Die Kleine Kneipe Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
An dieses Gedicht, Meli, schließe ich mich gleich mit dem gedeckten Tisch und Kuchen an . Das lockt vielleicht den Trux unter den wärmenden Federn vor und erspart ihm weitere Kopfschmerztabletten
Dass Nordie schon energisch im Körbchen rumzappelt bei desem Anblick ist auch klar. Die Mädels zappeln nicht lange, schließlich ist Süßes angesagt - bei mir sogar in Ectzeit, denn Sohnemann mit Gefolge fährt soeben in den Hof ein. Also Kuchen auf den Tisch, Sahne schlagen, auf den Kaffeemaschinenknopf drücken und schnellstens die Tür öffen - der Hund scharrt gleich und will als Erster rein (hehehe- ein echter Hund namens Paco!)
Bis später
Luchsi
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Na,also ehrlich...ihr seit mir ja
vielleicht ein paar "Tüdderbüddel"
Ich schlage mir mit Arbeit die Nacht
um die Ohren und íhr macht hier
"Halligalli"
Da komme ich nicht mehr mit dem Lesen
nach.Hole ich aber ab Dienstag nach.
Oh,ein paar Frühstücksreste sind ja
auch noch da! "Umgucke" nö,Luchsi ist
nicht in sicht,um mir etwas in die Schnute
zu stopfen.Ach,da kann ich krümeln nach
Herzenslust.
So und nun rüste ich mich für die 2te Nachtschicht.
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag mit
all den schönen Dingen,die man erleben kann.
Zwecke
vielleicht ein paar "Tüdderbüddel"
Ich schlage mir mit Arbeit die Nacht
um die Ohren und íhr macht hier
"Halligalli"
Da komme ich nicht mehr mit dem Lesen
nach.Hole ich aber ab Dienstag nach.
Oh,ein paar Frühstücksreste sind ja
auch noch da! "Umgucke" nö,Luchsi ist
nicht in sicht,um mir etwas in die Schnute
zu stopfen.Ach,da kann ich krümeln nach
Herzenslust.
So und nun rüste ich mich für die 2te Nachtschicht.
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag mit
all den schönen Dingen,die man erleben kann.
Zwecke
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dankeschön Trux.Den Teil der
Geschichte nehme ich noch mit auf
den Weg und keine Spur von langweilig.
Die Spannung hält an.
Zwecke
Geschichte nehme ich noch mit auf
den Weg und keine Spur von langweilig.
Die Spannung hält an.
Zwecke
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Also Kuchen auf den Tisch, Sahne schlagen, auf den Kaffeemaschinenknopf drücken
Luchsi
Wirst Du das wohl auf der Stelle schleunigst unterlassen, Tigerle,
Die Sahne wird nicht geschlagen sondern gewaltlos erzogen.
Auch ein Klaps ist tabu.
Datt haste doch nur gerade gelernt, hoffe ich.
Und der werten Zwecke muß wohl mal gesacht werden,
wer nachts Schicht macht, kann auch morgens pünktlich aufstehen.
Ok ok, Du bist beruflich.....
nordstern
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
Es kommt noch dicker, Nordie, ich habe eine Sahneschleudermaschine , und dass man auch nicht schleudern darf, habe ich noch nirgendwo gelesen Vorteil: beim Schleudern wird sie so steif, dass man sie auf die Torte stellen kann! Aber vermutlich zerkrümelt Zwecke sie dann - und das ist verboten! Also diese Sahne ist für Nachtschichten sowieso untauglich !
Meine Kuchenfreaks sind soeben wieder abgezogen - samt Hund. Der wäre gerne noch geblieben zum Sahneschüssel ausschlecken natürlich. Das mache ich jetzt - sie steht nämlich noch immer
Gell, da fällt dir nix mehr ein in deinem Körbchen? Und ich verkrümel mich besser wieder...die Nachtschrecken erwachen langsam
Luchsi ahoi
Meine Kuchenfreaks sind soeben wieder abgezogen - samt Hund. Der wäre gerne noch geblieben zum Sahneschüssel ausschlecken natürlich. Das mache ich jetzt - sie steht nämlich noch immer
Gell, da fällt dir nix mehr ein in deinem Körbchen? Und ich verkrümel mich besser wieder...die Nachtschrecken erwachen langsam
Luchsi ahoi
luchs... *die Nachtschrecken erwachen langsam*???!!!
