Forum Blog-Kommentare Validation, was ist das?

Blog-Kommentare Validation, was ist das?

Ela48
Ela48
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Alzheimer und doch geistig fit
geschrieben von Ela48
Unsere bukamary hat die Nonnenstudie erwähnt.

Vielleicht ist es auch für andere interessant.
Leider konnte ich nur eine englische Version finden...



Aber einen deutschen Text konnte ich finden zur Nonnenstudie

Der Neurologe David Snowdon von der Universität Kentucky hatte in den 1990er- Jahren eine Idee: Alte Menschen, die alle sehr ähnlich leben, wären ideal, um Alzheimer zu erforschen. Snowdon überzeugte schließlich Nonnen eines US-amerikanischen Ordens davon, bei seiner Studie mitzumachen. Der Forscher begleitete die Nonnen über viele Jahre und testete dreimal pro Jahr ihre geistigen Fähigkeiten. Doch das war nicht alles. Sein Forscherteam durfte auch nach dem Tod die Nonnengehirne auf Anzeichen von Alzheimer untersuchen.

Bei manchen Nonnen war alles wie erwartet: Sie hatten zu Lebzeiten Alzheimer-Symptome und in ihren Gehirnen fanden die Forscher die entsprechenden Ablagerungen. Doch bei anderen Nonnen grenzte das Untersuchungsergebnis an ein medizinisches Wunder: Einige hatten ein Gehirn, das nach der offiziellen medizinischen Klassifikation den Demenzgrad sechs aufwies - und damit das absolute Alzheimer-Endstadium. Doch diese Nonnen waren zu Lebzeiten topfit gewesen. Die Tests zeigten keinerlei Einbußen ihrer geistigen Leistungen.
Zweifel an der Plaquetheorie

Ein Ergebnis von Snowdons Nonnenstudie ist: Die Anzahl der Eiweißablagerungen im Gehirn, der sogenannten Plaques, sagt nur wenig aus über das Ausmaß des geistigen Verfalls. Rund ein Drittel der Nonnen, die Alzheimergehirne im fortgeschritten oder sogar Endstadium besaßen, zeigten zu Lebzeiten keine Symptome. Umgekehrt waren manche Nonnen dement, hatten aber ein Gehirn fast ohne krankhafte Ablagerungen. Damit gerät die gesamte Plaque-Theorie ins Wanken. Denn die besagt, dass jene rundlichen Ablagerungen die eigentliche Ursache für die Zerstörung von Nervenzellen sein sollen. Klar ist aber jetzt: Es müssen noch andere Faktoren bei der Entstehung von Alzheimer eine wesentliche Rolle spielen. Snowdon vertritt mittlerweile die These, dass viele Fälle von nachlassender geistiger Fähigkeit zumindest teilweise auf das Konto von Stichwort Schlaganfällen gehen. So konnte er bei vielen dementen Nonnen nachweisen, dass ihre Gehirne durch mehrere kleine Schlaganfälle gezeichnet waren – zusätzlich zu Plaque-Ablagerungen. Und möglicherweise sind diese Schlaganfälle mindestens so entscheidend für die Entstehung einer Demenz wie die Plaques.

Ela
Ela48
Ela48
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Dorf des Vergessens...
geschrieben von Ela48
Auch den folgenden Bericht habe ich in meinen Unterlagen gefunden..

