Chatterforum Umzug an den Urlaubsort ?
Re: Umzug an den Urlaubsort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir sind zweimal umgezogen an Orte, wo andere Menschen Urlaub machen. Wir mochten nicht länger in dem Ort am Niederrhein leben, wo ich 48 Jahre gelebt hatte.
Beim ersten großen Umzug zogen wir nach Bamberg - und alle unsere Überlegungen vorab erwiesen sich später als nicht zutreffend. Sie waren mehr mit dem Kopf als aus der Intuition heraus getroffen worden. Ich habe darüber gemeinsam mit meinem Mann in meinem neuesten Buch geschrieben, dessen Titel ich nicht nenne, damit man mir nicht wieder Werbung nachsagen kann.
Wir hatten überlegt, ob wir nach Bamberg oder Fehmarn ziehen wollen. Ich habe schon vor 34 Jahren auf Fehmarn Urlaub gemacht und mir immer gewünscht, eines Tages hierher zu ziehen. Vor etwa 20 Jahren kaufte ich hier die kleine Wohnung, die dann später unser Zweitwohnsitz wurde.
Vor 8 Jahren hatten wir uns für Bamberg entschieden - wegen der Kultur, der vielen Ärzte, wegen der Nähe zu den Bergen und weil mein Mann als Kind zwei Jahre im Krieg in Bamberg verbracht hatte - er ist gebürtiger Kölner.
Wir sind viel in Konzerte gegangen und in die Berge gefahren, bis mein Mann krank wurde und im Rollstuhl saß. Die vielen Ärzte und Kliniken empfinden wir heute eher als Nachteil, wir haben auch sehr negative Erfahrungen damit gemacht. Allerdings haben wir auch eine neue Einstellung zur Gesundheit entwickelt.
Die Erinnerungen an die Kindheit waren dann für meinen Mann sehr schlimm, in dem Jahr als er 70 wurde. Das alte Haus, in dem wir wohnten, erinnerte ihn an die Wohnungen seiner Kindheit, er bekam eine Zeitlang regelrechte Panikattacken und furchtbare Albträume. Mir machten dann die negativen Energien in dem Haus zu schaffen, und die Vorstellung, wie es dort vor dem Krieg zugegangen war. Auch nach dem Umzug in eine Neubauwohnung ließen die Erinnerungen meinen Mann nicht mehr los.
Fehmarn aber blieb die ganze Zeit über unser Zweitwohnsitz, wir blieben immer länger, nachdem wir die vielen Reisen nach Frankreich, Italien und in die Berge so nach und nach eingestellt hatten. Und wir fühlten uns immer wohler dort. Schließlich gab die Gesundheit den Ausschlag, dass wir ganz hierher zogen.
Kultur haben wir wieder gefunden, obwohl unser Bedarf an klassischen Konzerten nach den unzähligen Konzertbesuchen der letzten Jahre nicht mehr so groß ist. Aber hier sind wenigstens alle Säle rollstuhlgerecht, und das Angebot ist erstklassig. Ärzte gibt es weniger, das empfinden wir aber als Vorteil. Außerdem sind alle Fachärzte und mehrere Unikliniken in erreichbarer Nähe. Wir haben einen hervorragenden Hausarzt, das ersetzt viele Facharztbesuche und Klinikaufenthalte.
In die Berge ist es etwas weiter, aber wir haben in unserem Dorf jemanden getroffen, der auch immer in das Hotel in den Dolomiten fährt, das wir so lieben - mit Autoreisezug oder Flugzeug und Mietwagen ist das kein Problem.
Die Kindheitserinnerungen kamen bei mir zum Vorschein, ich bin in Schleswig-Holstein, in der Nähe der Nordsee geboren, meine Mutter kam von der Ostsee. Vielleicht liebe ich deswegen das Meer so sehr - das ist mir jetzt erst bewusst geworden. Wir haben viel über unsere Wurzeln gesprochen, aber ich glaube, die haben wir letztlich in uns.
