Forum Wissenschaften Die unbelebte Natur Horror - Kernschmelze mit Uran und Plutonium

Die unbelebte Natur Horror - Kernschmelze mit Uran und Plutonium

Mitglied_81b4260
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 19.03.2011, 09:31:17
Wieso werden meine Worte zur Lagerung der Brennelemente derartig ins Lächerliche uminterpretiert?

Brennelemente-Lagerbecken
Das Brennelemente-Lagerbecken für die hoch-radioaktiven abgebrannten Brennstäbe liegt bei der Baulinie 69 im oberen Teil des Reaktorgebäudes außerhalb des Sicherheitsbehälters.
Die Gefährdung, die aus dieser Konstruktion insbesondere bei
Erdbeben oder äußeren Einwirkungen resultiert, ist offensichtlich. Im Fall eines
schweren Unfalls im Reaktor selbst kann diese Anordnung zu einer Verschärfung der
Situation führen.
Man sollte annehmen, dass die im Atomgesetz festgehaltenen Schutzziele solche
Konstruktionen unmöglich machen sollten, aber wie bei der Tagung zur Nuklearen
Sicherheit festgehalten wurde, liegt keine verbindliche Regelung vor [BMU 2008]:...

geschrieben von Kurzstudie zu Schwachstellen in den Kernkraftwerken SWR 69 Brunsbüttel, Isar 1, Krümmel und Philippsburg


Beim Druckwasserreaktor liegen die Brennelementbecken innerhalb des Containments, das auch den Reaktor als zusätzliche Schutzhülle umfasst.

Ich wollte den Begriff Containment in meinen früheren Posting nicht verwenden, da er in der Öffentlichkeit und von vielen falsch verwendet wird.


...Ich möchte festhalten, dass die Fukushima-Reaktoren über kein bei modernen Druckwasserreaktoren übliches Containment (druckfeste Schutzhülle) verfügen. Das Reaktorgebäude kann dem bei Unfällen entstehenden Druck nicht standhalten. Um eine Explosion des Gebäudes zu verhindern, soll das sogenannte Druckabbausystem durch Kondensation des Dampfes den Druck auf ein erträgliches Maß absenken. Gelingt dies nicht, so muss durch gezielte Druckentlastung eine Explosion des Gebäudes verhindert werden. Bei diesem Vorgang kommen zwar Filter zum Einsatz, ein Teil der radioaktiven Nuklide – Edelgase – kann jedoch nicht weggefiltert werden und gelangt bereits in die Umwelt.
Wie die Explosionen in den Fukushima-Blöcken gezeigt haben, kann dieses als Alternative zum Containment von der Atomlobby angepriesene Druckabbausystem den Belastungen beim Störfall nicht standhalten. Zwei Reaktorgebäude (Blöcke 1 und 3) wurden vollständig zerstört, zwei weitere (Blöcke 2 und 4) weisen starke Beschädigungen aus und haben daher keine Rückhaltefunktion mehr. Nun können auch leicht flüchtige Isotope Jod131 und Cäsium137 ungehindert in die Umwelt gelangen. Das ist die Ursache für die zuletzt gemessenen hohen Strahlenwerte.
Die Experten der deutschen Bundesregierung haben sehr schnell begriffen, welche Lehren sich aus der Fukushima-Katastrophe ergeben. Das ist der Grund für die rasche Abschaltung der sieben ältesten deutschen Atommeiler, die heute verkündet wurde. Ein Paradebeispiel stellt das deutsche AKW Isar1. Nicht zufällig hat der bayrische Umweltminister eine rasche und endgültige Abschaltung verkündet – ist doch die Anlage den Reaktoren in Fukushima sehr ähnlich.

Die Frage von Reaktoren, die über kein vollwertiges Containment verfügen, ist für Österreich ganz zentral.

Unser Land ist von solchen Reaktoren geradezu umgeben.

Nach dem sehr erfreulichen Entfall der Gefährdung durch veraltete deutschen AKW´s ohne Containment muss die Aufmerksamkeit auf solche Anlagen in anderen Nachbarländern gerichtet werden. Insgesamt zwölf Reaktoren des sowjetischen Typs am Sicherheitsstand des Jahres 1970 (ähnlich wie Fukushima) werden am tschechischen Standort Dukovany, an den slowakischen Standorten Bohunice und Mochovce und im ungarischen Paks betrieben.

