Die Insel Senoria Insel Aurora auf Senoria »Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna«
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Heideröslein
Sah ein Knab ein Röslein stehen,
Röslein auf der Heide,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Johann Wolfgang Goethe (1749-1832)
![](http://www.vfks.de/pic/001/Rosenstrauss.gif)
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von pelagia
Danke liebe chris, Du bist ein unerschöpflicher Quell und überrascht uns im Gedichtegarten mit wunderschönen Gedichten, bekannten und unbekannten, die eines gemeinsam haben, sie erfreuen Herz und Seele. Herzlichen Dank.
Zur Abwechslung mal ein Gedicht für Kolli und für alle, die gern plattdeutsch verstehen, reden oder gern hören.
Es ist von Klaus Groth - Niederdeutscher Schriftsteller (1819-1899)
Allen Gartenliebhabern sei dieser kleine Band empfohlen:
Der Garten der Poesie. Gedichte. Hrsg, Anton G. Leitner und Gabriele Trinckler.
Deutscher Taschenbuch Verlag, dtv.,München. Neuausgabe 2010. 144 Seiten. € 8,90
ISBN-10: 3423138602
Kurzbeschreibung
"Der Wunsch nach dem Paradies auf Erden und das Heimweh nach dem verlorenen Garten Eden sind so alt wie die Menschheit selbst. 88 Gedichte – vom Barock bis in die Gegenwart – führen durch den »Garten der Poesie« und erzählen im Spiegel der vier Jahreszeiten eine kleine irdische Schöpfungsgeschichte. Ein ideales Geschenkbuch zum Entdecken und Wiederentdecken poetischer Kostbarkeiten aus vier Jahrhunderten.
Dank der hervorragenden Kontakte der Herausgeber zur zeitgenössischen Lyrikszene zeichnet sich dieser Band durch zahlreiche Originalbeiträge aus."
Für eine Woche werde ich meinen Lieblingsplatz im Gedichtegarten gegen einen Platz am Neckar eintauschen und wünsche euch allen herrliche Sommertage.
pelagia
Zur Abwechslung mal ein Gedicht für Kolli und für alle, die gern plattdeutsch verstehen, reden oder gern hören.
Es ist von Klaus Groth - Niederdeutscher Schriftsteller (1819-1899)
Min Anna is en Ros' so roth
Min Anna is en Ros' so roth,
Min Anna is min Blom,
Min Anna is en Swölk to Fot,
Min Anna is as Melk un Blot,
As Appel oppen Bom.
De Vullmach hett en Appelgarn,
Un Rosen inne Strat;
De Vullmach kann sin Rosen wahrn,
De Vullmach kann sin Appeln arn.
Min Anna is min Staat!
Se is min Staat, se is min Freid
Un allens alltomal,
Un wenn de Wind de Rosen weiht,
Un wenn de Wind de Appeln sleit:
Se fallt mi nich hendal.
Se fallt ni af, se fallt ni hin,
Se hett son frischen Moth;
So blöht min Hart, so blöht min Sinn,
Min Anna blift de Blom derin
Bet an min seli Dod
Min Anna is en Ros' so roth,
Min Anna is min Blom,
Min Anna is en Swölk to Fot,
Min Anna is as Melk un Blot,
As Appel oppen Bom.
De Vullmach hett en Appelgarn,
Un Rosen inne Strat;
De Vullmach kann sin Rosen wahrn,
De Vullmach kann sin Appeln arn.
Min Anna is min Staat!
Se is min Staat, se is min Freid
Un allens alltomal,
Un wenn de Wind de Rosen weiht,
Un wenn de Wind de Appeln sleit:
Se fallt mi nich hendal.
Se fallt ni af, se fallt ni hin,
Se hett son frischen Moth;
So blöht min Hart, so blöht min Sinn,
Min Anna blift de Blom derin
Bet an min seli Dod
Allen Gartenliebhabern sei dieser kleine Band empfohlen:
Der Garten der Poesie. Gedichte. Hrsg, Anton G. Leitner und Gabriele Trinckler.
Deutscher Taschenbuch Verlag, dtv.,München. Neuausgabe 2010. 144 Seiten. € 8,90
ISBN-10: 3423138602
Kurzbeschreibung
"Der Wunsch nach dem Paradies auf Erden und das Heimweh nach dem verlorenen Garten Eden sind so alt wie die Menschheit selbst. 88 Gedichte – vom Barock bis in die Gegenwart – führen durch den »Garten der Poesie« und erzählen im Spiegel der vier Jahreszeiten eine kleine irdische Schöpfungsgeschichte. Ein ideales Geschenkbuch zum Entdecken und Wiederentdecken poetischer Kostbarkeiten aus vier Jahrhunderten.
