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Die Insel Senoria Insel Aurora auf Senoria

eleonore
eleonore
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Medea vom 26.01.2011, 17:44:08
was aus dem norden:



Ein Nomadenstamm im hohen Norden von Alaska: Während eines bitterkalten Winters kommt es zu einer gefährlichen Hungersnot. Wie das alte Stammesgesetz es vorschreibt, beschließt der Häuptling, die beiden ältesten Frauen als »unnütze Esser« zurückzulassen, um den Stamm zu retten. Doch in der Einsamkeit der eisigen Wildnis geschieht das Unglaubliche: Die beiden alten Indianerfrauen geben nicht auf, sondern besinnen sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten, die sie längst vergessen geglaubt hatten ?

Velma Wallis, geboren 1960 als eines von dreizehn Kindern in Fort Yukon/Alaska, wurde in den traditionellen Werten ihres Volkes, der Athabasken, erzogen. Nach dem Besuch der Highschool zog sie in eine Trapperhütte und lebt dort allein mit ihrer Tochter wie ihre indianischen Vorfahren. »Zwei alte Frauen« wurde mit dem Western States Book Award ausgezeichnet und seit seinem Erscheinen in siebzehn Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft.


für krimi fans, ein buch die nicht weggelegt wird :



Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 unter dem bürgerlichen Namen Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film. Bevor er 1995 mit dem Schreiben begann, arbeitete er in verschiedensten Berufen: als Redakteur für Magazine und Comics, als Koordinator der dänischen Friedensbewegung, war Verlagschef im Bonnier-Wochenblatt TV Guiden und Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Energiekonzernen.

zu Buch:

Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«

Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton und Stahl gefangen gehalten.
Wer sind die Täter?
Was wollen sie von dieser Frau?
Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben? /Klappentext

ich hab beide bücher gelesen, und so kann ich beide empfehlen.
Medea
Medea
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von Medea
als Antwort auf eleonore vom 30.01.2011, 08:34:32
"Zwei alte Frauen" habe ich vor einiger Zeit gelesen und ich kann mich der Empfehlung von Eleonore nur anschließen.

Diese dem Tod preisgegebenen alten Stammesmitglieder entwickeln eine Überlebensstrategie, da sie sich mit ihrem grausamen Schicksal nicht abfinden wollen. Und gemeinsam schaffen sie es.

Diese Geschichte ist sehr berührend.

Medea.

eleonore
eleonore
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Medea vom 30.01.2011, 11:56:04
ich hab mal wieder in mein bücherregal gewütet. :)




Gerade als der bigotte Rupert Penrose, einflußreicher Kolumnist einer katholischen Zeitschrift und doch auch Mann von Welt, mit der naiven Horoskopschreiberin Attracta Dorris ein Schäferstündchen abhalten will, erwischt sie die Muttergottes in flagranti. Aber das ist nur der Beginn einer Reihe von unerhörten und welterschütternden Geschehnissen im heutigen Dublin. "In einer mild-gottlosen Satire auf Irland werden hier heilige und weltliche Kühe geschlachtet - scharfsinnige Beobachtungen über das Leben auf der grünen Insel." /amazon/

einfach herrlich komisch, geschrieben von Mary Breasted.



Ein vergessene franzose, der ganz großartig ist.
Er schrieb u.a. die novelle *Carmen*, vorlage zum oper libretto.
Seine erzhälungen sind sehr interessant, *la Venus d'Ille* raubt den atem.

Prosper Mérimée



Eine meine absolute lieblingsbücher.
Großartig.

Kurzbeschreibung
»Hundert Jahre Einsamkeit«, das berühmteste Buch von Gabriel García Márquez, gehört zu den großen Romanen der Weltliteratur und ist in Millionen von Exemplaren verbreitet. García Márquez erzählt die Geschichte der Familie Buendía, ihres Aufstiegs und Niedergangs. In Macondo, dem von ihnen gegründeten Dorf, enthüllt sich die Tragödie Lateinamerikas, verschmelzen Mythos und Wirklichkeit.

