Die Insel Senoria Insel Aurora auf Senoria »Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna«
Hallo Fritz
da freue ich mich aber dich hier zu treffen. So wie ich dich kenne, hast du jede Menge Lesestoff im Rucksack.Und das Grabmal von Hebel hier am Leseturm vorzufinden !!! Wo möglich liegen hier noch mehr längst verstorbene aber unvergessene Schriftsteller begraben und werden uns so nochmal ans Herz "gerückt".
Es gibt hier jede Menge Ruheplätze, drinnen und draußen, wo wir uns ungestört austauschen können.
Liebe Grüße
Mareike
da freue ich mich aber dich hier zu treffen. So wie ich dich kenne, hast du jede Menge Lesestoff im Rucksack.Und das Grabmal von Hebel hier am Leseturm vorzufinden !!! Wo möglich liegen hier noch mehr längst verstorbene aber unvergessene Schriftsteller begraben und werden uns so nochmal ans Herz "gerückt".
Es gibt hier jede Menge Ruheplätze, drinnen und draußen, wo wir uns ungestört austauschen können.
Liebe Grüße
Mareike
Wir sind Pflanzen, die – wir mögen es uns gerne gestehen oder nicht - mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Äther zu blühen und Früchte tragen zu können.
Wir müssen nicht glauben, daß alle Wunder der Natur nur in anderen Ländern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aber diejenigen, die uns umgeben, achten wir nicht, weil wir sie von Kindheit an täglich sehen.
Das Glück, will's einmal glücken,
hat einen langen Arm und einen breiten Rücken.
Wenn einer aus den Brombeeren holpert
in die Himbeeren stolpert.
Johann Peter Hebel, (1760 - 1826), Schweizer Dichter, Erzähler und Theologe
Johann Peter Hebel, (1760 - 1826), Schweizer Dichter, Erzähler und Theologe
Hebel war definitiv KEIN Schweizer; auch wenn er in Basel geboren wurde.
Gruß Fritz
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von omaria
In der Reihe der Dichter darf auch dieser nicht fehlen...
Wikipedia: Hans Theodor Woldsen Storm
(* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen)
war ein deutscher Schriftsteller, der sowohl als Lyriker als auch Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war.
Im bürgerlichen Beruf war Storm Jurist.
Theodor Storm:
Im Garten
Hüte, hüte den Fuß und die Hände, eh sie berühren das ärmste Ding!
Denn du zertrittst eine häßliche Raupe und tötest den schönsten Schmetterling.
omaria
Wikipedia: Hans Theodor Woldsen Storm
(* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen)
war ein deutscher Schriftsteller, der sowohl als Lyriker als auch Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war.
Im bürgerlichen Beruf war Storm Jurist.
Theodor Storm:
Im Garten
Hüte, hüte den Fuß und die Hände, eh sie berühren das ärmste Ding!
Denn du zertrittst eine häßliche Raupe und tötest den schönsten Schmetterling.
omaria
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt
Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
umflattert sie viel tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt ?
Das wüßte ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall ?
Ist es der schweigende Abendstern ?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all :
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.
Heinrich Heine (1797-1863)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Um noch einmal Hebel zu Wort kommen zu lassen:
Das Lied vom Kirschbaum
Zum Frühling sagt der liebe Gott-
»Geh, deck dem Wurm auch seinen Tisch!«
Gleich treibt der Kirschbaum Laub um Laub,
vieltausend Blätter, grün und frisch.
Das Würmchen ist im Ei erwacht,
es schlief in seinem Winterhaus;
es streckt sich, sperrt sein Mäulchen auf
und reibt die blöden Augen aus.
Und darauf hat's mit stillem Zahn
an seinen Blätterchen genagt;
es sagt: »Man kann nicht weg davon!
Was solch Gemüs' mir doch behagt!« –
Und wieder sagt der liebe Gott:
»Deck jetzt dem Bienchen seinen Tisch!«
Da treibt der Kirschbaum Blüt' an Blüt',
vieltausend Blüten, weiß und frisch.
Und's Bienchen sieht es in der Früh
im Morgensdiein und fliegt heran
und denkt: Das wird mein Kaffee sein;
was ist das kostbar Porzellan!
Wie sind die Täßchen rein gespült!»