Als besonders brisant ist die Tatsache einzustufen, dass am erdbebengefährdeten Standort Mochovce zwei weitere Reaktoren dieses Typs errichtet werden sollen – und das im Jahr 2011. Die Entwicklung in Fukushima führt uns mit aller Deutlichkeit vor Augen, wie absurd dieses Vorhaben ist. Es erscheint daher ein Gebot der Stunde, dieses skandalöse Projekt umgehend zu stoppen. Dies wird auch zunehmend zur Frage der Glaubwürdigkeit, da auch ein österreichisches Unternehmen – Baukonzern Strabag – an diesem Projekt beteiligt ist. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Dr. Gusenbauer ist daher moralisch verpflichtet, diese Beteiligung umgehend zu beenden....

geschrieben von Radko Pavlovec Anti-atombeauftragter des Landes Oberösterreich in einem offenen Brief


PS:
Bereits abgeschriebene Kernkraftwerke sind die Goldesel der Elektrizitätswirtschaft.
Gewinne werden eingesteckt, die hohen Risken auf die Allgemeinheit abgewälzt, so wie bei allen AKW.





silhouette
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.03.2011, 12:42:07


Ich wollte den Begriff Containment in meinen früheren Posting nicht verwenden, da er in der Öffentlichkeit und von vielen falsch verwendet wird.

Der arme Rolf!

Nur durch die Wahl des Ausdrucks "Containment" anstatt des guten deutschen Wortes "Sicherheitsbehälter" wird es nicht kompetenter. Veilleicht eindrucksvoller, aber nicht für mich.

Und durch das ständige Hin und Her zwischen "Abklingbecken" und "Brennelementlagergebäude" wird es nicht klarer. Das sind nämlich zwei Paar Stiefel.

Zitate ohne überprüfbare Quelle werden nicht glaubwürdiger.

Dein PS ist eine Binsenweisheit, die für alle Industrieanlagen gilt.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 19.03.2011, 13:33:13
Wenn ich die Wahl habe, dir silhouette zu glauben oder einer Studie über die Siedewasserreaktoren der Baulinie 69, wenn ich die Wahl habe, dir zu glauben oder dem Beauftragten des Landes Oberösterreich, der sich mit der Sicherheit von grenznahen AKW beschäftigt, dann ist meine Entscheidung eindeutig.

Es stimmt, jedes Unternehmen versucht Profite zu maximieren und Schäden abzuwälzen.

Bei AKW sind die Profite riesig (insbesondere wenn die Laufzeiten einfach so verlängert werden), allerdings sind auch die möglichen Schäden exorbitant (daran ersichtlich, dass keine Versicherung das Risiko, diese zu versichern, eingeht.)



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silhouette
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Mitglied

Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.03.2011, 19:25:21
Freilich hast du die Wahl.
Ich wünsche dir weiterhin viele erhabene Gefühle in deinem apokalytischen Jammer und viele kopierbare Textstellen, um dich darin zu bestärken. Auch wenn du sie nicht einzuordnen weißt, macht das doch gar nix, Hauptsache, sie machen dich glücklich.
Karl
Karl
Administrator

Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von Karl
als Antwort auf silhouette vom 19.03.2011, 19:49:15
@ Silhouette,

ich mache mir Sorgen um Deine Urteilsfähigkeit. Merkst Du eigentlich, wie arrogant Du rüber kommst? Karl
silhouette
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 19.03.2011, 19:58:33
Oh Karl,
kümmer dich nicht um mich. Merkst du nicht, wie egal mir das ist?

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.03.2011, 12:42:07
„Die Frage von Reaktoren, die über kein vollwertiges Containment verfügen, ist für Österreich ganz zentral.

Unser Land ist von solchen Reaktoren geradezu umgeben.

Nach dem sehr erfreulichen Entfall der Gefährdung durch veraltete deutschen AKW´s ohne Containment muss die Aufmerksamkeit auf solche Anlagen in anderen Nachbarländern gerichtet werden. Insgesamt zwölf Reaktoren des sowjetischen Typs am Sicherheitsstand des Jahres 1970 (ähnlich wie Fukushima) werden am tschechischen Standort Dukovany, an den slowakischen Standorten Bohunice und Mochovce und im ungarischen Paks betrieben.“ Zitat bei Mart


Diese Diskussion ist erhellend für das Problem der Sicherheit. Danke Silhouette und Mart. Es geht mir besonders um die Planung bzw. Beherrschbarkeit von Techniken. Können und dürfen Techniken angewendet werden, wenn sie ungeheuer große Risiken und Schäden für die in der Nähe lebenden Menschen verursachen können? Eine Frage, die die Wissenschaft angeht und deren Verantwortung. Die Techniker setzen nur in die Praxis um.

Das Brennelementlager gehört zum AKW wie der Auspuff mit Kat zum Auto, wenn ein solcher Vergleich erlaubt ist. In Neckarwestheim soll aber – oder ist bereits im Bau – ein Zwischenlager für Brennelemente entstehen. Das ungelöste Problem der Entsorgung strahlenden Mülls wird nun dezentral angegangen, bis das Endlagergefunden ist. La Hague wird keinen weiteren Atommüll mehr aus Dtld. aufnehmen.