Über den Autor
Gabriel García Márquez, geboren 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitete nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. García Márquez hat ein umfangreiches erzählerisches und journalistisches Werk vorgelegt. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er gilt als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller der Welt. Das gesamte Werk von Gabriel García Márquez ist lieferbar bei Kiepenheuer & Witsch.



Pressestimmen
"Ein Denkmal voller Haß und verzweifelter Liebe. Nichts wird da verharmlost, relativiert, beschwichtigt. (…) Auch sechzig Jahre nach Kriegsende, zu einem Zeitpunkt wo doch alles schon gewusst und aufgearbeitet erscheint, gibt dieses Buch noch einmal neu und anders den Blick frei auf die sogenannte Elite des Dritten Reichs." (Schweizer Sonntagsblick, Magazin )

"Ein Buch, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und das gleichzeitig das Dokument des Schmerzes eines Sohnes ist, der seine Mutter gern geliebt hätte und doch nur Hass empfinden kann." (Brigitte )

Kurzbeschreibung
Die schonungslose Auseinandersetzung mit seiner „Nazi-Mutter“ vervollständigt nun das Bild und beschreibt voller Emotionen den Konflikt der „Täterkinder“ mit ihren Eltern.
Hochinteressant.



Niklas Franks unversöhnliche Abrechnung mit seinem Vater, Hitlers treuem Gefolgsmann und einstigem Generalgouverneur von Polen, ist eins der wichtigsten Dokumente über das Trauma des Nationalsozialismus.



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Medea
Medea
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von Medea
Hundert Jahre Einsamkeit


liebe Eleonore ist auch eines meiner Lieblingsbücher
geblieben, im Mai 1997 zum ersten Mal von mir gelesen.
Kann mich Deiner Empfehlung nur anschließen, ein Roman,
der es verdient, nicht einfach weggelegt, sondern auch
wieder hervorgeholt zu werden.


M.

pelagia
pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
als Antwort auf Medea vom 09.02.2011, 09:09:46

Wie ich gerade gesehen habe, sind wieder neue Bücher im Leseturm eingetroffen. Das ist immer eine goße Freude. Ein Sprichwort sagt: Bücher sind wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.

Angenehme Lesestunden und Danke!
Herzlich
pelagia
eleonore
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von eleonore
als Antwort auf pelagia vom 09.02.2011, 09:30:56
mit meine kleine schützling lesen wir zur zeit die *Ottoline* bücher von Chris Riddell.
zauberhaft geschrieben und illustrierte kinderkrimis mit hauptdarstellerin Ottoline und Mr.Munroe, der norwegische sumpfwesen, Ottolines beste freund.
ein bär, dere in waschküche von Ottlines haus hinter einer waschmaschine urlaub macht, spielt auch eine wichtige rolle :)





wunderbar zum vorlesen, selber lesen für kinder die schon lesen können und stöbern in reizende bilder.
witzig, unterhaltend und kindgerecht, empfehlenswert.

Eine Serie von Einbrüchen hält die Bewohner der Großen Stadt in Atem. Die Opfer sind allesamt steinreiche Hundebesitzerinnen, die nicht nur ihren wertvollen Schmuck vermissen, sondern seit Kurzem auch ihre Schoßhündchen. Ottoline und ihr kleiner, haariger Freund Mr Munroe glauben nicht an einen Zufall. Sie kommen einer zwielichtigen Schoßhundvermittlung auf die Spur, die von einer gelben Katze betrieben wird. Und als Mr Munroe kurzerhand undercover als Schoßhündchen dort eingeschleust wird, bestätigt sich schon bald ihr Verdacht: Die gelbe Katze steckt hinter den Juwelendiebstählen. Doch sie hat die Rechnung ohne Ottoline und ihre Freunde gemacht ... (amazon)

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pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
als Antwort auf eleonore vom 16.02.2011, 07:02:48

Liebe Besucherinnen und Besucher im Leseturm!


