Blog-Kommentare Der schwerste Satz meines Lebens …

… den Satz habe ich vor 35 Jahren zum ersten Mal gesprochen und ich ergänze ihn heute manchmal mit den Worten: "Ich bin verantwortlich".

Mach´s gut!
FranzFink

aber auch ein bisschen Sentimentalität kommt auf meiner Seite bei deiner Geschichte auf! Ich kenne dieses Problem nur zu gut! Ich lebte mehr als 30 Jahre mit einem Alkoholkranken zusammen! Versprechungen, Entzug, alles habe ich miterlebt, bis ICH nicht mehr konnte! Es gab für mich leider nur einen Weg, der führte weg, sonst wäre ich vor die Hunde gegangen!
Ganz losgelassen hat er mich nicht, ich habe mich aus einer gewissen Distanz weiter um ihn gekümmert, musste aber seine Exzesse nicht direkt miterleben, konnte MEIN Leben in ruhigeren Bahnen weiterführen.
Im Vorjahr hat ihn die Krankheit eingeholt, die Organe haben den Alkohol nicht länger verziehen, sie haben versagt!
Ich habe diese letzten Wochen wieder hautnah miterlebt, und dieses Ende wünsche ich niemandem!
Und wie schon anfangs gesagt, ich kann dich nur beglückwünschen und bewundern!
Herzlichen Gruß Monioma

für deinen mutigen, ehrlichen Beitrag. Hut ab!
Und Gratulation, weil du durchgehalten hast.

Gruß xenia

es war mutig vom Franz dieser Tage, denn er glaubte, wer kapituliert sei auf jeden Fall der Verlierer. Sein zweites Ich saß auf der Schulter und schimpfte ihn ein Weichei, einen Versager. "Steh auf, wenn du ein Mann bist", sagte die Stimme und trieb ihn fast in den Wahnsinn.
Ja, er war mutig, aber gewonnen hat seine Ehre, denn er hatte es den Mitarbeitern der Telefon-Seelsorge versprochen, zur Beratung zu gehen.
Und bei ihm galt auch ein verbaler Handschlag.
Das war Alles.
FranzFink

Ich lebe in Australien und habe seit 1 Jahr engen Kontakt mit einer Alkoholikerin, die seit 28 Jahren trocken ist.
Nach 2 Rueckfaellen war sie Dank AA in Deutschland 3 Jahre trocken, als sie nach Australien kam und gleich Anschluss in einer AA-Gruppe fand.
Sie ist heute eine fuehrende Person bei AA Queensland. Durch sie habe ich manches ueber das Thema erfahren und gelesen.
Sie ist noch immer starke Raucherin und hat schon die ganze Palette des Abgewoehnens durch. Aber sie schafft es nicht.
Einige sagen
wenn man will kann man auch!!!
Ich denke, sie haben Null-Ahnung.
Hier bei AA wird der erste Tag der Abstinenz als erster Geburtstag gerechnet und auch bei den regelmaessigen Treffen gefeiert. Man spendet fuer jedes Jahr einen Dollar. Je laenger man ...davon... ist, umso teurer wird der Geburtstag. Aber ich denke, das Geld spendet man gerne.
Ich wuensche Dir weiterhin viele "Geburtstage".
Koala/Queensland

Ich kann mich noch gut an meine erste Teilnahme an einem AA-Meeting erinnern. Mir schlotterten die Knie und ich brachte kein Wort heraus. Schweißgebadet schlich ich in einer Zigarettenpause auf den Hof. Da gesellte sich ein "Kollege" zu mir und stellte sich vor: "Mein Name ist John, ich bin Alkoholiker." John war Amerikaner und katholischer Priester, er lebte in Salzburg und war zeitlebens im Clinch mit dem Vatikan, weil er sich weigerte, bei der Hl.Messe den Messwein zu trinken.
Das ist nur ein kleines Beispiel, wie verknöchert die Gesellschaft sein kann, weil nicht sein kann - was nicht sein darf … oder so ähnlich.
Es gibt mittlerweile viele Selbsthilfegruppen, die Abhängige nutzen können, für viele sind die AA und ihr weltweites Auftreten die beste Lösung.
In diesem Sinne gratuliere ich mir heute selbst zu meinem 12890ten Geburtstag. Übrigens: Ich bin seit 7 Wochen Nichtraucher und unheimlich stolz auf mich!
Liebe Grüße nach Down Under
FranzFink

Ich druecke Dir die Daumen nach deutscher Art und mache noch zusaetzlich fingers cross nach hiesiger Art.
Warst Du schon einmal auf einem internationalen Treffen von AA? Die sind ja gigantisch.
Im naechsten Jahr ist es in Cairns/Queensland. Noch keine 2000km noerdlich von meinem Wohnort. Fuer den Australier nicht weit. Sie haben ein anderes Entfernungsempfinden.
Sie rechnen nicht nach Kilometer, sondern nach Uebernachtungen!
Von mir nach Cairns waere es "eine Uebernachtung".
Meine Bekannte faehrt auch hin.
Australia gruesst Austria
Koala

Ist schon länger her, da war ich als Delegierter beim deutschsprachigen Meeting in Berlin. Wie du sagst: Gigantisch! Viertausend fröhliche Menschen, ausnahmslos Alkoholiker. Ich habe nie zuvor und auch nicht mehr danach, so viele gut gelaunte Menschen gesehen. Vom Gift zerfressene Menschen, manche nicht länger als ein paar Wochen trocken, aber glücklich, dass sie mit nüchternen Augen die Welt sehen können.
Unvergessliche vier Tage waren das.
FranzFink

kommen ja Kräfte zum Vorschein, die Mut und Freude machen. Wenn sie so freigesetzt werden, sind sie auch "ansteckbar".
Meine Tochter hat letztes Jahr im September aufgehört mit Kiffen und 2 Wochen später hat sie das Rauchen aufgegeben. Stark, fand ich und finde es noch immer. Das verändert vieles, auch die Lebensqualität und die eigene Kraft.
Erleichterung pur.

das hier zu lesen und man kann sich nur annähernd vorstellen, wie ein Entzug ist...aber gut dem, der es wirklich schafft und damit meine ich "für immer".

Die Frage sei gestattet..., ich kann mir vorstellen, dass dennoch immer diese "Alkoholgedanken" bleiben und man vielleicht mal wieder so gerne ein Gläschen trinken würde...diese Gefühle werden doch sicher nicht weg sein, kommen immer wieder und das heißt doch dann, den ständigen Kampf, Tag für Tag erneut dagegen aufzunehmen.

Man oh man...was für ein Kraftakt !

Kristine