Forum Blog-Kommentare "Hymne der Schwaben"

Blog-Kommentare "Hymne der Schwaben"

omasigi
omasigi
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ah alts Gedichtle
geschrieben von omasigi
Mensch Maier wo hosch en desausgrabe?

War nett es mal wieder zu lesen
gruessle aus Suedamerika
omasigi
koala
koala
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Deftig, deftig
geschrieben von koala
Da kommen die Sprueche aus "Auch Schwaben sind Menschen" nicht mit.
Welcher humorvolle Schwabe hatte das denn zu Papier gebracht?
LG Anita/Australien
marianne
marianne
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Irgendwo las ich (als ich googelte)
geschrieben von marianne
-dass der Verfasser unbekannt sei.

Ich finde: gut für ihn!
M

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situ
situ
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Hallo Koala
geschrieben von situ
Leider konnte ich den Verfasser nicht rausfinden.
koala
koala
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Hallo Marianne
geschrieben von koala
Warum "gut fuer ihn", dass Du seinen Namen nicht gefunden hast? Er muss doch schon laengst jenseits von Gut und Boes sein.
Denn auch Schwaben donnern nicht mehr ueber den Balken!
Aber mancher Bio-Gaertner waere froh,
wenn er noch einen solchen Donnerbalken haette
Es gruesst Dich die biologische
Gaertnerin
Anita
buensek
buensek
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zum schwabenspruch
geschrieben von buensek
super spruch
Kommentar moin moin

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ehemaligesMitglied35
ehemaligesMitglied35
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Dann sollte das auch nicht fehlen:
geschrieben von ehemaligesMitglied35
Wir sind das Volk der Dichter,
Ein jeder dichten kann,
Man seh’ nur die Gesichter
Von unser einem an.

Der Schelling und der Hegel,
der Schiller und der Hauff,
das ist bei uns die Regel,
das fällt hier gar nicht auf.
ehemaligesMitglied35
ehemaligesMitglied35
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Friedrich Theodor Vischer über die Schwaben
geschrieben von ehemaligesMitglied35
Meine sie nun zu kennen, diese Schwaben. Schwerblütig, unvermögend, sich aus sich herauszuleben. Wie leichtlebig dagegen selbst unsre mitteldeutschen Stämme! – Und dabei merkwürdig starkes Stammesgefühl. Meinen, ihre Eigenheiten seien bessere, eignere Eigenheiten, als die Eigenheiten andrer Stämme. Meinen, sie haben die Gemütlichkeit gepachtet.

Die Schwaben sind zornig. Muß namentlich vom Neckarwein kommen, der bös macht; hab's in jenen Wochen an mir erfahren. Schiller hat diesen Zorn zum Zorn gegen das Gemeine veredelt. Das Volk sehr roh, soviel ich an Sonn- und Feiertagen auf der Eisenbahn bemerken konnte. Besonders wüstes Fluchen. Auch wilde Tiermißhandlung. Beamter in Stuttgart, klarer Mann, fähig, aus Vogelperspektive zu sehen, sagte: was ein rechter Schwab ist, wird nie ganz zahm. – Sehr häufig die »oculi truces« des Tacitus.

Halten sich in ihrer Selbstliebe für besonders ehrlich, solid, reell – während es mit der Gewissenhaftigkeit in Handel und Wandel, im Handwerk um kein Haar besser steht als irgendwo in unsrer Zeit. Herrschend selbst in Städten, lange sogar in der Hauptstadt, lumpiger, fünf Zoll dicker Holzriegelbau, Nomadenzelte. Von diesen gefälschten Mauern muß ein Geist der Unsolidität in alle Geschäfte ausströmen. – Hören gern: »biedre Schwaben«. Der wahre Biedermann wird aber die Biederkeit haben, dies Prädikat nicht anzunehmen, weil es klingt, als ob die Leute anderswo nicht bieder wären.

Das viele Talent sichtbar in viel Humor. Aber dieser Humor öfters ins Kleine, eng Lokale verkräuselt. Lach- und Spottneigung: gefährlich, kehrt sich leicht gegen wahres wie gegen falsches Pathos. Spottlust dadurch etwas entschuldigt, daß man sie selbst viel verspottet, und doch viel mit Unrecht. Auch ihren Dialekt verspottet man oft ungerecht; unter all seiner Unschönheit ist doch ein feiner Sprachsinn verborgen, ein Ohr, ein Nerv von viel Schärfe für Sprachfehler moderner Abschleifung, naturloser Sprachkultur. Habe zum Beispiel niemals den Akkusativ und Ablativ, nie das Her und Hin, Hier und Dort verwechseln hören.

Beamtenstand habe ich in Mehrheit sehr gewissenhaft gefunden. – Auch die Sitte im ganzen und großen noch etwas intakter, als anderswo. Verkehrsanstalten exakter Dienst. – Viel Tüchtigkeit. – Schulwesen höchst solid. – In diesen Dingen mehr Ernst, Sorgfalt, Genauigkeit als bei den südöstlichen Nachbarn. Protestantisches Land.

Summa: Völklein schwer zu begreifen; Gutes und Schlimmes verknäuelt wie kaum irgendwo. Ueberrascht auf seiner engen Existenz die Welt auf einmal mit einem Schiller, Schelling, Hegel. Vielleicht kann man sagen: unter dem dichten, knorpligen Schildkrötenschild ein stets gesparter, obwohl auch viel zu sehr gesparter Schatz von Talent und Kraft. Dies die mildeste Ansicht und billigste Entschuldigung. – Nur der Lebtag von der Gemütlichkeit sehr verdammenswert, erregt Ueberdruß.


Aus Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft
ehemaligesMitglied35
ehemaligesMitglied35
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Hymne der Schwaben revisited
geschrieben von ehemaligesMitglied35
Nach meiner Kenntnis beginnt das Gedicht nicht so:

Kennst Du das Land wo jeder lacht,
wo man aus Weizen Spätzle macht,
wo jeder zweite Fritzle heißt,
wo man noch über Balken scheißt,

sondern so:

Kennst Du das Land wo keiner lacht,
wo man aus Weizen Spätzle macht,
wo jeder zweite Eugen heißt,
wo man noch über Balken scheißt

Nur der Vollständigkeit halber.

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