Dorf des Vergessens
Ein kleiner Ort in Kolumbien wird zur Hoffnung der Alzheimerforschung. Es ist eine idyllische Gegend: Die Region Antioquia im Norden Kolumbiens ist reich an Bodenschätzen wie Gold und Silber, ihr Gebiet ist von den Ausläufern der Anden und sattgrünen Tälern geprägt. Doch in der Region hat sich eine Gefahr schleichend verbreitet. Und sie schmälert das Glück der Einwohner.
Es ist eine Krankheit, welche die Idylle stört, eine Krankheit, die weltweit gefürchtet und nur schwer zu behandeln ist: Alzheimer. In der Region Antioquia gibt es ein Dorf, in dem fast die Hälfte der Einwohner mit Ende 40 Alzheimer bekommt. Früher dachten die Menschen dort, sie seien verflucht, Gott stünde ihnen in ihrer schweren Lage nicht bei. Heute wissen die Bewohner, dass eine genetische Mutation für das gehäufte Auftreten von Alzheimer verantwortlich ist. Der Gendefekt bewirkt, dass Generationen von Familien an Alzheimer erkranken.
Hoffnung für Patienten weltweit
Die Forschungen im Krankenhaus von Medellín geben Millionen von Alzheimer-Patienten weltweit zumindest ein bisschen Hoffnung. Die Forscher in Kolumbien haben einen Traum: Sie wollen helfen, vielleicht sogar eine Impfung gegen Alzheimer zu entwickeln, eine Impfung gegen das Vergessen.
Ela
bukamary
bukamary
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auf die letzten Beiträge
geschrieben von bukamary
Mit wissenschaftlich noch nicht belegt meinte ich die psychischen Ursachen. Diese dürften zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen, aber in welchem Umfang ist nicht ganz klar.
Dein Hinweis auf die Schlaganfälle ist sicherlich ein ebenso wichtiger Aspekt. Ich glaube inzwischen, dass ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren entscheidend ist wie z.B. Ernährung, Umwelteinflüße, Lebenshaltung, Lebenseintellung,soziale Kontakte, Bewegung,evtl. sogar auch eine gewisse genetische Prädestination.
Das ist sicherlich alles wichtig zum Einen bei der Prävention und natürlich auch für die Behandlung.
Natürlich ist eine gewisse Körperpflege von Nöten, schon alleine um einen Dekubitus zu verhindern, eine vernünftige und ansprechende Ernähung auch. Und ordentlich angezogen sein, sollten sie auch. Wenn sich die Pflege aber nur noch überwiegend darauf beschränkt, dann ist das aber für das Wohlbefinden einfach zu wenig. Der positive Umgang mit diesen Menschen ist mindestens genau so wichtig.
wichtig ist aber der Umgang mit diesen Menschen.
Wie würden wir uns fühlen, wenn wir zwar frisch gewaschen, satt sind und was angemessenes zum anziehen haben und sonst nichts.
Mal ehrlich, ich stelle mir manchmal die Frage ob nicht der Demente uns anderen gegenüber einen Vorteil hat. Wie oft verbiegen wir uns, tun Dinge, die wir eigentlich nicht tun wollen, weil man es von uns so erwartet wird. Oder wer von uns hat nicht schon öfter mal den Satz gehört..."das tut man nicht" oder ..."das sagt man nicht". Früher habe ich öfter nachgefragt, warum eigentlich nicht und habe selten eine sinnvolle Antwort bekommen. Warum soll ich jemanden anlächeln, nur weil es erwartet wird, egal ob mir nach Lächeln zumute ist oder nicht? Ich bin in meinem Leben so vielen Menschen begegnet die mich zwar angelächelt haben, und dennoch wußte ich, dass es kein ehrliche Freundlichkeit war. Wir steuern und kontrollieren unsere Gefühle oder unterdrücken sie gar, vor allem die negativen - Wir haben teilweise auch nicht gelernt adäquat damit umzugehen. Der Demenzkranke kann das nicht mehr. Er reagiert aber sehr wohl auf das was ihm begegnet mit dem was er gerade zur Verfügung hat.
Ich war vor ca. 2 Wochen in einer Einrichtung. Die Bewohner machten keineswegs alle den Eindruck, dass sie besonders gut gepflegt waren. Ich habe dann erfahren, dass die Bewohner, die kaum Besuch bekamen oder gar keine Angehörigen haben identisch waren mit denen, die einen erkennbar schlechteren Eindruck auf mich machten. Ganz auffällig war aber die Tatsache, das nicht ein einziger Bewohner einen Gruß erwidert hat geschweige denn gelächelt hat. Statt dessen hat der eine oder andere, der sich noch zu artikulieren konnte vermochte, beschwert. Die Bewohner machten allesamt einen sehr unzufriedenen und trostlosen Eindruck. Mir waren einige Bewohner von meiner früheren Tätigkeit her bekannt. Ich war erschrocken über den Zustand in dem sie sich heute befindet. Eine hat mich auch noch erkannt, nahm meine Hand und sagte nur "Gell ich sehe schlimm aus, uns allen geht es hier nicht gut". Und weiter berichtete sie, dass es zwar einzelne Mitarbeiter gäbe, die sich kümmern würden, aber vielen sei es egal. Die säßen lieber im Schwesternzimmer und würden lieber darüber reden, was sie am Wochenende wieder so alles machen wollten oder wie toll doch die Fete vom Wochenende war anstatt die volle Windel zu wechseln oder sich mit den Bewohnern zu beschäftigen oder zu reden. Trotz des tollen Tagesplans findet wohl tatsächlich kaum Beschäftigung oder irgendwelche Aktivitäten statt. Die schöne Terrasse wurde so gut wie nicht benutzt, auch nicht wenn das Wetter entsprechend war. Ich habe kaum jemanden gesehen obwohl ich öfter daran vorbei komme.
Ich weiß ich bediene hier ein Klischee aber leider ist dieses Klischee noch zu oft die Realität. Diese Frau kann sich noch ein Stückweit wehren, wenn auch wohl oft genug erfolglos. Andere können es nicht mehr.
Ich möchte so etwas auf jeden Fall nicht erleben und ich glaube auch kaum, dass das jemand wirklich möchte. Wenn jeder sich auf die Frage, wie er denn möchte, dass man mit ihm umgeht, eine ehrliche Antwort gibt, dann sähe es in der Pflegelandschaft vielleicht ein wenig besser aus. Aber die meisten stellen sich diese Frage erst lieber nicht, die ist ja unangenehm und das Leben besteht ja aus Spaß, Wellness, halt die fitten alten.
Es hat mal ein schlauer Mensch gesagt - ich weiß nur nicht mehr wer - jeder Mensch wird irgendwann mal gebrechlich und/oder dement, er muß nur alt genug werden.
Und trotz allem - ich lebe gerne, auch wenn nicht jeder Tag gleich gut ist.
Übrigens noch einen Hinweis. Ich weiß noch nicht Ob Du den Vortrag von einem Dr. Udo Baer mit dem Titel "Das Herz wird nicht dement" kennst. Ich kriege das mit dem Link noch nicht hin. Wenn Du aber den Namen und den Titel in eingibst kriegst Du den Vortrag. Denn bericht über die Nonnen gibt es meines Wissens nur auf English.

