Blog-Kommentare Trauer

Majorie
Majorie
Mitglied

Abschied, Trauer
geschrieben von Majorie
Gib' Dir Zeit fuer Deine Trauer, lass' sie raus - egal was Andere denken. Ein Jeder, der nicht durch dieses Tal der Traenen gegangen ist oder noch geht, kann nicht nachempfinden wie Du Dich fuehlst.
Ich kann Dir nur empfehlen, was Du eigentlich nicht willst -
suche eine Trauerbewaeltigungsgruppe auf, in der Du die Menschen findest, die Dich verstehen und wissen wie sie helfen koennen, da sie in dergleichen Situation sind. Dort musst Du Deine Traenen nicht verstecken und lernst auch wieder hin und wieder herzhaft zu lachen.
Ich weiss nur zu gut, wovon ich rede. Habe meinen Mann durch diese schreckliche Krankheit vor ca. 2J. verloren. Er war meine Welt. Unsere kleine Familie bestand aus uns Beiden und unseren 4 grossen Schaeferhundrueden, von denen der letzte 1 J. vor dem Tode meines Mannes von uns gegangen war. Eine andere Familie habe ich nicht und bin jetzt total auf mich alleine gestellt.
Zu dem Verlust kamen finanz. Probleme, da es hier keine Krankenvers. gibt wie in Deutschland und die kostentraechtige Behandlung der Erkrankung von uns getragen werden musste. Es war mir gleich; ich habe ihm die teuersten und besten Moeglichkeiten verschafft und gehofft, etwas wuerde helfen. Aber es half nichts, und da er hier bei mir zuhause sterben wollte, habe ich ihn ein halbes Jahr alleine gepflegt und die letzten beiden Monate bekam ich Hilfe von der VON (in Deutschland eine Org. die der Diakonie aehnelt).
8 Monate lang habe ich Tag und Nacht miterlebt, wie er langsam vor meinen Augen immer weniger wurde.
Er ist friedlich in meinen Armen eingeschlafen, und fuer mich brach eine Welt zusammen.
Ausser dem groessten Verlust den ich je erlebte, musste ich zusehen, finanziell ueber die Runden zu kommen.
Ich habe nichts mehr empfunden, nur noch funktioniert und um mein Ueberleben gekaempft, da er mir das Versprechen abgenommenn hat, fuer mich und fuer ihn weiter zu leben, was ich bisher geschafft habe.
Nachdem ich in der Lage war, alle behoerdlichen und vor allem finanz. Dinge zu klaeren, kam der Schmerz mit voller Wucht.
Ich weiss jetzt,ueberwinden werde ich seinen Tod niemals,
habe aber gelernt mit der Situation umzugehen und zu leben.
Nichts ist mehr wie zuvor - aber man kann es schaffen,
von einem Tag zum anderen weiterzumachen.
Ich hatte keine Ahnung von finanz. Dingen - mein Mann hatte all dies erledigt, und ich habe mich bei Banken, Anwaelten und Buchhaltern durchgefragt - mit Erfolg.
Und daher rate ich Dir, nimm' Dir voruebergehend eine Hausgehilfin,falls Du auch auf Dich alleine gestellt bist.
Sie wird Dir all die Dinge nahebringen, die Du wissen musst um alleine ueber die Runden zu kommen.
Denn neben der Trauerbewaeltigung auch noch mit all diesen Dingen konfrontiert zu sein von denen Du nichts verstehst, ist zuviel.
Und Ablenkung hilft auch nichts. Sobald Du wieder auf Dich zurueckgeworfen bist, trifft Dich der Schmerz wie ein Hammer.
Das sind meine Erfahrungen und ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig damit helfen. Du wirst es schaffen - aber es ist sehr schwer und braucht Zeit.
Und versuche so gut und oft Du kannst, Dir Deine Frau so vorzustellen wie sie in gesunden Tagen war und nicht wie sie in ihren letzten Leidenstagen war. Immer wieder daran arbeiten - irgendwann klappt es, und sie wuerde es sich sicherlich so wuenschen.

Ich wuensche Dir viel, viel Kraft und sende liebe Gruesse,
Ruth
Nordwaechter
Nordwaechter
Mitglied

Einfühlsam
geschrieben von Nordwaechter
Grossen Dank für Deine ehrlichen, einfühlsamen Worte. Ich werde mich eingehender in einer PN an Dich dazu äußern. Alles Gute und herzliche Grüße, liebe Ruth.Nordwaechter

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