Blog-Kommentare Meine Erinnerung an die vergangen 25 Jahre
ich barme nicht.....ich klage an!
Plötzlich als Vollwaise in der DDR zu stehen, an der Seite eine Omi, die immer unzufrieden war, einen Stiefvater, der um mich kämpfte und nichts für mich erledigen konnte.
Nur die Tränen liefen an mir runter.
Die Behörden kamen dann auch noch auf mich zu und wollten meine "Gesinnung" testen und nach dieser Attacke machte ich innerlich zu und kein Wort kam über Monate mehr über meine Lippen.
"Sie kann nicht mehr sprechen", stellte der Amtsarzt fest!
Und damit gab es auch nichts mehr zu sagen!
Ich hatte fertig mit der DDR.
Keine Mutti, keinen Vati, keinen Opa mehr? was mache ich hier?
Meine Tante kam aus aus der BRD und holte mich ab und sommit wanderte ich aus.
In Leipzig auf dem Hauptbahnhof fand ich meine Sprache wieder.
Ein Gepäckträger, der am Zug entlanglief und den Zugbenutzern hilfreich zur Hand gegangen ist, der erkannte mich plötzlich wieder, da ich in den vergangenen Jahren immer meine Mutter in der Krebsklinik besuchen kam.
Meine Kehle löste den Knoten und schon war die Zunge gelöst.
Wir fuhren und fuhren durch für mich unbekanntes Gelände und plötzlich sprachen zwei Leute eine eigenartige Sprache?
"Du", fragte ich meine Tante, "ist das französisch?"
Nein, sprach sie, das ist pfälzisch........
Na gut, ist ja auch egal, ich werde es schon lernen....
Und mit dem breitesten sächsischen Dialekt,den ich konnte,
antwortete ich zurück.
Das war ungewöhnlich für mich, denn so sprach man in Dessau nicht. Vermutlich ein Protest meinerseits.
Nun verlegte ich meine Aussprache auf die Pfalz. Ganz schnell hatte ich die Wortwahl und deren Klang drauf....welches mir nicht zum Nachteil gereichte.
Meine Franz.-Lehrerin ermutigte mich und überzeugte mich, daß unser sächsischer "Gesang" genau zum Franzosen passe.
Ach Du ahnst es nicht.......
Die nächste Herausforderung stand bevor, doch kein Problem für mich ....auf der Straße babbelte ich pälsisch und zu Hause hochdeutsch.
Inzwischen hat sich alles normalisiert, denn seit "Jahren"
lebe ich in Oberbayern.................
mit lieben Grüßen und viel Spaß
das Moni-Finchen
Plötzlich als Vollwaise in der DDR zu stehen, an der Seite eine Omi, die immer unzufrieden war, einen Stiefvater, der um mich kämpfte und nichts für mich erledigen konnte.
Nur die Tränen liefen an mir runter.
Die Behörden kamen dann auch noch auf mich zu und wollten meine "Gesinnung" testen und nach dieser Attacke machte ich innerlich zu und kein Wort kam über Monate mehr über meine Lippen.
"Sie kann nicht mehr sprechen", stellte der Amtsarzt fest!
Und damit gab es auch nichts mehr zu sagen!
Ich hatte fertig mit der DDR.
Keine Mutti, keinen Vati, keinen Opa mehr? was mache ich hier?
Meine Tante kam aus aus der BRD und holte mich ab und sommit wanderte ich aus.
In Leipzig auf dem Hauptbahnhof fand ich meine Sprache wieder.
Ein Gepäckträger, der am Zug entlanglief und den Zugbenutzern hilfreich zur Hand gegangen ist, der erkannte mich plötzlich wieder, da ich in den vergangenen Jahren immer meine Mutter in der Krebsklinik besuchen kam.
Meine Kehle löste den Knoten und schon war die Zunge gelöst.
Wir fuhren und fuhren durch für mich unbekanntes Gelände und plötzlich sprachen zwei Leute eine eigenartige Sprache?
"Du", fragte ich meine Tante, "ist das französisch?"
Nein, sprach sie, das ist pfälzisch........
Na gut, ist ja auch egal, ich werde es schon lernen....
Und mit dem breitesten sächsischen Dialekt,den ich konnte,
antwortete ich zurück.
Das war ungewöhnlich für mich, denn so sprach man in Dessau nicht. Vermutlich ein Protest meinerseits.
Nun verlegte ich meine Aussprache auf die Pfalz. Ganz schnell hatte ich die Wortwahl und deren Klang drauf....welches mir nicht zum Nachteil gereichte.
Meine Franz.-Lehrerin ermutigte mich und überzeugte mich, daß unser sächsischer "Gesang" genau zum Franzosen passe.
Ach Du ahnst es nicht.......
Die nächste Herausforderung stand bevor, doch kein Problem für mich ....auf der Straße babbelte ich pälsisch und zu Hause hochdeutsch.