Die Frühjahrsbuchmesse in Leipzig hat ihre Pforten längst wieder geschlossen und falls ihr nicht durch eine Flut von Buchempfehlungen durch Presse und Fernsehen stapelweise Bücher vor euch liegen habt, die jetzt gelesen werden wollen, möchte ich auf zwei Neuerscheinungen im Leseturm hinweisen. Beide, wie ich finde, lesenswert.


Peter Wawerzinek: Rabenliebe. Eine Erschütterung
Verlag Galiani, Berlin. 2010. 428 Seiten. € 22,95
ISBN 978-3869710204

Dieser Roman wird im April 2011 auch als Hörbuch erscheinen:
Audio CD Sprecher: Michael Rotschopf.
Argon Verlag 2011. € 34,95
ISBN-10: 3839810906



Kurzbeschreibung
Ein Buch wie ein Erdbeben. Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. Ihre Abwesenheit war das schwarze Loch, der alles verschlingende Negativpol in Peter Wawerzineks Leben. Wie hatte seine Mutter es ihm antun können, ihn als Kleinkind in der DDR zurückzulassen, als sie in den Westen floh? Der Junge, herumgereicht in verschiedenen Kinderheimen, blieb stumm bis weit ins vierte Jahr, mied Menschen, lauschte lieber den Vögeln, ahmte ihren Gesang nach, auf dem Rücken liegend, tschilpend und tschirpend. Die Köchin des Heims wollte ihn adoptieren, ihr Mann wollte das nicht. Eine Handwerkerfamilie nahm ihn auf, gab ihn aber wieder ans Heim zurück.
Wo war Heimat? Wo seine Wurzeln? Wo gehörte er hin? Dass er auch eine Schwester hat, erfuhr er mit vierzehn. Im Heim hatte ihm niemand davon erzählt, auch später die ungeliebte Adoptionsmutter nicht. Als Grenzsoldat unternahm er einen Fluchtversuch Richtung Mutter in den Westen, kehrte aber, schon jenseits des Grenzzauns, auf halbem Weg wieder um. Wollte er sie, die ihn ausgestoßen und sich nie gemeldet hatte, wirklich wiedersehen? Zeitlebens kämpfte Peter Wawerzinek mit seiner Mutterlosigkeit.
Als er sie Jahre nach dem Mauerfall aufsuchte und mit ihr die acht Halbgeschwister, die alle in derselben Kleinstadt lebten, war das über die Jahrzehnte überlebensgroß gewordene Mutterbild der Wirklichkeit nicht gewachsen. Es blieb bei der einzigen Begegnung.
Aber sie löste - nach jahrelanger Veröffentlichungspause - einen Schreibschub bei Peter Wawerzinek aus, in dem er sich das Trauma aus dem Leib schrieb: Über Jahre hinweg arbeitete er wie besessen an Rabenliebe, übersetzte das lebenslange Gefühl von Verlassenheit, Verlorenheit und Muttersehnsucht in ein großes Stück Literatur, das in der deutschsprachigen Literatur seinesgleichen noch nicht hatte.
"Hier hat jemand wirklich etwas zu erzählen." Schrieb die FAZ.

Der Autor
Peter Wawerzinek wurde unter dem Namen Peter Runkel 1954 in Rostock geboren. Er wuchs in verschiedenen Heimen und bei verschiedenen Pflegefamilien auf. Seit 1988 ist er freier Schriftsteller, Regisseur, Hörspielautor und Sänger.

Schon wie in seinem Roman „Das Kind das ich war“ (ISBN-13: 978-3887472511, € 14,80) schreibt er über Kindheitserinnerungen aus Mecklenburg in den fünfziger Jahren.

