Forum Blog-Kommentare Validation, was ist das?

Blog-Kommentare Validation, was ist das?

Ela48
Ela48
Mitglied

Ja, liebe Ingrid,
geschrieben von Ela48
du hast recht!
Auch gibt es Möglichkeiten auf ein Probewohnen, das sollte man auch erfragen.
ein lieber Gruß zurück,
Ela
Ela48
Ela48
Mitglied

Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit Teil III
geschrieben von Ela48
Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit Teil IV wird noch folgen

Ich werde anhand eines Beispiels darstellen, was Reize und Schlüsselwörter für unsere Erkrankten bedeuten.Was wichtig ist, um ihnen ein gutes und positives Lebensgefühl zu vermitteln. Entscheiden ist, dass man vor allen Dingen Interesse zeigt, wenn man den Kontakt hergestellt hat.

Als erstes möchte ich von einer Bewohnerin erzählen: (aus dem Gedächtnis)

- Demenz Alzheimer,

früher Arzthelferin in einer Kinderklinik

leidenschaftliche Tänzerin

liebte gute Kleidung

großes Hobby: Fahrrad fahren

Reisen

nie verheiratet

Einzelkind

legte Wert auf perfekte Frisur

hatte keinen Kontakt zu anderen Menschen

hat sehr gern gegessen

Probleme zu entscheiden, wann sie frische Unterwäsche anziehen sollte

kann noch Lesen

Fernsehunterhaltung war ihr sehr wichtig

Pflichtbewusstsein

Mein Kontakt und die Gespräch mit ihr fanden während des Badens statt. Sie war sehr scheu, kaum bereit, von sich aus zu sprechen, nur nach Ansprache. Lebte mit ihrem Lebensgefährten in einem Zimmer.

Auf einen ganz einfachen Nenner gebracht:

Dieses kleine, nicht vollständige Protokoll benutze ich immer wieder während des wöchentlichen Badens und der Haarwäsche.

Ich sprach sie jede Woche an, ob sie mir was erzählen möchte über ihren Beruf. Das war immer wieder der Hit! Manchmal auch über ihre Reisen: Wo waren sie schon überall gewesen? Oder ihre Liebe zum Sport und Fahrrad fahren

Sie beklagte sich, was sie in ihrem Leben alles gearbeitet hat. Von morgens bis abends. Stunden über Stunden. Sie wurde ausgenutzt, weil der Chefarzt sagte, wie wichtig sie für ihre Tätigkeit in der Klinik sei. Immer hat sie eine Lösung gefunden. 30 DM hat sie im Monat erhalten. Bis es ihrem Vater zu bunt wurde und er ein Gespräch beim Chefarzt suchte. Dann bekam sie mehr Geld.

Was konnte ich aus diesem kleinen Dialog erkennen?

Das Pflichtbewusstsein sehr ausgeprägt

Wichtig: Anerkennung

Gebraucht werden

Freizeitbeschäftigung

Schlüsselwörter und Reize setzen, die Aufzählung ist aber nicht vollständig: Arbeit, Klinik, Chef, Geld, Anerkennung Reisen, Sport, Kleidung, Tanzen, Nachrichten, Fernsehunterhaltung

Welche Tänze haben sie gern getanzt?

Haben sie bei Wettbewerben mitgemacht?

Wohin führten sie ihre Reisen?

Wie oft gehen sie zum Friseur?

Was ist ihr Lieblingsessen?

Welche Bücher lesen sie gern

Über Sprichwörter, wie diese anzuwenden sind, werde ich noch berichten.
Ela
bukamary
bukamary
Mitglied

Hallo Ela und Indeed
geschrieben von bukamary
Nachdem ich mich seit dem 29.10. nicht mehr gemeldet habe, das Thema ist für mich keineswegs abgehakt. Muß mich aber gerade etwas verstärkt auf einer anderen Art mit dem Thema Demenz befassen. Werde mich aber auf jeden Fall wieder melden.

Danke für das Märchen vom Großvater und dem Enkel, kannte ich noch nicht. Danke dir dafür.
Und Dir Ideed, danke für die wichtige Ergänzung, sich vorher nicht anzumelden, wenn man eine Einrichtung besucht. Hatte ich schlicht weg vergessen, bzw. auch als selbstverständlich vorausgesetzt.
bukamary

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Ela48
Ela48
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Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit Teil IV
geschrieben von Ela48
Jeder Mensch kann seiner eigenen Biografie Begriffe zuordnen, die schnell eine Struktur seines bisherigen Lebens erkennen lassen. Als Beispiel einer solchen Stichwortsammlung nenne ich beliebig die Begriffe Privatleben, Berufsleben, Kinder, Glauben, Kriegserfahrungen, Reisen, Schönheit.