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Von *SCHRECKEN* habe ich heute wirklich die Nase voll...
omaria
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Von *SCHRECKEN* habe ich heute wirklich die Nase voll...
omaria
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es kommt noch dicker, Nordie, ich habe eine Sahneschleudermaschine , und dass man auch nicht schleudern darf, habe ich noch nirgendwo gelesen Vorteil: beim Schleudern wird sie so steif, dass man sie auf die Torte stellen kann! Aber vermutlich zerkrümelt Zwecke sie dann - und das ist verboten!
Luchsi ahoi
Tigerle, das glaubst Du doch selber nicht,
dass mir mal nichts einfällt.
Deine Sahneschleudermaschine kenne ich.
Bei mir wird damit die Wäsche geschleudert.
Im Gegensatz zu Dir ist bei mir nicht so ein Schwund.
Aber Schwund ist bei jeder Sache.
Hä hä, ich würde der werten Zwecke mal die Aufgabe geben, die Sahne zu zerkrümeln.
Und sie darf erst aus der Kneipenküche raus, wenn das erledigt ist.
Dann wird sie dort dauerhaft wohnen.
Dann warte ich mal auf die Nachtschrecken.
Lieber eine Nachtschrecke als der Schrecken der Nacht.
Ich habe sehr sorgfältig die Buchstaben getippselt.
Damit mir keine Abmahnung kommt.
nordstern
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
Auweh, Mariechen, was hat dich denn heute so erschreckt? Doch nicht die niedliche Piratenkatze mit der schwarzen Augenklappe ? Aber du hast Recht, so verschwabelt vernebelte Landschaften können einem manchmal schon das Gruseln lehren, bei uns schien die Sonne auch nur über dem Nebel, also in der Höhe der Berge. Dabei sah es heute Morgen noch nach einem sonnigen Tag aus - naja: November eben!
Mir haut nur immer wieder die frühe dunkle Abendstunde aufs Gemüt. Herr, lass Ende März werden, dann ist es auch abends schön hell! Ich habe absolut nix gegen die Sommerzeit, auch wenn sie eine Stunde Schlaf stiehlt beim Uhren umstellen.
Bei mir ist einfach ab 18 Uhr Gähnzeit, da kämpfe ich, um nicht um 20 Uhr ins Bett zu kriechen, um dann ab 2 Uhr morgens Schäfchen zu zählen
Na dann fröhliches Abendbimbam
Luchsi
Mir haut nur immer wieder die frühe dunkle Abendstunde aufs Gemüt. Herr, lass Ende März werden, dann ist es auch abends schön hell! Ich habe absolut nix gegen die Sommerzeit, auch wenn sie eine Stunde Schlaf stiehlt beim Uhren umstellen.
Bei mir ist einfach ab 18 Uhr Gähnzeit, da kämpfe ich, um nicht um 20 Uhr ins Bett zu kriechen, um dann ab 2 Uhr morgens Schäfchen zu zählen
Na dann fröhliches Abendbimbam
Luchsi
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
Och, Nordie, die Illusion mal das letzte Wort zu haben, ist bei mir längst als Fata Morgana im Dunst entschwunden . Und deine NacHtschnecken (auch sorgfältig getippselt) können mir auch nix tun, also
immer heiter fröhlich weiter...oder so!
Über das Füttern von Zwecke mit Sahnekrümeln sollten wir uns mal leise unterhalten - ich fürchte nur, sie schafft auch das - und wir können putzen! Aber wir könnten sie natürlich auch Wäasche waschen lassen, da du ja die gewisse Einrichtung dafür hast.
Wir könnten auch eine Kekskrümelmaschine zu Weihnachten (ist gerade brandaktuell!)anschaffen, dann muss sie nicht mehr selbst und sie spült sich am Ende sauber -mit Weichspüler
meint...Luchsi
immer heiter fröhlich weiter...oder so!
Über das Füttern von Zwecke mit Sahnekrümeln sollten wir uns mal leise unterhalten - ich fürchte nur, sie schafft auch das - und wir können putzen! Aber wir könnten sie natürlich auch Wäasche waschen lassen, da du ja die gewisse Einrichtung dafür hast.