Die Pressestimmen machten mich neugierig. Ich las und war berührt und begeistert und kann diesen Kommentaren nichts hinzufügen:
"Peter Wawerzinek schreibt eine Prosa von eigenartiger Schönheit." (Fritz Rudolf Fries, Süddeutsche Zeitung)

"Süffiger als Peter Wawerzinek kann man seine Liebe zur Heimat nicht ausdrücken." (Hajo Steinert, Basler Zeitung)

"Jeder Schriftsteller hat einen Vorrat an schönen Sätzen. Bei Wawerzinek scheint dieser Vorrat unerschöpflich zu sein." (Peter Walther, taz)

* * * * * * *


Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil
Hanser Verlag, München. 2011. 6. Auflage. 192 S. € 17,90.
ISBN-13: 978-3446236349



Arno Geiger schreibt in diesem Roman auf sehr einfühlsame und würdevolle Weise über die letzten Jahre mit seinem an Alzheimer erkrankten Vater. Im April erscheint bereits die 6. Auflage dieses Romans.

Kurzbeschreibung
Wenn einer nicht mehr denken kann wie früher, was ist das für ein Leben? Arno Geigers Vater hat Alzheimer. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhanden kommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.

Pressestimmen zu diesem bewegenden Roman:

"Ein Zeugnis der Liebe, ein langer, genauer Bericht über den kranken Vater, sein Verhältnis zu den Kindern und eine Erzählung über die Suche nach sich selbst. Mal ist sie traurig, mal zum Schmunzeln und immer schön wie ein Tag im Februar, der schon in den Farben des Frühlings spielt." (Die Welt)

"Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger hat ein berührendes, lichtes Buch geschrieben über eine finstere Krankheit. ... Ein Buch der Suche nach einer verlorenen Welt, einer verlorenen Heimat, einem verloren geglaubten Charakter und einer wieder gefundenen Beziehung. Ein starkes, ein erwachsenes, neugieriges, auf berührende Weise beglückendes Buch." (Die Welt)

* * * * * * *


Von einer Leserin hier im Leseturm bekam ich folgenden Buchtipp:

Ilma Rakusa: Mehr Meer. Erinnerungspassagen
Literaturverlag Droschl, Graz. 2009. 352 Seiten. € 23,00
ISBN 978-3854207603
Erscheint im April 2011 als Taschenbuchbuch im Berlin Verlag. 208 S. € 9,95
ISBN-13: 978-3833307362



Auch dieses ist ein Roman über Kindheitserinnerungen. Ich habe ihn noch nicht gelesen, werde es aber sicher tun und danke für den Lesehinweis.

Kurzbeschreibung
Erinnerungen an Kindheit und Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg in Mitteleuropa.Eine Kindheit und Jugend in Mitteleuropa, als dieses Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg gerade seine politischen und kulturellen Konturen neu eingeschrieben bekam: Ilma Rakusa geht in ihren Erinnerungen dem kleinen Mädchen nach, der Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter, deren Lebensstationen von einer slowakischen Kleinstadt über Budapest, Ljubljana, Triest nach Zürich und von da weiter ausgreifend nach Ost und West, nach Leningrad/Petersburg und Paris reichen.
Die überall Fremde, Nicht-ganz-Zugehörige findet sehr früh schon ihre Heimat in der Musik, im Klavierspielen, und, mit der Entdeckung Dostojewskijs, in der Literatur, aber auch in der Bewegung, im Unterwegssein, im Reisen. Mehr Meer geht weit über eine Nacherzählung einer Kindheit und Jugend hinaus; es ist die Beschwörung dessen, was von den vielen Lebensorten und Begegnungen bleibt: Töne und Klänge, Farben und Stimmungen, einzelne Szenen und Blitzlichter (»Die Bilder, sage ich, in Ehren. Aber zuerst kommen die Gerüche.«). In vielen kleinen Selbstbefragungen, in Dialogen, Gedichten und Erinnerungsbildern geht Ilma Rakusa ihrer Geschichte auf den Grund: der vom Vater initiierte ständige Ortswechsel, das Paradies des Meeres und der Küste in Triest und Grado, erste Küsse, erste Reisen, die Musik und die Begegnung mit den Ritualen der Ostkirche, die ersten Auslandsjahre in Paris und im damals noch sowjetischen Leningrad.
Ilma Rakusa nähert sich ihren frühen Jahren äußerst unsentimental und auch nicht mit dem Eifer der Bekennerin, dafür mit großer Genauigkeit in einem sehr schwierigen Bereich: im Atmosphärischen, das sie mit Knappheit und Präzision erdet. In ihrem Erinnerungsband erstehen die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts im prismatischen Blick einer außergewöhnlichen Schriftstellerin, die wie wenige in und zwischen verschiedenen Kulturen lebt.

