Die Kleine Kneipe Vor 70 Jahren.

Hallo Meli, ich finde deinen Beitrag doch etwas unsensibel. Ich bin selbst ein Flüchtlingskind und hatte im Alter das Bedürfnis meine Geschichte aufzuarbeiten. Ich habe eine Autobiografie geschrieben und bin mit meinem Heimatsortverein in meinen Geburtsort gefahren. Ich stand vor meinem ehemaligen Elternhaus, sprach mit einer alten Nachbarin, die noch meine Eltern kannte. Die jetzigen Besitzer habe ich nicht kennen gelernt, wollte es nicht. Sie sind Kriegsflüchtlinge aus Sarajevo.Nachdem ich mich intensiv mit meiner Famliengeschichte beschäftigt habe, konnte ich dieses Thema abschließen.

Wenn du das so empfindest, dann ist das eben so.

Meine Heimat ist dort, wo ich überwiegend aufgewachsen bin.
Das ist eben nicht mein Geburtsort, obwohl ich sehr wohl Erinnerungen daran habe.
Ich schrieb also von mir und dem Umgang innerhalb meiner Familie mit dieser Problematik, und ich bin - wie ich bereits schrieb - meinen Eltern dankbar, dass sie die "alte Heimat" nicht zum Problem gemacht haben. D.h. ja nicht, dass nicht Erinnerungen vorhanden sind.

So gesehen, müsstest du den Vorwurf der "Unsensilbilität" meinen
Eltern gegenüber erheben.

Meli

DA ich in meinem Leben beruflich bedingt viel umgezogen bin (im In- und Ausland) habe ich als Heimat immer empfunden, wenn es mir irgendwo gut ging. Heimat hätte mir sicher nicht viel bedeutet, wenn ich irgendwo gelebt hätte mit vielen Sorgen und Problemen. Dafür ist das Leben zu kurz und dieser BEgriff auch zu überfrachtet.
Auch wenn die Diskutantin ihren Geburtsort später besuchte - sie selbst hat ihn nicht miterlebt, weil sie ein Kleinkind war als sie diese Gegend verlassen musste. Die Details kannte und kennt sie nur aus erzählerischen Überlieferungen.
Ich bin auch vor einigen Jahren in meine bayerische Heimat zurückgezogen, der ich 30 Jahre fern war. Dies war eine freiwillige Entscheidung - und ich erlebte Bayern ja, in dem ich hier geboren, zur Schule gegangen bin und auch die Basis für meine spätere Berufstätigkeit legte.
Mein Vater war Österreicher - ich war oft dort, weil es auch immer viel Familie dort gab. Aber als Heimat hätte ich dies nie empfunden - ich habe es ja nicht wirklich miterlebt, wie dort der Alltag eines erwachsenen Menschen aussieht. Olga

Heute abend um 20Uhr15 wird auf 3SAT der erste Teil einer Dokumentation mit dem Titel "Fremde Heimat" gesendet. Die Autoren haben mit einigen der zwölf Millionen Menschen gesprochen, die 1945 als Vertriebene nach Deutschland zurückkamen.
Vielleicht erkennt der eine oder die andere sich in den Schicksalen etwas wieder? Ich selber bin als Fünfjährige mit unserer Mutter circa ein Jahr auf der Flucht gewesen, ehe wir 1945 einen Platz in Deutschland fanden.
Klara

Vor 70 Jahren der Heimat beraubt,was ist aus den Kindern von damals geworden ?

Felix,

sicher war es für dich tragisch, dass du so früh den Vater verloren hast.
Aber dieses Schicksal haben viele mit dir tragen müssen, deren Väter
im 2. Weltkrieg gestorben sind oder vermisst sind.

Du schreibst ja selbst, dass du dann einen Beruf ergreifen konntest
und sicher eine neue Heimat gefunden hast.

In meinen Heimatort kamen 1945/46 auch viele Heimatvertriebene,
auch junge Leute und Schüler, sie haben sicher alle ein schweres
Schicksal verarbeiten müssen, aber ich weiss, viele waren und sind
auch dankbar, dass sie eine neue Heimat finden konnten.

Chris

Bei aller Verlustproblematik, die anscheinend Menschen auch in unserem Alter hier noch durchmachen, sollte aber nie vergessen werden, was wir anderen angetan haben, die dann auch diese Vertreibungen zur Folge hatten.
Frau Erika Steinbach - die unermüdliche Revanchistin - hat auf einseitige Weise ihr politisches Lebenskonzept aufgebaut und mit ihr die immer noch existierenden Landsmannschaften, die auch in der 3. Generation noch Probleme haben, existente Grenzen anerkennen zu wollen.
Dabei wäre es heute ganz einfach, wenn jemand denkt, er möchte in der alten Heimat, die seit Jahrzehnten Polen heisst, leben wollen - nichts einfacher als das. Polen gehört ja zur EU und ein Umzug ist sehr unproblematisch. Olga

Hallo chris du hast recht.
Da ich doch jetzt sehe der ganze Einsatz hat sich gelohnt ich habe eine Frau gefunden die mir all ihre Liebe gab und gibt wir haben 3 Kinder 2 Schwiegersöhne und 1 Schwiegertochter des weiteren dadurch 6 Enkelkinder und als Krönung 2 Urenkel meine Frau und ich wir sind beide Gesund und Munter.Wir sind nicht Reich aber auch nicht Arm oh nein wir sind einfach eine Familie wie sie sein soll!

Felix 1941.

Felix = der Glückliche (vom Glück begünstigt). In Deinem Fall wohl überglücklich. Das ist schön so.
Gruß rehse

Guten Abend rehse ( Sie oder Er ?)
Herzlichen Dank für deinen Kommentar ich muß sagen er ist sehr schön du bist jemand der auch zwieschen den Zeilen lesen kann!!

Felix 1941.

Guten Abend, Felix. Siehe das Marssymbol neben Autor = männlich.
Gruß rehse