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Die Kleine Kneipe Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)

chris
chris
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von chris
als Antwort auf omaria vom 08.11.2011, 19:41:21

Omaria,

du musst auch die Sonnenbrille abnehmen, dann kannst du auch wieder
blau und grün unterscheiden.


Chris
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2011, 19:48:10
So, nun verrat ich mal, warum ich so verzweifelt nach einem Igel gesucht habe. Aber nachlesen müßt ihr es schon selbst-Link führt weiter.

Luchsi
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf trux vom 08.11.2011, 19:05:56
trux,

Das mit dem metaphysischen ist einfach - ich bin eine Frau und selbstverständlich kann ich auch Zwiesprache zu dritt halten.
Als Mutter von 2 lebhaften wachen Töchtern habe ich darin langjährige Übung.

Also, ich denke, du bist mit Whiskylöffelschlürfen beschäftigt und ich drehe heute abend mal bedächtig an meinem Rotweinglas.

Es stimmt schon, nichts auf dieser Welt und in der Natur geht verloren. Irgendwo werden deine Worte ankommen - wie jetzt zum Beispiel bei mir.
Es ist eine große Kunst, einen Roman zu schreiben und sehr viel Arbeit - auch emotional, je nach Inhalt. Deine Inhalte klingen nicht nach leichtem Stoff.
Dabei vermute ich, dass sie autobiographisch sind.
Schreibt man so etwas nur für sich oder auch für die Familie - für später, wenn die Wurzelsuche bei den Jungen beginnt?

Dazu sei gesagt, dass ich auf keine Frage eine Antwort erwarte - es sind meine Gedanken und manche Frage könnte eine zu private Antwort nötig machen - und das will ich auf keinen Fall.

Die Pappel, vom Blitz getroffen in sumpfiger Landschaft als Stütze - ich vermutete es fast. Doch war ich der Meinung, dass es mir nicht zusteht so etwas zu schreiben, doch sind nicht auch die Stützen Freunde?

Ich meine doch, sie geben uns Halt.

Auch ich bedarf meiner Bilder, der inneren wie der äußeren.
Und die mir nachts um 2.00, wenn die Bäume draußen knarzen, der Wind ums Haus stürmt und die Fensterläden klappern, Gesellschaft leisten.

Und da jetzt Mitternacht ist, mein Glas geleert - ich feststelle, dass ich mit meiner Vorstellung von Dir sprach und es zufrieden bin, stelle ich hier einmal ein völlig anderes Gedicht von mir ein.

Ich finde einfach, dass es sehr gut passt.

Doch, trux, bevor ich es vergesse. Ich freue mich sehr für Dich mit Deinem jetzt erlebten Glück und über Deine Wertschätzung der goldenen Wiese!
Möge es Dir immer so gut ergehen!

Meli


Anderwelten



AnderWelten,
ferner unbekannter Größen
bewegen sich
hinter den rollenden Augen
der Schlafenden,
welche die fremden Kontinente
jede Nacht bereisen müssen.

Gezogen
über silberhelle Straßen
stolpern sie ins Kaleidoskop
ihrer Träume,
die bunt aufleuchtend
sich vernetzen, ins Schwarze verdichten,
ausgeliefert jagender Angst,
hastend, rennend, fliegend.

Erotik drängt
aufsteigend aus dunklen Tiefen
stiller Nächte,
Sehn-Süchte offenbarend,
die nach taumelnder Erwartung
endliche Erfüllung
finden wollen.

AnderWelten
Nacht für Nacht
im einsamen Erleben
hinter den zuckenden Lidern
der Schlafenden,
abgewehrt,
vergessen schon zur blassen Stunde
des ersten Hahnenschreis.

© Meli Franzen


Jetzt stecke ich den Schlüssel wieder unter den Blumentopf und wandere mit guten Gedanken nach Hause, wo mich eine warme Stube erwartet - die zweite Haut und hoffe, dass ihr alle gute Träume haben werdet!



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chris
chris
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von chris
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 00:10:17
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

(Theodor Fontane)


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+

Hallo und guten Morgen Kleine Kneipe!

Wer kennt es nicht, das GEdicht von Fontane.

Meli, war noch mit der Nachtjacke hier und hat ihre Gedanken
hinterlassen. Schön deine Gedanken zu lesen.

Heute nun treffen wir uns um 17.00 Uhr zur blauen Stunde im Chat
und ich bin schon gespannt, was Luchsi und Adam uns für ein Thema
servieren.

Schönen Tag für alle.


Chris












Malinda
Malinda
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von Malinda
als Antwort auf chris vom 09.11.2011, 06:49:24
Guten Morgen KK

Hurra, ich hab das ganze von Chris liebvoll zubereitetem Frühstück für mich ganz allein!!! Tja, die Brezel ist jetzt futsch. Die Trauben auch!
Das Gedicht von Herrn Ribbeck mochte unser Sohn gern, als er noch klein war. Nun werde ich ganz sentimental...

Meli, `Anderwelten` gefällt mir. Ich gestehe, dass ich nicht so die große Gedichte Liebhaberin bin, aber Deine verstehe und schätze ich!
Deine tiefsinnigen Gedanken gefielen mir auch

Nordie, was um aller Welt sind Bregenwunder????

