Die Insel Senoria Adventsrätsel vom 9. Dezember 2008
Das Adventsrätsel Nr. 9
Oho, schon Rätsel Nr. 9; also ein gutes Drittel haben wir bereits schon hinter uns.
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/dezember-archiv2-06.12.2008/121878_3_Dezember-Archiv_2_-_06.12.2008.jpg[/img]
Märchen und ihre [i]Moral
Ja, haben Märchen eine Moral? Gut, bei jenen Märchen ist die/eine Moral evident, wenn der/die Gute belohnt wird bzw. der Schlechte betraft wird. Wobei die Strafen oft geradezu barbarisch sind, wie zum Beispiel in Aschenputtel beweist: Beiden Stiefschwestern werden von den (doch meist so friedlichen) Tauben die Augen ausgepickt.
Aber diese vielen Strafen geben ja wohl weniger die Praxis irgendeiner Strafjustiz wieder (obwohl zu gewissen Zeiten mit Strafen nicht zimperlich war, aber wiederum ist nicht etwa ein Kennzeichen des Mittelalters, denn die Neuzeit und/oder Gegenwart ist nur auf eine andere Art oft barbarisch.)
Oder will man mit der oft nur kurzen Erwähnung einer solchen drastischen Strafe nur ein/das Rachebedürfnis der Leser befriedigen (ein Vorgang, den wir alle kennen, wenn in einem Kriminalfilm, in einem Western etc. die Bösen endlich ihr verdientes Schicksal ereilt). Eine Art sozialer Befriedung: Siehst Du, lieber Leser, jetzt wird alles wieder ins rechte Lot gebracht. Der Rechtsfrieden ist wieder hergestellt.
War es etwa den Armen ein Trost, wenn diese Armen zumindest im Märchen belohnt wurden, wenn auch sie zu Reichtum kamen oder sich zumindest satt essen konnten?
Obwohl viele Märchen von einem solchen Dualismus - hier der/die Böse(n), dort der/die Gute - leben, gibt es viele Märchen, wo eine solche ethische Dichotomie eben keine oder allenfalls eine untergeordnete Rolle spielt.
So bleibt die Frage nach einer wie immer auch gearteten Moral offen; aber auch die Frage: Warum hat man sich diese Märchen erzählt.
Zum Vorlesestoff für Kinder werden sie erst durch die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen; auf die Anpassung der Texte an diesen Leserkreis wurde schon hingewiesen. Aus der Mutter in Hänsel und Gretel wurde eine Stiefmutter, da man dem bürgerlichen Publikum keine Mutter zumuten konnten, die etwa ihre Kinder hinaus treibt ...
Und wer die Perrault'sche Version des Rotkäppchen kennt, weiß, wie die beiden Grimm dieses Märchen verändert haben (die Grimm's haben das Märchen aus der Perrault'schen Sammlung entnommen).
Wer die Grimm'schen Märchen nur als Kinderlektüre kennengelernt hat, wird schlecht über diese Fragen nachdenken können. Vielleicht sollte man diese Märchen dann noch einmal lesen?
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/dezember-archiv2-06.12.2008/121880_1_Dezember-Archiv_2_-_06.12.2008.jpg[/img]
Nach wie vor: Viel Vergnügen wünscht
[i]Die olle und alte Märchentante Bertha
Oho, schon Rätsel Nr. 9; also ein gutes Drittel haben wir bereits schon hinter uns.
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/dezember-archiv2-06.12.2008/121878_3_Dezember-Archiv_2_-_06.12.2008.jpg[/img]
Märchen und ihre [i]Moral
Ja, haben Märchen eine Moral? Gut, bei jenen Märchen ist die/eine Moral evident, wenn der/die Gute belohnt wird bzw. der Schlechte betraft wird. Wobei die Strafen oft geradezu barbarisch sind, wie zum Beispiel in Aschenputtel beweist: Beiden Stiefschwestern werden von den (doch meist so friedlichen) Tauben die Augen ausgepickt.
Aber diese vielen Strafen geben ja wohl weniger die Praxis irgendeiner Strafjustiz wieder (obwohl zu gewissen Zeiten mit Strafen nicht zimperlich war, aber wiederum ist nicht etwa ein Kennzeichen des Mittelalters, denn die Neuzeit und/oder Gegenwart ist nur auf eine andere Art oft barbarisch.)
