Die unbelebte Natur Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ende 2008 fällten Wissenschaftler vom "Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)" mit der Studie "Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung" ein vernichtendes Urteil. Ihre Empfehlung: Die Regierung sollte das Gesetz zur Beimischung stoppen, den Anteil des vermeintlichen Ökosprits am Benzin ganz zurückfahren und jegliche Förderung dafür einstellen. -> Vgl. WBGU-Studie (PDF, 421 S., S. 72 ff.)
CDU/CSU oder SPD oder FDP wählen heißt Natur / Umwelt schädigen
Bekanntlich folgten beide Merkel-Regierungen (die schwarz-rote und die schwarz-gelbe) nicht den Empfehlungen der Wissenschaftler sondern den Empfehlungen der Lobbyisten der Automobil- und Agroindustrie.
Ein Auszug (S. 81 f.) aus der Studie: "Auch das von der EU geplante 10 %-Beimischungsziel für Biokraftstoffe gerät derzeit unter Druck, da es hohe gesamtwirtschaftliche Kosten verursacht, während das mit der Bioenergieförderung vorrangig verfolgte Politikziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, unter Umständen nicht erreicht werden kann. So schätzt das Londoner Beratungsunternehmen Europe Economics, dass die Erreichung des 10 %-Ziels der EU für Biokraftstoffe jährliche gesamtwirtschaftliche Transferzahlungen in den Biokraftstoffsektor in Höhe von 11–23 Mrd. € erfordert (Europe Economics, 2008). Verschiedene Studien, u.a. des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission und der OECD, kommen gleichzeitig zu dem Ergebnis, dass die Erfüllung des 10 %-Beimischungsziels mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einer signifikanten Verringerung der Treibhausgasemissionen im Transportsektor beitragen wird. In Bezug auf den Klimaschutz und die Kosten pro Tonne vermiedener Treibhausgasemissionen haben Biokraftstoffe bisher in der Regel unterdurchschnittliche Resultate gezeigt: Mit Vermeidungskosten von z.T. deutlich über 100 € pro Tonne ist die Verwendung von Biokraftstoffen wesentlich teurer als alternative Vermeidungsoptionen (Doornbosch und Steenblik, 2007; de Santi, 2008; OECD, 2008; Kap. 7.3; Kasten 4.1-3). Auch bezüglich der Politikziele Erhöhung der Energiesicherheit sowie Förderung der ländlichen Entwicklung wird vom JRC kein wesentlicher Nutzen aus der Biokraftstoffpolitik der EU festgestellt."
Noch Fragen, Kienzle?
--
Wolfgang
CDU/CSU oder SPD oder FDP wählen heißt Natur / Umwelt schädigen
Bekanntlich folgten beide Merkel-Regierungen (die schwarz-rote und die schwarz-gelbe) nicht den Empfehlungen der Wissenschaftler sondern den Empfehlungen der Lobbyisten der Automobil- und Agroindustrie.
Ein Auszug (S. 81 f.) aus der Studie: "Auch das von der EU geplante 10 %-Beimischungsziel für Biokraftstoffe gerät derzeit unter Druck, da es hohe gesamtwirtschaftliche Kosten verursacht, während das mit der Bioenergieförderung vorrangig verfolgte Politikziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, unter Umständen nicht erreicht werden kann. So schätzt das Londoner Beratungsunternehmen Europe Economics, dass die Erreichung des 10 %-Ziels der EU für Biokraftstoffe jährliche gesamtwirtschaftliche Transferzahlungen in den Biokraftstoffsektor in Höhe von 11–23 Mrd. € erfordert (Europe Economics, 2008). Verschiedene Studien, u.a. des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission und der OECD, kommen gleichzeitig zu dem Ergebnis, dass die Erfüllung des 10 %-Beimischungsziels mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einer signifikanten Verringerung der Treibhausgasemissionen im Transportsektor beitragen wird. In Bezug auf den Klimaschutz und die Kosten pro Tonne vermiedener Treibhausgasemissionen haben Biokraftstoffe bisher in der Regel unterdurchschnittliche Resultate gezeigt: Mit Vermeidungskosten von z.T. deutlich über 100 € pro Tonne ist die Verwendung von Biokraftstoffen wesentlich teurer als alternative Vermeidungsoptionen (Doornbosch und Steenblik, 2007; de Santi, 2008; OECD, 2008; Kap. 7.3; Kasten 4.1-3). Auch bezüglich der Politikziele Erhöhung der Energiesicherheit sowie Förderung der ländlichen Entwicklung wird vom JRC kein wesentlicher Nutzen aus der Biokraftstoffpolitik der EU festgestellt."