Ich bekenne mich zu erneuerbaren Energien. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Atomstroms habe ich aus unmittelbarer Erfahrung studieren können. Atomstrom wurde in den 70er Jahren als saubere Energie verkauft und die Verbraucher durch Satzungen (persönliche Grunddienstbarkeiten im Grundbuch!) gezwungen Strom als Heizenergie zu nutzen. Ganze Stadtteile werden heute noch mit Strom beheizt.

Die Frage, ob ein Ausstieg aus der Atomenergie möglich sein wird, wie im Fall Österreich, stellt sic hfür ein großes Land wie Dtld anders. Ein Hochtechnologieland könnte darauf verzichten Atomenergie zur Stromerzeugung zu gewinnen, aber nicht darauf diese Technologie zu handhaben und zu verstehen. Wir swind wie Österreich von AKWs in anderen Ländern umgeben. Direkt, unmittelbar an der Grenze befinden sich französische und schweizerische AKWs. Sicherheit ist damit eine europäische Sicherheit. Die Nutzung der Kernenergie ist nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern für einige Bundesländer auch ein ökonomisches. Ein Land ohne Rohstoffe, mit vergleichsweise reduzierten Chancen die Windenergie auszubauen versucht die bestehenden AKWs weiter zu betreiben. Die Abschaltung von Neckarwestheim I ist möglich gewesen, weil der französische Konzern EDF seine Anteile an der ENBW verkauft hat. Frankreich hätte der Abschaltung nicht zugestimmt. Die Bürger suchen nicht nur Sicherheit, sie wollen auch Arbeitsplätze. Preiswerte Stromversorgung ist auch eine Standortfrage.

c.
stange
stange
Mitglied

Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von stange
als Antwort auf carlos1 vom 21.03.2011, 10:43:36


@ Carlos1 Das Brennelementlager gehört zum AKW wie der Auspuff mit Kat zum Auto, wenn ein solcher Vergleich erlaubt ist. In Neckarwestheim soll aber – oder ist bereits im Bau – ein Zwischenlager für Brennelemente entstehen. Das ungelöste Problem der Entsorgung strahlenden Mülls wird nun dezentral angegangen, bis das Endlagergefunden ist. La Hague wird keinen weiteren Atommüll mehr aus Dtld. aufnehmen.

carlos1 wenn man solche Begriffe wie Brennelementelager ins Spiel bringt, muss Du aber unterscheiden zwischen einem Brennelementelager für frische also noch ungebrauchte Brennelemente und dem Lager für abgebrannte Brennelemente.

Die ungebrauchten Brennelemente sind strahlenmäßig ungefährlich, sind aber unter sicheren Verschluss zu halten um Entwendung unbefugter Personen zu verhindern. Sie sind also im aktiven Teil in einem sogenannten von der IAEO versiegelten Tresorraum untergebracht,

die Lagerung ausgebrannter Brennelemente sind nach der Umladung aus dem Reaktor unter Wassewr geführt im Abklinkbecken gelagert. Dort verbleiben sie einige Monate, bis sie abgeklungen sind. Dabei verlieren sie ein Teil ihrer Restwärmeentwicklung, bis sie in ein Lager für abgebrannte Brennstoffkassetten (falls vorhanden) in Lubmin bestand so ein Lager, überführt werden können, oder sie kommen gleich in Castorbehälter und werden dann in ein Zwischenlager verbracht, ein solches ist in Lubmin vorhanden.

stange
olga64
olga64
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von olga64
als Antwort auf stange vom 21.03.2011, 17:43:54
Wenn nun immer mehr AKW`s abgeschaltet werden und evtl. auch der Wunsch der AKW-Gegner der "Sofortabschaltung" erfüllt wird, fällt doch eine gewisse Zeit bedeutend mehr Atommüll an? Wenn so, dürften aber sicher keine Demos mehr zu den Castor-Transporten erfolgen, denn diese resultieren dann ja aus anderen Fakten? Ausserdem sollten sich dann auch die Leute in Gorleben der Entscheidung fügen und andere GEbiete, die sicher benötigt werden, um zwischen- oder endzulagern? Olga
marianne
marianne
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Re: Fundamentale Planungsfehler
geschrieben von marianne
als Antwort auf silhouette vom 19.03.2011, 20:57:40
Es ist 18.00 Uhr.
Olga ist wieder verschwunden...

Ob da irgendwo eine Pausenglocke läutet?-

Sil, danke!
Manches verstehe ich einfach technisch nicht...,

bei manchem aber könnte ich wegen Kopfschüttelns eine Commotio (heisst es so?) kriegen.....

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