Biowissenschaften Häufige Fragen zur Genetik
Der Beitrag
stammt aus:
stammt aus:
Es muß doch zu denken geben, daß es einzelne Menschen gibt, die nie eine Schulbank gedrückt haben und die trotzdem soweit kamen, wie so mancher "Gebildete".
Ein Beispiel ist mir in Erinnerung von einem Menschen, der mit seinen Eltern die ganze Schulzeit über um die Welt gesegelt ist und das lernte, was er dabei sah, tat und erlebte. Später hat er sich dann noch ein wenig der Welt angepaßt, damit er darin geachtet wurde und auch gutes Geld verdiente. Er konnte mithalten mit den "Gebildeten" usw usw usw....
Gerdd
@ Gerdd: Natürlich gibt es solche Menschen; das bestreitet doch niemand. In dem von dir erwähnten Beispiel kommt allerdings hinzu, dass er bei seiner Weltumseglung eine Fülle von Eindrücken aufnehmen aufnehmen konnte und wahrscheinlich von seinen Eltern vieles erklärt bekam, er also mannigfaltige Förderung erhielt.
Bei Hochbegabten ist es in einem oder mehreren Bereichen ja vergleichbar. Die brauchen nur wenig bis gar keine Erklärungen, um zu lernen und zu verstehen.
Daraus aber die Folgerung zu ziehen, ALLE Menschen seien sich genetisch so ähnlich, dass auch ihre intellektuellen Fähigkeiten nur wenig unterschiedlich seien und dass man mit bestmöglicher Förderung JEDEN auf ein optimales intellektuelles Niveau bringen könne, halte ich nach wie vor für Wunschdenken – und darüber hinaus für völlig überflüssig.
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass man auch mit bestmöglicher, individueller Förderung nicht aus jedem Menschen einen Mozart, Einstein, Hawking usw. machen kann.
Lalelu
Hi,
Ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass du verstehen kannst was in der Arbeit steht. Nur: ich bin nicht die richtige Person dir das zu erklären. Ich vermute, es handelt sich um ein Thema aus der "höheren" Mathematik, davon habe ich keine Ahnung und hätte nun auch keine Lust mir die Grundlagen anzueignen nur um dieses Experiment durchzuführen. Aber: du hast die genau richtige Person für dieses Experiment zur Hand. Lass dir von deinem Sohn die Zusammenhänge erklären und auch das, was dabei rausgekommen ist. Dass du das "Fachchinesisch" aus seiner Arbeit nicht verstanden hast, das ist ja eigentlich klar, denn um das zu verstehen hättest du zuvor Mathe studieren müssen, denn die Mathematiker haben sicher, wie andere Wissenschaftler auch, eine eigene Fachsprache.
Einer meiner besten Freunde, auch Biologe, der länger an der Uni gearbeitet hat (und, anders als ich auch "Karriere" gemacht hat im Beruf) der hat mir mal sinngemäss dieses hier gesagt: "Andrea, wenn ich nicht in der Lage bin meine Forschungsergebnisse auch jedem Kindergartenkind so zu erklären, dass es sie versteht, dann hab ich sie nicht richtig verstanden". Das fand ich sehr schlüssig und genau das habe ich in meinem späteren Leben immer feststellen können. Wenn ICH etwas richtig verstanden habe, dann kann ich es auch erklären - und zwar jedem, der sich ein kleines bisschen dafür interessiert. Aber das ist natürlich die Voraussetzung.
@all: was haltet ihr davon, wenn wir diese Diskussion in den Thread über Schulbildung verlagern? Dort wäre sie doch eigentlich passender oder nicht?
liebe Grüße
Andrea
Nun gut - ich stelle mich gerne als Versuchskaninchen zur Verfügung, bin interessiert und verspreche, mich nach besten Kräften anzustrengen, wenn du mir die 160 Seiten starke Mathe-Diplomarbeit meines Sohnes erklärst. Sie hat den Titel: "Integralmannigfaltigkeiten bei Evolutionsgleichungen".
Ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass du verstehen kannst was in der Arbeit steht. Nur: ich bin nicht die richtige Person dir das zu erklären. Ich vermute, es handelt sich um ein Thema aus der "höheren" Mathematik, davon habe ich keine Ahnung und hätte nun auch keine Lust mir die Grundlagen anzueignen nur um dieses Experiment durchzuführen. Aber: du hast die genau richtige Person für dieses Experiment zur Hand. Lass dir von deinem Sohn die Zusammenhänge erklären und auch das, was dabei rausgekommen ist. Dass du das "Fachchinesisch" aus seiner Arbeit nicht verstanden hast, das ist ja eigentlich klar, denn um das zu verstehen hättest du zuvor Mathe studieren müssen, denn die Mathematiker haben sicher, wie andere Wissenschaftler auch, eine eigene Fachsprache.
