Biowissenschaften Trenddiagnosen
Ich beobachte seit einigen Jahren die Entwicklung im medizinischen Bereich bzgl. diverser Diagnosen. Insbesondere jene, aus denen später sogenannten Trenddiagnosen entstehen.
Vermehrt sind diese Form der Diagnosen speziell im psychiatrischen/neurologischen Sektor anzutreffen und dann gerne dort, wo es kaum organische oder andere eindeutige Hinweise auf eine Erkrankung oder Störung gibt.
Besonders hervorgehoben haben sich da ADS/ADHS, diverse Formen der Depressionen, speziell das Burnout-Syndrom und schlussendlich das Asperger-Syndrom.
Es ist nicht nur, dass diese Diagnosen sprunghaft von Jahr zu Jahr exorbitant zunehmen, sie werden natürlich auch in den meisten Fällen medikamentös begleitet und das teilweise schon bei Vorschulkindern.
Besonders extrem ist das momentan bei ADHS in den USA. Laut einer aktuellen Erhebung der Centers for Disease Control and Prevention ist inzwischen fast jeder fünfte Junge und 10% der Mädchen im High-School-Alter (14-17 Jahre) mit ADHS diagnostiziert. Insgesamt haben in den USA bisher 6,4 Millionen Kinder im Alter von 4-17 Jahren die Diagnose ADHS erhalten und die meisten von ihnen werden entsprechend (oft medikamentös) behandelt.
Das erscheint mir als zu hoch.
Ich zweifle nicht an der Störung ADS/ADHS selbst, sondern daran, dass es derart oft berechtigt diagnostiziert worden sein soll.
Wenn ich bedenke, dass ein übermäßiger Konsum von TV, PC und Video-Games gekoppelt mit stark zuckerhaltiger Nahrung ähnliche bis hin zu fast identischen Symptomen einer ADHS führen kann, mache ich mir so meine Gedanken, ob es dann sinnvoll ist – statt dies zu unterbinden – die Kinder lieber zusätzlich mit Ritalin und anderen Medikamenten wieder ruhig zu stellen.
Und wenn ich lese:
Dann fühle ich mich in meiner Skepsis bestätigt.
Aber auch in meinem Verdacht bzgl. der Pharmaindustrie, wenn ich das hier lese:
Aber zu diesem Spiel gehören auch immer zwei.
Die andere Seite ist der Missbrauch so einer Diagnose, der all denen zu Lasten fällt, die tatsächlich diese Störung aufweisen und in ihrem Leid nicht mehr ernst- oder wahrgenommen werden.
Wie kaputt sind wir?
Vermehrt sind diese Form der Diagnosen speziell im psychiatrischen/neurologischen Sektor anzutreffen und dann gerne dort, wo es kaum organische oder andere eindeutige Hinweise auf eine Erkrankung oder Störung gibt.
Besonders hervorgehoben haben sich da ADS/ADHS, diverse Formen der Depressionen, speziell das Burnout-Syndrom und schlussendlich das Asperger-Syndrom.
Es ist nicht nur, dass diese Diagnosen sprunghaft von Jahr zu Jahr exorbitant zunehmen, sie werden natürlich auch in den meisten Fällen medikamentös begleitet und das teilweise schon bei Vorschulkindern.
Besonders extrem ist das momentan bei ADHS in den USA. Laut einer aktuellen Erhebung der Centers for Disease Control and Prevention ist inzwischen fast jeder fünfte Junge und 10% der Mädchen im High-School-Alter (14-17 Jahre) mit ADHS diagnostiziert. Insgesamt haben in den USA bisher 6,4 Millionen Kinder im Alter von 4-17 Jahren die Diagnose ADHS erhalten und die meisten von ihnen werden entsprechend (oft medikamentös) behandelt.
Das erscheint mir als zu hoch.
Ich zweifle nicht an der Störung ADS/ADHS selbst, sondern daran, dass es derart oft berechtigt diagnostiziert worden sein soll.
Wenn ich bedenke, dass ein übermäßiger Konsum von TV, PC und Video-Games gekoppelt mit stark zuckerhaltiger Nahrung ähnliche bis hin zu fast identischen Symptomen einer ADHS führen kann, mache ich mir so meine Gedanken, ob es dann sinnvoll ist – statt dies zu unterbinden – die Kinder lieber zusätzlich mit Ritalin und anderen Medikamenten wieder ruhig zu stellen.
Und wenn ich lese:
(...) And even more teenagers are likely to be prescribed medication in the near future because the American Psychiatric Association plans to change the definition of A.D.H.D. to allow more people to receive the diagnosis and treatment. (...)
Dann fühle ich mich in meiner Skepsis bestätigt.
Aber auch in meinem Verdacht bzgl. der Pharmaindustrie, wenn ich das hier lese:
(...)Several doctors mentioned that advertising from the pharmaceutical industry that played off parents’ fears — showing children struggling in school or left without friends — encouraged parents and doctors to call even minor symptoms A.D.H.D. and try stimulant treatment. For example, a pamphlet for Vyvanse from its manufacturer, Shire, shows a parent looking at her son and saying, “I want to do all I can to help him succeed.” (...)
