Blog-Kommentare Validation, was ist das?
ich bin deinem Link gefolgt, und kam gar nicht mehr los davon. Habe mir auch noch die anderen 3 angeschaut, die über Alzheimer und Demenz handeln.
Am beeindruckendsten finde ich aber den direkten Link. Wenn man dieses versteinerte Gesicht und anfangs fast die Abwehrreaktionen der Patientin berücksichtigt, die wohl nicht mehr sprechen konnte oder auch wollte (wer weiß es schon?) und zuletzt sogar mitsang - grandios. Ja, ich schäme mich meiner Tränen auch nicht. Es ging absolut unter die Haut.
Mit lieben Gruß von
Ingrid
Am beeindruckendsten finde ich aber den direkten Link. Wenn man dieses versteinerte Gesicht und anfangs fast die Abwehrreaktionen der Patientin berücksichtigt, die wohl nicht mehr sprechen konnte oder auch wollte (wer weiß es schon?) und zuletzt sogar mitsang - grandios. Ja, ich schäme mich meiner Tränen auch nicht. Es ging absolut unter die Haut.
Mit lieben Gruß von
Ingrid
ich freue mich, dass Du gerade diesen Link gefunden hast. Ich wusste, dass er Dir viel zu sagen hat.
Es ist halt mein Lebensthema. So ähnlich habe ich gearbeitet...Leider scheiterte ich an der Zeit, die man dafür zur Verfügung hat.
Es wurde immer weniger.Es geht nicht mehr um die Wohlfühlprozente bei alten Menschen, sondern "Zeit ist Geld"!
Danke für Deinen Kommentar!
Ela
Es ist halt mein Lebensthema. So ähnlich habe ich gearbeitet...Leider scheiterte ich an der Zeit, die man dafür zur Verfügung hat.
Es wurde immer weniger.Es geht nicht mehr um die Wohlfühlprozente bei alten Menschen, sondern "Zeit ist Geld"!
Danke für Deinen Kommentar!
Ela
Provokanter Titel, ich weiß...
Naomi Feil wurde 1932 in München geboren, siedelte aber bereits mit vier Jahren, zusamme nmit ihren Eltern nach Amerika über. Ihr Vater wurde Verwaltungsleiter des Montefireore
Altenheim in Cleveland, ihre Mutter arbeitete dort als Sozialarbeiterin. Sie leisteten wahre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Rehabilitation.Naomi Feil verbrachte ihre ganze Kindheit in diesem Altersheim. Nachdem sie ihre Schulzeit beendet hatte,studierte sie an der Columbia-University in
Cleveland und schloß mit dem Diplom eines Magisters in Sozialarbeit ab. Anschließend arbeitete sie als Sozialarbeiterin in New York City.1963 kehrte Naomi Feil, mit dem Ziel altenMenschen zu helfen, nach Cleveland zurück. Aus den Frustrationen heraus, die in sie in der
Altenarbeit immer wieder erlebt hatte, begann sie ihre eigenen Methoden zu entwickeln. Bis 1983 vervollkommnte sie ihre Methoden und beschloss,sie unter dem Namen „Validation“ weiter zu lehren.
58 Jahre....
Als wir das Zimmer von Frau L. betreten sitzt diese im Rollstuhl. Sie kann nicht gehen und spricht seit zwei Jahren nicht mehr. Die letzten Worte die sie sagte, war der Name ihres Mannes,langgezogen „Peterpeterpeterpeter...“
Frau L. sitzt vornüber gebeugt, eine Hand hält sie im Schoß,der andere Arm hängt, auf den Ellenbogen gestützt, über die Lehne. Die Augen der Frau scheinen zwischen mir und der Schwester hin und her zu wandern, sind aber völlig Blicklos. Als die Schwester den Raum verlässt, schweift der Blick der Frau unruhig durch das ganze Zimmer.
Ich setzte mich ihr direkt gegenüber auf einen Hocker, nehme ihre Hand und sehe ihr tief indie Augen. Die Augen huschen ziellos hin und her und mit ihrer Zunge leckt sie sichpausenlos über die Lippen. Eine Validationstechnik heißt „Spiegeln“. Man übernimmt eine Geste, eine Bewegung des alten Menschen und macht sie genauso nach. Ich blicke also auchimmer wieder durch den Raum, versuche aber den Blick von Frau L. einzufangen.