Die Autorin
Ilma Rakusa, geboren 1946 in der Slowakei, ist Schriftstellerin, Publizistin, promovierte Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin zahlreicher Werke aus dem Russischen, Französischen, Ungarischen und Serbokroatischen. Auszeichnungen: u.a. 1991 mit dem Petrarca-Übersetzerpreis, 1998 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und 2003 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis. Die Autorin lebt in Zürich, seit 1977 Lehrbeauftragte an der dortigen Universität.

Es freut mich, wenn die vorgestellten Bücher wieder euer Interesse finden. Da ich sehr wenig Zeit im Moment habe, noch einmal meine Bitte: Unterstützt das Leseturmteam und stellt vor, was ihr in der letzten Zeit gelesen/ gehört habt, was euch gefiel, was ihr empfehlen könnt. Ich ergänze dann gern die Buchcover und Bezugsangaben.

Ich lese gerade Rafik Schami: "Das Geheimnis des Kalligraphen“ und bin erneut begeistert von seiner brillanten Erzählkunst. Ich stelle das Buch vor, sobald ich es durchgelesen habe.

Mit frischen Grüßen und Wünschen für einen bunten Bücherfrühling
pelagia von der Insel Aurora




Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Buchempfehlung :
Philipp Sendker "Das Herzenhören"
Ein Liebesroman der besonderen Art, der auch Leute des ST gefallen könnte !!!
Ich fand ihn wunderbar .
Klaus
pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2011, 23:13:57
DAS HERZENHÖREN




In der Tat ein wunderschöner Liebesroman.

Das Taschenbuch kostet € 7,95.
ISBN-10: 9783442457267
Auch als Hörbuch erhältlich:
Audio CD: Verlag: Steinbach Sprechende Bücher, 5 CD's. Preis um 12 €.
ISBN-13: 978-3869740195

Ich füge noch zwei Pressekommentare hinzu.

"'Das Herzenhören' ist hervorragend erzählt, poetisch geradezu - ohne auch nur einmal Gefahr zu laufen, in Kitsch abzudriften. Lesen!" (Augsburger Allgemeine )

"Die Geschichte einer magischen Liebe über Zeit und Raum. Lesen und dahinschmelzen." (Journal für die Frau )


Danke Klaus, für Deine Buchempfehlung

pelagia
pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
als Antwort auf pelagia vom 25.03.2011, 00:01:03

Mit munteren Grüßen zum Wochenende kommen drei weitere Buchempfehlungen, die, so hoffen wir, wieder die richtigen Leser/innen finden.
Friedrich Schiller sagte so:

„Welchen Leser ich wünsche?
Den unbefangensten, der mich, sich und die Welt
vergisst und in dem Buche nur lebt.“


Unser ST-Mitglied „Matan“ weist auf zwei Titel hin:

Christoph Schlingensief: So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!: Tagebuch einer Krebserkrankung.
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln. 2009. 256 Seiten. € 18,95
ISBN 978-3-462-04111-8
oder als Taschenbuch beim Btb Verlag, München.



Kurzbeschreibung
Nicht erst seit seiner Erkrankung an Lungenkrebs hat Christoph Schlingensief alles Private öffentlich gemacht. Er lässt uns alles wissen. Seine Schmerzen, seinen Husten, seine Verzweiflung, seinen Zorn – sofort hat er es umgesetzt in ein Theaterstück, das zugleich fasziniert und abschreckt, und in ein Buch, ein sehr privates, nun öffentliches Krankentagebuch. (Elke Heidenreich)

Folgende Beschreibung fand ich bei buecher.de

"Ich habe lernen müssen, auf dem Sofa zu liegen und nichts anderes zu tun, als Gedanken zu denken."

