Die Insel Senoria Insel Aurora auf Senoria
mit einem kölschen gruss, mozart
weniger mit verbalinjurien möchte nicht ich schreiben; sondern andere zitieren, die das buch ebenso ablehnend wie ich beschrieben haben:
Kritiker werfen Henryk M. Broder Einseitigkeit, Hysterisierung, fehlerhafte Argumentation, unsaubere Recherche, Rassismus, eine Verharmlosung des Nationalsozialismus und eine Übernahme rechtsradikaler Positionen vor. Einige Beispiele negativer Kritiken:
Der Politikwissenschaftler und Buchkritiker Denis Scheck urteilte in der ARD-Sendung „Druckfrisch“ über Broders Buch, das er für eine „extrem manipulative Polemik" hält:
„Broders Tiraden über das angebliche Einknicken Europas vor den ach so bitterbösen Moslems schüren eine neue Kreuzzugsmentalität und sind grundfalsch, sichern ihrem Verfasser aber einen Ehrenplatz an jedem deutschen Stammtisch.“
In der tageszeitung vom 18. November 2006 beschreibt Daniel Bax Broder als überspannten Hassprediger:
„Ironischerweise geht Broder [...] genau so vor wie ein islamistischer Scharfmacher, nur eben spiegelverkehrt.“
Schon Broders Grundthese, der Westen kapituliere, erweise sich bei einer nüchternen Analyse der gegenwärtigen internationalen Politik nicht als plausibel. Insofern könne man Broders ständige Rede von „Appeasement“ für eine gedankenlose „Verharmlosung der Nazi-Vergangenheit halten“. Hinter dem amüsanten und unterhaltsamen Stil entdeckt Bax die “eisige Schärfe eines Glaubenskriegers“, weshalb er das Buch zu einer “humoristisch verbrämten Hasspredigt“ erklärt. Robert Misik befindet in der „tageszeitung“ vom 20. Dezember 2006, Broder arbeite an einer selbsterfüllenden Prophezeiung mit:
„Wenn man den Kampf der Kulturen nur lange genug beschwört, dann kriegt man ihn am Ende auch. [...] Wenn deklassierte türkische Kids am Schulhof für Rambazamba sorgen, dann ist nicht die soziale Lage oder ihre Zukunftslosigkeit daran schuld, sondern der Islam: ‚Sie‘ passen einfach nicht zu ‚uns‘. Lahore, Neukölln, Gaza - egal, da wird kein großer Unterschied mehr gemacht.“
Knut Mellenthin in einem Artikel für die Vierteljahresschrift „Wissenschaft und Frieden“:
„Broder leistet seinen Beitrag zum antiislamischen Kreuzzug vorzugsweise, indem er dessen Kritiker mit Schmutz bewirft, ohne selbst mit allerletzter Klarheit Farbe zu bekennen, worauf er eigentlich konkret hinaus will. Statt direkt für den von den Neokonservativen ausgerufenen ‚Weltkrieg‘ zu werben, lästert Broder lieber, dass sich Bin Laden über jede Antikriegsdemonstration freue.“
Broders Verteidigung des amerikanischen Gefangenenlagers Guantanamo empfindet Mellenthin als erschreckend: „Ich denke, er spielt den Hysteriker lediglich, um dem Zweck zu dienen, den er für den guten hält: literweise Benzin ins entfachte Feuer des ‚Clash of Civilizations‘ zu kippen.“ Broder, der früher selbst Rechtspopulismus bekämpft habe, verwende nun bewusst dessen Mittel.
Kai Doering schreibt im SPD-Magazin Vorwärts am 29. September 2006:
„Auch wenn es sicher richtig ist, nicht schon in vorauseilendem Gehorsam ein ‚mea culpa‘ gegenüber den Andersgläubigen anzustimmen [...], muss man sie doch nicht gleich als traumatisierte Wilde mit dem Hang zur Weltherrschaft darstellen, wie es der Autor tut.“
Doering wirft Broder Schwarz-Weiß-Malerei im Stil von US-Präsident Bush vor.
möge sich nun ein jeder & eine jede entscheiden, wohin ihr leseempfinden führt:
zustimmung oder ablehnung?
nur eine frage, keine zensur...
--
pilli
Na geht doch. Meine ich doch: "Möge eine jeder selber entscheiden..."
Allerdings sind die von Dir zitierten ablehnenden Stimmen meines Erachtens noch keine Entscheidungsgrundlage, das Buch selbst abzulehnen oder es für gut zu finden.
Was ich bisher von Broder zum Beispiel im Spiegel gelesen habe, fand ich recht plausibel.