Wir könnten auch eine Kekskrümelmaschine zu Weihnachten (ist gerade brandaktuell!)anschaffen, dann muss sie nicht mehr selbst und sie spült sich am Ende sauber -mit Weichspüler
meint...Luchsi
Mit großer Freude habe ich alles gelesen und aufgenommen. Super deine Bilder, omaria. Es ist abends einfach schön in eurer Runde. Wenn ihr wollt setze ich noch einen Ausschnitt aus dem Roman ein.
Infos.: Mäck wurde in Lemberg geboren. Seine Mutter ist mit Fam. Bronzow (Kunsthandel), besonders mit Sohn Tadzik, eng befreundet. Tadzik und Mutter waren zusammen in einer Klasse derselben Schule. Mutter wurde mit Kind Mäck von Lemberg nach Breslau zwangsumgesiedelt.
.... In der Möbelfabrik gibt es Probleme. Ewas erste Aufnahmen sind misslungen. Weder Ausleuchtung noch Aufnahmen sind tauglich. In die Kamera fällt Licht. Nichts gelingt mir, denkt sie aufgeregt und hat Tränen in den Augen. Eine Versagerin bin ich, wäre ich doch tot. Kopfschüttelnd schaut sie auf die Lampen. Über hundert Mal hat sie die Lampen mit den Stativen verändert, um lästige Schatten zu beseitigen und doch bilden sich immer neue, unerwünschte. Sie ist der Verzweiflung nahe. Früher, in der Ausbildung, war sie gut in Beleuchtungstechnik. Doch als sie jetzt das Ergebnis ihrer ersten Aufnahmen sieht, schlägt sie die Hände vors Gesicht. Dabei hat sie im Stillen auf mindestens ein brauchbares Bild gehofft, doch alles war Mist. Ihr ist klar, dass sie es nicht schafft, denkt an ihren alten Kunstlehrer, der auch Fotografie lehrte. Vielleicht existiert der noch und kann helfen. Sie findet die Telefonnummer der Schule und fragt an, ob sie den Namen ihres Kunstlehrers aus dem Jahr 1970/71 erfahren kann. Das könnte der Herr Nowak sein, sagt man ihr, doch der ist jetzt Privatdozent in Lodz. Richtig, Nowak heißt der. Sie erreicht ihn telefonisch in seiner Privatwohnung. „Ja ich kann mich an Sie erinnern, Frau Brzykasiecz. Was ist denn mein Kind, haben Sie Probleme?“ Schluchzend erklärt sie ihre Lage.
„Von hier ist es nicht gar so weit, ich komme morgen zu Ihnen und warte vor der Fabrik. Helfen ist nun mal meine Passion, hoffentlich kann ich es auch.“
Am Freitag stößt Mäck auf eine verstörte Ewa. „Ich schaffe es nicht allein, morgen kommt mein ehemaliger Kunstlehrer, vielleicht hat der einen Rat. Wenn Du Zeit hast, schau Dir mal diese verfluchten Lampen an, eine Krankheit sag ich Dir, die machen mich fertig, einen Wolf hab ich mir gelaufen, ich kann nicht mehr. Von hier soll das Licht kommen, da muss die Stellwand mit den Fenstern stehen, das ist Bedingung“, zeigt auf die Stelle. „Den Spiegel und die weiße Pappe kannst Du verändern, ich leg mich ne Stunde hin.“
Das auch noch denkt Mäck, dann behalte ich die letzte Nacht besser für mich und macht sich an die Arbeit. Nach dem Anschalten der Beleuchtung sieht er die Schatten auf der Szene. Ist doch alles gut, murmelt er vor sich hin. Da fehlt nur an einigen Stellen unteres Licht für den Hintergrund. Er schiebt die fahrbare Wand mit den beiden Fenstern an die Stelle, die Ewa angezeigt hat, rollt sie mit hellgrauer Wasserfarbe über, sucht sich Gardinen zusammen und hängt sie vor die Fensterimitation. Eine andere Wand streicht er zartrot, klebt diagonale, goldfarbene Tapetenstreifen drüber und stellt sie dazu. Die Wände trennt er mit dunkelbraunen, schmalen Brettern. Von der Bürogarnitur rollt er den Schreibtisch mit Pappcomputer heran, stellt dahinter den Chefsessel, dann die Schränke und die Gesprächseinheit mit Tisch und den Sesseln. In die Zimmerecke dann noch ein großes Gewächs und fertig, sagt er sich. Vergeblich sucht er nach einer modernen Messinglampe, die er gern an den Tisch mit den drei Sesseln stellen würde, ruft im Planungsbüro an und fragt, ob eine solche Lampe zu haben ist. Nicht ganz nach seinem Geschmack wird ihm eine gebracht.