Wie weiterleben, wenn man von einem Moment auf den anderen aus der Lebensbahn geworfen wird, wenn der Tod plötzlich nahe rückt? Mit seinem Tagebuch einer Krebserkrankung lässt uns Christoph Schlingensief teilhaben an seiner eindringlichen Suche nach sich selbst, nach Gott, nach der Liebe zum Leben.
Im Januar 2008 wird bei dem bekannten Film-, Theater- und Opernregisseur, Aktions- und Installationskünstler Christoph Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert. Ein Lungenflügel wird entfernt, Chemotherapie und Bestrahlungen folgen, die Prognose ist ungewiss - ein Albtraum der Freiheitsberaubung, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint.
Doch schon einige Tage nach der Diagnose beginnt Christoph Schlingensief zu sprechen, mit sich selbst, mit Freunden, mit seinem toten Vater, mit Gott - fast immer eingeschaltet: ein Diktiergerät, das diese Gespräche aufzeichnet. Mal wütend und trotzig,mal traurig und verzweifelt, aber immer mit berührender Poesie und Wärme umkreist er die Fragen, die ihm die Krankheit aufzwingen: Wer ist man gewesen? Was kann man noch werden? Wie weiterarbeiten, wenn das Tempo der Welt plötzlich zu schnell geworden ist? Wie lernen, sich in der Krankheit einzurichten? Wie sterben, wenn sich die Dinge zum Schlechten wenden? Und wo ist eigentlich Gott?
Dieses bewegende Protokoll einer Selbstbefragung ist ein Geschenk an uns alle, an Kranke wie Gesunde, denen allzu oft die Worte fehlen, wenn Krankheit und Tod in das Leben einbrechen. Eine Kur der Worte gegen das Verstummen - und nicht zuletzt eine Liebeserklärung an diese Welt.

Hier wäre noch eine ältere Rezension zu empfehlen unter folgendem Link:

Rezension

Mehr zu dem Buch findet ihr bei

www.kulturnews.de oder www.perlentaucher.de

Christof Schlingensief starb am 21.August 2010.

* * * * *


Tiziano Terzani: Das Ende ist mein Anfang: Ein Vater, ein Sohn und die große Reise des Lebens
Verlag Goldmann, München. 2008. 416 Seiten. € 9,95
ISBN-10: 9783442129874



Aus der Amazon.de-Redaktion

„Seit Monaten spüre ich eine geballte Freude in mir, die nach allen Richtungen ausstrahlt. Ich habe das Gefühl, nie zuvor so leicht und glücklich gewesen zu sein.“ Kaum zu glauben, dass dies die Worte eines Todgeweihten sind. Aber durchaus typisch für die Lebenseinstellung Tiziano Terzanis, der sich kurz vor seinem Krebstod zu einer ausführlichen Aussprache mit seinem Sohn Folco traf. Die ebenso erschütternden wie in ihrem optimistischen Grundtenor irgendwie tröstlichen Reflexionen des damals 64-jährigen Journalisten und Schriftstellers flossen posthum in ein Buch ein, das in Italien rasch zum Bestseller avancierte und auch in Deutschland zum Verkaufsschlager wurde.
Natürlich hatte Terzani, der über Jahrzehnte als Asienkorrespondent unter anderem für den Spiegel schrieb und unser Bild vom Fernen Osten wesentlich mitprägte, ein bewegtes und abenteuerliches Leben, das er hier noch einmal in aller Ausführlichkeit Revue passieren lässt. Doch darf es bezweifelt werden, dass es primär die Neugier am Privatleben einer vergleichsweise nicht übermäßig prominenten und unglamourösen Persönlichkeit ist, die die Leser anzieht.
Das erstaunlichste dieses Buches ist vielmehr die Gelassenheit, mit der der kurz zuvor zur fernöstlichen Religiosität konvertierte Terzani dem Tod entgegenblickt. Man mag von asiatisch-reliogiösen Gurus – und als solcher hat sich Terzani am Ende seines Lebens verstanden – halten, was man will. Eines muss man ihnen lassen: Sie verstehen es nicht nur zu leben – sondern auch in Würde zu sterben. Franz Klotz.