Einer meiner besten Freunde, auch Biologe, der länger an der Uni gearbeitet hat (und, anders als ich auch "Karriere" gemacht hat im Beruf) der hat mir mal sinngemäss dieses hier gesagt: "Andrea, wenn ich nicht in der Lage bin meine Forschungsergebnisse auch jedem Kindergartenkind so zu erklären, dass es sie versteht, dann hab ich sie nicht richtig verstanden". Das fand ich sehr schlüssig und genau das habe ich in meinem späteren Leben immer feststellen können. Wenn ICH etwas richtig verstanden habe, dann kann ich es auch erklären - und zwar jedem, der sich ein kleines bisschen dafür interessiert. Aber das ist natürlich die Voraussetzung.
@all: was haltet ihr davon, wenn wir diese Diskussion in den Thread über Schulbildung verlagern? Dort wäre sie doch eigentlich passender oder nicht?
liebe Grüße
Andrea
Re: Häufige Fragen zur Genetik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@Gerdd, aber das bestätigt doch gerade die Theorie, dass es unterschiedliche Begabungen gibt.
Wenn Leute, die nie eine Schulbank gedrückt haben, trotzdem mit den "Gebildeten" (was auch immer man darunter versteht) mithalten können, dann sind sie von Natur aus eben schlau.
Andere drücken jahrelang die Schulbank und kriegen trotzdem nichts mit.
Aber wenn das nur an den Lehrern oder an dem schlechten Schulsystem liegt, Andrea, wie kommt es dann, dass es nicht nur die von mir benannten "armen Würstchen", sondern auch die Schülerinnen und Schüler gibt, die gut mitkommen und alles verstehen? Trotz schlechter Lehrer manchmal. Es gibt eben Unterschiede, nicht alle Menschen sind gleich. Und nicht alle Schulen sind schlecht, auch nicht alle Lehrer sind schlecht. Es gibt unglaublich engagierte Lehrer an den Schulen, die manchmal verzweifeln, weil die Kinder durch ihren ausufernden Medienkonsum (ständige Smartphone-Beschäftigungen etc.) gar nicht mehr in der Lage sind, sich zu konzentrieren. Da können die Lehrer sich noch so viel Mühe geben, und in solchen Fällen liegt das Versagen eben nicht immer am Lehrer oder am Schulsystem.
Lalelu, ich habe auch die Doktorarbeit von meinem Sohn (ca. 350 Seiten) Korrektur gelesen. Die war zwar teilweise für mich nicht ganz so unverständlich, weil es eine Philosophiearbeit war, aber auf den Inhalt habe ich mich trotzdem nicht konzentrieren können, sonst hätte ich andere Fehler übersehen, deshalb habe ich mich auf das rein Formale beschränkt wie Zeichensetzung u. ä.
Manchmal nahm er auch stilistische Verbesserungsvorschläge von mir an, weil er weiß, dass ich des Deutschen mächtig bin.
Eine Mathediplomarbeit Korrektur zu lesen, muss eine wahre Tortur sein. Da würde ich nicht einen einzigen Satz verstehen.
So ist das eben mit den unterschiedlichen Begabungen.
P.S. Nein, Andrea, ich möchte diese Diskussion nicht in dem anderen Schulthread fortführen. Der ist mir viel zu ideologisch.
Wenn Leute, die nie eine Schulbank gedrückt haben, trotzdem mit den "Gebildeten" (was auch immer man darunter versteht) mithalten können, dann sind sie von Natur aus eben schlau.
Andere drücken jahrelang die Schulbank und kriegen trotzdem nichts mit.
Aber wenn das nur an den Lehrern oder an dem schlechten Schulsystem liegt, Andrea, wie kommt es dann, dass es nicht nur die von mir benannten "armen Würstchen", sondern auch die Schülerinnen und Schüler gibt, die gut mitkommen und alles verstehen? Trotz schlechter Lehrer manchmal. Es gibt eben Unterschiede, nicht alle Menschen sind gleich. Und nicht alle Schulen sind schlecht, auch nicht alle Lehrer sind schlecht. Es gibt unglaublich engagierte Lehrer an den Schulen, die manchmal verzweifeln, weil die Kinder durch ihren ausufernden Medienkonsum (ständige Smartphone-Beschäftigungen etc.) gar nicht mehr in der Lage sind, sich zu konzentrieren. Da können die Lehrer sich noch so viel Mühe geben, und in solchen Fällen liegt das Versagen eben nicht immer am Lehrer oder am Schulsystem.
