Biowissenschaften Perversion der Forschung?
Wiener Minihirne
Forscher aus Österreich und Großbritannien züchten erbsengroße Gehirne aus pluripotenten Stammzellen. Was kann man damit anfangen? Ein Bericht zwischen Utopie und Gegenwart.
Da gruselt es mir, Karl
Hier der entsprechende Artikel bei Nature:
Cerebral organoids model human brain development and microcephaly
Karl
Cerebral organoids model human brain development and microcephaly
Karl
Das finde ich auch gruselig.
Grenzen in der Forschung gibt es wohl nicht (mehr).
Allegra
Grenzen in der Forschung gibt es wohl nicht (mehr).
Allegra
Das erinnert mich wieder an das Retortengehirn-Paradoxon.
Käme es so, hätten wir diese Schleife: Ein Bild im Bild im Bild im Bild ...
Der erste Artikel ist, abgesehen von der Information die er transportiert, sympathisch geschrieben. Der zweite enthält halt die nackten Fakten.
In solchen Momenten bin ich hin- und hergerissen zwischen "zum Glück bin ich kein Forscher" und "Aww man! Ich möchte forschen!"
Die Neugierde, zu schauen was alles geht, kann ich absolut nachvollziehen. Aber ich möchte mich dann nicht um das Ergebnis kümmern müssen, wenn das Militär oder so vor der Tür steht und Aufträge für Ideen erteilt durch eine Denkweise, die man sich manchmal in den verrücktesten Gedankenspielen nicht erarbeiten könnte. Wes Brot ich fress, des Lied ich sing.
Deshalb ist es spannend und gleichzeitig beunruhigend. Schade. Letzteres macht die Faszination kaputt - die Angst vor irgendeinem kranken Missbrauch.
Oh, um es auf den Punkt zu bringen: So pervers finde ich das gar nicht. Entscheidend ist, was aus diesen Kenntnissen/Ergebnissen gemacht wird. Das könnte dann wirklich in reinster Perversion ausarten.
Käme es so, hätten wir diese Schleife: Ein Bild im Bild im Bild im Bild ...
Der erste Artikel ist, abgesehen von der Information die er transportiert, sympathisch geschrieben. Der zweite enthält halt die nackten Fakten.
In solchen Momenten bin ich hin- und hergerissen zwischen "zum Glück bin ich kein Forscher" und "Aww man! Ich möchte forschen!"
Die Neugierde, zu schauen was alles geht, kann ich absolut nachvollziehen. Aber ich möchte mich dann nicht um das Ergebnis kümmern müssen, wenn das Militär oder so vor der Tür steht und Aufträge für Ideen erteilt durch eine Denkweise, die man sich manchmal in den verrücktesten Gedankenspielen nicht erarbeiten könnte. Wes Brot ich fress, des Lied ich sing.
Deshalb ist es spannend und gleichzeitig beunruhigend. Schade. Letzteres macht die Faszination kaputt - die Angst vor irgendeinem kranken Missbrauch.
Oh, um es auf den Punkt zu bringen: So pervers finde ich das gar nicht. Entscheidend ist, was aus diesen Kenntnissen/Ergebnissen gemacht wird. Das könnte dann wirklich in reinster Perversion ausarten.
Re: Perversion der Forschung?
Mir genügen die letzten 2 Sätze aus dieser Quelle:
Und mir fällt ein, welche Vorurteile bis heute bestehen gegen Kunstherz und transplantiertes Herz. Hängt wohl mit dem "alten deutschen Liedgut" und dergleichen zusammen.
Nur ein Beispiel, wie man die Organoide in der Forschung nutzen kann. Minihirne zu züchten hat also nichts mit etwaigen Frankenstein-Ambitionen der österreichischen Forscher zu tun; sie sind vielmehr ein Hilfsmittel, um die frühe Entwicklung des menschlichen Gehirns besser zu verstehen.
Das Denken an der Petrischale abzugeben – das ist hingegen bis auf weiteres keine Alternative.
Und mir fällt ein, welche Vorurteile bis heute bestehen gegen Kunstherz und transplantiertes Herz. Hängt wohl mit dem "alten deutschen Liedgut" und dergleichen zusammen.
Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@Yuna, auch ich habe zwiespältige gefühle.
das erste grauen wird aber schnell von bewunderung abgelöst,
und dem leisen wunsch, nochmal jung zu sein, mitzuforschen
und zu sehen, was die zukunft noch alles bringt.
[@silhouette, lache, ich hatte in meinem entwurf hier auch die schlusssätze von Hans Zauner, Laborjournal, eingefügt, mit fast wortgleichem kommentar wie du.]
Zauner führt ein beispiel an, das zeigt, wie sinnvoll solche wissenschaftlichen ergebnisse sein könn(t)en.
etwas reisserisch ist aber das foto des mini-hirns in einer hand.
hier link zu einem artikel mit seriösen fotos.
organoide (standard.at)
gruss,
margarit
das erste grauen wird aber schnell von bewunderung abgelöst,
und dem leisen wunsch, nochmal jung zu sein, mitzuforschen
und zu sehen, was die zukunft noch alles bringt.
[@silhouette, lache, ich hatte in meinem entwurf hier auch die schlusssätze von Hans Zauner, Laborjournal, eingefügt, mit fast wortgleichem kommentar wie du.]
Zauner führt ein beispiel an, das zeigt, wie sinnvoll solche wissenschaftlichen ergebnisse sein könn(t)en.
etwas reisserisch ist aber das foto des mini-hirns in einer hand.
hier link zu einem artikel mit seriösen fotos.
organoide (standard.at)
(markierung von mir.)
Knoblich, aber auch unbeteiligte Experten hoffen deshalb, dass mit den Organoiden auch Autismus oder Schizophrenie besser erforscht werden können.
(....) die Organkulturen (bieten) völlig neue Möglichkeiten, die Aktivitäten der Nervenzellen in einer frühen Entwicklungsphase zu studieren ...
gruss,
margarit
Re: Perversion der Forschung?
Und es wird auch, wie immer, Forscher geben, die das Wissen mißbrauchen.
Nicht alles ist zum Segen der Menschheit, und ich denke, die Forschung verliert zunehmend den Respekt vor der Spezies Mensch und der Schöpfung.
Nicht alles ist zum Segen der Menschheit, und ich denke, die Forschung verliert zunehmend den Respekt vor der Spezies Mensch und der Schöpfung.
Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und es wird auch, wie immer, Forscher geben, die das Wissen mißbrauchen.
Nicht alles ist zum Segen der Menschheit, und ich denke, die Forschung verliert zunehmend den Respekt vor der Spezies Mensch und der Schöpfung.
Nicht nur die Forscher. Ich meine, dass große Teile der Gesellschaft betroffen sind.
Ich sehe ein Problem, weil es nur einen Anfang darstellt. Diese Minigehirne haben keinen Input und auch keinen Output, ihnen fehlen die Sinnesorgane und auch die Motorik. Sehr bald aber wird man diese addieren, denn man möchte wissen, wie sich sensorischer Input auswirkt und zu welchen "Handlungen" solche Gehirne fähig sind.
Mit solchen aus Stammzellen gezüchteten Gehirnen betritt die Forschung nach meiner Meinung ein Feld, das selbstverständlich sehr nützlich sein kann für die Medizin und wer weiß für was noch alles. Aber wir betreten damit auch eine Grauzone, die mich gruselt, weil es Gehirne sind, die uns denken lassen. Was werden künstlich gezüchtete Gehirne denken?
Karl
Mit solchen aus Stammzellen gezüchteten Gehirnen betritt die Forschung nach meiner Meinung ein Feld, das selbstverständlich sehr nützlich sein kann für die Medizin und wer weiß für was noch alles. Aber wir betreten damit auch eine Grauzone, die mich gruselt, weil es Gehirne sind, die uns denken lassen. Was werden künstlich gezüchtete Gehirne denken?
Karl
Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nach langem Grübeln kann ich nur Entsetzen empfinden!
Wenn auch möglicherweise Krankheiten geheilt oder behandelt werden könnten,
so sehr könnte auch unvorstellbares Grauen durch derartige Forschungen entstehen !
Gudrun
Wenn auch möglicherweise Krankheiten geheilt oder behandelt werden könnten,
so sehr könnte auch unvorstellbares Grauen durch derartige Forschungen entstehen !
Gudrun