Pressestimmen
"Die Bücher über seine Krebserkrankung und den Umgang mit dem nahenden Tod machen den Reporter Tiziano Terzani für viele Italiener zum spirituellen Vorbild. Manche sagen auch: zum Guru." (DIE ZEIT / Leben )

"Kurz vor seinem Tod, vom Krebs schon schwer gezeichnet, schrieb er einen letzten Brief an seinen Sohn. […] Aus ihrem Gespräch ist ein wunderbares Buch entstanden. In Italien ein Bestseller." (3sat "Kulturzeit" )

"Ein letztes Lied auf die Vielfalt der Welt. Fantasievoll, rebellisch und unendlich neugierig." (Die ZEIT )

Dieser Roman wurde verfilmt mit Bruno Ganz in der Rolle des Tiziano Terzani, der hervorragend spielt. Ansonsten würde ich, meine ganz persönliche Meinung, den Film nicht weiterempfehlen. Hier findet dazu viele Kommentare im Internet.

* * * * *


Zu einem anderen Thema hier die Buchempfehlung einer Userin:

Manfred Lütz: Lebenslust. Wider die Diät-Sadisten, den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult
Knaur TB Verlag, München. 2005. 288 Seiten. € 2,90
ISBN-10: 9783426776957



Kurzbeschreibung
Unsere Vorfahren bauten Kathedralen, wir bauen Kliniken. Unsere Vorfahren retteten ihre Seele, wir retten unsere Figur. Keine Frage: Wir haben eine neue Religion – die Gesundheit. Wir kasteien uns mit Diät- und Fitnessterror und vergessen darüber fast alles, was das Leben ausmacht. Höchste Zeit also für eine lustvolle Verteidigung der Lust!

Aus einer Rezension:
So begeistert wie über Martin Lütz' Buch ist Rezensent Klaus Berger (Neutestamentler) nach eigenem Bekunden selten gewesen: "Es kommt nicht häufig vor, dass ich bei der Lektüre eines Buches aufstehe und meine Frau in ihrem Arbeitszimmer aufsuche, um ihr ein paar Passagen vorzulesen, die mit Sicherheit ein lebensförderndes Lachen hervorbringen." Ein schönes Kompliment für ein Buch (aber natürlich auch an die Frau). Besonders gefällt dem Rezensenten, dass Manfred Lütz in satirischem Ton und mit viel Witz schildere, was für den Religionswissenschaftler eine durchaus ernstzunehmende Angelegenheit sei: Die Steigerung des Gesundheitskults in eine säkularisierte Form von Religion: So enthalte die Chefarztvisite inzwischen alle Elemente einer klassischen Prozession, die Rituale des Pillenschluckens erinnerten an klösterliche Speiseregeln und Klinken gerieten zu Kathedralen. Aber auch die ernsthafteren Passagen des Buches zu Behinderungen, den Umgang mit Leiden und Tod sowie den klassischen Quellen der Lebenslust haben Berger nahezu restlos überzeugt.

Inzwischen ist ein Nachfolgebuch mit dem Titel „Lebenslust: Über Risiken und Nebenwirkungen des Gesundheitswahns.“ von Manfred Lütz erschienen. € 12,95. In einer Rezension dazu heißt es:

Scharfsinnig und unterhaltend analysiert der renommierte Psychotherapeut und begnadete Essayist Manfred Lütz, wie Gesundheit zu einer fundamentalistischen Religion geworden ist, und feuert satirische Breitseiten auf das übertriebene Streben nach Hyper-Fitness und einem Alter ohne Falten. Vor allem aber setzt Lütz an die Stelle der heiligen Kuh "Gesundheit" ein ganzheitliches Konzept, bei dem der Spaß am Leben nicht länger ein künstliches Produkt der Gesundheitsindustrie ist.

Wie immer wünsche ich allen Leserinnen und Lesern großen Lesegenuss

Pelagia aus dem Leseturm auf
Insel Aurora

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