Bildende Kunst Unbekannte und grosse Meister der Malerei
Ganz toll finde ich den kleinen Hund, der geradezu modern angekleidet ist :-)
@WoSchi
Die Symbolsprache in der Malerei ist ein interessantes Thema,
das mich fasziniert.
Nicht nur klassische Symbole – wie etwa die Lilie für Reinheit
bei den alten Meistern - lassen sich erkennen, es gibt und gab
sie zu allen Zeiten.
Entdeckt habe ich sie z.B. auf einem Biedermeier-Gemälde, Wandgroße
Darstellung einer Kaufmannsfamilie in klassischer Dreier-Anordnung
(Männer stehend, Frauen und Töchter sitzend), eine Weintraube, die
ein Kind in der Hand hält, als Zeichen, dass es schon verstorben ist und
eine Schale mit Orangen auf dem Tisch, als Zeichen des Reichtums der
Familie.
Auf einem Gemälde von Eberhard Schlotter (1921-2014), der
überwiegend in Spanien lebte und dort u.a. Personen der Gesellschaft
portraitierte: Sujet: ein Paar: betagter Mann und junge Frau,
eine Vase mit Wasser und einer verwelkenden Blume auf einem Tisch.
Das Bild hat eine starke Wirkung auf den Betrachter.
Allegra
@Allegra
@WoSchi
Danke für Eure Beiträge, möchte zu diesem interessanten Künstler aber noch etwas nachtragen.
Hieronymus Bosch
H. Bosch malte am liebsten Heiligenfiguren, wie "Johannes der Täufer" oder den "Heiligen Hieronymus"
(angelehnt an den Vornamen seines Vater`s, bzw. seinem eigenen Namen).
Doch trotz christlicher und religiöser Motive überwiegt in seinen Werken immer das Böse.
Es wird mit Hilfe der Symbolik, in Form von Tieren oder Gegenständen, noch verstärkt. Sie dienten zur moralischen und religiösen Belehrung der Menschen.So steht das allgemeine Krötensymbol als Zeichen der Verdorbenheit.Befindet sich die Kröte in Gesichtsnähe, dann wird es als Hochmut gedeutet.
Bei der Ansicht seiner unglaublichen magischen und fantastischen Bildvisionen, könnte dem Betrachter allerdings leicht das Gefühl beschleichen, dass der Teufel persönlich den großen Maler inspiriert hätte.
Rosi65
@Allegra@Woschi@Rosi65
Apropos Bosch -
ich habe gerade eine Art hist. Krimi von Peter Dempf angefangen: Das Geheimnis des Hieronymus Bosch. Es geht da um das Triptikon "Der Garten der Lüste" im Prado, und dessen Symbolik.
Mal sehen.
Etwas ganz anderes: die Malerin (Autodidaktin) Séraphine de Senlis (1864-1942)Der Lebensbaum
Sie wurde von dem deutschen Kunstsammler Wilhelm Uhde, der in Senlis (Nordfrkr), bei Freunden zu Besuch war, entdeckt. Sie selbst - aus ärmsten Verhältnissen - war Putzfrau bei dieser Familie. Er unterst¨tzte sie finanziell, bis er - zu Beginn des 1. Weltkriegs - nach Deutschlans zurück musste.
Sie verstarb völlig verarmt und unbekannt, praktisch verhungert. Es hiess, dass sie sich zuletzt von Abfall und Wildpflanzen ernährt hätte.
Gruss Val
Es gibt einen frz/belg. Film (2008) mit dem Deutschen Ulrich Tukur als Uhde und der Belgierin Yolande Moreau - werde ich mir ansehen.
Es kann sich jeder seine Gedanken zum Bild und auch zur Intention des Malers machen.
... das erste, was mir auffällt, ist die Farbgebung. Kennst Du den Maler näher?
