedankenspielen zu motivieren.

Melisande Meise und Sigismund Spötter, der träger des *Iffland-Ringes für hohe Vogelstimmen-Kunst*, verlasen zu diesem zweck jeweils abwechselnd eine redewendung. für den fall des falles, dass die für heute eingeladene ziegen-herde von Ziegenhirt Harmsen aus dem nachbartal, anstatt hörenswerter argumente ihre hörner zum sieg einsetzen wollten, hatten beide vorgesorgt:

Poldi Prachtfink, der bekannte seniorensportler, wurde als schiedsrichter auf der redebühne vorgestellt und zeigte, seine muskeln spielen lassend, das zur streitschlichtung nötige equipment wie wurfhammer und steinschleuder der erlauchten, ziegenbart-tragenden zuschauerrunde.

Melisande Meise rezitierte zur eröffnung der veranstaltung aus "Wander - Deutsches Sprichwörter - Lexikon", und wie zu jeder veranstaltung, schelmisch lächelnd, zwei ihrer zahlreichen allerliebsten, lieblings-sprichwörer:

"Die Schreiber und die Lumpen wachsen auf einem Stumpen" und dann, ein wenig lauter, die erbosten zurufe, das kreischen und piepsen der literatur liebenden altvögel zu übertönen:

"Es ist nicht jeder ein Schreiber, der an einer Feder kaut."

seinen ersten auftritt in dieser debattier-session hatte nun Sigismund Spötter, der erhaben den uralten Demokrit rezitierte:

"Weiber sind Heilige in der Kirche, Engel, wenn man sich ihnen nähert, Teufel im Hause, Eulen am Fenster, Elstern in der Tür und Ziegen im Garten."

begleitet vom gejohle der gefederten, alleinerziehenden Kampfwachteln begann nun unter den wilden drohgebärden von Poldi Prachtfink, die erste runde der debattier-freunde, die zugunsten der streitlustigen Kampfwachteln entschieden wurde. darob eingeschüchtert; aber immer noch mutig, läutete Sigismund Spötter mannhaft die zweite runde mit Goethe ein, aber nicht, ohne vorher einen prüfenden blick auf die ziegen zu werfen:

"Ich will mich nicht weiter schmiegen; denn wer sich grün macht, den fressen die Ziegen."

seine sorge war unbegründet, denn die eben noch aufgeregt meckernden ziegen fühlten sich tatsächlich geschmeichelt, signalisierten mit ihren hörnern wohlwollende zustimmung und knabberten entspannt an den blättern des dornigen Arganbaumes, der von den paradiesischen piepmätzen bestimmten baum-arena des debattier-wettstreites.

Melisande Meise hatte nun leichtes wortspiel, mit ihrem, wohl eine jede ziegenseele streichelnden sprichwort:

"Einen Ziegenbock fürchtet man von vorne, ein Pferd von hinten, einen Dummkopf - von allen Seiten."

selbst die eben noch flatternden vertreter von Piepmatien sahen absolut keinen grund, jetzt schon ihren ihren wortdegen zu schleifen und widersprachen sogar der allermann's weisheit aus der abteilung schlichtdenker-argumente nicht:

"Alte Ziegen lecken auch gern Salz".

zwar hüstelte anstands-vogel Zita von Zilpzalp dezent ob einer eventuell erfolgten diskrediterung der wortbeschränkung auf alte ziegen; jedoch der anlass schien ihr zu nichtig zu sein, sich wortreich aufzuplustern. sehr aufmerksam geworden aber waren nun die ziegen, die jetzt eine nach der anderen, wild entschlossen, sich nicht diskreditieren zu lassen, vom baum sprangen und mit gesenkten köpfen das pralle hinterteil von Melisande Meise ansteuerten, die wiederum, hoch in die luft hüpfend, die bühne aus lauter angst vor einer schmerzhaften begegnung mit den hörnern, verliess.