bukamary

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Ela48
Ela48
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Hallo bukamary für Dich und andere Interessierte...
geschrieben von Ela48
»Dass die Lebensweise hierbei auch eine wesentliche Rolle spielt, ist wohl unumstritten. Es gibt aus den USA das immer wieder angeführte Beispiel einer hochbetagten Nonne.

Ich denke, das konnte durch den kleinen YouTube-Film und durch das Schriftliche noch einmal unterstrichen werden.

Wie wir wissen, besteht der Mensch aus Körper, Geist und Seele. Und alles steht im Zusammenhang zueinander. Die Psyche wird durch Lebensumstände (soziales Umfeld) bei uns Menschen arg gebeutelt. Die jetzige Generation in den Heimen hatte sich noch sehr mit den Kriegsfolgen auseinandersetzen müssen. Verlustängste (Kinder, Angehörige), die ganze volle Palette von Aufbaugedanken, Hunger, Flucht und Überlebensstrategien, Verlust der Heimat, Vergewaltigungen, Aufenthalte in den Gefangenenlagern, Kriegsverletzungen, Verlustängste also durch und durch. Vor allen Dingen darüber reden zu können, wäre wichtiger, das war ihnen sehr oft nicht möglich, weil die Verletzungen so tief verankert waren, dass die Angst, es noch einmal erleben zu müssen, sie schweigen lassen.