Das Klima hier bekommt uns gut, das scheint mir ganz wesentlich für den Alterswohnsitz zu sein. Vor allem, dass so oft und so viel die Sonne scheint. Die Landschaft, die Menschen hier, all das ist wesentlich für das tägliche Leben. Denn es ist kein "Dauerurlaub", den man macht. Man lebt einfach sein Leben, und ich wäre froh, ab und zu mal Urlaub zu haben. So ein Abend wie der heutige, als ich mit unserem Hund im Abendrot fast alleine am Strand entlang ging und auf die stille Ostsee hinaus schaute - das war schon ein tolles Urlaubsgefühl - mitten im Alltag. Da hat sich mein Traum vom Leben am Meer erfüllt.
Unsere Freunde und Bekannten wohnten auch früher schon recht verstreut. Der Kontakt ist nicht weniger geworden, denn man bekommt oft Besuch, wenn man an einem Urlaubsort wohnt. Früher sind wir oft in den alten Wohnort am Niederrhein gefahren, um Freunde zu besuchen - ich hatte da auch immer noch meinen Zahnarzt. Heute ist das viel weniger geworden, weil uns das Reisen zu mühsam ist - auch das Reisen zwischen zwei Wohnsitzen.
Ach ja, und die anderen Aspekte - z.B. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Friseure, Putzhilfen, Handwerker, Steuerberater, Ärzte - das war bei beiden Umzügen kein Problem. Bei einigen Sparten haben wir allerdings den Hang zum zweiten Versuch. Es kam uns auf Fehmarn zugute, dass wir schon so viele Jahre hier zumindest zeitweise gelebt hatten.
Wer mehr wissen möchte, frage mich ruhig.
Viele Grüße
Beate
Beim ersten großen Umzug zogen wir nach Bamberg - und alle unsere Überlegungen vorab erwiesen sich später als nicht zutreffend. Sie waren mehr mit dem Kopf als aus der Intuition heraus getroffen worden. Ich habe darüber gemeinsam mit meinem Mann in meinem neuesten Buch geschrieben, dessen Titel ich nicht nenne, damit man mir nicht wieder Werbung nachsagen kann.
Wir hatten überlegt, ob wir nach Bamberg oder Fehmarn ziehen wollen. Ich habe schon vor 34 Jahren auf Fehmarn Urlaub gemacht und mir immer gewünscht, eines Tages hierher zu ziehen. Vor etwa 20 Jahren kaufte ich hier die kleine Wohnung, die dann später unser Zweitwohnsitz wurde.
Vor 8 Jahren hatten wir uns für Bamberg entschieden - wegen der Kultur, der vielen Ärzte, wegen der Nähe zu den Bergen und weil mein Mann als Kind zwei Jahre im Krieg in Bamberg verbracht hatte - er ist gebürtiger Kölner.
Wir sind viel in Konzerte gegangen und in die Berge gefahren, bis mein Mann krank wurde und im Rollstuhl saß. Die vielen Ärzte und Kliniken empfinden wir heute eher als Nachteil, wir haben auch sehr negative Erfahrungen damit gemacht. Allerdings haben wir auch eine neue Einstellung zur Gesundheit entwickelt.
Die Erinnerungen an die Kindheit waren dann für meinen Mann sehr schlimm, in dem Jahr als er 70 wurde. Das alte Haus, in dem wir wohnten, erinnerte ihn an die Wohnungen seiner Kindheit, er bekam eine Zeitlang regelrechte Panikattacken und furchtbare Albträume. Mir machten dann die negativen Energien in dem Haus zu schaffen, und die Vorstellung, wie es dort vor dem Krieg zugegangen war. Auch nach dem Umzug in eine Neubauwohnung ließen die Erinnerungen meinen Mann nicht mehr los.
Fehmarn aber blieb die ganze Zeit über unser Zweitwohnsitz, wir blieben immer länger, nachdem wir die vielen Reisen nach Frankreich, Italien und in die Berge so nach und nach eingestellt hatten. Und wir fühlten uns immer wohler dort. Schließlich gab die Gesundheit den Ausschlag, dass wir ganz hierher zogen.
Kultur haben wir wieder gefunden, obwohl unser Bedarf an klassischen Konzerten nach den unzähligen Konzertbesuchen der letzten Jahre nicht mehr so groß ist. Aber hier sind wenigstens alle Säle rollstuhlgerecht, und das Angebot ist erstklassig. Ärzte gibt es weniger, das empfinden wir aber als Vorteil. Außerdem sind alle Fachärzte und mehrere Unikliniken in erreichbarer Nähe. Wir haben einen hervorragenden Hausarzt, das ersetzt viele Facharztbesuche und Klinikaufenthalte.