Inzwischen hat sich alles normalisiert, denn seit "Jahren"
lebe ich in Oberbayern.................
mit lieben Grüßen und viel Spaß
das Moni-Finchen
Wie schön Finchen,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
dass Du Deine Sprache wiederfinden konntest!! Es traumatisiert schon, plötzlich alle Angehörigen zu verlieren, die man noch als Elternersatz hatte und dann noch der Willkür Einiger ausgeliefert zu sein. Es tut mir aber auch leid, Dich an Deine bitteren Erfahrungen von damals erinnert zu haben. 1965 sind wir mit dem Pkw in Richtung Bodensee gefahren. Als wir im Schwarzwald in einer Fleischerei etwas kaufen wollten, war die Verständigung in unserem norddeutschen Slang fast nicht möglich !
Ich wünsch Dir eine schöne erste Oktoberwoche
Uschi
Ich wünsch Dir eine schöne erste Oktoberwoche
Uschi
Ich werde schildern wie ich den Abend und den Tag danach empfunden habe.
Wie manche wissen arbeitete ich in einem Kinderhort ,im Olympischen Dorf in München.
Als ich am Abend den Fall der Mauer und das Glück der Menschen sah musste ich weinen.mein Gedanke war wie erkläre ich meinen Hortkindern 6 bis11 Jahre dieses Ereignis.
Da die Mauer auch manche Ortschaften in der Mitte geteilt hatte konnte ich ihnen am Beispiel olympisches Dorf bildhaft erklären wie sich das angefühlt haben muss,
das olympische Dorf besteht aus einer Nord- Süd Str. und davon abgehend in West-Ostrichtung abgehend 3 Parallel Straßen.Ich sagte ihnen stellt euch vor man hätte mitten durch die mittlere Straße eine Mauer gebaut und ihr dürftet eure Freunde 20 Jahre(also bis ihr erwachsen seid )
nicht mehr treffen,Um es noch anschaulicher zu machen bauten wir mitten durch unser Hortzimmer eine Mauer aus Stühlen,jedes Kind ging auf die Seite wo es wohnte.und nun sagte ich ihnen: Stellt euch vor dass ihr sie nicht wieder treffen könnt.Da standen sie und winkten sich zu. Und dann spielten wir den Fall der Mauer nach. Alle vielen sich in die Arme.Wir hatten damals schon einen Videorecorder und ich hatte diese Szenen aufgenommen .Zur Feier des Tages gab es Pommes
jedes Jahr bis zu meinem Renteneintritt wurde auf die gleiche Weise gefeiert..
Wenn ich daran zurückdenke habe ich noch immer einen Knödel im Hals.
.Was habt ihr damals ganz persönlich unpolitisch empfunden???Evi
Wie manche wissen arbeitete ich in einem Kinderhort ,im Olympischen Dorf in München.
Als ich am Abend den Fall der Mauer und das Glück der Menschen sah musste ich weinen.mein Gedanke war wie erkläre ich meinen Hortkindern 6 bis11 Jahre dieses Ereignis.
Da die Mauer auch manche Ortschaften in der Mitte geteilt hatte konnte ich ihnen am Beispiel olympisches Dorf bildhaft erklären wie sich das angefühlt haben muss,
das olympische Dorf besteht aus einer Nord- Süd Str. und davon abgehend in West-Ostrichtung abgehend 3 Parallel Straßen.Ich sagte ihnen stellt euch vor man hätte mitten durch die mittlere Straße eine Mauer gebaut und ihr dürftet eure Freunde 20 Jahre(also bis ihr erwachsen seid )
nicht mehr treffen,Um es noch anschaulicher zu machen bauten wir mitten durch unser Hortzimmer eine Mauer aus Stühlen,jedes Kind ging auf die Seite wo es wohnte.und nun sagte ich ihnen: Stellt euch vor dass ihr sie nicht wieder treffen könnt.Da standen sie und winkten sich zu. Und dann spielten wir den Fall der Mauer nach. Alle vielen sich in die Arme.Wir hatten damals schon einen Videorecorder und ich hatte diese Szenen aufgenommen .Zur Feier des Tages gab es Pommes
jedes Jahr bis zu meinem Renteneintritt wurde auf die gleiche Weise gefeiert..
Wenn ich daran zurückdenke habe ich noch immer einen Knödel im Hals.
.Was habt ihr damals ganz persönlich unpolitisch empfunden???Evi
Deine Geschichte ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
... ist auch für mich sehr berührend, liebe Evi!! Ich freue mich, dass Du einen Weg gefunden hattest, den Kindern so bildhaft diese Trennung zu vermitteln! Ich kann mir vorstellen, dass es auch so Manche/n im ST hier einen Kloß vermittelt hat, das zu lesen!
Lieben Dank von Uschi
Lieben Dank von Uschi