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Biowissenschaften Sexentzug und Alkohol

yuna
yuna
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2012, 10:05:04
[...]Rechtfertigt dieses sicherlich interessante Untersuchungsergebnis bei der Fruchtfliege die nun vielerorts gezogene Schlußfolgerung "Schlechter Sex und kein Sex läßt zur Flasche greifen" oder bietet es nicht eine vielerorts begrüßte Rechtfertigungen für den eigenen übergroßen Alkoholgenuß.

Du weißt vielleicht nicht, wie die Rechtfertigungsmodalitäten von Alkoholmißbrauchern immer und praktisch gesetzesmäßig ablaufen.[...]


Unabhängig davon, wie interessant ich solche Ergebnisse finde, bin ich immer vorsichtig sie 1:1 vom Tier auf den Menschen oder andersherum zu übertragen.
Ich denke, was die Alkoholmissbrauchsrechtfertigungen betrifft, gerne auch einen Schritt weiter:
Wenn sich so was rumspricht und es ernst wird, würde das eine neue Bürde für viele Frauen bedeuten.
Denn, im schlimmsten Falle fiele der alkoholkranke Mann auf sie zurück. Sie trüge die Schuld - ob sie diese nun von außen zugeschoben bekommt oder sich selbst gibt.
In dem Falle stelle ich die Frage, ob so eine Fruchtfliege die Selbstbefriedigung beherrscht.
Hier läge wohl der entscheidende Unterschied. So lange der Mann zumindest eine gesunde Hand hat, sollte er diese vllt. dem Alkohol vorziehen.

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@luchs: Soweit ich weiß, werden viele Früchte schon mit den kleinen Fliegen gekauft. Die Eier liegen dann auf der Schale. Wenn die Bedingungen günstig sind, schlüpfen sie. Und irgendwann schwirren sie dann in Massen umher, da sie sich auch irrsinnig schnell vermehren.

Wenn du sie also vermeiden möchtest, wäre es wohl logisch, Früchte nach dem Einkauf gründlich zu putzen und zu spülen, bevor du sie lagerst. Zumindest machen wir das so.

Wir hatten zum Glück seit Jahren keine Fruchtfliegen mehr bei uns :)
gitti66
gitti66
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von gitti66
als Antwort auf yuna vom 17.03.2012, 11:09:06
Wenn man dann doch Fruchtfliegen hat kann man sie wie folgt vertreiben:

Eine Schale mit Wasser, einem Schuss Spüli und etwas Apfelessig füllen.
das können sie partout nicht riechen.
Habe ich wo gelesen und auch schon ausprobiert es funktioniert.
L.g. Gitti
Edita
Edita
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von Edita
als Antwort auf gitti66 vom 17.03.2012, 12:09:18
Eine Drosophilalady legt 400 Eier, nach 22 Std. ( bei günstiger Umgebungstemperatur ) schlüpfen die Maden, nach 9 Tagen sind sie, nach mehreren Verpuppungsstadien flugfertig, wie gesagt, aus einer werden 400!!!
Aber ich muss auch lachen, wenn ich an den Spruch " die Fliege machen " denke, was da noch alles drinstecken könnte !

Edita

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Karl
Karl
Administrator

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2012, 10:05:04
Rechtfertigt dieses sicherlich interessante Untersuchungsergebnis bei der Fruchtfliege die nun vielerorts gezogene Schlußfolgerung "Schlechter Sex und kein Sex läßt zur Flasche greifen" oder bietet es nicht eine vielerorts begrüßte Rechtfertigungen für den eigenen übergroßen Alkoholgenuß.
Liebe mart1,

Ich wäre bei vorschnellen Schlüssen auch vorsichtig. Man sollte Tierversuche natürlich nicht automatisch ohne Prüfung 1:1 auf den Menschen übertragen. Andererseits wäre es aber auch falsch zu argumentieren, die Aufklärung solcher Mechanismen bei Tieren würde nichts zum Verständnis des Menschen beitragen. Das Gegenteil wurde sehr oft bewiesen. Wenn man bei Drosophila bleibt, so gelten z. B. die Regeln der Vererbung, die bei Drosophila detailliert untersucht wurden, größtenteils eben doch auch bei uns. Die Verwandtschaft der Lebewesen ist wahrscheinlich keiner Berufsgruppe so bewusst wie den Biologen, speziell den Genetikern.

Aber auch für Biologen war es durchaus eine Überraschung, dass sich an Insektengehirnen, ja selbst am Nervensystem eines Nematodenwurms, wichtige Prinzipien der Gehirnentwicklung und der neuronalen Informationsverarbeitung studieren lassen.

Karl
Marija
Marija
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von Marija

Unsere Genbox stimmt in weiten Teilen mit der von Drosophila überein, was die frühe Embryonalentwicklung betrifft..

