Forum Blog-Kommentare Ich versteh‘ die Welt nicht mehr

Blog-Kommentare Ich versteh‘ die Welt nicht mehr

Pan
Pan
Mitglied

Na, das ist ja mal ne Aussage!
geschrieben von Pan
>Für den Frieden der Welt, Herr Friedensnobelpreiträger,
>braucht die Welt und die Menschheit,
>keinen einzigen Schuss.


Eine Feststellung, für die Dir die Mehrheit der Menschheit gewiss Beifall spendet. Ich gehöre auch dazu!
Doch nun kommt die Kehrseite der Medaille: Das alte Sprichwort... nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. ist ja bekannt. Gibt es denn etwas Passenderes?
Was soll denn der "Friedensnobelpreisträger" Deiner Meinung nach tun? Zuschauen, wenn vielleicht Hunderte oder später Tausende Menschen von den Bestien der IS geköpft werden?
Würdest Du da stillhalten und sagen: "Du böser Bube, lass das sein, sonst muss ich mit dir schimpfen!?"
Das Gleiche gilt doch auch für die Situation in der Ukraine. Auch dazu gehören zwei Seiten!!
Man schaue sich doch auch mal die Mehrheitsverhältnisse im
US-Repräsentantenhaus und im US-Senat an.
Eine Demokratie ist nun mal kein Wunderland und sie hat viele Schwächen. Aber es ist die beste Staatsform, die es gibt.
Krieg ist furchtbar, das muss mir keiner erzählen, denn ich habe ihn selbst hautnah erlebt. Aber es geht manchmal nicht ohne Waffen! Ich muss nicht alles hinnehmen, was andere mir oder meinen Freunden antun. Ich muss mich wehren dürfen.
Und wenn ich Friedensnobelpreisträger wäre, würde ich das auch tun!

Vielleicht aber zäumen wir auch das Pferd von der falschen Seite auf. Vielleicht sollte DIESER Nobelpreis völlig abgeschafft werden, damit niemand in den Verdacht gerät, dass er mit zwei Zungen redete.
Entschuldige, wenn ich hier eine andere Meinung vertrete, wie Du in Deinem Gedicht. Aber ich stehe dazu.
Grüße von Pan~
HeCaro
HeCaro
Mitglied

lieber Liederpoet
geschrieben von HeCaro
Frieden und vor Allem der Weltfrieden ist ein
Thema, das den Meisten sehr am Herzen liegt.
Den Menschen meiner Generation, die Gnade hat
in Frieden und Freiheit ihre Kinder aufziehen
zu dürfen, schmerzt es besonders mit ansehen zu
müssen, wie immer wieder Kriege ausbrechen.

Aber bei diesem Krieg geht darum, die Freiheit
und unsere Werte gegen religiöse Fanatiker und
Terroristen zu verteidigen.
Und gerade hier in Deutschland weiß man
besonders um die Wichtigkeit des Wortes:
"Wehret den Anfängen"

Ansonsten hat Pan mit Allem was er geschrieben
hat, meine volle Zustimmung.

Meinen Kommentar möchte ich mit einem Zitat
beenden.

Man kann nicht a Priori
gegen den Krieg sein. Die Menschen in den KZ`s
sind auch nicht von Pazifisten befreit worden,
sondern von der roten Armee.
geschrieben von Paul Spiegel


Einen schönen Gruß, Carola
alterchenMann
alterchenMann
Mitglied

Hallo Liederpoet
geschrieben von alterchenMann
du hast ja das ehrgeizige Ziel jeden Tag mindestens ein Gedicht zu verfassen und hier der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als Gedichtleser muss ich dir ehrlich sagen, das es mir zuviel ist all deine Gedichte zu lesen.
Dieses habe ich aber gelesen und es für mich eine neue Erfahrung wie man sich auch in Gedichtform mit der Weltpolitik auseinandersetzen kann.
Ich finde aber das es hier nicht der richtige Rahmen ist sich mit deinem Standpunkt auseinanderzusetzen und ich werde es auch nicht machen. Dazu gibt es im Forum genug Möglichkeiten falls man sie nutzen will.
Das du mit deinem Gedicht zu Nachdenken anregst ist wichtig und so war es sicher auch gedacht.
Viele Grüße Jürgen
MichaelKuss
MichaelKuss
Mitglied