Lalelu, ich habe auch die Doktorarbeit von meinem Sohn (ca. 350 Seiten) Korrektur gelesen. Die war zwar teilweise für mich nicht ganz so unverständlich, weil es eine Philosophiearbeit war, aber auf den Inhalt habe ich mich trotzdem nicht konzentrieren können, sonst hätte ich andere Fehler übersehen, deshalb habe ich mich auf das rein Formale beschränkt wie Zeichensetzung u. ä.
Manchmal nahm er auch stilistische Verbesserungsvorschläge von mir an, weil er weiß, dass ich des Deutschen mächtig bin.
Eine Mathediplomarbeit Korrektur zu lesen, muss eine wahre Tortur sein. Da würde ich nicht einen einzigen Satz verstehen.
So ist das eben mit den unterschiedlichen Begabungen.
P.S. Nein, Andrea, ich möchte diese Diskussion nicht in dem anderen Schulthread fortführen. Der ist mir viel zu ideologisch.
Hallo,
Was bedeutet denn "besser aufgehoben" in einer bestimmten Schulform? Genau DAS ist es doch was ich, und was viele andere "Gegner" des jetzigen Schulsystems kritisieren. Unsere jetzige Schulform hält einfach Schubladen bereit, dann werden die Kinder "gewogen" und in die passenden Schubladen gesteckt. Im 4. Schuljahr!
Natürlich sind die Eltern, die das Gefühl haben ihre Kinder steckten in einer Schublade die ihnen im späteren Lebensweg wenig hilfreich wären, darüber nicht glücklich. Und natürlich sind viele Kinder die zufällig in der falschen Schublade gelandet sind dort nicht gut aufgehoben. Vielleicht sind die Kinder ja nicht viereckig und passen daher gar nicht in eine dieser Schubladen.
Die einzig vernüftige Alternative ist es doch, diesen ganzen Schubladenkram wegzulassen und jedes Kind frei das lernen zu lassen was ihm "zufliegt" - und das ist bei Kindern mit Sicherheit jede Menge.
Ich hab das Beispiel schon mal gebracht: mein Sohn, ein ganz "normal" intelligenter Junge, der aus ganz anderen Gründen nicht in einer Regelschule war (die anderen Gründe waren meine Ablehung eben dieses Schulsystems) der konnte bis zum Ende der sogenannten "Grundschulzeit" nicht lesen. Überhaupt nicht, quasi. Was denkst du, in welcher Schublade er wohl gelandet wäre, wäre er in einer Regelschule gewesen?
Und meinst du, ich wäre damit glücklich gewesen? Oder er?
Liebe Grüße
Andrea
Je weniger „angesehen“ eine Schulform ist, umso ablehnender stehen Eltern ihr bei der Schulwahl für ihr Kind gegenüber, selbst dann, wenn das Kind dort besser aufgehoben wäre.
Was bedeutet denn "besser aufgehoben" in einer bestimmten Schulform? Genau DAS ist es doch was ich, und was viele andere "Gegner" des jetzigen Schulsystems kritisieren. Unsere jetzige Schulform hält einfach Schubladen bereit, dann werden die Kinder "gewogen" und in die passenden Schubladen gesteckt. Im 4. Schuljahr!
Natürlich sind die Eltern, die das Gefühl haben ihre Kinder steckten in einer Schublade die ihnen im späteren Lebensweg wenig hilfreich wären, darüber nicht glücklich. Und natürlich sind viele Kinder die zufällig in der falschen Schublade gelandet sind dort nicht gut aufgehoben. Vielleicht sind die Kinder ja nicht viereckig und passen daher gar nicht in eine dieser Schubladen.
Die einzig vernüftige Alternative ist es doch, diesen ganzen Schubladenkram wegzulassen und jedes Kind frei das lernen zu lassen was ihm "zufliegt" - und das ist bei Kindern mit Sicherheit jede Menge.
Ich hab das Beispiel schon mal gebracht: mein Sohn, ein ganz "normal" intelligenter Junge, der aus ganz anderen Gründen nicht in einer Regelschule war (die anderen Gründe waren meine Ablehung eben dieses Schulsystems) der konnte bis zum Ende der sogenannten "Grundschulzeit" nicht lesen. Überhaupt nicht, quasi. Was denkst du, in welcher Schublade er wohl gelandet wäre, wäre er in einer Regelschule gewesen?
Und meinst du, ich wäre damit glücklich gewesen? Oder er?