Es steckt sein Züngelchen hinein,
es trinkt und sagt: Wie schmeckt das süß!
Da muß der Zucker wohlfeil sein!«
Zum Sommer sagt der liebe Gott:
»Geh, deck dem Spatzen seinen Tisch!«
Da treibt der Kirschbaum Frucht an Frucht,
vieltausend Kirschen, rot und frisch.
Und Spätzchen sagt: »Ist's so gemeint?
ich setz' mich hin, ich hab' App'tit,
das gibt mir Kraft in Mark und Bein,
stärkt mir die Stimm' zu neuem Lied.« –
Da sagt zum Herbst der liebe Gott:
»Räum fort, sie haben abgespeist!«
Drauf hat die Bergluft kühl geweht,
und 's hat ein bissel Reif geeist.
Die Blätter werden gelb und rot,
eins nach dem andern fällt schon ab,
und was vom Boden stieg herauf,
zum Boden muß es auch hinab.
Zum Winter sagt der liebe Gott:
»Jetzt deck, was übrig ist, mir zu!«
Da streut der Winter Flocken drauf;
nun danket Gott und geht zur Ruh'!
Das Lied vom Kirschbaum
Zum Frühling sagt der liebe Gott-
»Geh, deck dem Wurm auch seinen Tisch!«
Gleich treibt der Kirschbaum Laub um Laub,
vieltausend Blätter, grün und frisch.
Das Würmchen ist im Ei erwacht,
es schlief in seinem Winterhaus;
es streckt sich, sperrt sein Mäulchen auf
und reibt die blöden Augen aus.
Und darauf hat's mit stillem Zahn
an seinen Blätterchen genagt;
es sagt: »Man kann nicht weg davon!
Was solch Gemüs' mir doch behagt!« –
Und wieder sagt der liebe Gott:
»Deck jetzt dem Bienchen seinen Tisch!«
Da treibt der Kirschbaum Blüt' an Blüt',
vieltausend Blüten, weiß und frisch.
Und's Bienchen sieht es in der Früh
im Morgensdiein und fliegt heran
und denkt: Das wird mein Kaffee sein;
was ist das kostbar Porzellan!
Wie sind die Täßchen rein gespült!»
Es steckt sein Züngelchen hinein,
es trinkt und sagt: Wie schmeckt das süß!
Da muß der Zucker wohlfeil sein!«
Zum Sommer sagt der liebe Gott:
»Geh, deck dem Spatzen seinen Tisch!«
Da treibt der Kirschbaum Frucht an Frucht,
vieltausend Kirschen, rot und frisch.
Und Spätzchen sagt: »Ist's so gemeint?
ich setz' mich hin, ich hab' App'tit,
das gibt mir Kraft in Mark und Bein,
stärkt mir die Stimm' zu neuem Lied.« –
Da sagt zum Herbst der liebe Gott:
»Räum fort, sie haben abgespeist!«
Drauf hat die Bergluft kühl geweht,
und 's hat ein bissel Reif geeist.
Die Blätter werden gelb und rot,
eins nach dem andern fällt schon ab,
und was vom Boden stieg herauf,
zum Boden muß es auch hinab.
Zum Winter sagt der liebe Gott:
»Jetzt deck, was übrig ist, mir zu!«
Da streut der Winter Flocken drauf;
nun danket Gott und geht zur Ruh'!
