Die Insel Senoria Die Frage nach der Heimat ...
Noch ein Nachsatz...
Heimat bezieht sich nicht nur auf Herkunft, auf eine bestimmte Landschaft, sondern meint ebenso emotionale Geborgenheit und eine menschliche Verläßlichkeit, die auch Halt gibt in Glück und Unglück, Leid und Krankheit, Not und Tod.
Die moderne Mobilität kennt solche Heimat kaum noch. Mobilität sollte auch Stetigkeit sein. Wir müssen langsamer werden, um Menschen zu bleiben und um anderen eine Heimat zu geben...
Gruß
libelle
Heimat bezieht sich nicht nur auf Herkunft, auf eine bestimmte Landschaft, sondern meint ebenso emotionale Geborgenheit und eine menschliche Verläßlichkeit, die auch Halt gibt in Glück und Unglück, Leid und Krankheit, Not und Tod.
Die moderne Mobilität kennt solche Heimat kaum noch. Mobilität sollte auch Stetigkeit sein. Wir müssen langsamer werden, um Menschen zu bleiben und um anderen eine Heimat zu geben...
Gruß
libelle
Re: Heimat - 2. Versuch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du sprichst von "Heimatgefühl", aber was ist damit eigentlich genau gemeint? Kann man es überhaupt allgemein definieren? Ich denke nicht.
Es überkommt einen an bestimmten Orten, bei bestimmten Erinnerungen, und doch gibt es meiner Meinung nach für jeden eine eigene spezielle Definition.
"Heimat als Zielsetzung, gleichsam als ewige Suche ... ja, nach was?" fragst Du; ich frage mal zurück: Akzeptanz und Geborgenheit? Die Grundsehnsüchte des Menschen.
luise3
Es überkommt einen an bestimmten Orten, bei bestimmten Erinnerungen, und doch gibt es meiner Meinung nach für jeden eine eigene spezielle Definition.
"Heimat als Zielsetzung, gleichsam als ewige Suche ... ja, nach was?" fragst Du; ich frage mal zurück: Akzeptanz und Geborgenheit? Die Grundsehnsüchte des Menschen.
luise3
Du sprichst von "Heimatgefühl", aber was ist damit eigentlich genau gemeint? "Heimat als Zielsetzung, gleichsam als ewige Suche ... ja, nach was?" fragst Du; ich frage mal zurück: Akzeptanz und Geborgenheit? Die Grundsehnsüchte des Menschen.
luise3
Ich glaube selber erfahren zu haben, das "heimat" oder auch die "suche, nach was auch immer" sich nicht nach ausen richten sollte, wie wir menschen leider dazu erzogen worden sind ... Ich glaube viel gesünder wäre es, wenn wir unser "auge" nach innen richten...
ich glaube dort liegt alles "verborgen"
Ich glaube, wir tragen alles in uns, wir sollten uns nur auf den weg nach innen machen, dann können wir auch erkennen oder es "passiert ganz einfach", wie es mir passierte, als die zeit dazu "reif" war.
Herzlichst
supi62
Re: Heimat - 2. Versuch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich spreche hier durchaus von innen heraus, supi,
denn es geht ja um ein/mein Gefühl, und das ist ja in mir,
und somit auch nicht von andern nachvollziehbar, ja andern vermutlich auch nicht wirklich erklärbar,
es geht mir bei "Heimatgefühl" nicht um Anerkennung von außen, wenn damit außenstehende Menschen gemeint sind,
ich mache mein Gefühl der Akzeptanz und Geborgenheit auch nicht nur an einem andern Menschen fest,
ich spüre es unter anderem z.B. auch, wenn ich ganz allein am Ufer "meines" Flusses sitze,
aber eben auch in Gegenwart eines geliebten Menschen unabhängig vom Ort,
oder eben auch in der Erinnerung.
luise3
denn es geht ja um ein/mein Gefühl, und das ist ja in mir,
und somit auch nicht von andern nachvollziehbar, ja andern vermutlich auch nicht wirklich erklärbar,
es geht mir bei "Heimatgefühl" nicht um Anerkennung von außen, wenn damit außenstehende Menschen gemeint sind,
ich mache mein Gefühl der Akzeptanz und Geborgenheit auch nicht nur an einem andern Menschen fest,
ich spüre es unter anderem z.B. auch, wenn ich ganz allein am Ufer "meines" Flusses sitze,
aber eben auch in Gegenwart eines geliebten Menschen unabhängig vom Ort,
oder eben auch in der Erinnerung.
luise3
Wie witzig.... bis auf wenige schreiben hier doch eigentlich inhaltlich das selbe und kommen zur selben Aussage - so etwas besonderes kann es also nicht sein, wenn man die Heimat in sich trägt
Meine Feststellung ist übrigens noch, dass man, so man seine Ursprungsheimat oder was man einmal in der Ferne für Heimat gehalten hat, als sehnsuchtsvolles Gefühl stehen lassen sollte und nur ja nicht besuchen sollte - denn man wird mit allergrösster Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden und das schöne Bild, dass man von Heimat als Erinnerung hat, wird von der Realität überdeckt. Das ist dann manchmal sehr schade, wenn auch nicht wirklich traurig.