Aber zu diesem Spiel gehören auch immer zwei.
Die andere Seite ist der Missbrauch so einer Diagnose, der all denen zu Lasten fällt, die tatsächlich diese Störung aufweisen und in ihrem Leid nicht mehr ernst- oder wahrgenommen werden.
Wie kaputt sind wir?
Re: Trenddiagnosen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
yuna,
ich bin mir sicher, daß in der heutigen zeit diese symptome auftreten,
weil niemand mehr RUHE ertragen kann oder will.
schon die kleinkinder werden überall mit hingeschleppt, egal wie laut
und hektisch es dort zugeht.
die kindergartenkinder und schulkinder verspeisen virtuell ein tv-programm,
was unter aller kanone und wenig lehrreich ist. zudem sind handy's und
lernprogramme mit lauten geräuschen im kinderzimmer keine seltenheit.
hausaufgaben werden nebenbei erledigt, wenn's geht - läuft noch der
fernseher.
wooooo soll bitte da die konzentration herkommen?
stillsitzen geht wohl kaum noch -
ein spiel spielen, das länger als ein paar minuten dauert, ist fast schon
unmöglich.
das beobachte ich bei meinen enkeln mit sorge -
auch bei den anderen kindern ist es nicht anders.
man könnte meinen, unsere generation sei altmodisch -
aber in vielen bereichen ist "altmodischsein" kein nachteil.
wer also wirklich die probleme der krankheit hat, wird wohl immer mehr
mit neurologen zu tun bekommen.
ich bin mir sicher, daß in der heutigen zeit diese symptome auftreten,
weil niemand mehr RUHE ertragen kann oder will.
schon die kleinkinder werden überall mit hingeschleppt, egal wie laut
und hektisch es dort zugeht.
die kindergartenkinder und schulkinder verspeisen virtuell ein tv-programm,
was unter aller kanone und wenig lehrreich ist. zudem sind handy's und
lernprogramme mit lauten geräuschen im kinderzimmer keine seltenheit.
hausaufgaben werden nebenbei erledigt, wenn's geht - läuft noch der
fernseher.
wooooo soll bitte da die konzentration herkommen?
stillsitzen geht wohl kaum noch -
ein spiel spielen, das länger als ein paar minuten dauert, ist fast schon
unmöglich.
das beobachte ich bei meinen enkeln mit sorge -
auch bei den anderen kindern ist es nicht anders.
man könnte meinen, unsere generation sei altmodisch -
aber in vielen bereichen ist "altmodischsein" kein nachteil.
wer also wirklich die probleme der krankheit hat, wird wohl immer mehr
mit neurologen zu tun bekommen.
Trenddiagnose? Im Krankenhaus?
"Ja mein lieber Patient, die Diagnose läßt leider nichts anderes zu: Wir müssen das Operieren, sonst verschwindet dein Leiden nicht", sagt der junge Assistenzarzt, getreu folgend den Vorgaben seines Chefs...
Op's spülen nun mal Geld in die Kassen. Man muss beileibe nicht alles operieren. Doch da bedarf es einiger Kenntnisse des Patienten, um dem Arzt Alternativen vorzuschlagen.
Sagte doch ein Professor zu seinem Untergebenen: Mein lieber Junge, vergessen's ihre Schulmedizin...
...
slash
"Ja mein lieber Patient, die Diagnose läßt leider nichts anderes zu: Wir müssen das Operieren, sonst verschwindet dein Leiden nicht", sagt der junge Assistenzarzt, getreu folgend den Vorgaben seines Chefs...
Op's spülen nun mal Geld in die Kassen. Man muss beileibe nicht alles operieren. Doch da bedarf es einiger Kenntnisse des Patienten, um dem Arzt Alternativen vorzuschlagen.
Sagte doch ein Professor zu seinem Untergebenen: Mein lieber Junge, vergessen's ihre Schulmedizin...
...
slash
Yuna,
man weiß doch schon seit einigen Jahren, daß Krankheiten seitens der Pharmaindustrie, passend zu neu entwickelten Medikamenten " herumdesigned " werden, ist auch irgendwie logisch, wenn man bedenkt, daß die ja vom Medikamentenumsatz leben und expandieren ! Was täte dieser Wirtschaftszweig auch, wenn die Leute immer älter werden, ohne ein Medikament zu gebrauchen!
" Pharmaindustrie ist ja schlau genug "
Edita
man weiß doch schon seit einigen Jahren, daß Krankheiten seitens der Pharmaindustrie, passend zu neu entwickelten Medikamenten " herumdesigned " werden, ist auch irgendwie logisch, wenn man bedenkt, daß die ja vom Medikamentenumsatz leben und expandieren ! Was täte dieser Wirtschaftszweig auch, wenn die Leute immer älter werden, ohne ein Medikament zu gebrauchen!