Re: Hebels Grabmal und chinesisches Sprichwort
Und noch eine kleine Anekdote:
Die Wachtel
Zwei wohlerzogene und ehrbare Nachbarn lebten sonst miteinander immer in Frieden und Freundschaft, jetzt zwar auch noch, aber einer von ihnen hatte eine Wachtel. Zu ihm kommt endlich der Nachbar und sagt: »Freund, begreift Ihr nicht, dass mir Euer Lärmmacher, Euer Tambour da, sehr ungelegen sein kann, wenn ich morgens noch ein Stündchen schlafen möchte – und dass Ihr Euch unwert macht bei der ganzen Nachbarschaft?«
Ihm erwiderte der Nachbar: »Ich begreife das Gegenteil. Ist's nicht aller Ehren wert, dass meine Wachtel der ganzen Nachbarschaft den Morgen ansagt und die Gesellen weckt, auch sonst Kurzweil macht – und ich trage die Atzungskosten allein?«
Als alle Vorstellungen nicht verfangen wollten und die Wachtel immer früher schlug und immer heller, kommt endlich der Nachbar noch einmal und sagt: »Guter Freund, wäre Euch Eure Wachtel nicht feil?« Der Nachbar sagt: »Wollt Ihr sie totmachen?« – »Das nicht« ,erwiderte der andere. »Oder fliegen lassen?« – »Das nicht.« – »Oder in eine andere Gasse stiften?« – »Auch das nicht, sondern hier vor mein Fenster will ich sie stellen, damit Ihr sie auch noch hören könnt alle Morgen.«
Der Nachbar merkte nichts, denn er war nicht der Klügere von beiden. »Ei« ,dachte er, »wenn ich sie vor deinem Fenster umsonst hören kann und bekomme noch Geld dazu, so ist's besser.« – »Ist sie Euch ein Zweiguldenstück wert?« ,fragte der den Nachbarn, dachte zwar, es sei viel Geld, doch soll's ihm nicht verloren sein – und noch in derselben Stunde wurde die Wachtel einquartiert.
Am andern Morgen, als sie ihren vorigen Besitzer vom Schlafe erweckte und er eben denken wollte: »Ei, meine gute Wachtel ist auch schon munter« ,halbwegs des Gedankens fällt's ihm ein, »nein, es ist meines Nachbarn Wachtel.«
»Das undankbare Vieh« ,sagte er endlich am dritten Morgen, »ein Jahr lang hat sie bei mir gelebt und gute Tage gehabt – und jetzt hält sie es mit einem andern und lebt mir zum Schabernack. Der Nachbar sollte verständiger sein und bedenken, dass er nicht allein in der Welt ist, wenigstens nicht allein in der Stadt.«
Nach mehreren Tagen aber, als er vor Verdruss es nimmer aushalten konnte, redete er hinwiederum den Nachbarn an: »Freund« ,sagte er, »Eure Wachtel hat in der vergangenen Nacht wieder einen kurzen Schlaf gehabt.« – »Es ist ein braver Vogel« ,erwiderte der Nachbar, »ich habe mich nicht daran verkauft.« – »Er ist recht brav geworden in Eurem Fenster« ,fuhr jener fort, »was verlangt Ihr Aufgeld, dass er Euch wieder feil werde?«
Da lächelte der andere und sagte: »Wollt Ihr sie vielleicht totmachen?« – »Nein.« – »Oder fliegen lassen?« – »Auch das nicht.« – »Oder in eine andere Gasse vermachen?« – »Das auch nicht. Aber an ihren alten Platz will ich sie wieder stellen, wo Ihr sie ja ebenso gut hören könnt wie an ihrem jetzigen.«
»Freund« ,erwiderte ihm hierauf der Nachbar, »vor Euer Fenster kommt die Wachtel nimmermehr, aber gebt Ihr mir meine zwei Gulden wieder, so lass ich sie fliegen.« Der Nachbar dachte bei sich: »Wohlfeiler kann ich sie nicht los werden als für sein eigenes Geld.« Also gab er ihm die zwei Gulden wieder und die Wachtel wurde in Freiheit gesetzt.
Die Wachtel
Zwei wohlerzogene und ehrbare Nachbarn lebten sonst miteinander immer in Frieden und Freundschaft, jetzt zwar auch noch, aber einer von ihnen hatte eine Wachtel. Zu ihm kommt endlich der Nachbar und sagt: »Freund, begreift Ihr nicht, dass mir Euer Lärmmacher, Euer Tambour da, sehr ungelegen sein kann, wenn ich morgens noch ein Stündchen schlafen möchte – und dass Ihr Euch unwert macht bei der ganzen Nachbarschaft?«
Ihm erwiderte der Nachbar: »Ich begreife das Gegenteil. Ist's nicht aller Ehren wert, dass meine Wachtel der ganzen Nachbarschaft den Morgen ansagt und die Gesellen weckt, auch sonst Kurzweil macht – und ich trage die Atzungskosten allein?«
Als alle Vorstellungen nicht verfangen wollten und die Wachtel immer früher schlug und immer heller, kommt endlich der Nachbar noch einmal und sagt: »Guter Freund, wäre Euch Eure Wachtel nicht feil?« Der Nachbar sagt: »Wollt Ihr sie totmachen?« – »Das nicht« ,erwiderte der andere. »Oder fliegen lassen?« – »Das nicht.« – »Oder in eine andere Gasse stiften?« – »Auch das nicht, sondern hier vor mein Fenster will ich sie stellen, damit Ihr sie auch noch hören könnt alle Morgen.«
Der Nachbar merkte nichts, denn er war nicht der Klügere von beiden. »Ei« ,dachte er, »wenn ich sie vor deinem Fenster umsonst hören kann und bekomme noch Geld dazu, so ist's besser.« – »Ist sie Euch ein Zweiguldenstück wert?« ,fragte der den Nachbarn, dachte zwar, es sei viel Geld, doch soll's ihm nicht verloren sein – und noch in derselben Stunde wurde die Wachtel einquartiert.