So zum Beispiel den Satz, dass für ihn der Islam erst dann eine tolerante Religion ist, wenn ein junges Mädchen folgenlos gleichwo auf der Welt (auch und vor allem der islamischen) einen Bikini tragen kann. (Sinngemäß zitiert).
Überhaupt kann ich bisher seinen Worten keine Schlammschlachtmentalität entnehmen.
Auch die Schwarz-Weiß Malerei hält sich in engen Grenzen, ist sicher nicht krasser als die der Gegenseite, für die der Islam Religion, damit eo ipso sakrosankt und dazu noch tolerant und überaus friedlich ist! (Woher die das nehmen????)
Mit dem linksideologisch abgelutschten Begriff Rassismus kann ich ohnehin nichts mehr anfangen. Das ist zu mühselig. Einfacher ist nämlich zu überlegen, was ausnahmsweisenicht rassistisch ist.
Verharmlosung des Nationalsozialismus????????????? und andere schlimme Dinge???? Broder????
Mein Gott, da denke ich an den in einem anderen Thread verlinkten linken Wortbrei, wo doch allen Ernstes behauptet wurde, man müsse, um wahrhaftig tolerant zu sein, auch Intoleranz tolerieren. Unsere anderslautende Rechtsordnung hin oder her...
Das hat ja auf den ersten Blick was, ggg.
Aber beim zweiten entdeckt man die Folgen....
Zum Beispiel -Überraschung!-in unserer Geschichte. Da hat man die Intoleranz verhängnisvoller Weise auch toleriert...
Und so ordne ich die von Dir verlinkten Stimmen einfach mal in das unbelehrbar linksideologische Kästchen...
Da liest man/frau so manches Verstörende.
Trotz aller Querelen oder gerade deshalb....stelle ich meinen derzeitigen Lesestoff vor...
es kann nicht schaden zu wissen,wie viele Psychosen es gibt,es hat mich überrascht!
Eleisa
Trotz aller Querelen oder gerade deshalb....stelle ich meinen derzeitigen Lesestoff vor...
es kann nicht schaden zu wissen,wie viele Psychosen es gibt,es hat mich überrascht!
Eleisa
Vielleicht könntest Du ein wenig mehr zum Inhalt Deines Lesestoffs sagen. Damit ma/frau ein wenig besser versteht, worin Deiner Meinung nach der Bezug zu den Querelen hier besteht.
fragt meritaton, an deren Posting Du Dich gehängt hast.
ich habe mich der Einfachheit halber an deinen Beitrag angehängt....
entschuldige
entschuldige
ich habe mich der Einfachheit halber an deinen Beitrag angehängt....
entschuldige
Puhhh, da bin ich erleichtert.
Gott sei Dank nicht noch 'ne Diagnose...zwinker
Re: Leseturm
Nun möchte ich mich auch mal "konstruktiv" beteiligen.
Gerade habe ich die Artus - Chroniken von Bernard Cornwell aus der Hand gelegt.
Und bin noch ganz begeistert.
Nach den Nebeln von Avalon, die ich seinerzeit las -gerne las- ist die Sichtweise von Cornwell eine ganz andere.
Soweit ich weiß, ist er Historiker. Was man an der Faktentreue die Zeit betreffend sieht.
Um die Sagengestalt Artus, den er nicht als König sondern als von Treueeiden beherrschten Heerführer sieht, wird die dunkle Zeit in Britannien nach dem Abzug der Römer, mit denen das Wissen um Technik und kulturellem Fortschritt verschwand, plastisch und drastisch geschildert. Bis zur letzten Laus in den verfilzten Haaren. Und dem ratlosen Bedauern um den Verfall der römischen Infrastruktur, die man nicht erhalten konnte.
Mich beeindruckt ganz besonders seine ungeschminkte Darstellung der Charaktere. Sein realistischer, keineswegs moralisierender Blick auf die menschliche Psyche mit ihren Abgründen, seine skeptische Haltung zur Religion ( besonders das vordringende Christentum) und die Folgerichtigkeit, mit der er das Scheitern von Arthurs idealem und damit utopischen Weltbild beschreibt.
Übrigens habe ich auch seine Wikinger Serie gelesen und war gefesselt.
Hier die vorgestellen Bücher:
Der Winterkönig, der Schattenfürst, Arthurs letzter Schwur
Gerade habe ich die Artus - Chroniken von Bernard Cornwell aus der Hand gelegt.
Und bin noch ganz begeistert.
Nach den Nebeln von Avalon, die ich seinerzeit las -gerne las- ist die Sichtweise von Cornwell eine ganz andere.
Soweit ich weiß, ist er Historiker. Was man an der Faktentreue die Zeit betreffend sieht.