Mecky Mecker, dem sprecher der ziegen, blieb gerade noch zeit, ihr die geflügelte redensart:

"Not lehrt alte Weiber springen"

zur diskussion laut hinterher rufend anzubieten; aber Melisande Meise gab sich geschlagen und verzichtete im hinblick auf weitere und vielleicht noch schmerzhaftere angriffe auf ihr hinterteil, federkleid sowie ihrer hochempfindlichen vogelseele, und suchte schutz in den falten des bühnen-vorhanges. das rededuell war damit entschieden und so durfte Mecky Mecker die abschiedsworte an das begeistert applaudierende publikum richten:

"So viel Dorn ein Rosenstock, so viel Haar' ein Ziegenbock, so viel Flöh' ein Pudelhund, so viel Lug in Pfaffenmund."

verbeugte sich höflich und bat zum abschied Sigismund Spötter, er möge bitte der geschätzten alterspräsidentin das thema des nächsten debattier-wettstreites zu den redensarten ausrichten, das da lauten sollte:

"Schlecht Büchsen, die nicht krachen, saure Jungfern, die nicht lachen, faule Rosse, die nicht springen, wer hat Lust zu solchen Dingen?"





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pilli
p.s. redewendungen aus (zeno.org, operone und von unbekannt)
anjeli
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von anjeli


anjeli
myrja
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Mitglied

Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von myrja


Myrja

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omaria
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Re: sommerspassiges...;-)
geschrieben von omaria
als Antwort auf pilli vom 13.08.2012, 13:49:00
pilli - deine Wortschöpfungen sind "umwerfend"!

Wir befinden uns also im:

"Paradiestal der Geflügelten" Worte...

Wie viele haben wir denn schon "verbraucht"? Reicht es für einen 365-Tage Kalender???

[/indent]

Und noch eines:



omaria [i]geteert und gefederte, alte, schlichtdenkende *Kampfwachtel-Ziege*


"GESANG" des Ziegenmelkers:
loretta
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Re: sommerspassiges...;-)
geschrieben von loretta
als Antwort auf omaria vom 13.08.2012, 20:23:12
.... und weil wir gerade so schön in Schwung sind wie kann frau denn anders bei dieser Motivation



loretta
anjeli
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von anjeli


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myrja
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von myrja


Myrja
omaria
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von omaria
[/indent]

[i]Hat jemand die *WEISHEITEN* hier schon gezählt???


omaria
anjeli
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von anjeli
als Antwort auf omaria vom 14.08.2012, 10:31:10
Omaria,
wenn du nach mir eine Weisheit von dir gibst, dann ist es die Nr. 500.
Es ist ja manchmal hier ein Plauderthread, aber immer blumig und immer mit Weisheiten versehen.



anjeli
pilli
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Re: Blumige Weisheiten
geschrieben von pilli
als Antwort auf omaria vom 14.08.2012, 10:31:10
Hat jemand die *WEISHEITEN* hier schon gezählt???


wer wäre denn... ausser den technischen countern derart vom virtuellen wahnsinn geküsst, so einen nonsense zu tun?

omaria geteert und gefederte, alte, schlichtdenkende *Kampfwachtel-Ziege*


oha... zu deinem mutigen coming-out, da gehört dir eine silber-feder in das alters-graue kopfhaar gesteckt.

Eigentliche Kampfwachteln

...Fortpflanzung

Die Weibchen übernehmen die Balz mit dumpf klingenden Balzrufen und paaren sich mit mehreren Männchen. Die Gelege bestehen aus 3-7 Eiern, welche von den männlichen Kampfwachteln nur 12-13 Tage lang erbrütet werden. Dies ist eine der kürzesten Brutzeiten für Vögel überhaupt...

...Auch sonst sind hier die »üblichen« Rollen der Geschlechter umgekehrt: Die Aufzucht der Nestlinge ist Aufgabe des Männchens. Die schütter bedunten Jungvögel wiegen nur wenige Gramm und werden vom Altvogel die erste Woche lang intensiv gehudert und gefüttert...

...»Vielmännerei« Kampfwachteln haben ihren Namen von den oft heftigen Revierstreitigkeiten der fortpflanzungsbereiten Weibchen. Die Weibchen übernehmen ja - wie schon erwähnt - die Partnerwerbung. Eine Henne legt innerhalb einer Brutsaison mehrere Gelege ab, die dann von verschiedenen »Vätern« erbrütet werden...
geschrieben von Kampfwachteln


tierlexikon

datt mit der vielvögelei bei den Kampfwachteln, das finde ich überlegenswert und habe schon nicht ohne grund damals diese spezies eingeladen, Piepmatien zu bevölkern :



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pilli

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