Gleichzeitig lecke ich mir immer wieder über die Lippen. Es dauert über 15 Minuten, bis ich das Gefühl habe in die Welt der Frau einzutauchen. Ich blicke in ihre Augen und halte ihre Hand. Das Gesicht bleibt unbewegt. Auf meine Worte reagiert sie gar nicht. Irgendwann blickt sie mir unverwandt in die Augen, zunächst scheint sie durch mich hindurch zu sehen,dann sieht sie mich direkt an. Die Hand, die ich gestreichelt habe, und die bisher völlig schlaff
in meiner lag, umfasst meine Finger mit einer ungeahnten Kraft. Sie wird plötzlich aktiv. Ohne den Blick von mir zu lassen, presst sie nach einiger Zeit ihre Stirn auf meinen Arm. Ich blicke ihr weiter in die Augen und presse meine Stirn auf ihren Arm. Dies wiederholen wir
unzählige Male. Ihr Blick scheint sich langsam zu öffnen. Auf ihrem Gesicht werden Gefühle sichtbar. Trauer, Angst, Verzweiflung und sehr viel Freude.
Ich wage nicht zu mutmaßen, was dieses Verhalten bedeuten soll. Sehnsucht nach Liebe, Zuwendung, oder einfach der Wunsch nach Gesellschaft? Die Schwester hatte erzählt, dass
Frau L. noch vor zwei Jahren so gerne „Lobe den Herren“ gesungen hat, leise stimme ich dieses Lied an. Frau L. sieht spontan auf. Die Melodie scheint durch ihr Ohr direkt in ihr Gehirn gerast zu sein. Sie hebt den Kopf und sieht mich strahlend an. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, aber sie strahlen auch. Frau J. lächelt. Zum ersten mal seit unvorstellbar langer Zeit. Ich merke wie die Freunde aus den Augen von Frau L. direkt in mein Herz überspringt.
Ihr Glücksgefühl macht auch mich glücklich...."!
So und ähnliche wahre Begebenheiten könnte ich erzählen.
Diese habe ich aber kopiert: www
Naomi Feil wurde 1932 in München geboren, siedelte aber bereits mit vier Jahren, zusamme nmit ihren Eltern nach Amerika über. Ihr Vater wurde Verwaltungsleiter des Montefireore
Altenheim in Cleveland, ihre Mutter arbeitete dort als Sozialarbeiterin. Sie leisteten wahre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Rehabilitation.Naomi Feil verbrachte ihre ganze Kindheit in diesem Altersheim. Nachdem sie ihre Schulzeit beendet hatte,studierte sie an der Columbia-University in
Cleveland und schloß mit dem Diplom eines Magisters in Sozialarbeit ab. Anschließend arbeitete sie als Sozialarbeiterin in New York City.1963 kehrte Naomi Feil, mit dem Ziel altenMenschen zu helfen, nach Cleveland zurück. Aus den Frustrationen heraus, die in sie in der
Altenarbeit immer wieder erlebt hatte, begann sie ihre eigenen Methoden zu entwickeln. Bis 1983 vervollkommnte sie ihre Methoden und beschloss,sie unter dem Namen „Validation“ weiter zu lehren.
58 Jahre....
Als wir das Zimmer von Frau L. betreten sitzt diese im Rollstuhl. Sie kann nicht gehen und spricht seit zwei Jahren nicht mehr. Die letzten Worte die sie sagte, war der Name ihres Mannes,langgezogen „Peterpeterpeterpeter...“
Frau L. sitzt vornüber gebeugt, eine Hand hält sie im Schoß,der andere Arm hängt, auf den Ellenbogen gestützt, über die Lehne. Die Augen der Frau scheinen zwischen mir und der Schwester hin und her zu wandern, sind aber völlig Blicklos. Als die Schwester den Raum verlässt, schweift der Blick der Frau unruhig durch das ganze Zimmer.
Ich setzte mich ihr direkt gegenüber auf einen Hocker, nehme ihre Hand und sehe ihr tief indie Augen. Die Augen huschen ziellos hin und her und mit ihrer Zunge leckt sie sichpausenlos über die Lippen. Eine Validationstechnik heißt „Spiegeln“. Man übernimmt eine Geste, eine Bewegung des alten Menschen und macht sie genauso nach. Ich blicke also auchimmer wieder durch den Raum, versuche aber den Blick von Frau L. einzufangen.