Um die Sagengestalt Artus, den er nicht als König sondern als von Treueeiden beherrschten Heerführer sieht, wird die dunkle Zeit in Britannien nach dem Abzug der Römer, mit denen das Wissen um Technik und kulturellem Fortschritt verschwand, plastisch und drastisch geschildert. Bis zur letzten Laus in den verfilzten Haaren. Und dem ratlosen Bedauern um den Verfall der römischen Infrastruktur, die man nicht erhalten konnte.
Mich beeindruckt ganz besonders seine ungeschminkte Darstellung der Charaktere. Sein realistischer, keineswegs moralisierender Blick auf die menschliche Psyche mit ihren Abgründen, seine skeptische Haltung zur Religion ( besonders das vordringende Christentum) und die Folgerichtigkeit, mit der er das Scheitern von Arthurs idealem und damit utopischen Weltbild beschreibt.
Übrigens habe ich auch seine Wikinger Serie gelesen und war gefesselt.
Hier die vorgestellen Bücher:
Der Winterkönig, der Schattenfürst, Arthurs letzter Schwur
Nun möchte ich mich auch einmal im Leseturm bei der Inselgouverneurin Pelagia einquartieren und etwas Atmosphäre schnuppern.
Habe auch ein freundlich, friedliches Plätzchen gefunden, wo ich meine derzeitige Lektüre vorstellen kann.
Es ist das Buch "Drei Erzählungen" von Gustave Flaubert, welches drei biografische Entwürfe des alternden Flaubert enthalten. Er verarbeitet darin schmerzliche Verluste und Enttäuschungen und setzt sich mit Leitbildern der christlichen Religionen und Familientraditionen auseinander.
Gustave Flaubert ist sicher vielen Bücherfreunden bekannt durch den Roman „Madame Bovary“.
Aus dem Kladdentext:
Auf dem Höhepunkt seines Schaffens schrieb Flaubert 1876, provoziert von George Sand, die ihm gelegentlich seine intellektuelle Überheblichkeit vorwarf, die Erzählungen "Ein schlichtes Herz": die tief berührende und zugleich tragikomische Geschichte der Magd Felicite. Neben diesem meisterlichen Stück Prosa, das heute zu den klassischen Texten der französischen Novellistik gehört, vereint der Band die mittelalterliche "Legende vom heiligen Julian dem Gastfreien", "Herodias", eine Geschichte aus dem biblischen Umfeld, sowie die beiden romantischen Jugenderzählungen "Erinnerungen eines Narren" und "November".
Aus der Erzählung "November" möchte ich eine kurze Leseprobe einstellen:
"Ich war also wie alle, jemand, der lebt, schläft, ißt, trinkt, weint,lacht, ein in sich gekehrter Mensch, der überall, wohin er auch geht, dieselben Trümmer der ebenso rasch zerschlagenen wie erblühten Hoffnungen, denselben Staub zerriebener Dinge, dieselben tausendmal gegangenen Pfade, dieselben unerforschten, grauenhaften und langweiligen Abgründe mit sich schleppt.
[....]
Ich fand nichts, was meiner würdig gewesen wäre, ich fand auch nichts, wofür ich mich eignete. Arbeiten, alles einer Idee, einem Ehrgeiz, einem armseligen, trivialen Ehrgeiz opfern?
Eine Stellung und einen Namen haben? Und dann? Wozu?.....................
Ich bin geboren, mit dem Wunsch zu sterben. Nichts schien mir törichter als das Leben und nichts schmachvoller, als daran zu hängen.
Wie die meisten Menschen meiner Zeit ohne Religion aufgewachsen, kannte ich doch nicht das kalte Glück Atheisten oder die ironische Unbekümmertheit der Skeptiker."
Es ist der Rückblick eines berühmten Dichters, der dennoch im Leben nicht das gefunden hat, was er erhofft hatte.
Senhora, die sich für die Gastfreundschaft bedankt.
Re: Leseturm
...
Hier die vorgestellen Bücher:
Der Winterkönig, der Schattenfürst, Arthurs letzter Schwur
Hier weiterführende Links zu den drei Büchern:
Der Winterkönig
Arthurs letzter Schwur
Der Schattenfürst
Auf der zuletzt aufgeführten Seite sind auch die beiden anderen Bücher beschrieben einschl. der Links zum Bestellen
und ich finde, sie verdient es, heute gefeiert zu werden.
Se ist in meinen Augen eine außergewöhnliche Frau und Lyrikerin. Als Lebenspartnerin von
Erwin Strittmatter stand sie immer ein wenig im Schatten ihres bedeutenden Mannes, vielleicht hat sie ihm auch gern den größeren Ruhm überlassen.