Liebe Grüße
Andrea
Hallo Gerdd,
also, hm, der von dir verlinkte Artikel ist da etwas "mager" fürchte ich. Es gibt, ganz definitiv, Unterschiede in den Gehirnen von Männern und Frauen, das hat man auch näher untersucht:
Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher Sicht
Liebe Grüße
Andrea
also, hm, der von dir verlinkte Artikel ist da etwas "mager" fürchte ich. Es gibt, ganz definitiv, Unterschiede in den Gehirnen von Männern und Frauen, das hat man auch näher untersucht:
Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher Sicht
Liebe Grüße
Andrea
Ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass du verstehen kannst was in der Arbeit steht
Siehst du – ich bin mir im Gegensatz zu dir sehr sicher, dass ich das nicht verstehen würde, obwohl ich mathematisch nicht völlig auf den Kopf gefallen bin.
Lass dir von deinem Sohn die Zusammenhänge erklären und auch das, was dabei rausgekommen ist. Dass du das "Fachchinesisch" aus seiner Arbeit nicht verstanden hast, das ist ja eigentlich klar, denn um das zu verstehen hättest du zuvor Mathe studieren müssen, denn die Mathematiker haben sicher, wie andere Wissenschaftler auch, eine eigene Fachsprache.
Genau, so ist es. Ohne selbst ein Mathestudium absolviert zu haben, würde ich nicht durchdringen und wirklich verstehen, worum es geht, egal wie sehr mein Sohn sich bemühen würde – und nur um die Diplomarbeit meines Sohnes zu verstehen, werde ich ganz sicher nicht Mathe studieren.
Vielleicht reden wir in diesem Punkt auch nur aneinander vorbei. Natürlich kann auch ein Laie (oder sogar ein Kind im Kindergarten) in groben Zügen verstehen, wozu Mathe, Physik, Biologie etc. in der Forschung oder im Alltag gut sind. Das bedeutet aber auf keinen Fall, dass jeder Laie die Materie beherrscht oder die Fähigkeit hätte, selbst ein erfolgreiches Studium zu absolvieren.
@all: was haltet ihr davon, wenn wir diese Diskussion in den Thread über Schulbildung verlagern? Dort wäre sie doch eigentlich passender oder nicht?
Ich schließe mich Marina an und antworte mit ihrem Zitat:
Nein, Andrea, ich möchte diese Diskussion nicht in dem anderen Schulthread fortführen. Der ist mir viel zu ideologisch.
Aber wenn das nur an den Lehrern oder an dem schlechten Schulsystem liegt, Andrea, wie kommt es dann, dass es nicht nur die von mir benannten "armen Würstchen", sondern auch die Schülerinnen und Schüler gibt, die gut mitkommen und alles verstehen? Trotz schlechter Lehrer manchmal. Es gibt eben Unterschiede, nicht alle Menschen sind gleich. Und nicht alle Schulen sind schlecht, auch nicht alle Lehrer sind schlecht. Es gibt unglaublich engagierte Lehrer an den Schulen, die manchmal verzweifeln, weil die Kinder durch ihren ausufernden Medienkonsum (ständige Smartphone-Beschäftigungen etc.) gar nicht mehr in der Lage sind, sich zu konzentrieren. Da können die Lehrer sich noch so viel Mühe geben, und in solchen Fällen liegt das Versagen eben nicht immer am Lehrer oder am Schulsystem.
Lalelu, ich habe auch die Doktorarbeit von meinem Sohn (ca. 350 Seiten) Korrektur gelesen. Die war zwar teilweise für mich nicht ganz so unverständlich, weil es eine Philosophiearbeit war, aber auf den Inhalt habe ich mich trotzdem nicht konzentrieren können, sonst hätte ich andere Fehler übersehen, deshalb habe ich mich auf das rein Formale beschränkt wie Zeichensetzung u. ä.
Manchmal nahm er auch stilistische Verbesserungsvorschläge von mir an, weil er weiß, dass ich des Deutschen mächtig bin.
Eine Mathediplomarbeit Korrektur zu lesen, muss eine wahre Tortur sein. Da würde ich nicht einen einzigen Satz verstehen.
So ist das eben mit den unterschiedlichen Begabungen.
Marina, dass du während des Korrekturlesens konzentriert auf Fehler etc. geachtet hast und weniger auf den Inhalt, kann ich sehr gut nachempfinden. Mir ging es nämlich genauso - wobei es mir außerdem nicht geholfen hätte, mich auf den Inhalt der mathematischen Schlussfolgerungen zu konzentrieren. Kapiert hätte ich es trotzdem nicht.
Zitat von lalelu
Je weniger „angesehen“ eine Schulform ist, umso ablehnender stehen Eltern ihr bei der Schulwahl für ihr Kind gegenüber, selbst dann, wenn das Kind dort besser aufgehoben wäre.