Gleichzeitig lecke ich mir immer wieder über die Lippen. Es dauert über 15 Minuten, bis ich das Gefühl habe in die Welt der Frau einzutauchen. Ich blicke in ihre Augen und halte ihre Hand. Das Gesicht bleibt unbewegt. Auf meine Worte reagiert sie gar nicht. Irgendwann blickt sie mir unverwandt in die Augen, zunächst scheint sie durch mich hindurch zu sehen,dann sieht sie mich direkt an. Die Hand, die ich gestreichelt habe, und die bisher völlig schlaff
in meiner lag, umfasst meine Finger mit einer ungeahnten Kraft. Sie wird plötzlich aktiv. Ohne den Blick von mir zu lassen, presst sie nach einiger Zeit ihre Stirn auf meinen Arm. Ich blicke ihr weiter in die Augen und presse meine Stirn auf ihren Arm. Dies wiederholen wir
unzählige Male. Ihr Blick scheint sich langsam zu öffnen. Auf ihrem Gesicht werden Gefühle sichtbar. Trauer, Angst, Verzweiflung und sehr viel Freude.
Ich wage nicht zu mutmaßen, was dieses Verhalten bedeuten soll. Sehnsucht nach Liebe, Zuwendung, oder einfach der Wunsch nach Gesellschaft? Die Schwester hatte erzählt, dass
Frau L. noch vor zwei Jahren so gerne „Lobe den Herren“ gesungen hat, leise stimme ich dieses Lied an. Frau L. sieht spontan auf. Die Melodie scheint durch ihr Ohr direkt in ihr Gehirn gerast zu sein. Sie hebt den Kopf und sieht mich strahlend an. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, aber sie strahlen auch. Frau J. lächelt. Zum ersten mal seit unvorstellbar langer Zeit. Ich merke wie die Freunde aus den Augen von Frau L. direkt in mein Herz überspringt.
Ihr Glücksgefühl macht auch mich glücklich...."!
So und ähnliche wahre Begebenheiten könnte ich erzählen.
Diese habe ich aber kopiert: www
Validation so oft als nur möglich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn nur jeder wüsste wie interessant dieses Thema ist und wie effektvoll die Anwendung. Nichts im Leben ist kostenlos, - Validation ist es.
Die Anwendung der Validation bei demenzkranken Menschen im dritten Stadium ist etwas leichter als im ersten. Hier sind die Erwartungen nicht so hoch. Aber die Freude über Erfolge umso größer.
Im ersten Stadium gleitet der demenzartige Zustand sehr oft zu den sehr „hellen“ Momenten über und es ist schwer immer den richtigen Punkt zu erkennen, wann die Anwendung „angesagt“ ist. Aggressionen des Dementen spielen dabei eine erhebliche Rolle. Genau dann braucht der Betreuer/die Betreuerin nämlich die meiste Kraft.
Hier ist es sehr hilfreich Validation immer anzuwenden, - auch gegenüber Nichterkrankten. Und ich garantiere das ist nicht schwer. Ganz nahe Verwandte haben es da allerdings um vieles schwerer.
Und zum Abschluss: Auf ein Amt gehen und nicht schon vorher mit Konfrontation rechnen oder darauf aus sein oder dem Nachbarn ein freundliches Lächeln schenken, wenn er sich nicht immer adäquat verhält, - dies nenne ich auch Validation. Aber eben auf einer anderen Ebene.
robin1
Die Anwendung der Validation bei demenzkranken Menschen im dritten Stadium ist etwas leichter als im ersten. Hier sind die Erwartungen nicht so hoch. Aber die Freude über Erfolge umso größer.
Im ersten Stadium gleitet der demenzartige Zustand sehr oft zu den sehr „hellen“ Momenten über und es ist schwer immer den richtigen Punkt zu erkennen, wann die Anwendung „angesagt“ ist. Aggressionen des Dementen spielen dabei eine erhebliche Rolle. Genau dann braucht der Betreuer/die Betreuerin nämlich die meiste Kraft.
Hier ist es sehr hilfreich Validation immer anzuwenden, - auch gegenüber Nichterkrankten. Und ich garantiere das ist nicht schwer. Ganz nahe Verwandte haben es da allerdings um vieles schwerer.