Oder will man mit der oft nur kurzen Erwähnung einer solchen drastischen Strafe nur ein/das Rachebedürfnis der Leser befriedigen (ein Vorgang, den wir alle kennen, wenn in einem Kriminalfilm, in einem Western etc. die Bösen endlich ihr verdientes Schicksal ereilt). Eine Art sozialer Befriedung: Siehst Du, lieber Leser, jetzt wird alles wieder ins rechte Lot gebracht. Der Rechtsfrieden ist wieder hergestellt.
War es etwa den Armen ein Trost, wenn diese Armen zumindest im Märchen belohnt wurden, wenn auch sie zu Reichtum kamen oder sich zumindest satt essen konnten?
Obwohl viele Märchen von einem solchen Dualismus - hier der/die Böse(n), dort der/die Gute - leben, gibt es viele Märchen, wo eine solche ethische Dichotomie eben keine oder allenfalls eine untergeordnete Rolle spielt.
So bleibt die Frage nach einer wie immer auch gearteten Moral offen; aber auch die Frage: Warum hat man sich diese Märchen erzählt.
Zum Vorlesestoff für Kinder werden sie erst durch die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen; auf die Anpassung der Texte an diesen Leserkreis wurde schon hingewiesen. Aus der Mutter in Hänsel und Gretel wurde eine Stiefmutter, da man dem bürgerlichen Publikum keine Mutter zumuten konnten, die etwa ihre Kinder hinaus treibt ...
Und wer die Perrault'sche Version des Rotkäppchen kennt, weiß, wie die beiden Grimm dieses Märchen verändert haben (die Grimm's haben das Märchen aus der Perrault'schen Sammlung entnommen).
Wer die Grimm'schen Märchen nur als Kinderlektüre kennengelernt hat, wird schlecht über diese Fragen nachdenken können. Vielleicht sollte man diese Märchen dann noch einmal lesen?
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/dezember-archiv2-06.12.2008/121880_1_Dezember-Archiv_2_-_06.12.2008.jpg[/img]
Nach wie vor: Viel Vergnügen wünscht
[i]Die olle und alte Märchentante Bertha
Wenn es auch noch nicht der 9.12. ist...
Ich glaub, "ich spinne"!??!!
Und schon wieder ein Bäumeschütteln!?
Da geh ich doch lieber Brot backen!?
Und die Betten muss ich auch noch machen!!!
Und zum Zahnarzt... wegen der großen Zähne!!!
Wie gut, dass ich nicht faul und häßlich bin...
omaria
Ich glaub, "ich spinne"!??!!
Und schon wieder ein Bäumeschütteln!?
Da geh ich doch lieber Brot backen!?
Und die Betten muss ich auch noch machen!!!
Und zum Zahnarzt... wegen der großen Zähne!!!
Wie gut, dass ich nicht faul und häßlich bin...
omaria
Re: Adventsrätsel vom 9. Dezember 2008
Das "Personal" hatte es damals auch nicht gerade leicht .... sfg
und wie sah es mit der Bezahlung aus?
Alles in harter Währung?
gg
M.
und wie sah es mit der Bezahlung aus?
Alles in harter Währung?
gg
M.
Maria oder Martha sein? Oft ist der Blickwinkel entscheidend. Ich entscheide mich in diesem Falle nicht für schwarz-weiß sondern für pechschwarz und weißgoldglänzend.
--
pelagia
--
pelagia
Re: Adventsrätsel vom 9. Dezember 2008
In Kindertagen habe ich bei Schneefall geglaubt...oben im Himmel werden Betten
geschüttelt...ggg
--
eleisa
geschüttelt...ggg
--
eleisa
Ab sofort will ich nur noch Marie heißen,
wenn da nicht auch noch ein Hahn kräht: Kikeriki!
Obwohl im ST kaum ein Hahn danach kräht,
welches Märchen hier hereingeschneit kommt!
Schade eigentlich!!!
omaria
wenn da nicht auch noch ein Hahn kräht: Kikeriki!
Obwohl im ST kaum ein Hahn danach kräht,
welches Märchen hier hereingeschneit kommt!