Was bedeutet denn "besser aufgehoben" in einer bestimmten Schulform? Genau DAS ist es doch was ich, und was viele andere "Gegner" des jetzigen Schulsystems kritisieren. Unsere jetzige Schulform hält einfach Schubladen bereit, dann werden die Kinder "gewogen" und in die passenden Schubladen gesteckt. Im 4. Schuljahr!
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass man in unserem Schulsystem etliches verbessern kann, bin aber kein Verfechter der Theorie, dass alle Kinder, ganz unabhängig von ihrer Begabung, in einer gemeinsamen Schule am besten gefördert werden können, sondern dass manche in manchen Schulen besser betreut (aufgehoben) sind als in anderen. Besonders Lernschwache und sehr Begabte können nach meiner Meinung weitaus besser gefördert werden, wenn man sich intensiv um ihre Schwächen bzw. Stärken kümmern kann.
Ich möchte die Ideologie jetzt nicht in diesen Thread bringen und beschränke mich daher auf zwei Beispiele, um zu verdeutlichen, was ich meine.
Ein Freund meines Mannes war bis zu seiner Pensionierung Lehrer an einer Förderschule für lernbehinderte Kinder – nicht nur in einem Fach (ich denke an die frühere Leseschwäche deines Sohnes oder an die Matheschwäche meiner Tochter), sondern ganz allgemein.
Meiner Meinung nach erhalten die Kinder an dieser Schule eine bessere, speziell auf sie zugeschnittene Förderung als es auf einer Regelschule möglich wäre. Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt dort nicht darin, den Kindern abstraktes Wissen zu vermitteln, sondern darin, ihnen beizubringen, ihren Alltag zu meistern. Ein ganzer Vormittag wird beispielsweise für ein gemeinsames Frühstück inklusive Vorbereitung und Nachbereitung eingeplant. Die Kinder überlegen, was sie dafür benötigen, gehen mit den Lehrern einkaufen, lernen dabei, ihre Einkäufe zu bezahlen, decken den Frühstückstisch, räumen nachher wieder ab, spülen usw. Den Kindern hilft das garantiert mehr als die Mathestunde in einer Regelschule, in der die meisten von ihnen heillos überfordert wären und nur ihre Zeit absitzen würden, wohingegen durchschnittlich begabte Kinder nebenbei lernen, ihren Alltag zu organisieren – meistens jedenfalls.
Zweites Beispiel: Ein Jugendfreund war Lehrer an einer Schule für Kinder mit einer oder mehreren körperlichen und teilweise auch geistigen Behinderungen. Manche dieser Kinder waren schwerstbehindert und nicht imstande, alleine zu sitzen oder zu essen; sie mussten gewickelt werden und brauchten intensive Betreuung. Hätte es ihnen wirklich geholfen, sie in einer Inklusionsschule zu betreuen und zu unterrichten?
Ich weiß, dass man darüber heftig diskutiert, gehöre aber zu denen, die glauben, dass diese Kinder in ihrer Schule besser „aufgehoben“ waren und sind.
Lalelu
Hallo,
ich habe noch einen sehr interessanten Artikel zum "ursprünglichen" Thema hier gefunden, also Genetik und hier speziell die "Genetik der Menschen'rassen'". Etwas "biologisch" geschrieben, aber mir scheint den kann man auch als interessierter Laie gut verstehen.
Biologie-Lexikon Menschen"rassen"
Zu dem letzten Thema hier gabs da auch einen kleinen Abschnitt:
"Man weiß bis heute wenig über die humangenetischen Grundlagen (Humangenetik) und so gut wie gar nichts über die Häufigkeitsverteilung psychischer Merkmale in den Populationen des Menschen. Eine Ausnahme bildet nur scheinbar die Test-Intelligenz. Der Stanford-Binet-Intelligenztest und seine Nachfolger wurden im Hinblick auf das kulturelle Umfeld der Euroamerikaner konstruiert und häufig im Interesse sozialer Diskriminierung und Siebung durchgeführt (S.J. Gould). Die Ergebnisse sind daher nicht als genetisch bedingte Gruppenunterschiede zu deuten."
Wobei das natürlich nur die "Intelligenz"-Gruppenunterschiede zwischen ganzen Populationen betrifft, in dem Artikel wird ansonsten darauf hingewiesen, dass die genetischen Unterschiede zwischen individuellen Menschen deutlich grösser sind als diejenigen zwischen Menschengruppen.