Meine Freundin ist Friseurmeisterin. Die nachfolgende Aufzählung zeigt eine Sammlung von Schlüsselwörtern und Antriebsdefinitionen ihrer beruflichen

Tätigkeit.Friseurberuf:

I. berufsbezogene Antriebe , die man auf zahlreiche Berufe anwenden könnte:

modisch, aktuell, Geschäftssinn, Schönheitssinn, Kreativität, Vorstellungsvermögen, Zuverlässigkeit, Fachwissen, Höflichkeit, Geduld, Sauberkeit, Ordnungssinn, Fleiß, Menschenkenntnis, Kontaktfreude, Ausdauer, Risikobereitschaft, Organisationstalent, Augenmaß Geschicklichkeit, Fingerspitzengefühl, Genauigkeit, aktives Zuhören, Kundenorientierung, Gesprächsbereitschaft

II. Schlüsselwörter:

Laden, Spülung, Fön, Kamm, Bürste, Shampoo, Watte, Creme, Festiger, Kur, Haare, Papilotten, Lockenwickler, Handtücher, Kurpackung, Geselle, legen, föhnen, färben, Wasser, Dauerwelle, Bubikopf, Messerschnitt, Rasur, Waschbecken, Schere, Kaffee, Trinkgeld, Zeitschriften, Haube, Haarspray, Pomade, Haarteile, Perücken, Schleifriemen, Lockenstab, Meister, Brennschere, Haarnadel, Spange Haaröl, Dutt, Zopf, Einschlag, Hochsteckfrisur, Koteletten, Vollbart, stutzen, zwirbeln, Rasierseife, Rasiermesser, Lehrling, Besen, Haare, Onduliereisen, Schmalzlocke, Männerfänger, Nasenschere, Bauernzopf, Kunde, Geschäft , Rasierpinsel, Pony, Haube Haarwaschbecken, toupieren, Haarteil, Meisterin, Arbeitskleidung, Termine, Affenschaukel, Kasse

Nun kann man aus den vorstehenden Antrieben und den Schlüsselwörtern Sätze bilden, wie zum Beispiel:

Validierende Sätze aus Punk I und II

„Gab es viel Trinkgeld?“

„War der Meister immer sehr streng?“

„Waschen, legen, föhnen, bitte.“

„Ihre Schere ist immer in Aktion.“

„Ihren Lehrling haben Sie im Griff.“

„Bei Ihnen liegt die Dauerwelle richtig."

„Sie haben Nerven wie Drahtseile.“

„Immer höflich.“

„Sie verstehen Ihr Handwerk.“

„Voller Sachkunde.“

„Sehr sachkundig.“

„Jeder Schnitt sitzt perfekt.“

„Jede Locke sitzt.“

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ (ein Sprichwort)

„Am Abend muss die Kasse stimmen.“

„Die Meisterin war sicherlich immer zufrieden mit Ihnen“.

Diese Art der kommunikativen höflichen und bewundernden Neugier hat unter anderem Nicole Richard entwickelt. Sätze sollen kurz und prägnant bleiben. Menschen, die ihren Beruf als Lebenselixier angesehen haben, legen in ihre Erinnerungkästchen jede Menge Emotionen. Darauf kann man sehr gut aufbauen.

Danke Ela
Ela48
Ela48
Mitglied

Ein kleiner Test zwischendurch..
geschrieben von Ela48
Welche Gefühle bei Menschen mit Demenz kennen wir?
Ihr kennt die Gefühle, sie sind in Euch allen vorhanden.

Verzweifelung, Wut, Hilflosigkeit, Liebe , Sehnsucht, Zufriedenheit, Unruhe, Misstrauen, Trauer

Welche Antriebe bei Menschen mit Demenz kennen wir?

Strenge, Ordnungssinn, Pflichtbewusstsein, Liebe zu den Blumen/Natur, Großzügigkeit, Fürsorge, Tierliebe, Humor. Genauigkeit, Pünktlichkeit,

Versucht es doch mal und fragt Euch , welche Antriebe sind bei Euch vorhanden?
Ela
Ela48
Ela48
Mitglied

Liebe bukamary und an andere Interessierte
geschrieben von Ela48
Liebe bukamary

>>>Die Diagnose ist gerade aus den von Dir genannten Gründen eigentlich unerläßlich. Um so schlimmer finde ich es dass dies in vielen Fällen nicht geschieht Und dazu kommt noch, dass in den überwiegend keine oder nur eine unzureichende Behandlung bzw. sogar falsche Behandlung erfolgt.