Es heißt immer wieder, der Mensch entwickelt sich zum Kind/Säugling zurück. Es gibt aber einen ganz gravierenden Unterschied: Der Säugling muss erst noch sein Leben leben, der Demente hat sein Leben weitgehend hinter sich, und auch die Demenz kann ihm dieses Leben mit seinen ganzen Erfahrungen, Gefühlen und was noch alles das Leben ausmacht, nicht nehmen. Sie sind da, nur mit einem Code verschlüsselt.

Auch da liegst du richtig, nur solltest Du diese sogenannte »Rückwärtsentwicklung« nur als bildhafte Darstellung ansehen. Du gestattest mir sicher noch den Hinweis, dass es auch Demenzen gibt, deren Ursache durchaus bekannt ist und die leider häufig genug zu wenig Beachtung finden. Eine vernünftige Diagnostik ist deshalb eigentlich unerlässlich. Die Demenz vom Typ Alzheimer ist z. Zt. immer noch eine Ausschlußdiagnose.

Demenzen können bis zu 100 verschiedene Ursachen haben!

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Mit den sekundären Demenzformen sind solche gemeint, bei denen die Demenz Folge einer anderen Grunderkrankung ist, wie z. B.

-Stoffwechselerkrankungen,

-Vergiftungserscheinungen durch Medikamentenmissbrauch

-Vitaminmangelzustände oder auch Depressionen

-Hirntumore oder -geschwulste oder ein Normaldruckhydrozephalus (eine Abflussstörung der Hirnrückenmarksflüssigkeit) können ebenfalls für demenzielle Symptome verantwortlich sein.? Diese Grunderkrankungen sind zumindest zum Teil behandelbar, und manchmal ist auch eine Rückbildung der Demenzsymptomatik möglich. Sekundäre Demenzen machen bis zu 10% aller Krankheitsfälle aus.

Vaskuläre Demenz (Flüssigkeitsmangel u.a....)

Lewy-Body- oder Lewy-Körperchen-Demenz


Creutzfeldt-Jakob-Krankheit


Korsakow-Syndrom

Demenz bei Morbus Parkinson

Frontotemporale Demenz (Pick-Krankheit)

Nur mal zwischendurch, Du bringst mich ganz schön ins Schwitzen. Überall liegen meine Unterlagen. Aber trotzdem freue ich mich über Dein Interesse, sogar sehr.
Nun weiter....

Liebe bukymary, Du hast das erlebt in dem Altenheim, was Menschen sehr oft erleben. Der Beruf wurde früher mit Herzblut ausgeführt. Heute zählt das, was der Mitarbeiter alles noch schaffen muss, wie z.B. ob die Papiere und die Dokumentation in Ordnung sind, ob ein Qualitätssiegel vorhanden ist, so auch die Pflegeplanung evaluieren. Nur muss man dabei im Auge halten, dass unser Staat es so haben möchte. Es wurde sehr viel (wohl noch immer?) Missbrauch getrieben, Menschen wurden mit Medikamenten »zugedröhnt« (was für ein Ausdruck!), damit sie still sind.

Der Schein nach Außen muss gewahrt werden...