Inwieweit nun "Intelligenz" vererbbar ist, ich glaube die Forschung dazu liegt einfach noch in den Kinderschuhen. Was ich noch mal klar sagen muss: ich bestreite ebenfalls nicht, dass es "genetisch bedingte Gehirnunterschiede" gibt. Das wäre ja so als hätte ich noch nicht mitbekommen dass wir uns nicht parthenogenetisch fortpflanzen. Ich bestreite lediglich, dass es bei uns (also so, wie wir heute leben und unsere Kinder erziehen (lassen) in der Regel viel ausmacht, dass also die am Ende der Schulzeit sichtbaren Unterschiede in "Messintelligenz" wirklich viel mit "Genetik" zu tun haben. Witzigerweise sind die übrigens bei Kindern, die noch kleiner sind (also vor der Schule) kaum nachweisbar. Ein Erklärungsansatz ist da, dass diese "genetischen" Unterschiede erst noch "reifen" müssen, quasi.
Lustig, das könnte man auch anders interpretieren, aber egal.
Und wie das mit den Genies ist... hier ein lustiger Artikel dazu:
Genies
Als "Zutaten" für ein echtes Genie werden da genannt:
"Bildung, Kreativität, Inspiration, Intuition, Unabhängigkeit, Beharrlichkeit und Glück"
Welche dieser Fähigkeiten liesse sich nicht durch Erziehung/Umweltbedingungen beim Aufwachsen junger Menschen beeinflussen?
Liebe Grüße
Andrea
ich habe noch einen sehr interessanten Artikel zum "ursprünglichen" Thema hier gefunden, also Genetik und hier speziell die "Genetik der Menschen'rassen'". Etwas "biologisch" geschrieben, aber mir scheint den kann man auch als interessierter Laie gut verstehen.
Biologie-Lexikon Menschen"rassen"
Zu dem letzten Thema hier gabs da auch einen kleinen Abschnitt:
"Man weiß bis heute wenig über die humangenetischen Grundlagen (Humangenetik) und so gut wie gar nichts über die Häufigkeitsverteilung psychischer Merkmale in den Populationen des Menschen. Eine Ausnahme bildet nur scheinbar die Test-Intelligenz. Der Stanford-Binet-Intelligenztest und seine Nachfolger wurden im Hinblick auf das kulturelle Umfeld der Euroamerikaner konstruiert und häufig im Interesse sozialer Diskriminierung und Siebung durchgeführt (S.J. Gould). Die Ergebnisse sind daher nicht als genetisch bedingte Gruppenunterschiede zu deuten."
Wobei das natürlich nur die "Intelligenz"-Gruppenunterschiede zwischen ganzen Populationen betrifft, in dem Artikel wird ansonsten darauf hingewiesen, dass die genetischen Unterschiede zwischen individuellen Menschen deutlich grösser sind als diejenigen zwischen Menschengruppen.
Inwieweit nun "Intelligenz" vererbbar ist, ich glaube die Forschung dazu liegt einfach noch in den Kinderschuhen. Was ich noch mal klar sagen muss: ich bestreite ebenfalls nicht, dass es "genetisch bedingte Gehirnunterschiede" gibt. Das wäre ja so als hätte ich noch nicht mitbekommen dass wir uns nicht parthenogenetisch fortpflanzen. Ich bestreite lediglich, dass es bei uns (also so, wie wir heute leben und unsere Kinder erziehen (lassen) in der Regel viel ausmacht, dass also die am Ende der Schulzeit sichtbaren Unterschiede in "Messintelligenz" wirklich viel mit "Genetik" zu tun haben. Witzigerweise sind die übrigens bei Kindern, die noch kleiner sind (also vor der Schule) kaum nachweisbar. Ein Erklärungsansatz ist da, dass diese "genetischen" Unterschiede erst noch "reifen" müssen, quasi.
Lustig, das könnte man auch anders interpretieren, aber egal.
Und wie das mit den Genies ist... hier ein lustiger Artikel dazu:
Genies
Als "Zutaten" für ein echtes Genie werden da genannt:
"Bildung, Kreativität, Inspiration, Intuition, Unabhängigkeit, Beharrlichkeit und Glück"
Welche dieser Fähigkeiten liesse sich nicht durch Erziehung/Umweltbedingungen beim Aufwachsen junger Menschen beeinflussen?
Liebe Grüße
Andrea
Re: Häufige Fragen zur Genetik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Liebe Andrea,
die Bedeutung der Genvariationen sollte man nicht so klein reden. Aus mir wäre selbst bei optimaler Förderung sicherlich kein Mozart geworden. Wir haben schon alle unterschiedliche Talente und die Kunst einer guten Erziehung und schulischen Förderung ist es, die individuellen Stärken und Schwächen herauszufinden, die jemand hat, um ihn in die für ihn optimalen Bahnen zu lenken.
