Forum Wissenschaften Die unbelebte Natur Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit

Die unbelebte Natur Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit

sammy
sammy
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf Elmos vom 20.07.2016, 20:47:23
Und dann im Gegenzug die Benutzung dieser gemeingefährlichen Waffen auf vier Rädern entweder ganz verbieten und/oder mit deutlich höheren Restriktionen verbinden. Damit könnte man auch sehr viele Menschenleben retten, nur mal so.

....na´ wenn die "gemeingefährlichen Waffen auf vier Räder" der "Kampf" angesagt werden soll, dann sollte da wohl nicht der Haushalt/Mensch(Eigenverantwortung) aus den Augen verloren gehen...
Verkehrstote
https://www.bbx.de/unfallversicherung-unfallstatistik/
sammy
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von Elmos
als Antwort auf sammy vom 20.07.2016, 21:43:06
Jaja, die Eigenverantwortung. Würde hier jeder mit ner Pistole in der Hosentasche rumlaufen, und es gäbe, sagen wir mal jährlich etwa 3.475 Tote dadurch (wovon die Hälfte nicht die Pistolenträger wären, sondern zufällig im Weg stehende Mitmenschen) dann wäre doch die Empörung wahrscheinlich relativ gross.
Könnte ich mir vorstellen.

Warum ist es wichtiger mit einem eigenen Auto statt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel von A nach B zu kommen zu können als tausende (alleine hier in Deutschland) Menschenleben zu erhalten?

Ich versteh das immer nicht. Ich meine, sonst versucht man mit allen Mitteln Menschenleben zu erhalten. Mit Hilfe der Medizin, mit Hilfe des Verfassungsschutzes, mit Hilfe von Gesetzen. Aber dass der Strassenverkehr so viele Menschenleben kostet, das wird einfach akzeptiert. No risk no fun...

Liebe Grüße
Andrea
sammy
sammy
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf Elmos vom 20.07.2016, 22:13:38
Aber dass der Strassenverkehr so viele Menschenleben kostet, das wird einfach akzeptiert.

....zugegeben, jeder Tote im Straßenverkehr ist schrecklich. Aber DEIN letzter Halbsatz ist wohl nicht korrekt, denn jährlich sinkt die Anzahl der Verkehrstoten von ehemals über 19.000 auf nunmehr 3.475, bei einer jetzigen Kfz-Dichte von über 53.000000.
Da von "gemeingefährlichen Waffen auf vier Rädern" zu schreiben ist wohl reichlich überzogen, auch wenn in den Medien immer wieder schreckliche Unfälle gezeigt werden.

sammy

Anzeige

Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von Elmos
als Antwort auf sammy vom 20.07.2016, 23:37:55
Hallo,

ich weiss, dass die Unfälle (bei uns, nicht in anderen Ländern) mit tödlichem Ausgang rückläufig sind. Ich hatte auch bewusst die "niedrige" Zahl von etwa 3500 (10 Mal das Dorf in dem meine Schwester wohnt und nicht ganz München) als Beispielzahl für eine andere gefährliche Waffe genommen.

Ich finde das dennoch vollkommen abstrus. Ob diese Todesfälle (die man ja günzlich vermeiden könnte, würde man den ÖPNV ORDENTLICH ausbauen und den Autoverkehr restriktiv behandeln) nun bei 10000, 1000 oder 100 liegen. Jeder unnötige Tote (und vor allem jeder eigentlich unbeteiligte unnötige Tote, also jedes überfahrene Kind, jeder umgenietete Radfahrer etc.) ist einer zu viel, finde ich.

Und das gilt nicht nur für Deutschland, auch dabei kann man ruhig mal über den Tellerrand schauen, in anderen Ländern wird das nämlich nicht weniger, sondern mehr (siehe die genannte Zahl von etwa 1.25 Millionen jährlichen Toten). Wie würdest du denn ein Gerät nennen, das - quasi in der Hand von Menschen - alljährlich und (anderswo sogar mit steigender Tendenz) dafür sorgt, dass so viele Menschen sterben müssen?

Liebe Grüße
Andrea
sammy
sammy
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf Elmos vom 21.07.2016, 06:35:12
Wie würdest du denn ein Gerät nennen, das - quasi in der Hand von Menschen - alljährlich und (anderswo sogar mit steigender Tendenz) dafür sorgt, dass so viele Menschen sterben müssen?

....zumindest nicht in der Verallgemeinerung als "gemeingefährliche Waffe auf vier Rädern".....!
Aber lassen wir es hiermit gut sein, du hast offensichtlich eine Aversion gegen Kfz...., denn eine realistische differenzierte Einschätzung zu deiner "steilen These" würde wohl anders aussehen.

sammy
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von Elmos
als Antwort auf sammy vom 21.07.2016, 09:55:43
Guten Morgen,

das siehst du ganz falsch, ich habe keine besondere Aversion gegen Autos, in meiner Jugend wollte ich sogar Berufskraftfahrerin werden und habe als Studentin teilweise mein Geld als Chauffeuse verdient. Ich gebe zu, jetzt habe ich einige Jahre gar kein Auto gehabt, derzeit habe ich eines, das aber meistens nur vor der Türe herumsteht.