Und zum Abschluss: Auf ein Amt gehen und nicht schon vorher mit Konfrontation rechnen oder darauf aus sein oder dem Nachbarn ein freundliches Lächeln schenken, wenn er sich nicht immer adäquat verhält, - dies nenne ich auch Validation. Aber eben auf einer anderen Ebene.
robin1
Herbst 2012(Ela48)
Den Menschen ein Lächeln schenken, wie recht Du mit Deinem Kommentar hast, lieber robin1.
Es kostet nichts, na so was, wie recht Du hast.!!
- Ist es die Angst vor neuen Lebenssituationen?
- Ist es der Gedanke, der einen nicht loslässt: Wie, wenn ich eines Tages daran erkranken sollte, könnte, was wäre...?
Sprachgewandte Menschen diskutieren mit dem Gegenüber gern.
Der introvertierte Mensch – auch er diskutiert, aber innerlich . Fragen werden gestellt, aber wer könnte eine Antwort geben? Wir sind ja soooo erwachsen, Erfahrungen, die unser Leben geprägt haben, sollten die etwa ausreichen? Warum im Vorfeld nicht Fragen stellen?
Der Blog wird gut angenommen, man kann es an den vielen „Klicks“ erkennen. Also Interesse ist vorhanden.Traute, indeed, robin1, schreiben fleißig,...
Ela
Die „ Anna Amalia Bibliothek“, Ihr kennt sicherlich diese weltberühmte Bibliothek?
Fast eine Million Bücher, vor allem auch besonders seltene, wertvolle, werden dort verwaltet, gehegt und gepflegt.
Mit 17 Jahren haben wir heutigen Menschen uns evtl. schon einiges angeeignet, und anhand von Büchern wird Vieles in unser Unterbewusstsein abgelegt, abgespeichert. Bücher der Entwicklung, der Freude und der Trauer, der Liebe und wie ich sie alle benennen könnte. Bücher werden von uns erblickt, gerückt, noch einmal gelesen, zurückgestellt. Bestimmte Bücher werden ausgetauscht, weil sich die Interessen verändert haben und neues Wissen vorrangig geworden ist.
In dieser Bibliothek geht es lebendig zu. Die Lust des Lebens führt uns in einen für uns persönlichen Abenteurspielplatz. Es herrschen Entwicklung und Veränderungen, Vorwärtsschreiten ist angesagt. Die Konturen des Lebens werden immer deutlicher.
Wie man so schön sagt: Im Alter von Mitte/Ende 70 hat man vermutlich die für sich wichtigsten Bücher erkannt.
Doch plötzlich fehlen Bücher, vielleicht 30. Keine Beunruhigung. Fällt nicht auf...
Aber es werden mehr, und verlorene Bücher versinken in eine andere Welt, die der Mensch nicht mehr erreichen kann, ohne dies ändern zu können.....
Ela
Fast eine Million Bücher, vor allem auch besonders seltene, wertvolle, werden dort verwaltet, gehegt und gepflegt.
Mit 17 Jahren haben wir heutigen Menschen uns evtl. schon einiges angeeignet, und anhand von Büchern wird Vieles in unser Unterbewusstsein abgelegt, abgespeichert. Bücher der Entwicklung, der Freude und der Trauer, der Liebe und wie ich sie alle benennen könnte. Bücher werden von uns erblickt, gerückt, noch einmal gelesen, zurückgestellt. Bestimmte Bücher werden ausgetauscht, weil sich die Interessen verändert haben und neues Wissen vorrangig geworden ist.
In dieser Bibliothek geht es lebendig zu. Die Lust des Lebens führt uns in einen für uns persönlichen Abenteurspielplatz. Es herrschen Entwicklung und Veränderungen, Vorwärtsschreiten ist angesagt. Die Konturen des Lebens werden immer deutlicher.
Wie man so schön sagt: Im Alter von Mitte/Ende 70 hat man vermutlich die für sich wichtigsten Bücher erkannt.
Doch plötzlich fehlen Bücher, vielleicht 30. Keine Beunruhigung. Fällt nicht auf...
Aber es werden mehr, und verlorene Bücher versinken in eine andere Welt, die der Mensch nicht mehr erreichen kann, ohne dies ändern zu können.....
Ela
Da sitzt sie, Frau B., rührt sich fast nicht, schreit auch nicht, um auf die Toilette gehen zu wollen Eine folgsame Frau! Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl bei der vorbei eilenden Schwester: Sollte Frau B. nicht doch besser öfters angesprochen werden? Nein, um ehrlich zu sein, wer will sich denn selbst ein Problem schaffen: Denn „Wenn ich sie anspreche, möglicherweise, will sie dann ja etwas oder sie wird unruhig, so dass ich sie aus einer ruhigen Phase herausgerissen hätte. Das lass ich mal lieber.