Den Punkt, den Niggeschmidt und ich in unserem Essentials-Band 'Erblichkeit der Intelligenz: Eine Klarstellung aus biologischer Sicht' machen, ist nicht der, dass alle Menschen genetisch identisch seien. Das wird uns zwar von den teilweise rechtsideologisch-verbohrten Kritikern unseres Textes vorgeworfen, aber nur, weil sie ihn nicht verstanden haben. Die Punkte, die wir machen, sind 1. der, dass in der Öffentlichkeit komplett falsche Vorstellungen darüber bestehen, was "erblich" überhaupt bedeutet, und 2., dass IQ-Unterschiede zwischen Gruppen (Ethnien) selbst bei hohen "Erblichkeitswerten" innerhalb der Gruppen nicht genetisch bedingt sein müssen!
Das habe ich in diesem Thread aber bereits versucht ausführlich zu erklären. Die Texte auf meiner Uni-Homepage erläutern meinen Standpunkt ebenso.
Karl
@Andrea, das habe ich jetzt, indem ich mal zurückgelesen habe, nochmal hervorgekramt.
Ich habe überhaupt mal einige kluge Fachbeiträge von Karl jetzt erst mehr gelesen und dabei festgestellt, dass ich die Begriffe "angeboren" und "vererbt" auch falsch angewendet habe. Das verzeihe ich mir aber, weil ich Laie bin und jeder weiß, was ich damit meine.
Auf jeden Fall steht wohl auch für Karl fest (wo bleibt er überhaupt?), dass die Ergebnisse bei gleicher Förderung nicht immer gleich sein können, wenn ich das richtig verstehe, denn er bestreitet ja gar nicht, dass es auch genetische Unterschiede gibt, die eine Rolle spielen.
Übrigens bist du auch auf mein Mozart-Beispiel überhaupt nicht eingegangen. Denn dass nicht jeder Mensch in der Lage wäre, nach zwei Jahren Musikunterricht bereits Konzerte zu geben oder mit 11 Jahren zu komponieren, das dürfte klar sein.
Ich selber hatte als Kind vier Jahre lang Klavierunterricht und kann beurteilen, was bei weniger Musikgenie dabei rauskommt oder auch nicht. Auf jeden Fall habe ich danach keine Konzerte geben können.
Deine Anfragen bezüglich der Unterschiede zwischen Männern und Frauen hat Karl übrigens auch längst beantwortet. Einfach mal zurückblättern!
Hallo Marina,
ich hatte den Beitrag von Karl gelesen, aber ich habe auch diesen Beitrag von Karl gelesen, grade eben noch mal als ich nach der Antwort auf meine "Frauen-Männer" Frage suchte:
Ich behaupte auch nicht, dass bei sogar bei wirklich genau gleichen Voraussetzungen (die im Prinzip schon bei dem Verhalten der Eltern vor der Empfängnis beginnen) die Kinder, wenn sie gross sind, sich gar nicht unterscheiden werden. Nur bin ich der Meinung, dass derzeit die "Aufzuchtbedingungen" noch so schlecht, ungleich und unoptimal sind, dass man, würde man das optimieren, so einen grossen "Sprung" machen könnte, dass dagegen jegliche irgendwie ererbten Unterschiede absolut zu vernachlässigen sind. Und dass es unsinnig ist zu behaupten, dass es Kinder gibt (ich rede jetzt von gesunden Kindern) die nicht in der Lage wären den Stoff zu lernen, den man, beispielsweise fürs Abi braucht. Wobei die Frage, ob diese Stoffauswahl irgendeinen Sinn macht auf einem ganz anderen Blatt Papier steht.
Und das ist übrigens auch der Grund, aus dem ich auf Mozart nicht eingegangen bin. Ich habs schon ein paar Mal geschrieben: ich denke nicht, dass man aus jedem einen Mozart machen kann, maximal einen "Fast-Mozart" - bzw. das wäre überhaupt nicht erstrebenswert einen Menschen so zu trimmen, dass er so würde wie ein anderer, der schon mal gelebt hat. Zumal es kaum möglich sein wird diese Zeit seines Aufwachsens noch einmal zu rekonstruieren. Davon abgesehen habe ich schon Lieder singen müssen die der Herr als Kind "komponiert" hat - und fand sie so ähmja...
Ich habe noch mal alles überflogen, das geschrieben wurde bevor ich hier "eingestiegen" bin. Aber ich habs nicht gefunden. Ich würde quasi konkret gerne wissen ob ich als Frau mehr Gene mit meinem Bruder teile oder mit einer X-beliebigen Frau dieser Welt, oder noch abstruser, ob ich mehr Gene mit meinem eineigen Zwillingsbruder teilen würde als mit einer X-beliebigen Frau dieser Welt. (Und doch ja, mir ist schon klar, dass ich keinen eineiigen Zwillingsbruder haben könnte, der ist grade nur ein Konstrukt).