Ela
Ela48
Ela48
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Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit
geschrieben von Ela48
Anreize, um evtl. einen Fragekatalog zu erstellen, individuell abgestimmt auf den dementen Menschen
Berufe, ein wichtiges Thema damals wie heute.
Ob Handwerker, Arzt, Pfarrer, Hebamme, Lehrer, Verkäufer, Friseur, auch Hausfrau (was aber nicht als Beruf anerkennt wurde). Manche Berufe hatten ihr Statussymbol und waren in der Bevölkerung sehr angesehen. Der Lehrer besuchte bei Schulproblemen die Eltern zu Hause, um alles sofort klären zu können. Er liebte den Rundgang durchs Dorf sehr, weil ihm allerhand zugesteckt wurde (ahle Wurst z. B.). Auch der Pfarrer und der Doktor: hoch angesehen. Da wurde schnell mal in der guten Stube die besten Sachen  aufgetischt.
Voller Eifer wurde der Beruf erlernt. Der Lehrmeister oder die Meisterin hatten aber eine strenge Hand. Schabernack durfte nicht getrieben werden, sonst setzte es was. (Ich habe ein sehr langes Gespräch mit einer Schneidermeisterin geführt.) Der Spruch »Lehrjahre sind keine Herrenjahre« ist Euch sicherlich auch bekannt.
Aber es gab auch einen gravierenden Unterschied in der Behandlung von Jungen und Mädchen.
Zum Beispiel:" Es schickt sich nicht, dass ein Mädchen einen Beruf erlernt", besonders in der Landbevölkerung war dieses Denken ausgeprägt. Mädchen sollten sich gefälligst auf den Haushalt konzentrieren. Eine Vorbereitungszeit auf die Ehe. Schule ja, 8 Jahre, dann Schluss. Es gab aber sicherlich regionale Unterschiede. In den Interviews, die ich geführt habe, zwecks Biografikarbeit (hatten wir ja schon erörtert), habe ich, wenn ich unseren Bewohnern Fragen über Hobbys, Interessen gestellt habe, immer wieder erleben können, dass da Verwunderung in den Gesichtern stand,  besonders bei den Frauen. So in dem Sinne: "Was stellst Du für Fragen, ist doch Unsinn.
Oder die Antwort »Für so'n Zeugs hatte ich keine Zeit." "Wir mussten was zu Essen haben, Gartenarbeit, einkochen, Pflanzen, jäten, den Acker, den Gemüsegarten bestellen, Kühe melken, Marmelade herstellen, Brot backen und für den Winter vorsorgen, Stricken, Nähen und sorgsam mit den Vorräten umgehen. Die Schlüsselgewalt hatte sehr oft die älteste Frau im Haus, den  sie, wenigstens in der Marburger Gegend, unter ihren vielen Röcken trug. War halt wichtig. Nicht zu vergessen, das Feuer Morgens im Ofen zu entfachen.
"Eine Frau", so heißt es in einer Werbung der 50er Jahre, " hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen? - Und was soll ich kochen?" Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Rollenspiel zwischen Mann und Frau klar verteilt: Während er furchtlos in die Welt zog, sorgte sie sich um das Heim, um Behaglichkeit, Sauberkeit und kalorienreiches Essen. Das Dasein als Hausfrau war Bestimmung. Der Krieg hatte die Rollenverteilung zwar für einige Jahre verschoben, aber nur für kurze Zeit. Hausarbeit blieb Frauensache...
Ela
Ela48
Ela48
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Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit Teil I
geschrieben von Ela48
ich habe die "I" vergessen zu notieren, Teil "II" kommt noch.
Sorry,
Ela

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Ela48
Ela48
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Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit Teil II...Teil III kommt auch
geschrieben von Ela48
Auch wir als Nicht-Erkrankte wollen uns schützen gegen Ungerechtigkeiten. Kann es möglich sein, dass auch wir uns ausgeliefert fühlen, wenn wir uns evtl. blamiert haben? Können wir immer zu dem stehen, was passiert ist?
Wir können blitzschnell eine Maske aufsetzen, unseren persönlichen Schutzmantel anziehen, um unsere Würde zu wahren.
Dieses Wort Authentizität, authentisch sein, können wir es immer erfüllen?
Also darf es uns nicht wundern, wenn diese Schutz-Strategien auch bei unseren Erkrankten in Erscheinung treten?

Angehörige merken, das Mutter nicht mehr lesen will/kann. Sie hat doch immer so gern Kreuzworträtsel gelöst...
Frau B. „Es kann doch nicht sein. Ich habe immer gelesen, Kreuzworträtsel gelöst“ usw. (Leugnen)
.
Frau B: „Räume doch nicht immer alles weg, wo ist denn das … schon wieder „... wieder (Fremdbeschuldigen).