Was ich Dir jetzt schreibe, wird Dir sicherlich nicht gefallen. Aber es ist so, wie ich es aus meiner Erfahrung sehe. Für alte kranke Menschen eine ärztliche bzw. fachärztliche Diagnose zu erstellen, ist zu kostspielig! Außerdem gibt es in Deutschland zu wenig medizinische Spezialisten. Alte Menschen werden von der Gesellschaft vergessen, sobald sie im Pflegeheim sind, besonders dann, wenn keine Angehörigen mehr vorhanden sind.
Das ist leider eine traurige Tatsache. Ich könnte einige Beispiele aufführen.
 
>>>Beispiel: mir sind durchaus noch Ärzte bekannt, die einfach feststellen, dass ein alter mensch halt irgendwann vergess- lich wird, da könne man halt nichts machen. In einem Fall stellte sich heraus, dass die Betroffene einen nicht entdeckten gutartigen und auch operablen Hirntumor hatte. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung, wäre der Frau wahrscheinlich die Demenz erspart geblieben.
 
Es gibt  zu wenig Gerontologen. Hausärzte haben in ihrer Ausbildung bezüglich »Altersheilkunde« immer noch zu wenig Erfahrung. Sie wissen oft nicht, dass zum Beispiel Medikamente bei alten Menschen anders dosiert werden müssen.

>>>Es gibt leider zu viele, die das Spiel mitspielen. Du schreibst weiter, dass "der Staat das so haben möchte". Ist es aber nicht so, dass wir letztendlich alle der Staat sind. Und das wir uns mit unserem Verhalten (Wahlverhalten, zuschauen oder wegschauen) ja auch diesen Staat ermöglichen.
 
Mehr als zustimmen kann ich Dir nicht. Dieser Satz von mir sollte auch ironisch verstanden werden. Ich hätte es ausführlicher begründen sollen. Der Staat schafft diese "herrlichen", unmenschlichen Gesetze zum angeblichen Schutz der alten Menschen. Wenn eine Pflegeeinrichtung nicht kooperiert und die Gesetze missachtet, wird das Heim nach  Abmahnungen geschlossen. Ist doch ganz einfach, oder? Der MDK ist das ausführende Organ, um zu prüfen, inwieweit alle Vorschriften umgesetzt worden sind.
Es ist ein Teufelskreis: Missbrauch hat über Jahrzehnte stattgefunden, dem sollte jetzt ein Riegel vorgeschoben werden durch die Nachprüfbarkeit von allem, was im Heim pflegerisch und nicht-pflegerisch stattfindet. Also nicht nur in der Pflege. Ebenso Küche, Verwaltung, Dienstpläne, Reinigung, Hausmeister und die Qualifikationsnachweise der Pflegekräfte. Zum Beispiel die Klärung, ob Fortbildungen erfolgten und andere wesentliche Bereiche.
Die Beauftragten des MDK kommen unangemeldet und das ist gut so für die Bewohner, aber nicht für die Pflegekräfte.  Ein  schrecklicher Druck wird auf die Pflegekräfte ausgeübt. Auch im Hinblick auf ihre "Büroarbeiten", die sie als Fachkräfte hundertprozentig erledigen müssen. Abmahnungen möchte sich keine Pflegekraft einhandeln.
Ich kenne Kollegen aus vielen Einrichtungen, die aus Angst, eine Abmahnung zu bekommen, nach Dienstschluss ca, 21:00 Uhr bis 2:00 Uhr morgens an den Unterlagen gearbeitet haben. Oder vor Dienstbeginn um 5:00 Uhr schon in den Einrichtungen waren, um alles auf Papiere, Unterlagen im Falle der MDK kommt auf Vordermann zu zu bringen.
Wie zum Beispiel:
- Sind die Pflegeplanungen evaluiert?
- Ist der Medikamtenschrank alle 4 Wochen desinfiziert?
- Sind die Pläne in den Bädern/Duschen jeden Tag geführt?
- Ist die Desinfektionslösung jeden Tag frisch angesetzt?
- Ist das BTM-Buch lückenlos geführt?
- Ist jeder Bewohner monatlich gewogen worden?
- Sind die elektrischen Betten 1 x jährlich überprüft worden?
- Stimmen die Flüssigkeitsbilanzierungen und, und..
Beispiele über Beispiele könnte ich aufführen.