Inzwischen ist Ewa aufgestanden und staunt. Ja Mäck, so könnte es was werden, hoffentlich schluckt der blaue Teppich nicht zu viel Licht. Mürrisch legt sie die Kamera wieder auseinander, blättert noch und noch in der Anleitung.
„Wird schon Ewa.“
„Ach lass mich in Ruh! Guck Dir doch die Sauerei an, zeigt auf die Bilder. Die lachen sich doch tot, wenn sie das sehen. Jede billige Kamera macht bessere Bilder.“
Am Samstag gegen Mittag läutet das Telefon in der Halle, Mäck nimmt ab: „Bitte, ich höre?“
„Hier ist der Pförtner. Ein Herr Nowak möchte Frau Brzykasiecz sprechen.“
Ewa läuft ihm erleichtert und glücklich entgegen. Herr Nowak bleibt verunsichert stehen, geht einige Schritte zurück. „Ich bin es doch, Ewa Brzykasiecz.“
„Um Gottes Willen! wie sehen Sie denn aus? Ja, jetzt erkenne ich Ihr Gesicht. Entschuldigen Sie meine Verwirrung. Ewa mein Kind, was ist mit Ihnen los?“
Herr Nowak schüttelt immer wieder den Kopf. Doch nachdem er alles erfahren hat, auch von ihrer Zeit im Gefängnis, beschäftigt er sich mit der Kamera, baut sie total auseinander und wieder zusammen, setzt die Chemie mit Wasser für die Entwicklungsmaschine neu an, entfernt die alte Chemie und macht Probedurchläufe, bespricht die Technik mit ihr. „Oh bitte die Lampen nicht verändern Herr Nowak, die machen uns großen Kummer.“
„So geht das beim besten Willen nicht, das Licht muss genau von den Fenstern herkommen, das kann man hier nicht erkennen meine Herrschaften. Sehen Sie doch mal den Schatten, den der Computer wirft, der besteht aus mehreren abgestuften Schatten, das können Sie unmöglich so lassen.“
Sie arbeiteten noch bis spät in die Nacht hinein. Herr Nowak hat sich in der Stadt ein Zimmer genommen und will morgen bei den Aufnahmen zuschauen, will vor allem sehen, wie Ania sich als Model macht, ist auch neugierig auf das angekündigte Bild vom San. Nun wünscht er den beiden eine gute Nacht und meint zu Mäck gewandt: „Auf das Bild vom San bin ich wirklich gespannt, könnte ein geeigneter Blickfang sein, aber Erotisches ist hier fehl am Platze, würde alles zerstören.“
„Wir danken Ihnen sehr, Herr Nowak, und wir wären schon froh, wenn wir überhaupt technisch vernünftige Bilder zustande bringen.“ Sie beschäftigen sich noch eine Weile mit der Kamera, die auf dem Stativ steht, und richten sie ein, betrachten dabei ständig die Abbildungen auf der Mattscheibe. Ewa ist sehr genau dabei, erkennt kleinste Abweichungen in den horizontalen und vertikalen Linien. Endlich machen sie Schluss und schlafen nur wenige Stunden.
Zum abgemachten Zeitpunkt steht Mäck am Fabriktor und erwartet Ania. Der Pförtner lässt sie durch und meldet, dass auch Herr Nowak angekommen ist. „Schön, dass Du da bist, Ania. Der neue Tag mit Dir gibt mir Hoffnung.“
„Nun übertreib man nicht!“
„Ehrlich! Gibt es zu Haus was Neues?“ hält dabei noch ihre Hand.
