Forum Blog-Kommentare "Faktenlage im Betrugsfall Guttenberg"

Blog-Kommentare "Faktenlage im Betrugsfall Guttenberg"

engie
engie
Mitglied

plagiate?
geschrieben von engie
da frag ich mich doch, wie er zu so einer - der höchsten - Bewertung..summa cum laudum gekommen ist, allerdings ist es wohl gang und gebe Teile anderer Autoren in seiner Dissertation zu verwenden soweit ich weiss.
Karl
Karl
Administrator

Wenn man richtig zitiert, ist das kein Problem
geschrieben von Karl
Hallo engie,


zu einer wissenschaftlichen Arbeit gehört es, den Stand der Forschung einleitend zu diskutieren, daraus die noch offene eigene Fragestellung zu entwickeln und die eigenen Ergebnis dann abschließend wieder im Lichte der Arbeit anderer zu diskutieren. Selbstverständlich darf man aber nicht die Arbeit anderer als die eigene ausgeben, das ist schlicht Betrug und ist mit einer Verweigerung der Promotion verbunden, wenn der Betrug rechtzeitig entdeckt wird, oder bei späterer Entdeckung mit dem Entzug des Titels.

Bei der Benotung mit "Summa cum laude" sind wohl alle Gutachter davon ausgegangen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Leider haben sie dies nicht sorgfältig genug überprüft. Der Doktorvater war bei Abgabe der Arbeit bereits 73 Jahre alt und möglicherweise kein Fisch im Internetwasser. Wurde er deshalb ausgesucht? Wer weiß das schon.

Ein Ruhmesblatt für die Universität Bayreuth ist das nicht. Bereits letztes Jahr war auch sie in den Schlagzeilen, weil korrupte Professoren Promoventen mit Geld zur Promotion verholfen hatten: 100 Professoren unter Korruptionsverdacht
Es betrifft Aushilfsprofessoren und Privatdozenten, fast alle Fachbereiche - von Medizin über Jura bis hin zu Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften - sowie Hochschulen in Frankfurt, Tübingen, Leipzig, Rostock, Jena, Bayreuth, Ingolstadt, Hamburg, Hannover, Bielefeld, Hagen, Köln und die Freie Universität Berlin. In all diesen Fällen geht es um Bestechlichkeit und Korruption
geschrieben von zeit.de


Das war ein riesiger Skandal und ein Fall für den Staatsanwalt. Solche kriminellen Machenschaften gehören unterbunden, denn jeder falsche Doktor nimmt einem ehrlichen die Stelle weg - und nicht nur das: so gelangen auch inkompetente Leute in Führungspositionen.

Genauso wenig wie man sich von einem falschen Doktor behandeln lassen möchte, sollten solche Kriminelle keine Brücken bauen, keine Flugzeuge konstruieren und nicht in hohen politischen Ämtern sein.


Karl
Der Herr "von und zu"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Meine Meinung ist nicht wichtig,da ich mich mit den Universitätsgeflogenheiten nicht auskenne und nur ein kleines Rädchen im Getriebe unseres Staates bin,so habe ich mir aber doch meine Gedanken gemacht und kam zu dem Schlußergebnis,das diese Doktorarbeit ganz sicherlich nicht die erste ihrer Art ist.Mancher hat eben schon durch Herkunft,Geld ,Beziehungen seine Vorteile.Das,worüber ich mich im Laufe der letzten 40 Jahre sehr gefreut habe ist,das alle diese Sachen ans Licht kommen und das "von und zu" nichts mehr hilft!!!Wer z.B.hätte in den 50er 60er Jahren gedacht,das all die Dreckereien der Kinderschänder bei den Kirchen je ans Licht kommen?Gut so,nicht immer nur die Kleinen aufhängen.Was für Motive die Leutchen hatten,die den feschen Herrn entlarvt haben,steht wieder auf einem anderen Blatt.Bin ganz Deiner Meinung Karl!!! Melisande

Anzeige

lotte2
lotte2
Mitglied

Ich habe erst jetzt diesen BLOG - und vor allem diese Darstellung entdeckt
geschrieben von lotte2
und bin froh, dass ich mir meiner Forderung - das heißt Einforderung der " wissenschaftlichen Redlichkeit" nicht alleine liege und dass -Du schreibst es, Karl, das auch die meisten unserer Doktoranden so sehen...


Danke ( mir tD = Technischen Dummi ) hat auch Deine Eklärung des Funktionierens der Prüfsoftware hier etwas gegeben...
Diese Wörtersuchprogramme ( mit den mannigfaltigen Wortzusammenstellungen ) sind ja schon phänomenal....
tilli
tilli
Mitglied

Der Doktortitel
geschrieben von tilli
Ist eine hervoragende Leistung eines Menschen,der in seinen Gebiet etwas Neues in solcher Arbeit sagen kann.Ich bin ein einfacher Mensch,darum bin ich dagegen, wenn sich ein Mensch nicht mit seinen Zitaten schmückt.Das ist die eine Sache.Aber das die Medien gerade erst jetzt, es so in die Welt bringen, da fragt sich der kleine Mann, warum jetzt.?? Das ist Politik. Ja, und das stört mich.
Lieber Karl ich weiß auch,das es tausenden von Doktoranten gibt, die sich ehrlich und mit viel Arbeit und Ehrgeiz, diesen Titel mit voller Würde erworben haben.
Meine Enkelin schreibt bei der Universität Passau zur Zeit ihre Doktorarbeit.Ich bin so stolz auf sie, weil ich weiß wieviel Herzensblut in solcher Arbeit steckt.
Ja, dieses Thema wird noch weitere Folgen haben.
Grüße Tilli

steve
steve
Mitglied

Plagiat oder Formfehler ...
geschrieben von steve
Hallo Karl!