In die Berge ist es etwas weiter, aber wir haben in unserem Dorf jemanden getroffen, der auch immer in das Hotel in den Dolomiten fährt, das wir so lieben - mit Autoreisezug oder Flugzeug und Mietwagen ist das kein Problem.
Die Kindheitserinnerungen kamen bei mir zum Vorschein, ich bin in Schleswig-Holstein, in der Nähe der Nordsee geboren, meine Mutter kam von der Ostsee. Vielleicht liebe ich deswegen das Meer so sehr - das ist mir jetzt erst bewusst geworden. Wir haben viel über unsere Wurzeln gesprochen, aber ich glaube, die haben wir letztlich in uns.
Das Klima hier bekommt uns gut, das scheint mir ganz wesentlich für den Alterswohnsitz zu sein. Vor allem, dass so oft und so viel die Sonne scheint. Die Landschaft, die Menschen hier, all das ist wesentlich für das tägliche Leben. Denn es ist kein "Dauerurlaub", den man macht. Man lebt einfach sein Leben, und ich wäre froh, ab und zu mal Urlaub zu haben. So ein Abend wie der heutige, als ich mit unserem Hund im Abendrot fast alleine am Strand entlang ging und auf die stille Ostsee hinaus schaute - das war schon ein tolles Urlaubsgefühl - mitten im Alltag. Da hat sich mein Traum vom Leben am Meer erfüllt.
Unsere Freunde und Bekannten wohnten auch früher schon recht verstreut. Der Kontakt ist nicht weniger geworden, denn man bekommt oft Besuch, wenn man an einem Urlaubsort wohnt. Früher sind wir oft in den alten Wohnort am Niederrhein gefahren, um Freunde zu besuchen - ich hatte da auch immer noch meinen Zahnarzt. Heute ist das viel weniger geworden, weil uns das Reisen zu mühsam ist - auch das Reisen zwischen zwei Wohnsitzen.
Ach ja, und die anderen Aspekte - z.B. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Friseure, Putzhilfen, Handwerker, Steuerberater, Ärzte - das war bei beiden Umzügen kein Problem. Bei einigen Sparten haben wir allerdings den Hang zum zweiten Versuch. Es kam uns auf Fehmarn zugute, dass wir schon so viele Jahre hier zumindest zeitweise gelebt hatten.
Wer mehr wissen möchte, frage mich ruhig.
Viele Grüße
Beate
In jungen Jahren bin ich oft umgezogen,sei es ins Ausland oder in meinem Heimatland. Heute suche ich kein neues Umfeld mehr. Ich möchte meine Familie und meine Freunde nicht missen. Jeder der im Alter in einen "Urlaubsort" umzuziehen möchte sollte daran denken: Urlaub und Alltag sind zwei paar Schuhe. Und der vorletzte und letzte Umzug bleibt wohl keinem erspart.
Felide
Habe vor fast genau vor einem Monat meinen letzten Umzug angetreten. Das war sehr hart am Anfang, aber nun konnte ich schon viele neue Kontakte beginnen, lerne viele Leute kennen und das ist gut so!
Zum Glück konnte ich in ein kleineres Heim einziehen auf dem Land in der gewohnten Umgebung. Alles in nächster Nähe, Bahnhof usw.
Ich glaube, das war eine gute Idee von mir, konnte selber aussuchen, musste nicht abgeschoben werden! Auch die Kinder sind froh darüber, werde ich doch gut versorgt, keines muss ein schlechtes Gewissen haben!
Werde mich wieder melden, nun fahre ich noch zur Grabstätte meiner Frau, schönen Tag wünsche ich allen hier!
Zum Glück konnte ich in ein kleineres Heim einziehen auf dem Land in der gewohnten Umgebung. Alles in nächster Nähe, Bahnhof usw.
Ich glaube, das war eine gute Idee von mir, konnte selber aussuchen, musste nicht abgeschoben werden! Auch die Kinder sind froh darüber, werde ich doch gut versorgt, keines muss ein schlechtes Gewissen haben!