Oh Luchsi, wenn ich Dich doch nur verstanden hätte! Ich habe Igelbilder.

Gestern hab ich den ( kleinen ) Garten winterfest gemacht. Es fiel mir schwer, die Gartenmöbel einzumotten; es ist so schön, dass ich mich gern mittags noch ein Stündchen dort aufhalten würde. Gleich setze ich ein Bild ein, aber nun ruft meine andere - nicht bessere - Hälfte zum realen Frühstück
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Malinda vom 09.11.2011, 08:10:04

Nordie, was um aller Welt sind Bregenwunder????


Bregen = Hirn
Siehste Malinda, Bregenwunder sind kleine Schlauberger.
Darum essen manche Leute ja auch Bregenwurst und glauben,
das ergäbe im Koppe eine Speichererweiterung,
um es mal technisch auszudrücken.
So im Technikerkreis haben wir auch immer
Strohballen als Speichererweiterung deklariert.

Womit wir wieder auf kurzem Wege bei den kulinarischen Spezialitäten sind.
Was es alles im Süden leckeres zu essen gibt, macht man sich im Norden
ja keinen Begriff.
Trinken ist noch verworrener.
Bier aus Tannenzapfen.
Da muß ja auch jeder Schnaps brennen.

Mal sehen, was die Tüpfelkatz daraus wieder für einen Volltreffer zimmert.
Kuckuck, Tigerle...



nordstern

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Malinda
Malinda
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von Malinda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 08:52:56
Aha! Danke Nordie. Kein Wunder, dass ich das nicht wußte. Als einsprachig Aufgewachsene hab einfach zu wenig Bregen Aber ich lerne gerne dazu. Nur Geduld, dass Tigerle macht sich bestimmt grad - nur für Dich- schön

Schaut mal: diese Hummel war gestern genau so emsig wie ich. Wie lange darf sie wohl noch an Blüten naschen?!



Luchsi, darf ich dieses Bild auch in den `Rhein- Thread` setzen? Ist zwar völlig am Thema vorbei, aber ich hätte noch ein Gedicht dazu.

Ich schicke Euch einen Arm voll Sonnenstrahlen und das Tschirpen der Meisen ( die mich damit um 6.30 Uhr geweckt haben! )

Übrigens gab es eben bei uns reale Brezeln. Also lege ich die von Chris gesäubert und greinigt zum Verzehr wieder zurück

LG Malinda
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Malinda vom 09.11.2011, 09:18:31


Übrigens gab es eben bei uns reale Brezeln. Also lege ich die von Chris gesäubert und greinigt zum Verzehr wieder zurück

LG Malinda


Werden die Brezel eigentlich so gegessen, wie sie gekringelt sind ?
Da kriegt man ja einen Knoten in den Hals.

Du mußt viel Grünkohl essen.
Möglichst in Bremen.
Dort ißt man traditionell Grünkohl mit Bregenwurst.
Jedenfalls, soweit ich es weiß.
Und ich muß sagen....it works

Au weia, unsere Tüpfelkatz kommt

nordstern
Malinda
Malinda
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von Malinda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2011, 09:45:14
Nee, Nordie, ich hab auch meinen Stolz! Jetzt bin ich 60 Jahre mit wenig Bregen ausgekommen und drum esse ich meinen Grünkohl weiterhin mit Pinkel!!
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXXIX (Nr. 129)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Malinda vom 09.11.2011, 09:18:31
Guten Morgen rundherum!


Zarter Brezelduft hat mich aus meinen zuckrigen Träumen gerissen und siehe da - sie ist da: die Brezel, die Malinda netterweise zurückgebracht hat. (Hast dich wohl nicht getraut, einem Luchs das Futter zu klauen ??)

Nach Melis Gedanken-und Dichtflut brauche ich auch Stärkung, denn auf nüchterem Magen kann ich noch nicht mal richtig lesen oder gar tippseln, bin auch schon zweimal "geflogen worden". Und Denken setzt bei mir erst nach 11 Uhr ein - wenn überhaupt. Da reicht es vielleicht gerade noch, mit Trux über goldene Wiesen zu wandern und mich mit ihm zu freuen, dass er sich freut!

Und wenn wir gedanklich schon bei den Wiesen sind, dann kannst du,Malinda, auch das Foto in den Thread der stillen Tage reinsetzen, sozusagen als wehmütiger Abchied von der etwas lauteren Zeit. Pass aber auf: Igel sind Insektenfresser, nicht dass er sich an dem Bienchen vergreift!

Vor allem fehlt mir die gehirnstützende Bregenwurst, heißt die übrigens nicht Brägen? Ich bin doch ein Vollsüdie, da kenne ich die nördlichen Würstchen nicht so, zumindest nicht diese Aber egal, wie die Schreibweise ist: Nordie gönn dir täglich eine Doppelportion, steter Tropfen höhlt den Stein - und Bregen oder Brägen füllt ihn wieder auf

Vermutlich schleicht Mariechen wieder hinter meinem Rücken in die KK ...ich mach ihr lieber mal Platz,sonst fühlt sie sich beengt

Aber ich komme wieder.....L.









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