"Ist der Weg nicht schon Heimat?" - der Satz stammt von
dem baskischen Philosophen und Dichter Miguel de Unamuno, den der Diktator und Vorgänger Francos, Primo de Rivera, nach Fuerteventura verbannt hatte und der später im Exil leben musste - ja, den Weg sollte man wissen, aber muss ihn nicht unbedingt beschreiten.
angelottchen
Meine Feststellung ist übrigens noch, dass man, so man seine Ursprungsheimat oder was man einmal in der Ferne für Heimat gehalten hat, als sehnsuchtsvolles Gefühl stehen lassen sollte und nur ja nicht besuchen sollte - denn man wird mit allergrösster Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden und das schöne Bild, dass man von Heimat als Erinnerung hat, wird von der Realität überdeckt. Das ist dann manchmal sehr schade, wenn auch nicht wirklich traurig.
"Ist der Weg nicht schon Heimat?" - der Satz stammt von
dem baskischen Philosophen und Dichter Miguel de Unamuno, den der Diktator und Vorgänger Francos, Primo de Rivera, nach Fuerteventura verbannt hatte und der später im Exil leben musste - ja, den Weg sollte man wissen, aber muss ihn nicht unbedingt beschreiten.
angelottchen
Das Wort "Vaterland" würde ich nie im Zusammenahng mit "Heimat" benützen wollen. Für mich persönlich sind das verschiedene Begriffe, vielleicht auch Ausdrucksmöglichkeiten für ein und dasselbe.
Das Bewusstsein für *Heimat* habe ich erst entwickelt, als ich ins Ausland verzogen bin. Vorher war das etwas Selbstverständliches, heute ist es etwa Besonderes.
Heute spüre ich *Heimat* ,sowie ich über die Grenze und durch den Schwarzwald fahre. Komme ich dann in "meine" Stadt, in der ich geboren und grösstenteils aufgewachsen bin, macht sich ein ruhiges, warmes Gefühl in mir breit...ich bin zuhause, bin in Erinnerungen gefangen, freue mich auf die alten Freunde aus der Kindheit oder Schulzeit, auf den Rest der Verwandtschaft, freue mich, unseren heimischen Dialekt zu hören und zu sprechen ohne Hemmungen. Es ist einfach ein Gefühl, das sehr schwer zu beschreiben ist. Vielleicht das eines Kindes, das die Geborgenheit bei seiner Mutter spürt?
Ob ich auch Wurzeln spüre? Ich weiss es nicht, ob es Wurzeln sind. Denn die habe ich nun auch dort, wo ich heute lebe und auch zuhause bin.
Lange Jahre habe ich gesagt: Ich fahre nach Hause- wenn ich sagen wollte, dass ich in meine Heimatstadt fahre.
Heute sage ich auch: Ich fahre nach Hause, wenn ich in meine Wahlheimat zurückkehre.
Aber das tiefe innere Gefühl ist ein anderes.
Werde ich aber unvermittelt gefragt, wo meine Heimat ist, sage ich ohne zu überlegen : Deutschland und Schwarzwald.
Heimat ist für mich also eine klare Definition. Wer durch irgendwelche Umstände nie wirklich eine Heimat hatte, wird das Gefühl nicht kennen, aber auch nie vermissen. Dafür wird vermutlich ein anderer Wert an diese Stelle getreten sein, der genauso gut (oder schlecht) ist.
--
luchsi35
Liebe Luchsi35
du sprichst mir aus der Seele!
LG
inselfee
--
aurora
Beim Lesen der Beiträge fällt mir wieder das Zitat von Fontanes Briest ein: das ist ein weites Feld.Ich denke, dass man die Frage nach der Heimat im reiferen Alter besser beantworten kann, wenn man vielleicht nicht mehr so "umtriebig" ist oder sein kann, mit gewisser Ruhe und innerer Einkehr,Übersicht und Urteilsfähigkeit.So wird es wohl die "engere" oder "weitere" Heimat geben.Für die engere spielen die per-
sönlichen sozialen Beziehungen eine Rolle, eingebettet in die weitere-den Ort, wo man die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht hat.Ich selbst habe leider meine Kindheit nicht in einer richtigen Familie verbringen dürfen, fühle mich aber der Umgebung, die ich als Kind erlebt habe, sehr verbunden. So war ich neulich wieder einmal dort, um den Teich zu finden, wo ich meine ersten Schwimmversuche gemacht habe (er war so klein, dass nur 5-6Züge möglich waren),ich habe aber nur eine Sumpflandschaft wiedergefunden, dafür aber ein schönes Sommerhäuschen, das früher nicht da war.
Etwas Anderes spielt, denke ich, auch eine Rolle: wer sagen kann: BEI DIR FÜHLE ICH MICH ZU HAUSE - EGAL WO -der hat, glaube ich, seine Heimat gefunden und kann froh und glücklich sein - wobei wir wieder beim GLÜCK wären.