Pflegeleicht. Da Ist Herr V. anders. Er versucht mit Wut seinen Willen durchzusetzen und hält die ganze Pflegestation auf Trab, und die Schwestern sind verzweifelt....
Wieder kommt der Satz: Die Integrative Validation ist ein Begegnungskonzept. Sie unterstützt Kommunikation und Kontaktaufnahme mit Menschen.
Vielleicht klappt es ja damit, denkt die überforderte Schwester, ist aber noch nicht ganz überzeugt davon.
Ich sollte mal nachsehen, was in der Biografiedokumentation steht. Steht überhaupt was in ihr? War die Zeit vorhanden, gute biografische Daten mit dem Bewohner und den Angehörigen gemeinsam zu überlegen und festzuhalten?
Nichts steht in den Akten, stellt die Schwester fest. Wir wissen fast nichts von ihr. In der Biografiedokumentation gähnen ihr Minimaldaten entgegen.
Denken wir an uns, wollen wir lieber Duschen oder Baden? Benützen wir Parfüm, Deo? Welche Vorlieben haben wir? Lesen wir gern, hören wir Musik?Sind wir viel gereist? Wie steht es mit dem Glauben, dem sonntäglichen Kirchenbesuch? Das leibliche Wohl, auch das gehört dazu. Wir trinken gern Kaffee und mögen keine Milch und bekommen aus Unwissenheit jeden Tag zum Frühstück Milch hingestellt. Schrecklich. Sicherlich, es sind jede Menge Daten, die aber wichtig sind, festgehalten zu werden....
Ela
Pflegeleicht. Da Ist Herr V. anders. Er versucht mit Wut seinen Willen durchzusetzen und hält die ganze Pflegestation auf Trab, und die Schwestern sind verzweifelt....
Wieder kommt der Satz: Die Integrative Validation ist ein Begegnungskonzept. Sie unterstützt Kommunikation und Kontaktaufnahme mit Menschen.
Vielleicht klappt es ja damit, denkt die überforderte Schwester, ist aber noch nicht ganz überzeugt davon.
Ich sollte mal nachsehen, was in der Biografiedokumentation steht. Steht überhaupt was in ihr? War die Zeit vorhanden, gute biografische Daten mit dem Bewohner und den Angehörigen gemeinsam zu überlegen und festzuhalten?
Nichts steht in den Akten, stellt die Schwester fest. Wir wissen fast nichts von ihr. In der Biografiedokumentation gähnen ihr Minimaldaten entgegen.
Denken wir an uns, wollen wir lieber Duschen oder Baden? Benützen wir Parfüm, Deo? Welche Vorlieben haben wir? Lesen wir gern, hören wir Musik?Sind wir viel gereist? Wie steht es mit dem Glauben, dem sonntäglichen Kirchenbesuch? Das leibliche Wohl, auch das gehört dazu. Wir trinken gern Kaffee und mögen keine Milch und bekommen aus Unwissenheit jeden Tag zum Frühstück Milch hingestellt. Schrecklich. Sicherlich, es sind jede Menge Daten, die aber wichtig sind, festgehalten zu werden....
Ela
kann ich mir lebhaft vorstellen, wie so etwas ablaufen kann und abläuft.
Die Vorlieben und Gewohnheiten eines Menschen zu archivieren und somit die Betreuung optimal verlaufen kann ist schon eine wichtige Voraussetzung.
Ein riesen großes Manko bleibt aber unbestritten im Raum stehen: Zu wenig Zeit für den Menschen - zu wenig Personal und der Mammon ist wichtiger.
L e i d e r !!!
Ingrid
Die Vorlieben und Gewohnheiten eines Menschen zu archivieren und somit die Betreuung optimal verlaufen kann ist schon eine wichtige Voraussetzung.
Ein riesen großes Manko bleibt aber unbestritten im Raum stehen: Zu wenig Zeit für den Menschen - zu wenig Personal und der Mammon ist wichtiger.
L e i d e r !!!