Nur als Feststellung, nicht als Wertung und weil ich mich mit dem Thema sehr beschäftigt habe, ist er eventuell an einer Farbblindheit leiden? Mir ist immer wieder aufgefallen, das Künstler mit dieser Sehschwäche immer wieder in genau diesen Farben malen
Liebe Val,
Oh, wie interessant,der Dempf-Krimi passt ja super zu diesem Thema!
Meldest Du Dich noch einmal,wenn Du das Buch ausgelesen hast?
Würde mich freuen.
Rosi65
Auf jeden Fall scheint mir die Umsetzung des Themas wesentlicher. Über die Zeit kann man vortrefflich filosofieren. Es gibt sogar Vorlesungen an der Uni über "die Zeit", was ist sie, gibt es sie nur für uns Menschen? Vergeht sie? Wann war ihr Anfang, falls es überhaupt einen gab? Wird sie langsamer, oder schneller? Hängt das von den Empfindungen der menschlichen Individuen ab?
Die menschliche Figur auf dem seltsamen Wagen treibt ihr seltsames Gespann mit der Peitsche zur Eile an, allerdings vergeblich. Die Schnecken und die Schildkröte haben ihr eigenes Tempo, das sich nicht ändern wird.
Wohin will der "Wagenlenker" überhaupt? Wieso hat er es eilig? Warum hat er keine schnelleren Mittel gefunden? Er hätte vielleicht mit der Seeschwalbe oder einer Gruppe Seeschwalben fliegen können. Was ist mit der Landschaft, aus der er kommt, was liegt vor ihm? Ist das wichtig?
Welche anderen Farben hätte der Künstler wählen können?
jacaré4
Der Schweizer Professor Dr. Georg Eisner, emerierter Professor für Augenheilkunde
an der Universität Bern , hat dazu eine sehr interessante Abhandlung mit dem Titel "
Farbenblind - und dennoch Maler? " ins Netz gestellt.
Das eingestellte Bild erinnert leicht an die Symbolik von Salvadore Dalí, hat aber für mich wenig Technik und Tiefe - kann man mehr über den Maler erfahren? Ich gehöre weniger zu denen, die in Bilder etwas hineininterpretieren wollen, was nicht wirklich erkennbar ist - also die Frage nach "was wohl hinter dem ügel sein mag" oder "wohin der weg wohl gehen mag" stellt sich mir persönlich nicht, ganz ehrlich bin ich auch davon überzeugt, dass die wenigsten Maler sich darüber Gedanken machen. Es liegt wohl im Auge des Betrachters.
Aber schreib doch mal mehr über den Künstler - gibt es eine Webseite? Mehr Bilder, die man sich ansehen kann?
denn über die Bedeutung der Bildaussage kann man sicher lange und ausgiebig diskutieren.
Bietet sie doch eine gute Grundlage für Gesprächsstoff, die je nach Blickwinkel des Betrachters natürlich ganz unterschiedlich ausfallen kann.
denn er wird über seinen gesamten Lebensweg hinweg, also von der Geburt an bis zu seinem Tode,ständig von der Zeit angetrieben.
Ist die Zeit in der Kindheit noch sehr gnädig (heiterer Gelbton) wird sie zur Lebensmitte und zum Lebensende des Individiums streng bis unbarmherzig (mittel- bis dunkelgrüner Farbton).
Sehr bezeichnet finde ich den fliegenden Storch, der wohl gerade im Begriff ist, einem neu geborenen Erdenbürger seine persönliche Lebensuhr zu überbringen.
Möglich ist es ,wie WoSchi schon erwähnte, dass der Maler unter Farbenblindheit leidet.
Bei diesem Motiv unterstreicht die Farbensparsamkeit aber gut die gewünschte Strenge des Bildes. Mehr Farbe würde nur vom Wesentlichen ablenken. Deshalb passen die gewählten Farben ganz gut. Allerdings hätte ich mir gewünscht, Paul Schenk hätte, um den Kontrast noch dramatischer zu verstärken, nur Schwarz und Weiß benutzt. Aber das ist natürlich reine Ansichtssache.
Mir gefällt Dein Bild!!! Danke für die Einstellung.
Rosi65