Überstunden haben sie dafür nicht  erhalten, weil es keine angeordneten Überstunden waren. Nur um einer Abmahnung zu entgehen, aber auch dafür, dass sie die "freigeschaufelte" Zeit dem Heimbewohner zur Verfügung stellen können. Übrigens, er ist inzwischen nicht nicht mehr Bewohner sondern Kunde.
Ja, es  gibt sie noch, die Fachkräfte oder Pflegehilfskräfte, die ihr Herzblut sprechen lassen, nur werden sie immer häufiger krank. Der Krankenstand in diesen Tätigkeitsfeldern ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Was der einzelne Pflegekraft nicht kann : Gravierende Missstände in in den Heimen in allen Bereichen aufdecken und verändern wollen. Dann wird er/sie als Don Quijote abgestempelt. Aber jeder Einzelne, wenn er sensibilisiert wird, könnte etwas erreichen. Aufklärung tut Not! Das tun wir im Augenblick auch in diesem Forum. Vor allen Dingen sollten Angehörige mehr Mut besitzen und Situationen, die ihnen auffallen, gleich an richtiger Stelle benennen. Sie sollten dabei verlangen, dass Abhilfe geschaffen wird. Es ist auch sinnvoll, sich zu erkundigen, ob ein Heim einen Heimbeiratsvorsitzenden hat und man sollte auch selber direkt mit ihm sprechen. Der Heimbeirat wird von den Bewohnern gewählt.
 

>>>Auch wenn ich jetzt vielleicht, liebe Ela, von Deinem ursprünglichen Thema der Validation sehr abgewichen bin, es geht immer noch um die Frage des Umgangs mit Demenzkranken und anderen - auch da kann die Validation ja sehr hilfreich sein. Ich komme halt nicht aus der Pflege (auch wenn ich mich da relativ gut auskenne und nicht nur theoretisch - ich habe über Jahre hinweg u.a. meine Mutter zu Hause gepflegt), sondern aus der Beratung, also bevor sie z.B. in eine Pflegeeinrichtung kommen oder überhaupt bevor Pflege beginnt.
 
Liebe bukmary, wir müssen immer wieder den ganzen Menschen sehen. Es darf kein Schubladendenken geben. Das Individuelle ist gefragt. Validation gehört mit zum Pflegeverständnis. Nichts darf ausgeklammert werden. Es ist ein Wunschdenken meinerseits. DU, ich, auch die Leserschaft hier,  können dazu beitragen, sensibler mit dem Thema umzugehen, weil durch Aufklärung die Bereitschaft, etwas zu bewegen, größer geworden ist. Es geht um kein "abendfüllendes" Programm, sondern das Zwischenmenschliche zählt. Ich finde es wunderbar, dass du Deine Mutter gepflegt hast. Manche Menschen können es aber nicht, weil viel Unausgesprochenes zwischen ihnen steht. Das sollte man tolerieren, finde ich. Was die Angehörigen aber tun können: Beobachten, wie mit ihren Angehörigen in den Einrichtungen umgegangen wird.

>>>Und noch etwas - ist nicht jede Pflegeeinrichtung auch im Kleinen ein Abbild unserer Gesellschaft. Was lassen wir zu, wogegen wehren wir uns. Information ist das Eine. Die Bereitschaft sich damit auseinander zu setzen, das andere.
Ein klein wenig Hoffnung macht mir Ela, dass Dein Blog relativ oft gelesen wird. Vielleicht bewirkt es ja etwas, wenigstens ein klitzekleines Bißchen.Schön wäre es, wenn sich auch noch andere beteiligen würden.

Oh ja, Pflegeeinrichtungen sind wirklich ein Abbild unserer Gesellschaft.
Wird es erst relevant, wenn wir oder unsere Angehörigen, Nachbarn, Freunde, davon betroffen sind? Das ist die Frage . . .
Aufklärung ist das A und O. Auch Mut haben Konflikte durchzustehen. Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns gegen die momentanen Zustände zu Wehr setzen oder ob wir den gegenwärtigen Status weiter zulassen wollen.

Danke Dir für Dein interessantes Statement, den mutmachenden Worten. Ich habe mich gefreut. Auch ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen Kommentare zum Blog abgeben würden.  Interesse ist vorhanden. Aber vielleicht kommt es ja noch. Wir hoffen beide, ja?
Ela48

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Ela48
Ela48
Mitglied

"Jeder Mensch ist wertvoll - wie desorientiert er auch sein mag"
geschrieben von Ela48
sagt Naomi Feil, die Begründerin der Validation!