Ingrid
Hallo Ela und Indeed,
was wissen oder besser, was wollen wir schon von dem Anderen wissen? Erst recht bei Menschen mit einer Demenz! Das uns dieses Wissen dabei helfen kann mit ihm umzugehen ahnen wir vielleicht - aber dann muß ich mich mit ihm und meiner eigenen Befindlichkeit auseinandersetzen, mich auf ihn einlassen und es bedeutet mehr Verbindlichkeit und mehr Verläßlichkeit - das gilt aber nicht nur für den Umgang mit Dementen - Dann kann ich nicht mehr nur nach der Stoppuhr meine Aufgaben abhaken.
Kein Wunder, dass manche agressiv,unruhig werden, weglaufen (dabei sollte es eigentlich irgend wohin laufen heißen.
Auch wenn jemand eine Demenz hat - seine Gefühle werden nicht dement und er bekommt noch sehr viel mit und reagiert auch darauf.
Wenn ich mich umschaue und sehe wie man mit den Dementen, aber auch anderen Pflegebedürftigen umgeht, dann bekomme ich nicht Angst davor dies zu werden. Ich habe Angst davor, wie man dann mit mir umgeht.
Und es ist nicht nur eine Zeitfrage und eine Frage des angeblich fehlenden Geldes. Geld ist genug da. Pflege, egal ob ambulant oder stationär, kostet verdammt viel. Und derjenige der zahlt bekommt oft nicht die angemessene Gegenleistung. Statt dessen kassieren meist die "Pflegekonzerne" samt deren Investoren (auch private Anleger) den größten Batzen. Die Zahlenden und die Pflegekräfte an der Basis haben das Nachsehen und sind doch von diesem System abhängig und teiweise sogar hilflos ausgeliefert. Da sind die MDK´s und sonstigen angeblichen neutralen Organisationen (z.B. Grüner Haken) im Prinzip überflüssig.
So lange ich mit schlechter Pflege gut Geld verdienen kann, um nicht zu sagen reich werden kann, dann stimmt das System nicht.
Wenn sich hier nicht grundlegend etwas ändert wird sich statt eines menschenwürdigen Umgangs, der z.B. auch durch die integrative Validation unterstützt werden kann, zunehmend die Haltung "...das lass ich mal lieber" durchsetzen. Übrigens Musik und Malen sind auch nicht zu unterschätzen und werden leider noch zu selten eingesetzt.
Gott sei dank gibt es immer noch Menschen, die nicht so handeln und gibt es Beispiele für einen guten und menschen- würdigen Umgang.
bukamary
was wissen oder besser, was wollen wir schon von dem Anderen wissen? Erst recht bei Menschen mit einer Demenz! Das uns dieses Wissen dabei helfen kann mit ihm umzugehen ahnen wir vielleicht - aber dann muß ich mich mit ihm und meiner eigenen Befindlichkeit auseinandersetzen, mich auf ihn einlassen und es bedeutet mehr Verbindlichkeit und mehr Verläßlichkeit - das gilt aber nicht nur für den Umgang mit Dementen - Dann kann ich nicht mehr nur nach der Stoppuhr meine Aufgaben abhaken.
Kein Wunder, dass manche agressiv,unruhig werden, weglaufen (dabei sollte es eigentlich irgend wohin laufen heißen.
Auch wenn jemand eine Demenz hat - seine Gefühle werden nicht dement und er bekommt noch sehr viel mit und reagiert auch darauf.
Wenn ich mich umschaue und sehe wie man mit den Dementen, aber auch anderen Pflegebedürftigen umgeht, dann bekomme ich nicht Angst davor dies zu werden. Ich habe Angst davor, wie man dann mit mir umgeht.
Und es ist nicht nur eine Zeitfrage und eine Frage des angeblich fehlenden Geldes. Geld ist genug da. Pflege, egal ob ambulant oder stationär, kostet verdammt viel. Und derjenige der zahlt bekommt oft nicht die angemessene Gegenleistung. Statt dessen kassieren meist die "Pflegekonzerne" samt deren Investoren (auch private Anleger) den größten Batzen. Die Zahlenden und die Pflegekräfte an der Basis haben das Nachsehen und sind doch von diesem System abhängig und teiweise sogar hilflos ausgeliefert. Da sind die MDK´s und sonstigen angeblichen neutralen Organisationen (z.B. Grüner Haken) im Prinzip überflüssig.
So lange ich mit schlechter Pflege gut Geld verdienen kann, um nicht zu sagen reich werden kann, dann stimmt das System nicht.