Am andern Morgen, als sie ihren vorigen Besitzer vom Schlafe erweckte und er eben denken wollte: »Ei, meine gute Wachtel ist auch schon munter« ,halbwegs des Gedankens fällt's ihm ein, »nein, es ist meines Nachbarn Wachtel.«
»Das undankbare Vieh« ,sagte er endlich am dritten Morgen, »ein Jahr lang hat sie bei mir gelebt und gute Tage gehabt – und jetzt hält sie es mit einem andern und lebt mir zum Schabernack. Der Nachbar sollte verständiger sein und bedenken, dass er nicht allein in der Welt ist, wenigstens nicht allein in der Stadt.«
Nach mehreren Tagen aber, als er vor Verdruss es nimmer aushalten konnte, redete er hinwiederum den Nachbarn an: »Freund« ,sagte er, »Eure Wachtel hat in der vergangenen Nacht wieder einen kurzen Schlaf gehabt.« – »Es ist ein braver Vogel« ,erwiderte der Nachbar, »ich habe mich nicht daran verkauft.« – »Er ist recht brav geworden in Eurem Fenster« ,fuhr jener fort, »was verlangt Ihr Aufgeld, dass er Euch wieder feil werde?«
Da lächelte der andere und sagte: »Wollt Ihr sie vielleicht totmachen?« – »Nein.« – »Oder fliegen lassen?« – »Auch das nicht.« – »Oder in eine andere Gasse vermachen?« – »Das auch nicht. Aber an ihren alten Platz will ich sie wieder stellen, wo Ihr sie ja ebenso gut hören könnt wie an ihrem jetzigen.«
»Freund« ,erwiderte ihm hierauf der Nachbar, »vor Euer Fenster kommt die Wachtel nimmermehr, aber gebt Ihr mir meine zwei Gulden wieder, so lass ich sie fliegen.« Der Nachbar dachte bei sich: »Wohlfeiler kann ich sie nicht los werden als für sein eigenes Geld.« Also gab er ihm die zwei Gulden wieder und die Wachtel wurde in Freiheit gesetzt.
Die Nachtigall
(Hans Christian Andersen)
In China, weißt du ja wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die er um sich hat, sind Chinesen. Es sind nun viele Jahre her, aber gerade deshalb ist es wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird. Des Kaisers Schloß war das prächtigste der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, so kostbar, aber so spröde, so mißlich daran zu rühren, daß man sich ordentlich in acht nehmen mußte. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die allerprächtigsten waren Silberglocken gebunden, die erklangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausgedacht, und er erstreckte sich so weit, daß der Gärtner selbst das Ende nicht kannte; ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen.............
weiterlesen bei:
Die Nachtigall
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von omaria
Liebe pelagia - schon lange versprochen
und nun auch für den Senoria-Lesegarten geliefert:
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und nun auch für den Senoria-Lesegarten geliefert:
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Gotthold Ephraim Lessing (22.1.1729-1781)
Die Biene
Als Amor in den goldnen Zeiten
Verliebt in Schäferlustbarkeiten
Auf bunten Blumenfeldern lief,
Da stach den kleinsten von den Göttern
Ein Bienchen, das in Rosenblättern,
wo es sonst Honig holte, schlief.
Durch diesen Stich ward Amor klüger,
der unerschöpfliche Betrüger
Sann einer neuen Kriegslist nach:
Er lauscht in Rosen und Violen;
Und kam ein Mädchen sie zu holen,
Flog er als Bien heraus, und stach.