Biowissenschaften Neues aus der Biologie
Ich möchte hier eine frühere Tradition im Seniorentreff wieder aufleben lassen und ab und zu Neues aus der Biologie vermelden. Grundlage dafür ist eine Themenauswahl aus einem Newsletter, den ich meiner Mitgliedschaft im Verband Deutscher Biologen (VBIO) verdanke, deshalb gehen die Links auch auf deren Webseite:
Wann Pflanzen und Mikroorganismen kooperieren oder konkurrieren, um an Nährstoffe zu kommen
Pflanzen und Mikroorganismen haben sehr unterschiedlichen Bedarf an Nährstoffen: Pflanzen brauchen relativ gesehen mehr Stickstoff, während Mikroorganismen eher Phosphor benötigen. Das erklärt, warum Düngung oft ganz unterschiedliche Auswirkungen hat, berichtet ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung des Ökologen Andreas Richter vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Universität Wien: Je nach Düngungsart kooperieren Mikroorganismen mit den Pflanzen oder konkurrieren mit ihnen um die vorhandenen Nährstoffe.Entführung in antarktischer Tierwelt?
Flügelschnecken produzieren abschreckende chemische Stoffe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Einige Flohkrebsarten nutzen dies aus, indem sie Flügelschnecken Huckepack nehmen und so Schutz vor Räubern erlangen. Dabei ist ein Nutzen für die Flügelschnecken nicht erkennbar, im Gegenteil: Sie hungern, da die Beine der Flohkrebse sie bei der Nahrungsaufnahme behindern. Biologen um Dr. Charlotte Havermans vom Alfred-Wegener-Institut haben dieses Phänomen in einem Kooperationsprojekt mit der Universität Bremen untersucht. Sie sprechen in der Fachzeitschrift Marine Biodiversity von Entführung und wollen den potenziellen Nutzen dieser Mitfahrgelegenheit aufklären.Wenn der Nukleolus schrumpft
Alle Zellen im Körper haben die grundlegende Fähigkeit sich vor Infektionen zu schützen. Wie dieses als angeborene Immunantwort bezeichnete Phänomen genau funktioniert, ist allerdings noch nicht gut verstanden. Kürzlich fanden Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns und der Universität zu Köln heraus, dass die Größe des Nukleolus eine wichtige Rolle beim Schutz der Zellen vor Infektionen spielt.
Einheimische Eidechsen in der Minderheit
Weltweit wachsen Städte und beanspruchen immer mehr Raum. Evolutionsbiologen rücken diese Entwicklung in den Fokus ihrer Forschung und untersuchen, wie sich der Trend zur Urbanisierung auf Tiere auswirkt. Dr. Joscha Beninde von der Universität Trier hat an Mauereidechsen festgestellt, dass Städte zu einer intensiven genetischen Vermischung beitragen. Durch den Austausch mit eingeführten fremden Individuen werden einheimische Linien massiv verdrängt. In manchen Bereichen machen einheimische Linien von Mauereidechsen nur noch zehn Prozent aus.
Ameisen mögen keine Überraschungen
Erwartungen prägen unser Leben und Überraschungen sind uns oft unangenehm. Auch Ameisen empfinden unerwartete Dinge als unangenehm. Das haben Felix Oberhauser und Dr. Tomer Czaczkes, beide vom Animal Comparative Economics Laboratory am Lehrstuhl für Zoologie/Evolutionsbiologie der Universität Regensburg, herausgefunden. Die Ergebnisse bestärken ähnliche Erkenntnisse aus der Konsumentenpsychologie beim Menschen. Sie legen nahe, dass wir durch das Studium der Ameisen auch wertvolle Erkenntnisse über menschliches Verhalten erfahren.Wenn es gefällt später auch gern mehr.
Karl
RE: Neues aus der Biologie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Karl,
ich habe am Wochenende in der SZ einen interessanten Artikel gelesen über die Verwandtschaft bei Krankheiten zwischen Mensch und Tier, aus der man bisher viel zu wenig Erkenntnisse in der Medizin ableitet, abgesehen von den Tierversuchen.
Der könnte dich vielleicht auch interessieren, hier der Link: Der Mensch, ein Tier