Dank der hervorragenden Kontakte der Herausgeber zur zeitgenössischen Lyrikszene zeichnet sich dieser Band durch zahlreiche Originalbeiträge aus."
Für eine Woche werde ich meinen Lieblingsplatz im Gedichtegarten gegen einen Platz am Neckar eintauschen und wünsche euch allen herrliche Sommertage.
pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
Danke für die Anna
Ich kannte das Gedicht nicht.
Sehr schön zu lesen.
Es ist immer wieder schade, dass
plattdeutsche Texte nur von einem verhältnissmässig
kleinen Kreis gelesen werden. (können)
Dass ja schade, nich?
.
Hiermit erlaube ich mir mal den Text
Nach meinem Verstehen zu “übersetzen”
Bemerkung: De Vullmach
eine sogenannte “höher gestellte Persönlichkeit”
Vullmach: => ist (war?) ein Landesbevollmächtigter, in Dithmarschen, ein Landschaftsdeputierter aus dem Bauernstande.
Klaus Groth:
Min Anna is en Ros’ so roth 1819 1899
Min Anna is en Ros' so roth Meine Anna ist eine Rose, so rot.
Min Anna is en Ros' so roth, Meine Anna ist eine Rose, so rot,
Min Anna is min Blom, Meine Anna ist meine Blume
Min Anna is en Swölk to Fot Meine Anna ist eine Schwalbe zu Fuß
Min Anna is as Melk un Blot, Meine Anna ist wie Milch und Blut
As Appel oppen Bom. Wie (ein) Apfel auf ’m Baum.
De Vullmach hett en Appelgarn, De(r) Vullmach hat einen Apfelgarten
Un Rosen inne Strat; Und Rosen in der Strasse
De Vullmach kann sin Rosen wahrn, De(r) Vullmach kann seine Rosen hegen b
De Vullmach kann sin Appeln arn. De Vullmach kann seine Äpfel ernten.
Min Anna is min Staat!
Meine Anna ist mein Staat (etwa mein ganzer Stolz)
Se is min Staat, se is min Freid Sie ist mein Staat, sie ist meine Freude
Un allens alltomal, Und alles jederzeit,
Un wenn de Wind de Rosen weiht, Und wenn der Wind die Rosen (in den) Rosen weht
Un wenn de Wind de Appeln sleit: Und wenn der Wind die Apfel schlägt:
Se fallt mi nich hendal.
Sie fällt nicht hinunter!
Se fallt ni af, se fallt ni hin, Sie fällt mir nicht ab, sie fällt nicht hin,
Se hett son frischen Moth; Sie hat so einen frischen Mut;
So blöht min Hart, so blöht min Sinn, So blüht mein Herz, so blüht mein Sinn,
Min Anna blift de Blom derin Meine Anna bleibt die Blume darin
Bet an min seli Dod
Bis an meinen seligen Tod
Liebe Grüße
kolli
&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&
Ich kannte das Gedicht nicht.
Sehr schön zu lesen.
Es ist immer wieder schade, dass
plattdeutsche Texte nur von einem verhältnissmässig
kleinen Kreis gelesen werden. (können)
Dass ja schade, nich?
.
Hiermit erlaube ich mir mal den Text
Nach meinem Verstehen zu “übersetzen”
Bemerkung: De Vullmach
eine sogenannte “höher gestellte Persönlichkeit”
Vullmach: => ist (war?) ein Landesbevollmächtigter, in Dithmarschen, ein Landschaftsdeputierter aus dem Bauernstande.
Klaus Groth:
Min Anna is en Ros’ so roth 1819 1899
Min Anna is en Ros' so roth Meine Anna ist eine Rose, so rot.
Min Anna is en Ros' so roth, Meine Anna ist eine Rose, so rot,
Min Anna is min Blom, Meine Anna ist meine Blume
Min Anna is en Swölk to Fot Meine Anna ist eine Schwalbe zu Fuß
Min Anna is as Melk un Blot, Meine Anna ist wie Milch und Blut
As Appel oppen Bom. Wie (ein) Apfel auf ’m Baum.
De Vullmach hett en Appelgarn, De(r) Vullmach hat einen Apfelgarten
Un Rosen inne Strat; Und Rosen in der Strasse
De Vullmach kann sin Rosen wahrn, De(r) Vullmach kann seine Rosen hegen b
De Vullmach kann sin Appeln arn. De Vullmach kann seine Äpfel ernten.
Min Anna is min Staat!
Meine Anna ist mein Staat (etwa mein ganzer Stolz)
Se is min Staat, se is min Freid Sie ist mein Staat, sie ist meine Freude
Un allens alltomal, Und alles jederzeit,
Un wenn de Wind de Rosen weiht, Und wenn der Wind die Rosen (in den) Rosen weht
Un wenn de Wind de Appeln sleit: Und wenn der Wind die Apfel schlägt:
Se fallt mi nich hendal.