Bei diesem verzwickten weltpolitischen Thema eine konkrete Aussage...
geschrieben von MichaelKuss
...über "schlecht" oder "gut" zu machen, wäre eine Anmaßung und Überheblichkeit. Vor allem geht das nicht in wenigen beifallheischenden Sätzen, die einen kleinen Teil Wahrheit, aber auch einen Großteil Falsches und Gefährliches beinhalten. Denn leider besteht unsere Welt nicht mehr aus "schwarz" ODER "weiß", nicht aus "gut" ODER "schlecht". Man konnte den Amis zwar im ersten und zweiten Irak-Krieg noch klare imperialistische Gründe (Öl, Absatzmärkte, Waffen ausprobieren, geografische Einflussnahme, u.v.a.m.) vorwerfen und sich hinter vornehmer Zurückhaltung als so genannter "Pazifist" verstecken, aber mittlerweile geht's uns wie dem Zauberlehrling: Die Geister die er rief, bekommt er nicht mehr los. Im Nahen Osten und in der arabischen Welt spielen unterdessen Kräfte und sehr, sehr unterschiedliche Interessenlagen eine Rolle, von denen wir kleinen Außenstehenden nicht die geringste Kenntnis haben. Aber wir meinen mitreden zu müssen und schreiben schwulstige Gedicht, die sich zwar gut anhören, aber der Realität keinen Schritt näher kommen. Wer es noch nicht bemerkt haben sollte: Die Welt ist in einem historischen Umbruch begriffen, von der wir uns keine Vorstellung machen können. Dieser Umbruch wird stärker und umfassender sein, als damals der Umbruch beim Zusammenbruch der Sowjetunion! Wir stehen erst am Beginn einer Eruption, die nicht nur mit den religiösen Bestrebungen radikaler Islamisten zu tun haben. Es wird noch Jahre dauern, bevor wir dieses Problem einigermaßen im Griff haben werden. Aber unterdessen tauchen neue Probleme auf, die alle miteinander zusammenhängen. Zum Beispiel das Kurden-Problem: Denn heute geben wir den Kurden Waffen, damit sie uns möglchst die Islamisten vom Hals halten; aber selbst wenn die Kurden siegen und die Islamisten verlieren würden, werden die Kurden dann sowohl von der Türkei wie auch vom Irak einen eigenen Kurden-Staat fordern, und zwar mit jenen Waffen, die wir ihnen heute gegen die Radikal-Islamisten zur Verfügung stellen. Und dann wollen wir mal sehen, wie "unser NATO-Bündnispartner" Türkei reagieren wird. Oder nehmen wir Afganistan: Vor Jahren, als das Land noch von den Russen besetzt war, haben wir - und die Amis - jene Taliban und Al-Kaida-Kämpfer unterstützt und hochgepäppelt, die nachder die New Yorker Zwillingstürme dem Erdboden gleichgemacht und eine völlig neue Zeitrechnung eröffnet haben. Die Völkerwanderungen mit den enormen Flüchtlingsströmen und die geköpften unschuldigen Touristen sind nur die ersten Anzeichen von dem, was demnächst noch auf uns zukommt.

Was ich mit meinen Beispielen sagen will: Die ganze Gemengelage ist dermaßen kompliziert und vielschichtig, dass wir ihr nicht mehr mit einem "süßen Gedicht voller Phrasen" begegnen können. Es sei denn, wir wollen uns auf Stammtisch-Niveau begeben und mit "einfachen Parolen" nach "Lösungen" und "Erklärungen" suchen.

Merke: Die schöne - und für uns Deutsche friedliche - Wohlhaben-Nachkriegszeit (nach dem 2. Weltkrieg) ist schon seit einer Weile vorbei. Je schneller wir uns jetzt mit der Realität der weltpolitischen Lage vertraut machen, umso größer wird die Chance sein, noch eingermaßen glimpflich davonzukommen.
Alles andere ist Geschwätz zur Selbstbefriedigung und Selbstbeweihräucherung; dazu gehören auch solche Gedichte wie das oben vorliegende.
Michael Kuss

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