„Nichts von Bedeutung. An der Grenze soll es einen Überfall auf einen ukrainischen Grenzsoldaten gegeben haben. Die Polizei und Zöllner waren im Goldenen Ring, Herr Bobrzyk meldete es, doch es war reine Routinesache. Wahrscheinlich war der Täter ein Ukrainer von drüben.“ Die Falten zwischen Mäcks Augen werden tiefer. Zu viert machen sie sich an die Arbeit. „Ich bin für das graue Kleid mit den roten Streifen“, sagt Mäck. Man stimmt ihm zu. Ania muss einmal sittsam im Chefsessel sitzen, dann leger mit übereinander geschlagenen Beinen und hochgezogenem Kleid am Besprechungstisch. Herr Nowak positioniert sie, übt mit ihr Gesichtsausdrücke, offene Augen, runder Mund, spitzer Mund, lachen mit geschlossenem- und offenem Mund. Von dem San-Bild, das Ania mitbrachte, war er hellauf begeistert, sucht eine ganze Zeit, ehe er den richtigen Platz findet. „Wissen Sie von wem das Bild ist?“ fragt er Ania. Sie zeigt auf Mäck. „Sie Herr Podszowski?“, schüttelt den Kopf. Talente schlummern hier murmelt er mehr zu sich selbst. Viele verschiedene Aufnahmen hat Ewa gemacht, die sie anschließend mit Herrn Nowak entwickelt. Zwei Bilder mit Model wollten sie vorlegen, drei ohne. Das Bild vom San blieb bei allen Aufnahmen hängen. Die Dias sind technisch einwandfrei. Schärfe, Schatten, Farbsättigung, Motiv, alles stimmt. Sie geben sich gegenseitig die Hand und beglückwünschen sich. Die überglückliche Ewa strahlt Herrn Nowak mit ihren dunklen Augen dankbar an.
Ewa und Mäck übernachten in der Halle, fertigen am nächsten Tag Papierabzüge von den Dias und melden Herrn Gubalowce die Fertigstellung der Probebilder. Gleich nach dem Mittag werden beide mit ihren Bildern ins Büro gebeten. Gemeinsam haben sie fünf ausgewählt und legen sie lächelnd mit den Worten auf den Tisch: „Bürogarnitur -Advokat- fertig für den Katalog.“
Nach kurzer Begutachtung werden noch zwei weitere Herren hinzugezogen. „War es schwierig?“ erkundigte man sich. „Nur anfangs, sonst ist es Routine“, erwiderte Mäck gelassen.
Welche Aufnahme würden Sie denn in den Druck geben, Herr Podszowski, dies hier mit der Dame im Chefsessel oder ein anderes?“ fragt Herr Wierch. „Genau das würde ich nehmen, Herr Wierch, es zieht die Blicke an und präsentiert die ganze Garnitur optimal. Ich persönlich mag allerdings den Geruch der Druckfarben in den Katalogen nicht, der stört und sollte irgendwie unterdrückt werden.“
„Lassen Sie uns bitte einen Moment allein, wendet sich der Chef an die beiden, wir rufen Sie dann.“
„Ja meine Herren“, eröffnet der Chef das Gespräch, „wir wollen entscheiden, ob wir die Bilder gebrauchen können, und ob wir die beiden für uns arbeiten lassen wollen. Vergessen Sie bitte bei der Beurteilung das Äußere der beiden. Nur das Ergebnis zählt. Bitte sagen Sie Ihre Meinung.“
Sehr schnell kommt man zu einem Entschluss. Mäck und Ewa werden gebeten, ins Büro zu kommen:
„Um es kurz zu machen: Die Bilder gefallen uns und Sie sind engagiert, wollen Sie die Aufgabe übernehmen?“
„Mit Haut und Haaren arbeiten wir für Sie, Herr Wierch“, entgegnet Mäck, und Ewas Augen leuchten vor Glück.
„Gut! über Honorar und alles andere werden wir uns sicher schnell einig, denke ich. Die ersten Aufträge wird Herr Gubalowce gleich mit Ihnen besprechen. Dann wünsche ich Ihnen viel Glück und hoffe auf gute, vor allem erfolgreiche Zusammenarbeit. Herr Wierch holt aus seinem Schrank eine Flasche Cognac, stellt Gläser auf den Tisch und schenkt ein. „Meine Dame, meine Herren! Auf gute Zusammenarbeit, na zdrowie“ und erhebt sein Glas. „Übrigens, Herr Podszowski, die Sache mit dem Geruch der Druckfarben besprechen sie bitte selbst mit der Druckerei, ich bin da vollkommen Ihrer Meinung. Den Honorarvorschuss zahlt Ihnen Herr Gubalowce aus, damit Sie sich neu einkleiden können. Am Donnerstag fangen Sie dann mit der Arbeit bei uns an.“
Draußen im Studio gibt es ein großes Hallo mit Ania und pan Nowak. Bei den gegenseitigen Umarmungen vermisst Ewa die Innigkeit bei Mäck und glaubt sie bei der Umarmung zwischen Mäck und Ania zu sehen.