Sie fällt nicht hinunter!
Se fallt ni af, se fallt ni hin, Sie fällt mir nicht ab, sie fällt nicht hin,
Se hett son frischen Moth; Sie hat so einen frischen Mut;
So blöht min Hart, so blöht min Sinn, So blüht mein Herz, so blüht mein Sinn,
Min Anna blift de Blom derin Meine Anna bleibt die Blume darin
Bet an min seli Dod
Bis an meinen seligen Tod
Liebe Grüße
kolli
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von caya
![](http://img408.imageshack.us/img408/6615/mohn.jpg)
Juli-Poesie
Wenn im Sommer der rote Mohn
wieder glüht im gelben Korn,
wenn des Finken süßer Ton
wieder lockt im Hagedorn,
wenn es wieder weit und breit
feierklar und fruchtstill ist,
dann erfüllt sich uns die Zeit,
die mit vollen Maßen misst.
Dann verebbt, was uns bedroht,
dann verweht, was uns bedrückt,
über dem Schlangenkopf der Not
ist das Sonnenschwert gezückt.
Glaube nur, es wird geschehn!
Wende nicht den Blick zurück!
Wenn die Sommerwinde wehn,
werden wir in Rosen gehn,
und die Sonne lacht uns Glück!
Otto Bierbaum
(1865-1910)
Caya
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne,
Die liebt ich einst alle in Liebeswonne.
Ich lieb sie nicht mehr, ich liebe alleine
Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;
Sie selber, aller Liebe Bronne,
Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne.
Heinrich Heine
![](/thumbs/getimage.php?src=/community/public/uploads/adopted/sys-userpics/ef831f9638fed0e954f5b75f65c426c4/gifs-st/56401_1_Gifs_-_ST.jpg&wl=750&hp=750&zc=1)
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
An eine Rose
Ewig trägt im Mutterschoße,
Süße Königin der Flur !
Dich und mich die stille, große,
Allbelebende Natur;
Röschen ! unser Schmuck veraltet,
Stürm entblättern dich und mich,
Doch der ewge Kern entfaltet
Bald zu neuer Blüte sich.
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
![](/thumbs/getimage.php?src=/community/public/uploads/adopted/sys-userbild/352988_1_04.09.Therese_009-kopie.jpg&wl=100&hp=100&zc=1)
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von pelagia
Wer mich kennt weiß, dass ich Gedichte liebe. Eine Freundin schenkte mir einen Band aus der Insel-Bücherei (meine Sammelleidenschaft), den ich gern in den Gedichtegarten mitnehme.
„Es kommt ein neuer Tag, eine neue Nacht - Ermutigungen“, hrsg. Von Herbert Schnierle-Lutz.
Insel Verlag, Frankfurt/M und Leipzig, 2006. 4. Auflage. Mit Abb. 89 Seiten. € 11,80.
Insel-Bücherei Nr. 1279
ISBN-10: 3458192794
Kurzbeschreibung
»Und wo bleibt das Positive?« wurde Erich Kästner immer wieder gefragt, wenn er seine zeitkritischen Gedichte und Kolumnen veröffentlichte. »Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt«, antwortete er. Es ist nicht einfach in dieser Welt, Literatur zu schreiben, die das Leben ohne Wenn und Aber bejaht; das viele, das menschlich und gesellschaftlich im argen liegt, beansprucht die Aufmerksamkeit der Schriftsteller, die das Leben möglichst wirklichkeitsnah und ungeschönt darstellen wollen. Und außerdem ist das Positive, wenn es ab und zu doch zum Zuge kommt, »kein guter Stoff für Dichter«, wie der Schriftsteller Robert Walser einmal feststellte. Dennoch brauchen wir zuweilen auch Nachrichten vom Glück, wollen von positiven Erfahrungen und Erlebnissen lesen. Und manchmal tun uns die Dichter, allen Bedenken zum Trotz, den Gefallen. Hymnen und Lobpreisungen, die uns Mut machen, erblicken dann das Licht der Welt. Gedichte von Franz von Assisi bis Ingeborg Bachmann, von Goethe, Eichendorff und Mörike bis Wolf Biermann und Sarah Kirsch finden sich in diesem Band versammelt.
Aus dem Band ein Gedicht von Rose Ausländer:
„Es kommt ein neuer Tag, eine neue Nacht - Ermutigungen“, hrsg. Von Herbert Schnierle-Lutz.
Insel Verlag, Frankfurt/M und Leipzig, 2006. 4. Auflage. Mit Abb. 89 Seiten. € 11,80.