Noch einige Beispiele:
In  die „inneren Erlebniswelten der Vergangenheit“ eintauchen und oft dort verbleiben (Biografieren).
Die „Rettungsversuche“ von uns, dem Erkrankten verbal alles erklären zu müssen, werden oft von einem wahren Gefühlskarusell (Angst, Verzweiflung, Misstrauen, Ungeduld, Trauer, Einsamkeit, Ratlosigkeit, Wut usw.) begleitet.
Beide, Frau B. und Angehörige, können nicht mehr auf einer Augenhöhe kommunizieren... . Angehörige müssen sich umstellen und den Menschen dort abholen, wo er sich im Augenblick befindet.
Ela
bukamary
bukamary
Mitglied

Danke
geschrieben von bukamary
Das Beispiel mit dem Säugling ist für mich in der Tat nur eine bildhafte Darstellung, dass sich aber in Gesprächen und Diskussionsrunden als recht hilfreich erwiesen hat.
Die Diagnose ist gerade aus den von Dir genennten Gründen eigentlich unerläßlich. Um so schlimmer finde ich es dass dies in vielen Fällen nicht geschieht Und dazu kommt noch, dass in den überwiegend keine oder nur eine unzureichende Behandlung bzw. sogar falsche Behandlung erfolgt.
Ich nenne bewußt keine Zahlen. Es gibt zwar ettliche Statistiken, aber ich habe meine Zweifel daran. Es werden häufig genug nicht die genauen Kriterien bekannt und wer letztendlich die Erstellung finanziert hat. Ich traue den Statistiken ganz einfach nicht.

Beispiel: mir sind durchaus noch Ärzte bekannt, die einfach feststellen, dass ein alter mensch halt irgendwann vergess- lich wird, da könne man halt nichts machen. In einem Fall stellte sich heraus, dass die Betroffene einen nicht entdeckten gutartigen und auch operablen Hirntumor hatte. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung, wäre der Frau wahrscheinlich die Demenz erspart geblieben.

Ja es wurde und wird nach wie vor in Pflegeeinrichtungen aber auch im ambulanten Bereich noch sehr viel Mißbrauch betrieben. Es werden auch heute noch oft genug Menschen mit Medikamenten ruhig gestellt, wobei der von Dir zittierte Begriff "zugedröhnt" noch vergleichsweise harmlos ist. Mir ist wiederholt der Begriff "abgeschossen" zu Ohren gekommen. Welche Haltung hier gegenüber den alten hilfs- und pflegebedürftigen Menschen entgegengebracht wird ist erschreckend.
Es gibt leider zu viele, die das Spiel mitspielen. Du schreibst weiter, dass "der Staat das so haben möchte". Ist es aber nicht so, dass wir letztendlich alle der Staat sind. Und das wir uns mit unserem Verhalten (Wahlverhalten, zuschauen oder wegschauen) ja auch diesen Staat ermöglichen.

Ich kann nur jedem empfehlen, der vor der Frage steht, wie will ich versorgt sein oder wie will ich meinen Angehörigen, Freund und wer auch immer versorgt wissen, der sollte sich nicht auf das Ergebnis der MDK - begutachtung verlassen oder auf sonstige Qualitätssiegel verlassen. ehrlicher wird die Sache wenn man selber wiederholt in eine Einrichtung geht, zu unterschiedlichen Zeiten, sollte seine eigenen Sinne benutzen. Und sich, den Bewohnern und den Pflegekräften Fragen stellen und ins Gespräch kommen. Wie wirken die Bewohner auf mich, wie die Mitarbeiter. Ist Leben in der Einrichtung oder sitzen die Bewohner nur mehr oder weniger stumpfsinnig herum.Sprechen sie die Bewohner und Mitarbeiter z.B. auf Aktivitäten an.Bekommen sie dann nur einen tollen Plan gezeigt? und, und, und....
Ja, viele denken so: der Schein muß gewahrt werden. Alles andere würde bedeuten, das wir nicht mehr wegschauen, dass wir vielleicht auch mal etwas unbequem werden, dass wir hinterfragen, dass wir den Trugbildern und Versprechungen die uns tagtäglich begegenen nicht aufsitzen, es uns nicht nur um das individuelle Wohlergehen zum billigtarif (nicht nur monetär gemeint)und ohne Rücksicht auf irgendwen oder -was.
Auch wenn ich jetzt vielleicht, liebe Ela, von Deinem ursprünglichen Thema der Validation sehr abgewichen bin, es geht immer noch um die Frage des Umgangs mit Demenzkranken und anderen - auch da kann die Validation ja sehr hilfreich sein. Ich komme halt nicht aus der Pflege (auch wenn ich mich da relativ gut auskenne und nicht nur theoretisch - ich habe über Jahre hinweg u.a. meine Mutter zu Hause gepflegt), sondern aus der Beratung, also bevor sie z.B. in eine Pflegeeinrichtung kommen oder überhaupt bevor Pflege beginnt.
Und noch etwas - ist nicht jede Pflegeeinrichtung auch im Kleinen ein Abbild unserer Gesellschaft. Was lassen wir zu, wogegen wehren wir uns. Information ist das Eine. Die Bereitschaft sich damit auseinander zu setzen, das andere.