Infos.: Mäck wurde in Lemberg geboren. Seine Mutter ist mit Fam. Bronzow (Kunsthandel), besonders mit Sohn Tadzik, eng befreundet. Tadzik und Mutter waren zusammen in einer Klasse derselben Schule. Mutter wurde mit Kind Mäck von Lemberg nach Breslau zwangsumgesiedelt.
.... In der Möbelfabrik gibt es Probleme. Ewas erste Aufnahmen sind misslungen. Weder Ausleuchtung noch Aufnahmen sind tauglich. In die Kamera fällt Licht. Nichts gelingt mir, denkt sie aufgeregt und hat Tränen in den Augen. Eine Versagerin bin ich, wäre ich doch tot. Kopfschüttelnd schaut sie auf die Lampen. Über hundert Mal hat sie die Lampen mit den Stativen verändert, um lästige Schatten zu beseitigen und doch bilden sich immer neue, unerwünschte. Sie ist der Verzweiflung nahe. Früher, in der Ausbildung, war sie gut in Beleuchtungstechnik. Doch als sie jetzt das Ergebnis ihrer ersten Aufnahmen sieht, schlägt sie die Hände vors Gesicht. Dabei hat sie im Stillen auf mindestens ein brauchbares Bild gehofft, doch alles war Mist. Ihr ist klar, dass sie es nicht schafft, denkt an ihren alten Kunstlehrer, der auch Fotografie lehrte. Vielleicht existiert der noch und kann helfen. Sie findet die Telefonnummer der Schule und fragt an, ob sie den Namen ihres Kunstlehrers aus dem Jahr 1970/71 erfahren kann. Das könnte der Herr Nowak sein, sagt man ihr, doch der ist jetzt Privatdozent in Lodz. Richtig, Nowak heißt der. Sie erreicht ihn telefonisch in seiner Privatwohnung. „Ja ich kann mich an Sie erinnern, Frau Brzykasiecz. Was ist denn mein Kind, haben Sie Probleme?“ Schluchzend erklärt sie ihre Lage.
„Von hier ist es nicht gar so weit, ich komme morgen zu Ihnen und warte vor der Fabrik. Helfen ist nun mal meine Passion, hoffentlich kann ich es auch.“
Am Freitag stößt Mäck auf eine verstörte Ewa. „Ich schaffe es nicht allein, morgen kommt mein ehemaliger Kunstlehrer, vielleicht hat der einen Rat. Wenn Du Zeit hast, schau Dir mal diese verfluchten Lampen an, eine Krankheit sag ich Dir, die machen mich fertig, einen Wolf hab ich mir gelaufen, ich kann nicht mehr. Von hier soll das Licht kommen, da muss die Stellwand mit den Fenstern stehen, das ist Bedingung“, zeigt auf die Stelle. „Den Spiegel und die weiße Pappe kannst Du verändern, ich leg mich ne Stunde hin.“
Das auch noch denkt Mäck, dann behalte ich die letzte Nacht besser für mich und macht sich an die Arbeit. Nach dem Anschalten der Beleuchtung sieht er die Schatten auf der Szene. Ist doch alles gut, murmelt er vor sich hin. Da fehlt nur an einigen Stellen unteres Licht für den Hintergrund. Er schiebt die fahrbare Wand mit den beiden Fenstern an die Stelle, die Ewa angezeigt hat, rollt sie mit hellgrauer Wasserfarbe über, sucht sich Gardinen zusammen und hängt sie vor die Fensterimitation. Eine andere Wand streicht er zartrot, klebt diagonale, goldfarbene Tapetenstreifen drüber und stellt sie dazu. Die Wände trennt er mit dunkelbraunen, schmalen Brettern. Von der Bürogarnitur rollt er den Schreibtisch mit Pappcomputer heran, stellt dahinter den Chefsessel, dann die Schränke und die Gesprächseinheit mit Tisch und den Sesseln. In die Zimmerecke dann noch ein großes Gewächs und fertig, sagt er sich. Vergeblich sucht er nach einer modernen Messinglampe, die er gern an den Tisch mit den drei Sesseln stellen würde, ruft im Planungsbüro an und fragt, ob eine solche Lampe zu haben ist. Nicht ganz nach seinem Geschmack wird ihm eine gebracht.