Sicher sind vielen unter uns ihre Gedichtbände, wie "Ich mach ein Lied aus Stille","Mondschnee auf den Wiesen". Heliotrop", "Atem" oder "Zwiegespräch" aus früheren Jahren nicht unbekannt. Aber "Der Winter nach der schlimmen Liebe" oder "Lebe und Hass" sind mir erst im letzten Jahr untergekommen.
Auch ihre Biografie, unter dem Titel" Eva Strittmatter Leib und Leben", habe ich mit großem Interesse gelesen. Es ist angelegt als Gespräch zwischen der Freundin und Vertrauten Irmtraud Gutschke und Eva Strittmatter. Sehr ehrlich und nah an der Autorin und ihrem Leben.
Ein Gedicht möchte ich als Kostprobe anbieten. Mit zur Freude und ihr zu Ehren an diesem Tag.
Zwiegespräch
Rühr mich an, Gras, sprich mit mir,
Graues Gras des falben Sandes.
Waldgras, Raingras, sprich zu mir
Ohne Worte des Verstandes.
Zungenloses, sprich mit mir,
Augenloses, sieh mich gehen.
So gewiss kam ich zu dir:
Du wirst mit mir einverstehen.
Rühr mein Herz, o, sprich mit mir.
Es verlangt mich so nach Rührung.
Karges Gras, sprich karg mit mir.
Ohne Worte der Verführung.
"Armes Kind", so sprich mit mir,
"Kennst du mich noch? Was soll werden?
Besser bleibst du jetzt bei mir,
Denn hier kannst du wieder werden
Wie du warst." So sprich mit mir
Ja, ich hab es einst besessen.
Was es war, Gras, sag es mir.
Gras, ich habe es vergessen.
(Zitat aus Eva Strittmatter Leib und Leben)
Se ist in meinen Augen eine außergewöhnliche Frau und Lyrikerin. Als Lebenspartnerin von
Erwin Strittmatter stand sie immer ein wenig im Schatten ihres bedeutenden Mannes, vielleicht hat sie ihm auch gern den größeren Ruhm überlassen.
Sicher sind vielen unter uns ihre Gedichtbände, wie "Ich mach ein Lied aus Stille","Mondschnee auf den Wiesen". Heliotrop", "Atem" oder "Zwiegespräch" aus früheren Jahren nicht unbekannt. Aber "Der Winter nach der schlimmen Liebe" oder "Lebe und Hass" sind mir erst im letzten Jahr untergekommen.
Auch ihre Biografie, unter dem Titel" Eva Strittmatter Leib und Leben", habe ich mit großem Interesse gelesen. Es ist angelegt als Gespräch zwischen der Freundin und Vertrauten Irmtraud Gutschke und Eva Strittmatter. Sehr ehrlich und nah an der Autorin und ihrem Leben.
Ein Gedicht möchte ich als Kostprobe anbieten. Mit zur Freude und ihr zu Ehren an diesem Tag.
Zwiegespräch
Rühr mich an, Gras, sprich mit mir,
Graues Gras des falben Sandes.
Waldgras, Raingras, sprich zu mir
Ohne Worte des Verstandes.
Zungenloses, sprich mit mir,
Augenloses, sieh mich gehen.
So gewiss kam ich zu dir:
Du wirst mit mir einverstehen.
Rühr mein Herz, o, sprich mit mir.
Es verlangt mich so nach Rührung.
Karges Gras, sprich karg mit mir.
Ohne Worte der Verführung.
"Armes Kind", so sprich mit mir,
"Kennst du mich noch? Was soll werden?
Besser bleibst du jetzt bei mir,
Denn hier kannst du wieder werden
Wie du warst." So sprich mit mir
Ja, ich hab es einst besessen.
Was es war, Gras, sag es mir.
Gras, ich habe es vergessen.
(Zitat aus Eva Strittmatter Leib und Leben)
Danke, Anne, für Deinen Hinweis auf den Geburtstag von Eva Strittmatter.
Leider habe ich die späte Sendung im TV gestern verpasst.
"Ich mach ein Lied aus Stille" war der Titel ihres ersten Lyrikbandes - 1973.
In der letzten Strophe ihres Gedichtes "Vor dem Winter" heißt es:
"Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter;
Und so vergeh ich nicht."
Würde mich sehr freuen, wenn jemand etwas von ihr vorstellen möchte.
Leider habe ich die späte Sendung im TV gestern verpasst.
"Ich mach ein Lied aus Stille" war der Titel ihres ersten Lyrikbandes - 1973.
In der letzten Strophe ihres Gedichtes "Vor dem Winter" heißt es:
"Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter;
Und so vergeh ich nicht."
Würde mich sehr freuen, wenn jemand etwas von ihr vorstellen möchte.