Werde mich wieder melden, nun fahre ich noch zur Grabstätte meiner Frau, schönen Tag wünsche ich allen hier!
Lars,
der letzte Umzug war es noch nicht der kommt irgendwann, den Zeitpunkt kennt keiner. Du hast für dich sicher das Richtige getan. Wenn es bei mir einmal so weit ist werde ich es genau so halten, meinen Kindern zur Last fallen möchte ich niemals.( obwohl dagegen heftig protestiert wird)Du wirst sehen nach einer gewissen Zeit siehst Du den jetzigen Umzug nur mehr von der guten Seite.
Schließlich konntest du doch einige Belastungen abschütteln.
LG Felide
Im Oktober ist in jenem Heim, wo meine Frau und ich wohl einmal unser letztes Zimmer beziehen werden, das alljährliche, durch die Ortsvereine organisierte Fest. Ich habe zu meiner Frau gesagt: "Das wäre doch DIE Gelegenheit, uns dort vorsorglich anzumelden...." Nun, befürchte ich, wird aus dem Festbesuch vermutlich nichts werden....
Ich bin in meinem Leben bislang etwa 10x umgezogen.
Das ist sicher die Erklärung: wer in seinem Leben öfters umgezogen ist, schafft dies auch im Alter besser. Wer damit im Alter anfängt, wird Probleme haben. Ähnlich der Leute, die Jahrzehnte vorher ankündigen " wir reisen,wenn wir in Rente sind" - dies wird nie realisiert, bzw. nur einmal, wenn der ältere Mensch mit Fremdheit konfrontiert wird und sich unglücklich damit fühlt. Olga
Das ist sicher die Erklärung: wer in seinem Leben öfters umgezogen ist, schafft dies auch im Alter besser. Wer damit im Alter anfängt, wird Probleme haben. Ähnlich der Leute, die Jahrzehnte vorher ankündigen " wir reisen,wenn wir in Rente sind" - dies wird nie realisiert, bzw. nur einmal, wenn der ältere Mensch mit Fremdheit konfrontiert wird und sich unglücklich damit fühlt. Olga
Servus und halloo !
Ein herzliches Danke an alle, die sich angesprochen fühlten und sich sehr bewegend geäussert haben ! Ich hatte eigentlich genau damit gerechnet, wie und aus welchen Gründen so oder ganz anders geantwortet wurde - ja, da kommen Probleme und Entscheidungsfindungen auf den Tisch, mit denen man sich nie konfrontiert sah - aber letzten Endes müssen sich a l l e dazu durchringen zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, es läuft auf einen alles entscheidenden Schnitt hinaus, wenn schon alle Gänge erledigt sind und der Möbelwagen vor der Tür steht, dann gibts kein zurück mehr - aber ich denke, es würde sich lohnen, ein Buch über dieses Thema herauszubringen- oder gibts schon eins ?
Jedenfalls allen, die noch am überlegen und abwägen sind, einen frohen Mut und recht viel Glück auf allen Wegen, die das Vorhaben gelingen lassen sollen !
Tschüß tr.
Ein herzliches Danke an alle, die sich angesprochen fühlten und sich sehr bewegend geäussert haben ! Ich hatte eigentlich genau damit gerechnet, wie und aus welchen Gründen so oder ganz anders geantwortet wurde - ja, da kommen Probleme und Entscheidungsfindungen auf den Tisch, mit denen man sich nie konfrontiert sah - aber letzten Endes müssen sich a l l e dazu durchringen zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, es läuft auf einen alles entscheidenden Schnitt hinaus, wenn schon alle Gänge erledigt sind und der Möbelwagen vor der Tür steht, dann gibts kein zurück mehr - aber ich denke, es würde sich lohnen, ein Buch über dieses Thema herauszubringen- oder gibts schon eins ?
Jedenfalls allen, die noch am überlegen und abwägen sind, einen frohen Mut und recht viel Glück auf allen Wegen, die das Vorhaben gelingen lassen sollen !
Tschüß tr.
An Lars
Gut so Lars
Genieße die sonnige Tage !
Phil,
Gut so Lars
Genieße die sonnige Tage !
Phil,