Inzwischen ist Ewa aufgestanden und staunt. Ja Mäck, so könnte es was werden, hoffentlich schluckt der blaue Teppich nicht zu viel Licht. Mürrisch legt sie die Kamera wieder auseinander, blättert noch und noch in der Anleitung.
„Wird schon Ewa.“
„Ach lass mich in Ruh! Guck Dir doch die Sauerei an, zeigt auf die Bilder. Die lachen sich doch tot, wenn sie das sehen. Jede billige Kamera macht bessere Bilder.“
Am Samstag gegen Mittag läutet das Telefon in der Halle, Mäck nimmt ab: „Bitte, ich höre?“
„Hier ist der Pförtner. Ein Herr Nowak möchte Frau Brzykasiecz sprechen.“
Ewa läuft ihm erleichtert und glücklich entgegen. Herr Nowak bleibt verunsichert stehen, geht einige Schritte zurück. „Ich bin es doch, Ewa Brzykasiecz.“
„Um Gottes Willen! wie sehen Sie denn aus? Ja, jetzt erkenne ich Ihr Gesicht. Entschuldigen Sie meine Verwirrung. Ewa mein Kind, was ist mit Ihnen los?“
Herr Nowak schüttelt immer wieder den Kopf. Doch nachdem er alles erfahren hat, auch von ihrer Zeit im Gefängnis, beschäftigt er sich mit der Kamera, baut sie total auseinander und wieder zusammen, setzt die Chemie mit Wasser für die Entwicklungsmaschine neu an, entfernt die alte Chemie und macht Probedurchläufe, bespricht die Technik mit ihr. „Oh bitte die Lampen nicht verändern Herr Nowak, die machen uns großen Kummer.“
„So geht das beim besten Willen nicht, das Licht muss genau von den Fenstern herkommen, das kann man hier nicht erkennen meine Herrschaften. Sehen Sie doch mal den Schatten, den der Computer wirft, der besteht aus mehreren abgestuften Schatten, das können Sie unmöglich so lassen.“
Sie arbeiteten noch bis spät in die Nacht hinein. Herr Nowak hat sich in der Stadt ein Zimmer genommen und will morgen bei den Aufnahmen zuschauen, will vor allem sehen, wie Ania sich als Model macht, ist auch neugierig auf das angekündigte Bild vom San. Nun wünscht er den beiden eine gute Nacht und meint zu Mäck gewandt: „Auf das Bild vom San bin ich wirklich gespannt, könnte ein geeigneter Blickfang sein, aber Erotisches ist hier fehl am Platze, würde alles zerstören.“
„Wir danken Ihnen sehr, Herr Nowak, und wir wären schon froh, wenn wir überhaupt technisch vernünftige Bilder zustande bringen.“ Sie beschäftigen sich noch eine Weile mit der Kamera, die auf dem Stativ steht, und richten sie ein, betrachten dabei ständig die Abbildungen auf der Mattscheibe. Ewa ist sehr genau dabei, erkennt kleinste Abweichungen in den horizontalen und vertikalen Linien. Endlich machen sie Schluss und schlafen nur wenige Stunden.
Zum abgemachten Zeitpunkt steht Mäck am Fabriktor und erwartet Ania. Der Pförtner lässt sie durch und meldet, dass auch Herr Nowak angekommen ist. „Schön, dass Du da bist, Ania. Der neue Tag mit Dir gibt mir Hoffnung.“
„Nun übertreib man nicht!“
„Ehrlich! Gibt es zu Haus was Neues?“ hält dabei noch ihre Hand.