Schade eigentlich!!!
omaria
--
Es gab mal eine Diskussion darüber, ob manche Märchen wegen ihrer grausamen Komponente oder Aussage nicht schädlich für das kindliche Gemüt sind. Bei manchen Kindern soll das Ängste und negative Vorstellungen hervorgerufen haben, was ich mir auch vorstellen kann. Es wurde vorgeschlagen, solche Märchen entweder nicht mehr darzustellen oder umzuändern. Wahrscheinlich waren es wohl doch nicht so viele betroffene Kinder, denn von einer Änderung der Inhalte habe ich nichts wieder gehört.
aurora
Re: Adventsrätsel vom 9. Dezember 2008
O maria Du Schlingel,
vielleicht bist DU zu schnell und gibst anderen keine
Chance???????? (mit einem Schmunzeln)
Ich bin doch ausgeschieden.........
Solltest Du mein Erbe angetreten haben?
Am Adventskalender darfst Du auch nicht einen
Tag zuvor schon das nächste Türchen öffnen, dann
erscheint folgender Spruch :
Zu ungeduldig?
Die Ungeduld verlangt das Unmögliche,
nämlich die Erreichung des Ziels
ohne die Mittel.
(Georg W. F. Hegel)
Mit einem froschmaulbreiten Lächeln
ninna
[...] Diskussion darüber [...]: ob Märchen wegen ihrer grausamen Komponente oder Aussage nicht schädlich für das kindliche Gemüt sind.[...] aurora
(Siehe die Ausführungen zum 3. Adventsrätsel)
Angesichts der ganzen Diskussion 1967/68 ff. um Sozialisation, Emanzipation, Hierarchien, Rollenmuster für Mann und Frau etc. wurden eben auch die Märchen ob ihrer archaischen Strukturen (dazu gehörten eben auch die "Grausamkeiten" in mnachen Märchen) kritisiert.
Ich zitiere aus dem Text im 3. Adventsrätsel:
An den vielen Grausamkeiten merkt man auch, daß Märchen wohl niemals für Kinder gedacht waren, wobei man allerdings wissen muß, daß eine Kindheit, wie wir sie heute kennen und „pflegen“, gleichsam eine Erfindung des 19. Jahrhunderts ist und selbst da nur für das wohlhabende Bürgertum gedacht war. Weder Bauern, (arme) Dorfbevölkerung, aber auch nicht der Adel (!) kannten eine Kindheit in jenem idyllischen Sinne, wie sie sich etwa in Ludwig Richters Zeichnungen widerspiegelt oder wie wir sie zu sehen glauben, denn manche dieser Zeichnungen zeigen wohl Armut etc. Jene heitere und anscheinend-scheinbare unbeschwerte Kindheit war eine Wunschvorstellung, Fiktion, keine soziale Wirklichkeit. [...] In den 70er Jahren kam dann der vehemente Protest gegen die klassischen KHM und ihren Grausamkeiten auf: "Diese Märchen sind nicht kindgemäß. Sie widerspiegeln überholte Familienmuster (Mutter, Vater, Kind) und hierarchische Verhältnisse und Sozialordungen."; man „korrigierte“ die Grimm’schen Märchen und schrieb andere Märchen.
Der Verlag Beltz & Gelberg (Unbedingt lesen!) war damals das verlegerische Sprachrohr dieser Märchen-Emanzipation und neuen Kinder-Literatur und ist heute noch einer der wichtigsten Verlage für sehr anspruchvolle Kinder- und Jugendbuchliteratur. [/indent]
Es wäre jetzt sehr interessant zu wissen, wer und wie weit die/der andere hier in der ST-Kommunität von jener Diskussuion und Frage (Märchen = grausam = Schaden für die Kinder?) damals tangiert war.
Wer der Frage mit Hilfe von Google nachgehen will: Ergebnisse 1 - 10 von ungefähr 52.200 für "Märchen" und "Grausamkeit". (Stand 09.12.2008; 11.25 h)
Spontan gefunden und - nach dem Überfliegen - als recht lesenswert empfunden: Die pädagogische Bedeutung von Märchen (1992) (von Heiko Häselbarth).
[i]
Die Bertha
vom Niederrhein
Re: Adventsrätsel vom 9. Dezember 2008
Vielleicht hatten diese grausamen Märchen,ja einen erzieherischen Wert...
und gemahnten zur Vorsicht...zB Kinder allein im Wald,
bekanntlich sind im Wald nicht nur Hexen und Wölfe zu fürchten.
Das hat es immer schon gegeben.
--
eleisa
und gemahnten zur Vorsicht...zB Kinder allein im Wald,
bekanntlich sind im Wald nicht nur Hexen und Wölfe zu fürchten.
Das hat es immer schon gegeben.
--
eleisa