Forum Wissenschaften Biowissenschaften Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethischen Grenzen?

Biowissenschaften Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethischen Grenzen?

Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethische Grenzen?
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf arno vom 20.05.2008, 12:03:40
Ich könnte mir vorstellen, wäre die Genforschung in unbegrenztem Umfang erlaubt, es gäbe genug Menschen, die ihre Gene gegen Geld und Ehre der Wissenschaft zur Verfügung stellen würden.

Solange diese Mischwesen nicht wirklich zum Leben erweckt werden, indem sie einer Gebärmutter eingepflanzt und aufgezogen werden, solange sehe ich in dieser Art Forschung auch nichts Empörenswertes.
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woelfin
Auch die Erzeugung von "Saviour Siblings" ist in Zukunft erlaubt ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2008, 11:18:27
In Großbritannien wird in Zukunft auch die künstliche Zeugung sogenannter Retter- oder Helfer-Geschwister (Saviour Siblings) per Gesetz erlaubt sein!
Das heißt, im Falle eines erkrankten Kindes dürfen künftig "Geschwisterkinder" mit annähernd identischem Erbgut künstlich gezeugt werden, damit diese genetisches Material für die medizinische Behandlung liefern...

(s. F.A.Z. - Artikel v. 20.05.2008)

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ursula
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Auch die Erzeugung von
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2008, 12:21:23
In Großbritannien wird in Zukunft auch die künstliche Zeugung sogenannter Retter- oder Helfer-Geschwister (Saviour Siblings) per Gesetz erlaubt sein!
Das heißt, im Falle eines erkrankten Kindes dürfen künftig "Geschwisterkinder" mit annähernd identischem Erbgut künstlich gezeugt werden, damit diese genetisches Material für die medizinische Behandlung liefern...

(s. F.A.Z. - Artikel v. 20.05.2008)

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ursula


Das allerdings, finde ich pervers. Da wird nicht die Bohne an die Psyche des Kindes gedacht, das als Ersatzteillager produziert wurde. Sowas ist wirlich verwerflich in meinen Augen.

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woelfin

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nasti
nasti
Mitglied

Re: Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethische Grenzen?
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2008, 11:11:18

Es ist schon passiert in ehemaligen Ostblock. Die Zeitungen waren voll damit.
Ein Herr Namen „Liska“---übersetzt „Fuchs“ ist gestorben.
In diese Nacht haben sich in nahe liegende Waldrand viele Füchse gesammelt und stunden lang geheult.

Ein unbekanntes Phänomen, keiner könnte dafür eine Antwort finden.

Nasti

Re: Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethische Grenzen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2008, 11:53:29
Aber der Mensch stammt doch auch vom Affen ab,lach.
Vergessen wir zu schnell,wo wir mal herkamen?
Aus dem Meer entstand doch alles Leben.

Mit Gruß,Astrid
Re: Auch die Erzeugung von
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 20.05.2008, 12:27:12
Ich weiß nicht so recht,
wenn man in die Lage kommt,
zum Beispiel das eigene Kind,
ob man da nicht anfängt,
anders zu denken???

Nichts für ungut,ich war
auch noch nicht davon betroffen
oder meine Familie,aber.......

Es grüßt eine nachdenkliche Astrid

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angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Chimären-Embryonen - Forschung ohne ethische Grenzen?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf nasti vom 20.05.2008, 12:44:52
du findest bestimmt eine Antwort, nasti
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angelottchen
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Auch die Erzeugung von
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2008, 14:09:31
Hallo Astrid,