Noch Fragen, Kienzle?
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Wolfgang
@wolfgang
ja, das ist ja vernichtend - was bleibt denn da noch?
Die Grünen schaffen es doch auch nicht .
Marija
ja, das ist ja vernichtend - was bleibt denn da noch?
Die Grünen schaffen es doch auch nicht .
Marija
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das ist die frage, marija... wer schafft es gegen automobil- und agroindustrielle und deren lobbyisten? - politiker offensichtlich nicht. denn die sind gut geschmiert. kanzler und minister, egal welcher gruppierung, schwören einen meineid nach dem anderen, wenn sie dem ritual gemäß schwören, "dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden [...] werde". diese führer sind gewählt von den geführten. die sind zuvörderst interessiert an niedrigen spritpreisen - nicht etwa an einer intakten natur / umwelt.
was bleibt? - es bleibt ein marktmechanismus. weniger angebot verbunden mit mehr nachfrage lässt die preise steigen. stichworte: Marktgleichgewicht, Marktpreis
dieser mechanismus ist wirkungsvoller als jede wahl und als alle appelle an wie immer geartetes wohlverhalten. er ist gefürchtet bei produzenten wie konsumenten. gerade verflucht ihn der wutbürger beim blick auf die preisanzeigen an der tanke und lässt ihn auf die angeblichen spekulanten einschlagen.
--
Wolfgang
was bleibt? - es bleibt ein marktmechanismus. weniger angebot verbunden mit mehr nachfrage lässt die preise steigen. stichworte: Marktgleichgewicht, Marktpreis
dieser mechanismus ist wirkungsvoller als jede wahl und als alle appelle an wie immer geartetes wohlverhalten. er ist gefürchtet bei produzenten wie konsumenten. gerade verflucht ihn der wutbürger beim blick auf die preisanzeigen an der tanke und lässt ihn auf die angeblichen spekulanten einschlagen.
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Wolfgang
@wolfgang
Im Moment kommt ja die Rolle rückwärts, oder irre ich ?
Da haben die Bürger einmal ganz direkt der Politik Kontra gegeben.
Leider ist das nicht auf jedem Gebiet so einvernehmlich möglich.
Die "Autowelt" aber ist marktrelevant, vielleicht sogar systemrelevant. /M.
Im Moment kommt ja die Rolle rückwärts, oder irre ich ?
Da haben die Bürger einmal ganz direkt der Politik Kontra gegeben.
Leider ist das nicht auf jedem Gebiet so einvernehmlich möglich.
Die "Autowelt" aber ist marktrelevant, vielleicht sogar systemrelevant. /M.
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
E10 ist vorerst blockiert. Die Mineralölindustriellen bocken. Merkels Umweltminister Röttgen (CDU) will die trübe Brühe. Merkels Wirtschaftsminister Brüderle (FDP) will sie erstmal nicht. Merkel selbst weiß wieder nicht, was sie will. - Natur-/Umweltschützer freuen sich... Waren sie doch von Anfang an dagegen, die Natur/Umwelt jetzt auch noch mit Agrotreibstoffen zu belasten. Denn, es hat sich herumgesprochen, nur NICHT ERZEUGTER TREIBSTOFF (egal, ob aus fossilen Quellen oder aus alternativen) ist GUTER TREIBSTOFF.
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Wolfgang
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Wolfgang
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
e10 wird durchgezogen. gegen die erkenntnisse der wissenschaftler (vgl. meine beiträge). seit gestern ist das amtlich. die auto- und agroindustriellen haben sich durchgesetzt.
merkel (cdu) macht das tricky dicky. ihr umweltminister röttgen (cdu) tarnt und täuscht. der natur / umwelt möglichst schaden, gleichzeitig die autoindustrie möglichst schonen, ist die politik des schwarz-gelben regimes. - zitat: "Michael Müller, jetzt Chef des Umweltverbandes "Naturfreunde" und zu Zeiten des E10-Deals parlamentarischer Staatssekretär im SPD-Umweltministerium unter Sigmar Gabriel, nennt E10 'eine Geschichte der Tricks und Täuschungen'. Die Beimischung ziele 'nicht auf den Klimaschutz, sondern hat viel zu tun mit der Weigerung der Autoindustrie, sich für mehr Klimaschutz zu engagieren'." - quelle des zitats... Die Ökotricks der Autobauer (von Bernhard Pötter), taz.de, 09.03.2011
das schwarz-gelbe regime steht für schlechte politik.