"Also hat sich das System bewährt" diese Schlussfolgerung ziehe ich als Laie.

Marija
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 17.03.2012, 13:11:35
Karl, ich bin ein durchaus ein genügend guter Biologe, um die Tragweite physiologischer Untersuchungen am Tier in ihrer Bedeutung würdigen zu können.

Trotzdem bleibt mein Einwand, so wie ich ihn oben kurz angerissen habe, bestehen.


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Karl
Karl
Administrator

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2012, 17:53:35
Liebe Mart1,


ok, ich kann das verstehen. Du magst recht haben, dass solche Ergebnisse von Interessierten instrumentalisiert werden. Sollen sie deshalb nicht gemeldet werden?

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 17.03.2012, 20:57:12

Jedenfalls ist der Gang zum Kühlschrank einfacher als der auf Freiersfüßen.



--

adam

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 17.03.2012, 22:32:58
Adam, sauf ich soviel, weil ich keine abkriege oder krieg ich keine ab, weil ich soviel saufe?
Oder krieg ich ihn nicht mehr hoch, weil zuerst der Mut angetrunken werden mußte, und bin ich dann so frustiert, dass nur noch mehr Schnaps mich über die Frustation hinwegtröstet?

Könnte es sein, dass tatsächlich der Anblick von hübschen, aber nicht paarungswilligen Frauen verhindert werden muß, damit nicht zur Flasche gegriffen werden m u s s.?

---------------
Karl,

Deine doch rein rhetorische Frage, ob solche Ergebnisse nicht gemeldet werden sollten, ist doch klar zu beantworten.

Die Spekulationen über menschliches Verhalten sind in dem Begleitartikel der Arbeit klar als unbewiesen bezeichnet worden.
Schlußfolgerungen wie diese sind damit trotzdem vorprogrammiert worden.


Alkohol tröstet auch Fliegen über Zurückweisung


Ein molekularer Schalter im Gehirn sorgt dafür, dass soziale Frustration in Suchtverhalten umgesetzt wird. Bei uns auch?

Wenn ein Freier abgewiesen wird, lässt er sich gern Trost ins Glas gießen, die Barkeeper wissen es gut und leben noch besser damit. Das ist nicht nur bei Menschen so, auch die Männchen von Fruchtfliegen – Drosophila – greifen zum Alkohol, wenn sie keinen Sex bekommen.
geschrieben von diePresse.com von J.Langenbach


Es ist bekannt, dass das entsprechende Neuropeptid Y System mit seinen 8 Varianten in versch. Teilen des menschl. Gehirns (und in dem von Mammalia) eine vielseitige Rolle spielt. Bei Depressionen, bei Posttraumata, bei Suizidopfern, bei Alkoholikern, bei Fettsucht etc. wird ein niedriger Spiegel festgestellt und die Option, hier gezieltere Medikamente zu entwickeln, besteht und es wird daran gearbeitet.

Zu einer derarigen Behandlung von Alkoholmißbrauchern äußerte sich ein bekannter Forscher in dieser Richtung: Es wäre so, als ob man dem Hungernden Brot gibt und nicht die Fähigkeit lehrt, Brot zu erwerben oder anzubauen.
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Es wurde auch die Tatsache festgestellt, dass die Drosophilalarven, wenn sie von Parasiten befallen sind, vermehrt alkoholisches Futter fressen. Soll auch hier die Brücke zum Menschen gebaut werden? Dummerweise sterben diese Larve trotz der Selbstmedikamentation durch Alkohol, indem sie trotzdem von den Schlupfwespen ausgefressen werden. SPIEGEL titelt so: "Parasitenabwehr: Schnapsidee hilft kranken Fruchtfliegen"

Es ist natürlich sehr interessant, dass sich herausgestellt hat mit diesen kleinen Fliegen einfache Modelle für das Belohn- und Glückssystem im Gehirn untersuchen zu können.

LG mart
Marija
Marija
Mitglied

Re: Sexentzug und Alkohol
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.03.2012, 08:58:31
mart1,

volle Zustimmung, Bravo.

Noch eine kleine Randbemerkung.

Das Paarungsverhalten des menschlichen Weibchens korrespondiert sehr eng mit der Paarungsoffensive eines fertilen MenschenMännchens.

Die Schlussfolgerungen von Drosophchen auf
Minchen und Cläuschen sind meiner Meinung nach entweder ein Zufallsergebnis mit Aha-Effekt oder sehr tendenziell und fast schon frauenfeindlich.

War von den zielarbeitenden Wissenschaftlern einer Alkoholiker z.B. auf Grund weiblicher Zurückweisung ?
Diese Frage muss bei einer solchen wissenschaftlichen Veröffentlichung gestellt werden dürfen.

Marija

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