Aber das hindert mich nicht daran zu erkennen, das es schon etwas abstrus ist, was wir da betreiben mit diesen Dingern. Aber vielleicht liege ich da auf einem Holzweg und die paar Tote sind unsere Bequemlichkeit einfach wert.

Das Ärgerlichste ist ja, dass wenigstens wir hier in den Industrieländern die (finanziellen und infrastruktuellen) Möglichkeit hätten von mir geschätzte 90% dess Individualverkehrs mindestens zu vermeiden, wenn wir unser ÖPNV ordentlich ausbauen würden, was aber gar nicht geschieht, im Gegenteil.

Liebe Grüße
Andrea

Anzeige

Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von Elmos
Noch eine kleine Ergänzung:

Im übrigen entstehen ja nicht nur Verluste auf "direktem" Wege, davon mal abgesehen. Sondern es erkranken und sterben ebenfalls Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung bei dem Betrieb der Autos. (siehe hier und hier) wie auch bei der Gewinnung und dem Transport des Kraftstoffes. Es wird für uns und die nächsten Generationen nachhaltig die Umwelt ruiniert, damit wir jetzt gemütlich in unseren Kisten herumrasen können. Wir verbrauchen unwiederbringlich unsere Ölvorkommen, mit denen man, mit Sicherheit, sinnvollere Dinge anstellen könnte als sie einfach in die Luft zu jagen. Es entsteht ein hoher Volkswirtschaftlicher Schaden durch den KFZ-Verkehr, den wir "nebenbei" zu tragen bereit sind (siehe hier zum Beispiel).

Also, von daher finde ich persönlich es durchaus nachvollziehbar, dass ich mich in klaren Momenten frage, warum das eigentlich erlaubt ist...
Und die Frage drängt sich mir auf: wer verdient eigentlich daran?

Liebe Grüße
Andrea
sammy
sammy
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf Elmos vom 22.07.2016, 14:05:45
Also, von daher finde ich persönlich es durchaus nachvollziehbar, dass ich mich in klaren Momenten frage, warum das eigentlich erlaubt ist...

....ja, da hilft wahrscheinlich nur noch sich an "alte Zeiten" zurück zu erinnern......
Postkutschenverkehr

sammy
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Elmos vom 22.07.2016, 14:05:45
Vielleicht hatten wir ja auf der Erde vor hunderttausenden von Jahren auch eine so hochentwickelte Technik wie heute - und die Dinos sind gar nicht wegen einem einschlagenden Meteoriten ausgestorben, sondern wegen den Abgasen der Autos?
Karl
Karl
Administrator

Re: Eine faszinierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 22.07.2016, 14:05:45
Und die Frage drängt sich mir auf: wer verdient eigentlich daran?
Nun, ich denke, diese Frage ist rein rhetorischer Natur

Es verdient die deutsche Autoindustrie massiv, und zwar Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, letztere sind nicht wenige. Die enorm starke Lobby der Autoindustrie steht nicht allein dem Walten der Vernunft entgegen. Viele Menschen lieben ihr Auto, es ist nach wie vor ein Statussymbol.

Deshalb glaube ich, dass die Lösung in der Zukunft neuartig sein wird und die Verbindung zwischen privatem Fahrzeug und öffentlichem Verkehrsmittel sein wird.

Meine Prognose:

1. Die Zukunft gehört den autonom gesteuerten elektrischen Fahrzeugen. Verbrennungsmotoren sind out.

2. Privatleute können diese E-Autos zwar noch besitzen, diese schließen sich aber z. B. auf Landstraßen und Autobahnen zu einem "Kettenzug" zusammen. Es wird zwar keine materielle Kopplung hergestellt, aber die automatische Kommunikation minimiert den Sicherheitsabstand zwischen den Fahrzeugen, was den Durchsatz von Auto/Straße/Zeiteinheit optimiert.

3. Privatleute können ihre autonom fahrenden Privatautos in den Taximodus schalten und damit anderen Nutzern zur Verfügung stellen.

Das Ergebnis wäre die Reduktion der Unfallzahlen und die Optimierung der Kosten/Nutzen Rechnung für die Gesellschaft.

Das alles habe ich nicht ausgedacht, sondern der Lektüre diverser Informationsquellen entnommen und persönlich für gut befunden.

Karl

P.S.: Ich versuchte hier mal noch einige der Quellen zu verlinken. Dabei habe ich ungeplant gefunden:



Ganz schön anschaulich.

Anzeige