" Pharmaindustrie ist ja schlau genug "
Edita
(...) die kindergartenkinder und schulkinder verspeisen virtuell ein tv-programm, was unter aller kanone und wenig lehrreich ist. zudem sind handy's und
lernprogramme mit lauten geräuschen im kinderzimmer keine seltenheit. (...)
wooooo soll bitte da die konzentration herkommen? (...)
Richtig, das meine ich - die Kinder werden allein durch Unterhaltungsmedien schon derart gefordert (ich meine nicht unbedingt intellektuell), dass sie quasi einer Art Reizüberflutung erliegen. Ihr Geist kommt kaum noch zur Ruhe. Dazu zuckerhaltige Speisen und das Kind dreht auf. Wenn das eine Weile so läuft rutschen sie in den Zustand der Übermüdung und werden quengelig.
(...) Op's spülen nun mal Geld in die Kassen. (...)
Stimmt, davon las ich kürzlich. Die deutsche Antwort auf ADHS sind derzeit Hüftoperationen. Hier langen sie am anderen Altersende der Gesellschaft zu, den Senioren.
Jeder, dem mal kurz die Hüfte zwickt, bekommt ein neues Hüftgelenk spendiert.
man weiß doch schon seit einigen Jahren, daß Krankheiten seitens der Pharmaindustrie, passend zu neu entwickelten Medikamenten " herumdesigned " werden (...) Was täte dieser Wirtschaftszweig auch, wenn die Leute immer älter werden, ohne ein Medikament zu gebrauchen!
Das ist wohl wahr und sicher kein Geheimnis. Es wird aber selten so offen kommuniziert wie aktuell im ADHS-Fall in der New York Times. Das zeigt mir, dass es wirklich schon sehr akut sein muss.
Vielen Dank an dieser Stelle auch für den Link.
Und darum ging es mir noch nicht mal. Die Pharamaindustrie wirtschaftet eben - dass die von ethischem Handeln so weit weg ist, wie es nur geht, ist ja durchaus bekannt.
Ich finde es viel fragwürdiger, dass immer mehr Ärzte dieses Spiel auch mittreiben. Dass sie diese falschen Diagnosen stellen und keine Hemmungen haben Eltern in ihrem/n Wahn/Angstanfällen zu unterstützen und deren Kinder bereitwillig mit Medikamenten versorgen deren Nebenwirkungsliste teilweise so lang ist, dass sich das Kind mit dem Beipackzettel problemlos zudecken könnte.
Wie weit sind wir, wenn soziale Stellen wirtschaftlich agieren und Gesundheit zu einem Handelsgut wird?
Wie weit sind wir, wenn die Leistungsanforderungen so weit steigen, dass sie nur noch mittels "Medikamente" erfüllt werden können?
Das Kind ist müde, muss aber noch Hausaufgaben machen und lernen? Na, pumpen wir es mit Ritalin voll, dann hält es noch ein paar Stunden länger durch und kommt mit 4 Stunden Schlaf aus.
An diesem Punkt sind Studenten schon seit einigen Jahren. =/
Nicht vergessen - Edita - auch die Pharma-Industrie ist ein weltweit sehr grosser ARbeitgeber. Die Medikamente sind in den ersten 10 Jahren so teuer, weil dann der Patentschutz besteht und innerhalb dieser Zeitphase alle Kosten z.B. Forschung und Entwicklung sich amortisiert haben müssen. Wenn die Patente abgelaufen sind, schlagen dann Firmen wie Ratiopharm zu, die ohne diese Overhead-Kosten Generika auf den Markt werfen. Dies ist gut, weil sie dann auch den Ländern erschlossen werden, die sich die teuren Medikamente der Anfangszeit nicht leisten könnten und auch in unseren entwickelten Ländern helfen, die exorbitant steigenden Gesundheitskosten einer laufend älter werdenden GEsellschaft zu reduzieren. Olga
@olga,
bei dem Wort "Pharmaindustrie" wellen sich bei mir die Fußnägel. Was da so produziert wird, ist zum Teil lebensgefährlich - Beipackzettel studieren.
Man tritt ein kleines Feuer aus, entfacht jedoch gleichzeitig einen Waldbrand.
Ich weiche oft auf Alternativen aus - und bezahle sie lieber und stets gerne aus der eigenen Tasche. Kassen aber bezahlen fast ausschließlich nur Pharmazeutika, selbst dann, wenn sie schlimmes anrichten.
...
slash
bei dem Wort "Pharmaindustrie" wellen sich bei mir die Fußnägel. Was da so produziert wird, ist zum Teil lebensgefährlich - Beipackzettel studieren.
Man tritt ein kleines Feuer aus, entfacht jedoch gleichzeitig einen Waldbrand.
Ich weiche oft auf Alternativen aus - und bezahle sie lieber und stets gerne aus der eigenen Tasche. Kassen aber bezahlen fast ausschließlich nur Pharmazeutika, selbst dann, wenn sie schlimmes anrichten.
...
slash