„Nichts von Bedeutung. An der Grenze soll es einen Überfall auf einen ukrainischen Grenzsoldaten gegeben haben. Die Polizei und Zöllner waren im Goldenen Ring, Herr Bobrzyk meldete es, doch es war reine Routinesache. Wahrscheinlich war der Täter ein Ukrainer von drüben.“ Die Falten zwischen Mäcks Augen werden tiefer. Zu viert machen sie sich an die Arbeit. „Ich bin für das graue Kleid mit den roten Streifen“, sagt Mäck. Man stimmt ihm zu. Ania muss einmal sittsam im Chefsessel sitzen, dann leger mit übereinander geschlagenen Beinen und hochgezogenem Kleid am Besprechungstisch. Herr Nowak positioniert sie, übt mit ihr Gesichtsausdrücke, offene Augen, runder Mund, spitzer Mund, lachen mit geschlossenem- und offenem Mund. Von dem San-Bild, das Ania mitbrachte, war er hellauf begeistert, sucht eine ganze Zeit, ehe er den richtigen Platz findet. „Wissen Sie von wem das Bild ist?“ fragt er Ania. Sie zeigt auf Mäck. „Sie Herr Podszowski?“, schüttelt den Kopf. Talente schlummern hier murmelt er mehr zu sich selbst. Viele verschiedene Aufnahmen hat Ewa gemacht, die sie anschließend mit Herrn Nowak entwickelt. Zwei Bilder mit Model wollten sie vorlegen, drei ohne. Das Bild vom San blieb bei allen Aufnahmen hängen. Die Dias sind technisch einwandfrei. Schärfe, Schatten, Farbsättigung, Motiv, alles stimmt. Sie geben sich gegenseitig die Hand und beglückwünschen sich. Die überglückliche Ewa strahlt Herrn Nowak mit ihren dunklen Augen dankbar an.
Ewa und Mäck übernachten in der Halle, fertigen am nächsten Tag Papierabzüge von den Dias und melden Herrn Gubalowce die Fertigstellung der Probebilder. Gleich nach dem Mittag werden beide mit ihren Bildern ins Büro gebeten. Gemeinsam haben sie fünf ausgewählt und legen sie lächelnd mit den Worten auf den Tisch: „Bürogarnitur -Advokat- fertig für den Katalog.“
Nach kurzer Begutachtung werden noch zwei weitere Herren hinzugezogen. „War es schwierig?“ erkundigte man sich. „Nur anfangs, sonst ist es Routine“, erwiderte Mäck gelassen.
Welche Aufnahme würden Sie denn in den Druck geben, Herr Podszowski, dies hier mit der Dame im Chefsessel oder ein anderes?“ fragt Herr Wierch. „Genau das würde ich nehmen, Herr Wierch, es zieht die Blicke an und präsentiert die ganze Garnitur optimal. Ich persönlich mag allerdings den Geruch der Druckfarben in den Katalogen nicht, der stört und sollte irgendwie unterdrückt werden.“
„Lassen Sie uns bitte einen Moment allein, wendet sich der Chef an die beiden, wir rufen Sie dann.“
„Ja meine Herren“, eröffnet der Chef das Gespräch, „wir wollen entscheiden, ob wir die Bilder gebrauchen können, und ob wir die beiden für uns arbeiten lassen wollen. Vergessen Sie bitte bei der Beurteilung das Äußere der beiden. Nur das Ergebnis zählt. Bitte sagen Sie Ihre Meinung.“
Sehr schnell kommt man zu einem Entschluss. Mäck und Ewa werden gebeten, ins Büro zu kommen:
„Um es kurz zu machen: Die Bilder gefallen uns und Sie sind engagiert, wollen Sie die Aufgabe übernehmen?“
„Mit Haut und Haaren arbeiten wir für Sie, Herr Wierch“, entgegnet Mäck, und Ewas Augen leuchten vor Glück.
„Gut! über Honorar und alles andere werden wir uns sicher schnell einig, denke ich. Die ersten Aufträge wird Herr Gubalowce gleich mit Ihnen besprechen. Dann wünsche ich Ihnen viel Glück und hoffe auf gute, vor allem erfolgreiche Zusammenarbeit. Herr Wierch holt aus seinem Schrank eine Flasche Cognac, stellt Gläser auf den Tisch und schenkt ein. „Meine Dame, meine Herren! Auf gute Zusammenarbeit, na zdrowie“ und erhebt sein Glas. „Übrigens, Herr Podszowski, die Sache mit dem Geruch der Druckfarben besprechen sie bitte selbst mit der Druckerei, ich bin da vollkommen Ihrer Meinung. Den Honorarvorschuss zahlt Ihnen Herr Gubalowce aus, damit Sie sich neu einkleiden können. Am Donnerstag fangen Sie dann mit der Arbeit bei uns an.“
Draußen im Studio gibt es ein großes Hallo mit Ania und pan Nowak. Bei den gegenseitigen Umarmungen vermisst Ewa die Innigkeit bei Mäck und glaubt sie bei der Umarmung zwischen Mäck und Ania zu sehen.
Trux