Du schreibst: "Ich bin von Zorn erfüllt, wenn ich sehe wie kaltschnäuzig der Herr Guttenberg versucht hat, sich den Doktortitel zu erschleichen"

Ich halte das für eine etwas voreilige und überzogene Bewertung, auch wenn Du abschließend noch auf die Verantwortung der Uni Bayreuth zu sprechen kommst. Da ich heute noch als Lehrbeauftragter an einer Hochschule tätig bin, weiß ich aber auch welche Verantwortung und welche Sachkenntnis ich als Korrektor einzubringen habe, um eine Arbeit im Hinblick auf Formfehlter oder Plagiate zu erkennen. Wieso ist dem Doktorvater von Herrn zu Guttenberg nicht einer dieser Fehler bei der Durchsicht und Benotung der Dissertation aufgefallen, obwohl er - auch wenn jetzt ein emeritierter Prof. - lt.Presse ein anerkannter Fachmann dieser Materie ist. Das Alter von 73 spielt da ja wohl keine Rolle. Ich will hier Herrn zu Guttenberg nicht von seiner uneingeschränkten Verantwortung für eine korrekte und plagiatfreie Doktorarbeit exkulpieren, halte aber - für eine ausgewogene Beurteilung - es für notwendig, auch auf die Verantwortung der Universität hinzuweisen. Schließlich gibt es neben dem Doktovater ja auch noch einen Zweit-Korrektor!

Im Übrigen gilt es zu unterscheiden, ob es sich um Formfehler oder um Plagiate handelt. Ich bezweifele, ob das in der Guttenplag-Seite (welch eine fragwürdige Bezeichnung!)fachlich sauber auseinandergehalten worden ist. Soweit es sich um formale Fehler handelt und nicht um Plagiate, die, beabsichtigt oder unbeabsichtigt eindeutig dann vorliegen, wenn geistiges Eigentum anderer als eigene Ideen dargestellt werden. "Formale Fehler, werden sie anerkannt" lt. einem heutigen Brief an die Herausgeber der FAZ von Prof. Dr. Dr. Siegfried Schönherr von der Uni Erlangen-Nürnberg "...führen in der Prüfungspraxis meist zur Auflage, diese bei der Veröffentlichung zu beheben. Beim Vorliegen eines Plagiats dagegen würde die Arbeit zurückgewiesen."

Damit zurück zu meiner Fragestellung: Und die Uni Bayreuth hat von alledem nichts bemerkt?! Die letzte Bewertung des gesamten Vorgangs unter wissenschaftlichen Anspruchskriterien wird wohl nur die Universiät Bayreuth liefern können.

Anzeige

Ja lieber Herr Karl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die Dummheit des Herrn zu Guttenberg ist nicht zu übertreffen.
Aber das Ganze wird mir ein bischen zu einsetig.
Man sollte doch die Handschlag bzw Vertrauensbasis hintan stellen
und ein bischen mehr überprüfen.
Diese Uni hat sich keinen Gefallen getan.
Allerdings den Rest muss er schon mit sich selbst ausmachen.
Ob er zurücktritt oder nicht ist seine bzw Sache der Regierungsparteien
und nicht Unsere. Frag mal Einer die Soldaten.
Ich möchte nicht an seiner Stelle sein.

Hartmut

Traute
Traute
Mitglied

Karl
geschrieben von Traute
Seine Untaten sind, auch jetzt noch frech weiter lügen. Er entsinnt sich seiner Arbeit an der Promotion, an die positiven Quellen, aber bei denen wo er unredlich das geistige Eigentum der Anderen als seines präsentiert, verfällt er in präzise ab gezirkelter Amnesie und behauptet nach seiner Entschuldigung und Geständnis weiterhin, es sei ohne Absicht geschehen.
Er ist erwischt worden, hat seine Uni hingestellt, als ob die Summa...... nach Promi Status verteilen.
Ich kann nur empfehlen, Frau Käßmann, eine Frau, eine Tat ein Wort, Respekt.
Ein Sebstverteidiger als Verteigungsminister, Deutsche Redlichkeit ade?
Ich bin enttäuscht über sein Verhalten und das der Kanzlerin, noch mehr.
senhora
senhora
Mitglied

Es ist ein Skandal
geschrieben von senhora
Deine Empörung verstehe ich völlig, ähnlich hat sich gestern in der Aktuellen Stunde im Bundestag auch der Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach ( Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard)) ausgedrückt. Gerade für den Wissenschaftsbetrieb sind dieser Fall und der Umgang damit von erheblicher Bedeutung.

Die Haltung der Bundesministerin für Bildung und Forschung und der Bundeskanzlerin in dieser Sache finde ich ebenso bemerkenswert unredlich. Ihre Äußerungen verharmlosen diese Affäre.

Senhora
anjeli
anjeli
Mitglied

Gestern im Bundestag
geschrieben von anjeli
trat er demütig auf. Für mich war es aber nur gespielt, weil er gemerkt hat, dass die
Felle ihm wegschwimmen. Er sitzt noch weiterhin auf einem sehr hohen Ross, denn er hat
ja die Mehrheit des Volkes hinter sich.

Er hat für mich keinerlei Vorbildfunktion mehr und auf diese Frage hat er geantwortet
mit der typischen Guttenberg-Rhetorik.
Sinngemäss ist bei mir entstanden, dass er sich als Vorbild sieht für Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Er verkauft dem Volk (Menschen) Scheisse und verpackt alles so gut, dass die Menschen
denken, dass sie Schokolade bekommen hätten.

Ist das jetzt alles reif für eine Satire?

anjeli

Anzeige