Insel-Bücherei Nr. 1279
ISBN-10: 3458192794
Kurzbeschreibung
»Und wo bleibt das Positive?« wurde Erich Kästner immer wieder gefragt, wenn er seine zeitkritischen Gedichte und Kolumnen veröffentlichte. »Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt«, antwortete er. Es ist nicht einfach in dieser Welt, Literatur zu schreiben, die das Leben ohne Wenn und Aber bejaht; das viele, das menschlich und gesellschaftlich im argen liegt, beansprucht die Aufmerksamkeit der Schriftsteller, die das Leben möglichst wirklichkeitsnah und ungeschönt darstellen wollen. Und außerdem ist das Positive, wenn es ab und zu doch zum Zuge kommt, »kein guter Stoff für Dichter«, wie der Schriftsteller Robert Walser einmal feststellte. Dennoch brauchen wir zuweilen auch Nachrichten vom Glück, wollen von positiven Erfahrungen und Erlebnissen lesen. Und manchmal tun uns die Dichter, allen Bedenken zum Trotz, den Gefallen. Hymnen und Lobpreisungen, die uns Mut machen, erblicken dann das Licht der Welt. Gedichte von Franz von Assisi bis Ingeborg Bachmann, von Goethe, Eichendorff und Mörike bis Wolf Biermann und Sarah Kirsch finden sich in diesem Band versammelt.
Aus dem Band ein Gedicht von Rose Ausländer:
Hoffnung II
Wer hofft
ist jung
Wer könnte atmen
ohne Hoffnung
dass auch in Zukunft
Rosen sich öffnen
ein Liebeswort
die Angst überlebt
Wer hofft
ist jung
Wer könnte atmen
ohne Hoffnung
dass auch in Zukunft
Rosen sich öffnen
ein Liebeswort
die Angst überlebt
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Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Rose, Rose
Rose, Rose, Knospe gestern
Schliefst du noch in moos'ger Hülle,
Heute prangst in Schönheitsfülle
Du vor allen deinen Schwestern.
Träumtest du wohl über Nacht
Von den Wundern, die geschahen,
Von des holden Frühlings Nahen
Und des jungen Tages Pracht?
Adelbert von Chamisso (1781-1838)
![](/thumbs/getimage.php?src=/community/public/img/profile-picture.png&wl=100&hp=100&zc=1)
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von chris
Rose, du thronende...
Rose, du thronende, denen im Altertume
warst du ein Kelch mit einfachem Rand.
Uns aber bist du die volle zahllose Blume,
der unerschöpfliche Gegenstand.
In deinem Reichtum scheinst du wie Kleidung um Kleidung
um einen Leib wie nichts als Glanz;
aber dein einzelnes Blatt ist zugleich die Vermeidung
und die Verleugnung jedes Gewands.
Seit Jahrhunderten ruft uns dein Duft
seine süßesten Namen herüber;
plötzlich liegt er wie Ruhm in der Luft.
Dennoch, wir wissen ihn nicht zu nennen, wir raten
Und Erinnerung geht zu ihm über,
die wir von rufbaren Stunden erbaten.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
![](/thumbs/getimage.php?src=/community/public/uploads/adopted/sys-userbild/352988_1_04.09.Therese_009-kopie.jpg&wl=100&hp=100&zc=1)
Re: Insel Aurora auf Senoria „Landschaftsschutz- und gestaltung, Flora und Fauna“
geschrieben von pelagia
Heidebilder
Die Mittagssonne brütet auf der Heide,
Im Süden droht ein schwarzer Ring.
Verdurstet hängt das magere Getreide,
Behaglich treibt ein Schmetterling.
Ermattet ruhn der Hirt und seine Schafe,
Die Ente träumt im Binsenkraut.
Die Ringelnatter sonnt in trägem Schlafe
Unregbar ihre Tigerhaut.
Im Zickzack zuckt ein Blitz, und Wasserfluten
Entstürzen gierig dunklem Zelt.
Es jauchzt der Sturm und peitscht mit seinen Ruten
Erlösend meine Heidewelt.
Detlev von Liliencron
Die Mittagssonne brütet auf der Heide,
Im Süden droht ein schwarzer Ring.
Verdurstet hängt das magere Getreide,
Behaglich treibt ein Schmetterling.
Ermattet ruhn der Hirt und seine Schafe,
Die Ente träumt im Binsenkraut.
Die Ringelnatter sonnt in trägem Schlafe
Unregbar ihre Tigerhaut.
Im Zickzack zuckt ein Blitz, und Wasserfluten
Entstürzen gierig dunklem Zelt.
Es jauchzt der Sturm und peitscht mit seinen Ruten
Erlösend meine Heidewelt.
Detlev von Liliencron