Wenn sich hier nicht grundlegend etwas ändert wird sich statt eines menschenwürdigen Umgangs, der z.B. auch durch die integrative Validation unterstützt werden kann, zunehmend die Haltung "...das lass ich mal lieber" durchsetzen. Übrigens Musik und Malen sind auch nicht zu unterschätzen und werden leider noch zu selten eingesetzt.
Gott sei dank gibt es immer noch Menschen, die nicht so handeln und gibt es Beispiele für einen guten und menschen- würdigen Umgang.
bukamary
Du hast recht, das ist das größte Manko, die Zeit. Zeit den Pflegekräften zu geben, Erlerntes in Kursen auch umzusetzen zu können.
Es geht vor allen Dingen auch um das Umdenken der Pflegekräfte, aber auch in der Chefetage ist ein Umdenken angebracht. Der Chef oder die Pflegedienstleitung sollten sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, um als Vorbild zu fungieren.
Häuser bieten sehr oft kleine Kurse für die Mitarbeiter an, um auch nachweisen zu können, was alles in dem Haus positiv verläuft.
Aber Kurs gemacht, fertig, Nachweis ist ja da....
Wird es denn auch wirklich angewendet? Der Grundgedanke, mit Gefühlen zu arbeiten, ist sowieso in unserer heutigen Zeit verloren gegangen, ob im persönlichen oder im privaten Bereich. Wenigstens sehr oft! Eigentlich wird das Wort „Gefühle“ weit weg geschoben, ist Fremdwort bei vielen Menschen heutzutage. Es wird zwar ausgesprochen, aber was steckt wirklich hinter diesem so oft ausgesprochenen Wort?
Könnte es sein, dass der Mensch Angst hat, Gefühle zu zeigen, sie auszuleben und anzuwenden?
Es könnte ja verletzen. (Entschuldigung, wenn ich hier kurz abschweife).
Wir holen den Bewohner ab, dort, wo er sich gerade befindet. Wir lassen uns auf das Thema ein, was wir gespürt/er-spürt haben.
Frau B. schreit und schreit den ganzen Tag, weil jemand die Perlenkette "geklaut" hat. Hört gar nicht mehr auf. Ist es nicht einen Versuch wert, als Pflegekraft sich zu ihr hinzusetzen und ein ganz persönliches Lebensthema anzusprechen (was ein Lebensthema ist, werde ich eines Tages noch erläutern).
Es könnte jetzt eine Veränderung erfolgen. Dass Negatives zum positiven Erfolg für Frau B. und der Pflegekraft wird.
Ela
Es geht vor allen Dingen auch um das Umdenken der Pflegekräfte, aber auch in der Chefetage ist ein Umdenken angebracht. Der Chef oder die Pflegedienstleitung sollten sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, um als Vorbild zu fungieren.
Häuser bieten sehr oft kleine Kurse für die Mitarbeiter an, um auch nachweisen zu können, was alles in dem Haus positiv verläuft.
Aber Kurs gemacht, fertig, Nachweis ist ja da....
Wird es denn auch wirklich angewendet? Der Grundgedanke, mit Gefühlen zu arbeiten, ist sowieso in unserer heutigen Zeit verloren gegangen, ob im persönlichen oder im privaten Bereich. Wenigstens sehr oft! Eigentlich wird das Wort „Gefühle“ weit weg geschoben, ist Fremdwort bei vielen Menschen heutzutage. Es wird zwar ausgesprochen, aber was steckt wirklich hinter diesem so oft ausgesprochenen Wort?
Könnte es sein, dass der Mensch Angst hat, Gefühle zu zeigen, sie auszuleben und anzuwenden?
Es könnte ja verletzen. (Entschuldigung, wenn ich hier kurz abschweife).
Wir holen den Bewohner ab, dort, wo er sich gerade befindet. Wir lassen uns auf das Thema ein, was wir gespürt/er-spürt haben.
Frau B. schreit und schreit den ganzen Tag, weil jemand die Perlenkette "geklaut" hat. Hört gar nicht mehr auf. Ist es nicht einen Versuch wert, als Pflegekraft sich zu ihr hinzusetzen und ein ganz persönliches Lebensthema anzusprechen (was ein Lebensthema ist, werde ich eines Tages noch erläutern).
Es könnte jetzt eine Veränderung erfolgen. Dass Negatives zum positiven Erfolg für Frau B. und der Pflegekraft wird.
Ela