ich kann die Gedanken schon nachvollziehen und es ist auch rechtens, Hilfe für ein krankes Kind zu suchen, aber niemals auf Kosten eines anderen Kindes. Ich finde es nicht richtig, sozusagen ein neues Kind zu *züchten*, damit es mit Teilen seines Körpers dem anderen, kranken Kind hilft. Das für diesen Zweck geborene Kind wird sozusagen als Ersatzteillager missbraucht. Es wurde nicht um seiner selbst Willen geboren, sondern nur, um dem anderen Kind zu helfen. Was für eine furchtbare Vorstellung. Wie soll dieses Kind später mit diesem Wissen umgehen?
Stell Dir doch nur einmal vor, Du wärest einzig und allein zu dem Zweck auf die Welt gekommen, einem kranken Bruder oder einer kranken Schwester das Leben zu retten. Dein Selbst ist dabei zweitrangig gewesen. Es ging nur um das Leben Deines Geschwisters. Ist das nicht eine schreckliche Vorstellung?
Ich würde das meinen Eltern nie verzeihen können, denn jedes Kind sollte um seiner Selbst Willen zur Welt kommen und nicht als medizinisches Ersatzteillager.
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woelfin
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Auch die Erzeugung von
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Drachenmutter vom 20.05.2008, 15:23:33
Hallo Wölfin,
es geht ja nicht darum, Kinder als Vorratslager von Zellen zu züchten. Sondern nur Zellhaufen und stopp. Hier geht ziemlich viel durcheinander, mit Halbwissen und Vorurteilen. Sogar die Gentechnik musste in einem Beitrag schon als Schreckgespenst herhalten.

Jeder kann sich schlau machen, und die Fremdwörter werden sogar erläutert. Unten ein sehr ausführlicher Artikel.

Stammzellen von Erwachsenen werden schon lange mit großem Erfolg eingesetzt: das sind die Rückenmarksspenden für Leukämiekranke. Übrigens: Geschwister eignen sich i.a. sehr gut als Spender. Sie können ja in der traditionellen Absicht gezeugt worden sein, ja sogar unabsichtlich.

Bei den Stammzellen aus Embryonen sind vielleicht einige Befürchtungen bezüglich der ethischen Hemmschwelle berechtigt, vielleicht. Aber in der Fortpflanzungsmedizin wurde meines Wissens kein Aufhebens gemacht, dass "überzählige" Zellhaufen bei künstlichen Befruchtungen im Laborglas entstanden sind, die wie Abfall behandelt wurden. Sie für die Forschung und, bei entsprechenden Ergebnissen, für die medizinische Therapie anwenden zu dürfen, anstatt sie der Sondermüllverbrennungsanlage der Uniklinik zuzuführen, ist jetzt die Frage.

Manche behaupten, mit Stammzellen von Erwachsenen käme man auch klar, man müsse nur tüchtig forschen. Das kann ich nicht beurteilen.

Frag einen Parkinson-Kranken, dem mit embryonalen Stammzellen Linderung oder Heilung in Aussicht gestellt wird, was er von dieser Dauerdiskussion hält.

Und was die böse Gentechnik betrifft, die nun wirklich etwas anderes ist, kann ich selbst etwas beisteuern: ohne ein bestimmtes gentechnisch gewonnenes Medikament würde ich vielleicht schon nicht mehr leben, auf jeden Fall wäre es nicht mehr lustig und ein unangenehmes Ende abzusehen.

Die englische Meldung klingt nach Sensationsmeldung im Boulevardstil.
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silhouette
Re: Auch die Erzeugung von
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 20.05.2008, 17:45:43
Hallo Wölfin,
es geht ja nicht darum, Kinder als Vorratslager von Zellen zu züchten. Sondern nur Zellhaufen und stopp.

Die englische Meldung klingt nach Sensationsmeldung im Boulevardstil.
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silhouette



Doch, Silhouette, genau darum geht es!

Konkret geht es darum, dass Embryonen nach bestimmten genetischen Merkmalen selektiert werden dürfen, um für erkrankte Kinder "rettende Geschwisterchen" zu zeugen:

Der Mutter eines kranken Kindes wird also durch künstliche Befruchtung ein Embryo implantiert, der genetisch zum ersten Kind passt. Kommt das zweite Kind zur Welt, werden ihm dann Zellen oder Organe entnommen, um das Leben des ersten zu retten...

Kinder als Ersatzteillager - was sonst?

Eine "Sensationsmeldung im Boulevardstil" kann ich nicht erkennen!

Wenn das ethisch in Ordnung ist, weiß ich nicht so recht, warum wir uns erst kürzlich darüber aufgeregt haben, dass ein taubstummes Paar auf exakt diesem Wege ein gehörloses Kind zeugen wollte.

(vgl. unsere Diskussion mit dem Titel "Recht auf Behinderung")

--
ursula

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