Wünsche einen schönen Abend und erholsamen Schlaf (später)
aurora
Hallo, aurora,
sind wir nicht alle nur kurze Gäste dieser Welt? Im Zeitalter der
modernen Tranportmittel ist jeder Punkt dieser Erde erreichbar
und kann "Heimat" heißen!
Die Welt wird durch die Globalisierung immer uniformer. Heimat
ist durch die wachsende Mobilität bald ein inhaltsloser Begriff!
Die persönlich sozialen Beziehungen werden durch die weltweite
Entsolidarisierung weniger.
Der Begriff "Heimat" unterliegt dem jeweiligen Zeitgeist.
Er verändert sich ständig und wird sicherlich eines Tages
ganz verschwunden sein! Und das ist auch gut so!
Viele Grüße
--
arno
sind wir nicht alle nur kurze Gäste dieser Welt? Im Zeitalter der
modernen Tranportmittel ist jeder Punkt dieser Erde erreichbar
und kann "Heimat" heißen!
Die Welt wird durch die Globalisierung immer uniformer. Heimat
ist durch die wachsende Mobilität bald ein inhaltsloser Begriff!
Die persönlich sozialen Beziehungen werden durch die weltweite
Entsolidarisierung weniger.
Der Begriff "Heimat" unterliegt dem jeweiligen Zeitgeist.
Er verändert sich ständig und wird sicherlich eines Tages
ganz verschwunden sein! Und das ist auch gut so!
Viele Grüße
--
arno
--
aurora
Hallo Arno,
sicher hast Du recht, dass soziale Beziehungen (leider) nicht mehr DIE Rolle spielen können, wenn die technischen Möglichkeiten und die der Globalisierung ge-
nutzt werden. Ich hoffe aber nicht, dass der Begriff "Heimat" und was damit verbunden ist und der Einzelne darunter versteht, verschwindet. Das ist ja eine grausliche Vorstellung, wenn alle von irgendwelchen Dingen getrieben rastlos in der Welt umherirren! Es muss doch irgendwo und irgendwann auch einen Ruhepol und Ort der Besinnung geben, spätestens dann, wenn es ans Sterben geht. Und ohne soziale Beziehungen - da sind wir ja keine richtigen Menschen mehr!
Wünsche einen guten Sonntag
aurora
Chriß,
…. Das ist für mich ein Stück Geborgenheit in die Gegend, in die ich hineingeboren wurde. Das ist auch Erinnerung an eine unbeschwerte Kindheit und Schulzeit und dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar.
Wie schön, bewundere ich die Menschen mit einem Heimatsgefühl.
Ich bin die freiwillige und happy entwurzelte. Sicher verspüre ich etwas wie Nostalgie wenn ich die Straßen und bekannte Gebäude sehe, die echte Traurigkeit packt mich an Friedhof, da liegen FAST alle MEINE verwandten in der Stadt wo ich geboren bin. Die weitere liegen in verschiedene Städte, und mache mir große Vorwürfe, warum ließ ich auch die weiteren nicht in meinem Heimatstadt beerdeigen.
„Es war nicht in meiner Macht---sagt meine SCHNEWEIßE nur an Todestage erwachte Gewisse, und zünde ich die Kerzen in meinem Stadt wo ich 22 Jahre lang lebe , denke ich wirklich traurig über die verlassene Gräber.
Früher die einige Uralte Stämme schleppten die Knochen von verstorbenen Verwandten mit.
Ich verspüre nicht ein Moment Sehnsucht dass ich nach meiner Heimat zurückkehren möchte, packe mich auch kein Warmes Gefühl an.
Nasti
…. Das ist für mich ein Stück Geborgenheit in die Gegend, in die ich hineingeboren wurde. Das ist auch Erinnerung an eine unbeschwerte Kindheit und Schulzeit und dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar.
Wie schön, bewundere ich die Menschen mit einem Heimatsgefühl.
Ich bin die freiwillige und happy entwurzelte. Sicher verspüre ich etwas wie Nostalgie wenn ich die Straßen und bekannte Gebäude sehe, die echte Traurigkeit packt mich an Friedhof, da liegen FAST alle MEINE verwandten in der Stadt wo ich geboren bin. Die weitere liegen in verschiedene Städte, und mache mir große Vorwürfe, warum ließ ich auch die weiteren nicht in meinem Heimatstadt beerdeigen.
„Es war nicht in meiner Macht---sagt meine SCHNEWEIßE nur an Todestage erwachte Gewisse, und zünde ich die Kerzen in meinem Stadt wo ich 22 Jahre lang lebe , denke ich wirklich traurig über die verlassene Gräber.
Früher die einige Uralte Stämme schleppten die Knochen von verstorbenen Verwandten mit.
Ich verspüre nicht ein Moment Sehnsucht dass ich nach meiner Heimat zurückkehren möchte, packe mich auch kein Warmes Gefühl an.
Nasti