--
Wolfgang
merkel (cdu) macht das tricky dicky. ihr umweltminister röttgen (cdu) tarnt und täuscht. der natur / umwelt möglichst schaden, gleichzeitig die autoindustrie möglichst schonen, ist die politik des schwarz-gelben regimes. - zitat: "Michael Müller, jetzt Chef des Umweltverbandes "Naturfreunde" und zu Zeiten des E10-Deals parlamentarischer Staatssekretär im SPD-Umweltministerium unter Sigmar Gabriel, nennt E10 'eine Geschichte der Tricks und Täuschungen'. Die Beimischung ziele 'nicht auf den Klimaschutz, sondern hat viel zu tun mit der Weigerung der Autoindustrie, sich für mehr Klimaschutz zu engagieren'." - quelle des zitats... Die Ökotricks der Autobauer (von Bernhard Pötter), taz.de, 09.03.2011
das schwarz-gelbe regime steht für schlechte politik.
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Wolfgang
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ZEIT ONLINE, 09.03.2011
Die grüne Lüge
Umweltminister Röttgen preist den Agrarsprit. So macht er sich zum Vertreter der Autolobby, die vorgaukeln will, am Fahren müsse sich sonst nichts ändern.
Ein Kommentar von Matthias Breitinger
[...]
Die günstigste Maßnahme, CO2 zu vermeiden, besteht immer noch darin, Energie auf Kohlenstoffbasis einzusparen. Indem man vorübergehend sparsamere Verbrennungsmotoren entwickelt und Autos kreiert, die dank leichterer Materialien und besserer Aerodynamik den Verbrauch reduzieren. Indem man zügig die Verbreitung von Hybrid- und Elektroantrieb vorantreibt, für den der Strom natürlich aus ökologisch korrekt erzeugter erneuerbarer Energie kommen muss. Vor allem aber: Indem man eine umfassende Mobilitätsstrategie entwickelt, deren Ziel der geringstmögliche Energieverbrauch ist. Doch von einem solchen Konzept ist die Politik weit entfernt. Sie verlässt sich lieber auf eine Idee von gestern: einen von einer öligen Flüssigkeit angetriebenen Wagen mit vier Rädern.
--
Wolfgang
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
Das ist wohl so, wenn wir wirklich den "E-10-Streik" weiter betreiben wollen, warum MIR diese Sache nicht gefält habe ich ja schon erklärt, dann bleibt uns nur die Möglichkeit, Tankstellen OHNE E10 zu suchen oder eben den teureren Super plus zu tanken. Kombiniert man das mit einer weitgehenden Abstinenz vom Autofahren überhaupt, z.B., indem auch mal kleine Entfernungen GELAUFEN werden oder das Rad benutzt wird, kann sich das sogar POSITIV im Geldbeuutel auswirken.
Ist der Preis des Super Plus weniger als 3 ct/l höher, liegt ohnehin kein finanzieller Nachteil darin.
Vielleicht gibt diese ganze Misere doch einen Anstoß zu einer vernünftigeren Verkehrspolitik? Die Hoffnung stirbt als letztes.
Ist der Preis des Super Plus weniger als 3 ct/l höher, liegt ohnehin kein finanzieller Nachteil darin.
Vielleicht gibt diese ganze Misere doch einen Anstoß zu einer vernünftigeren Verkehrspolitik? Die Hoffnung stirbt als letztes.
Re: Superbenzin wird auf Super E10 umgestellt
Wenn man in der Großstadt wohnt ist es sicherlich machbar auf das Auto zu verzichten. Ich kenne das von Frankfurt am Main, wir haben dort 30 Jahre gewohnt, und es war einfacher mit der U-Bahn zu fahren als mit dem Auto. Wenn man etwas außerhalb wohnt ist man leider oft auf das Auto angewiesen, schon allein der Einkauf ist ein Akt ohne Auto. Diese ganze Bezinpreisgestaltung ist doch sowieso nur Abzocke an den Autofahrern. Warum mußte das Superbenzin plötzlich abgeschafft werden und durch teures Super plus ersetzt werden? Das konnte mir noch keiner erklären. Außerdem glaube ich dass unsere Regierung genug Mineralölsteuer erhebt und ebenfalls damit gute Gewinne macht.