Auf diese Frage fand ich keine Antwort, aber ich habe, wie gesagt, die ersten 10 Seiten auch nur überflogen.
Wenn du sie konkret gesehen hast würde ich mich über eine Seitenanzahl freuen (so zum nachlesen). Danke.
liebe Grüße
Andrea
ich hatte den Beitrag von Karl gelesen, aber ich habe auch diesen Beitrag von Karl gelesen, grade eben noch mal als ich nach der Antwort auf meine "Frauen-Männer" Frage suchte:
Der Grad der Intelligenz ist definitiv nicht als "angeboren" zu bezeichen.
*snip*
Auch die Intelligenz (wie gemessen in IQ-Tests) ist nicht angeboren, sondern sie entwickelt sich in der Interaktion mit der Umwelt. Man weiß heute, dass in den ersten Lebensmonaten nicht die Intelligenz der Eltern der wichtigste soziale Faktor ist, sondern die emotionale Wärme, die den geschützten Raum schafft, in dem ein kleiner Mensch seine Fähigkeiten entwickeln kann. Aber auch geistige Anregungen sind für die Intelligenzentwicklung wichtig. Ein Kaspar-Hauser, der weder Schreiben, Lesen noch Rechnen gelernt hätte, würde in IQ-Tests vollkommen versagen.
Intelligenz ist also nicht nur bei der Geburt noch nicht vorhanden (also im engeren Sinne nicht angeboren), sondern sie entwickelt sich auch nur in starker Abhängigkeit von der Umwelt und kann bei fehlender Anregung, z. B. in vollkommener Isolation verkümmern. Anders als die Ausbildung einer Glatze im Laufe des Lebens determiniert die genetische Veranlagung die Intelligenz nicht!
Auf jeden Fall steht wohl auch für Karl fest (wo bleibt er überhaupt?), dass die Ergebnisse bei gleicher Förderung nicht immer gleich sein können, wenn ich das richtig verstehe, denn er bestreitet ja gar nicht, dass es auch genetische Unterschiede gibt, die eine Rolle spielen.
Ich behaupte auch nicht, dass bei sogar bei wirklich genau gleichen Voraussetzungen (die im Prinzip schon bei dem Verhalten der Eltern vor der Empfängnis beginnen) die Kinder, wenn sie gross sind, sich gar nicht unterscheiden werden. Nur bin ich der Meinung, dass derzeit die "Aufzuchtbedingungen" noch so schlecht, ungleich und unoptimal sind, dass man, würde man das optimieren, so einen grossen "Sprung" machen könnte, dass dagegen jegliche irgendwie ererbten Unterschiede absolut zu vernachlässigen sind. Und dass es unsinnig ist zu behaupten, dass es Kinder gibt (ich rede jetzt von gesunden Kindern) die nicht in der Lage wären den Stoff zu lernen, den man, beispielsweise fürs Abi braucht. Wobei die Frage, ob diese Stoffauswahl irgendeinen Sinn macht auf einem ganz anderen Blatt Papier steht.
Und das ist übrigens auch der Grund, aus dem ich auf Mozart nicht eingegangen bin. Ich habs schon ein paar Mal geschrieben: ich denke nicht, dass man aus jedem einen Mozart machen kann, maximal einen "Fast-Mozart" - bzw. das wäre überhaupt nicht erstrebenswert einen Menschen so zu trimmen, dass er so würde wie ein anderer, der schon mal gelebt hat. Zumal es kaum möglich sein wird diese Zeit seines Aufwachsens noch einmal zu rekonstruieren. Davon abgesehen habe ich schon Lieder singen müssen die der Herr als Kind "komponiert" hat - und fand sie so ähmja...
Deine Anfragen bezüglich der Unterschiede zwischen Männern und Frauen hat Karl übrigens auch längst beantwortet. Einfach mal zurückblättern!
Ich habe noch mal alles überflogen, das geschrieben wurde bevor ich hier "eingestiegen" bin. Aber ich habs nicht gefunden. Ich würde quasi konkret gerne wissen ob ich als Frau mehr Gene mit meinem Bruder teile oder mit einer X-beliebigen Frau dieser Welt, oder noch abstruser, ob ich mehr Gene mit meinem eineigen Zwillingsbruder teilen würde als mit einer X-beliebigen Frau dieser Welt. (Und doch ja, mir ist schon klar, dass ich keinen eineiigen Zwillingsbruder haben könnte, der ist grade nur ein Konstrukt).
Auf diese Frage fand ich keine Antwort, aber ich habe, wie gesagt, die ersten 10 Seiten auch nur überflogen.
Wenn du sie konkret gesehen hast würde ich mich über eine Seitenanzahl freuen (so zum nachlesen). Danke.
liebe Grüße
Andrea