Wirkung von Validation:
-Verringerung von Angstzuständen, ganz wichtig. Vegetieren kann hinausgezögert bzw. gänzlich verhindert werden,
-körperliche Hilfsmaßnahmen zur Unterdrückung von z.B. Angst und anderen schmerzhaften Gefühlszuständen können reduziert werden,
- Zur Aktivierung und Stimulierung von ruhenden Potentialen,

-unerledigte Lebensaufgaben können noch bewältigt werden / es erfolgt eine Auseinandersetzung damit,
Aufrechterhaltung größtmöglicher Selbstständigkeit findet statt,

Was ganz besonders wichtig ist: Eine enorme Hilfe und Motivation für pflegende Angehörige, und alle Professionen die mit dementen alten Menschen zu tun haben.
Ela
syringa
syringa
Mitglied

liebe ela48
geschrieben von syringa
für mich, als pflegende angehörige, ist dein blog eine hoffnung ...ja, fast ein "licht am ende des tunnels".

uzw. bezüglich der unterschiedlichen demenzformen, die du verlinkt hast.

ganz herzlichen dank dafür
liebe grüsse, syringa
Ela48
Ela48
Mitglied

Liebe syringa,
geschrieben von Ela48
ich freue mich, dass der Blog Dir gefällt und Du einiges davon mitnehmen kannst.
Je mehr Offenheit gezeigt wird und Fragen gestellt werden, bringt es besonders für die pflegenden Angehörigen ein wenig Erleichterung.
Ich danke Dir dafür.
lieber Gruß, Ela
Ela48
Ela48
Mitglied

Märchen Wege öffnen, Erinnerungen wecken und Gefühle leben
geschrieben von Ela48
Geschichten sind nicht nur dazu da,
um das Kind zum Einschlafen zu bringen,
sondern auch,
um den Erwachsenen zu wecken.
(unbekannte Quelle)


Ein wichtiges Konzept in der Dementenbetreuung/Validation ist die Märchenstunde. Es ist eine sinnvolle Ergänzung in der Altenpflege.

Es war einmal... -

Märchen und Geschichten hatten und haben eine große Bedeutung für Menschen aus aller Welt. Aber nicht nur zur bloßen Unterhaltung oder zum Zeitvertreib. In ihnen wurde das Wissen der Menschen von Generation zu Generation, von Ort zu Ort und von Mensch zu Mensch weitergegeben. Wenn wir so überlegen, wie die Gebrüder Grimm an ihre Märchensammlung kamen...

Der Erkrankte erlebt Unvollständigkeit und Unvollkommenheit tagtäglich und ist daher oft unruhig.

Märchenfiguren und Erkenntnisse aus den Volksmärchen, die im Langzeitgedächtnis angesiedelt sind, wecken Erinnerungen und sind auch heute noch auf unterschiedliche Art und Weise präsent.

Märchen erlauben auch eine positives Gefühlserlebnis und schenken ruhige Momente.

Märchen ermöglichen einen Zugang zu der Welt abseits der kognitiven Defizite.

Ein wunderbares Medium, die Märchen, um mit „Frau B.“ in Kontakt treten zu können.

Frau B. hat Kinder und Enkel. Es gab früher keine Kassettenspieler, keine CDs, Fernsehgeräte hatte nur eine Minderheit.

Märchenbücher von den Gebrüdern Grimm, von Andersen, gebunden in Leinen, waren die Vorlesebücher der damaligen Zeit.

Wer kann sich nicht daran erinnern, welches Vergnügen es war, abends vor dem Schlafengehen eine Geschichte vorgelesen zu bekommen.

Das Langzeitgedächtnis bringt es in den Vordergrund, und es sind herrliche Emotionen, die sie noch einmal erleben können.

Denken wir mal an das Märchen „Hänsel und Gretel“. Auch gibt es ein passendes Lied dazu.

Wunderbar ist es, Veränderungen der Menschen förmlich spüren zu können.

Ziele:

- Durchblutung wird gefördert

ebenso

- Konzentration-

- Aufmerksamkeit

- Meinungsäusserung

- Selbstwertgefühl

Vorlesen

Lesen gilt als die wichtigste Kulturfertigkeit. Ein wichtiger Teilaspekt des Lesens ist die Reflexion, also das Überdenken des Gelesenen.

Vorgelesene Märchen und bekannte Kurzgeschichten können gemeinsam besprochen werden. Die Bewohner können die Geschichte nacherzählen, ihre individuelle Meinung zum Ausdruck bringen oder aber Parallelen zu ihrer eigenen Vergangenheit ziehen.

Hierbei werden vor allem Aufmerksamkeit und Konzentration gefördert.

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