Ein klein wenig Hoffnung macht mir Ela, dass Dein Blog relativ oft gelesen wird. Vielleicht bewirkt es ja etwas, wenigstens ein klitzekleines Bißchen.Schön wäre es, wenn sich auch noch andere beteiligen würden.

bukamary
Ela48
Ela48
Mitglied

GUTEN MORGEN BUKAMARY
geschrieben von Ela48
Danke für den langes Posting. Erlauben mir bitte, das ich ein wenig Zeit brauche, um meine Gedanken formulierbar zu machen.
Auch möchte ich den Abschnitt "Einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit" zu Ende bringen, wäre das ok für Dich?.

In dem Zusammenhang würde ich gern eine Märchen vorstellen. .
Ich bilde auch aus (habe ausgebildet, bin ja noch nicht ganz in Rente). Diese Geschichte habe ich immer meinen Schülern "geschenkt". Gedanken sollten sie sich machen, warum und weshalb sie sich zu diesem Beruf "Fachkraft in der Altenpflege" entschieden haben.

Der alte Großvater und der Enkel

Das Märchen ist von Johann Heinrich Jung-Stilling
Wer war eigentlich Johann Heinrich Jung-Stilling? Nach seiner Biografie zu urteilen, war er ständig auch er auf der Suche. Er war 18 Monate, als seine Mutter starb. Warum sich Jung den Namen „Stilling“ beilegte, ist nicht genau bekannt; „still“ bedeutete zu seiner Zeit in erster Linie „friedlich“. Andere Erklärungen verweisen darauf, dass er wegen seiner Zugehörigkeit zu den Stillen im Lande, den Pietisten, Jung-Stilling genannt wurde. Er war u.a. Arzt, Professor .
Hohe Bekanntheit erlangte Jung durch seinen Freund Johann Wolfgang von Goethe, der ohne Jungs Wissen den ersten Band von dessen Lebenserinnerungen veröffentlichen ließ: Heinrich Stillings Jugend.

Der alte Großvater und der Enkel
Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floß ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen mußte sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm naß. Einmal auch konnten seine zitterigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte aber nichts und seufzte nur. Da kaufte sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus mußte er nun essen. Wie sie da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. 'Was machst du da?' fragte der Vater. 'Ich mache ein Tröglein,' antwortete das Kind, 'daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.' Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an' fingen endlich an zu weinen, holten alsofort den alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.
Danke, Ela
indeed
indeed
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Diese Geschichte ist mir auch bekannt, liebe Ela.
geschrieben von indeed
Eure Diskussion und Postings sind einfach super. Ich möchte aber noch erwähnen, dass man seinen Besuch nicht vorher imHeim anmelden sollte Das ist auch so eine eigene Erfahrung. Den Grund könnt hr euch denken?
Anders herum wird nur ein geschöntes Bild geliefert.
Mit lieben Gruß von
Ingrid

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