Anthropologie / Psychologie Wenn du mit dem Finger auf jemanden zeigst ...
Ich bin selbst therapieerfahren (die Gründe hierfür werde ich nicht öffentlich darlegen) und zudem innerhalb meiner Familie und im Freundeskreis mit Psychologen usw. befreundet, bzw. verwandt.
Ich habe oft für mein Leben daraus gelernt, aber auch festgestellt, dass es nicht unbedingt hilfreich ist, wenn ich mich wie ein Satellit nur um mich selbst drehe und mich mit meinem Therapeuten nur auf mich selbst fixiere.
Alles, was wir nicht so Gutes in unserem Leben erfahren, macht uns auch stark und widerstandsfähig - das ist oft wichtiger als vieles andere.
Irgendwann im Leben ist es besser, nicht immer im alten Morast rumzuwühlen -was soll das bringen? Jeder Mensche wird in einem gelebten Leben Wunden davongetragen haben (und anderen auch solche geschlagen haben). Irgendwann sollte man Schluss machen mit dieser "Aufarbeitung" und sich der noch verbleibenden Zukunft zuwenden.
Wichtiger wäre dies gewesen, wenn Eltern dies während ihrer ERziehungszeiten gemacht hätten, um zu verhindern, dass Fehler, die an ihnen begangen wurden, auch den eigenen Kindern zugutekommen. ABer dafür dürfte es ja bei uns in unserem Alter wirklich zu spät sein. Olga
Ich habe oft für mein Leben daraus gelernt, aber auch festgestellt, dass es nicht unbedingt hilfreich ist, wenn ich mich wie ein Satellit nur um mich selbst drehe und mich mit meinem Therapeuten nur auf mich selbst fixiere.
Alles, was wir nicht so Gutes in unserem Leben erfahren, macht uns auch stark und widerstandsfähig - das ist oft wichtiger als vieles andere.
Irgendwann im Leben ist es besser, nicht immer im alten Morast rumzuwühlen -was soll das bringen? Jeder Mensche wird in einem gelebten Leben Wunden davongetragen haben (und anderen auch solche geschlagen haben). Irgendwann sollte man Schluss machen mit dieser "Aufarbeitung" und sich der noch verbleibenden Zukunft zuwenden.
Wichtiger wäre dies gewesen, wenn Eltern dies während ihrer ERziehungszeiten gemacht hätten, um zu verhindern, dass Fehler, die an ihnen begangen wurden, auch den eigenen Kindern zugutekommen. ABer dafür dürfte es ja bei uns in unserem Alter wirklich zu spät sein. Olga
Die Einen tragen Moneten zum Psychiater, damit dieser ihnen helfe, ihre Vergangenheit zu verarbeiten.
Andere bewältigen die Vergangenheit halt indem sie diese in ein Buch binden.
Andere bewältigen die Vergangenheit halt indem sie diese in ein Buch binden.
Mir haben meine Psychotherapien in der damaligen Lebensphase geholfen - und die "Moneten" bezahlte meine Krankenversicherung, war also für mich sehr überschaubar.
Um ein Buch darüber zu schreiben, würde ich mich und meine Problematik doch für zu unwesentlich für die Allgemeinheit halten - und GEld durch solche Verkäufe zu erhoffen, wäre auch nicht mein Stil. Olga
Um ein Buch darüber zu schreiben, würde ich mich und meine Problematik doch für zu unwesentlich für die Allgemeinheit halten - und GEld durch solche Verkäufe zu erhoffen, wäre auch nicht mein Stil. Olga
mane, ich stimme dir 100%ig zu.
Allerdings bedeutet das auch, dass ich mich insbesondere mit unbewußten und verdrängten Ängsten, Mangelerfahrungen und Verletzungen beschäftigen muss; die bewußten wirken sich lang nicht so schlimm aus und haben auch nicht diese unheilvolle Tendenz sich weiterzuvererben. Das alles ist nicht so einfach - Arbeit mit dem "inneren Kind" heißt heute eine modisches, aber sehr anschauliches Wort, hinter dem wichtige und hilfreiche Erkenntnisse liegen.
LG mart
Hallo mart,
du hast recht, im Unbewussten liegt vieles verborgen, was wir uns manchmal anschauen sollten. Manche nennen es unsere Schatten oder wie du "das innere Kind". Da geht es doch auch um unsere Anteile, die wir als Kind abspalten mussten, weil sie nicht erwünscht waren? Hast du Erfahrungen in dieser Richtung?
Bei manchen Menschen kann man, sobald sie den Mund aufmachen, den Unfrieden hören, in dem sie sich befinden. Entweder greifen sie mit ihren Worten sich selbst an oder ihr Gegenüber. Ich glaube, dass hinter jedem Angriff auf den Anderen der "Krieg" mit sich selbst steckt. Da könnte es helfen, mal mit seinem "Inneren" in Kontakt zu gehen und die Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen.
Dann "klappt es vielleicht auch mit dem Nachbarn".
Ich bin selbst therapieerfahren
Irgendwann im Leben ist es besser, nicht immer im alten Morast rumzuwühlen -was soll das bringen? Jeder Mensche wird in einem gelebten Leben Wunden davongetragen haben (und anderen auch solche geschlagen haben). Irgendwann sollte man Schluss machen mit dieser "Aufarbeitung" und sich der noch verbleibenden Zukunft zuwenden.
Wichtiger wäre dies gewesen, wenn Eltern dies während ihrer ERziehungszeiten gemacht hätten, um zu verhindern, dass Fehler, die an ihnen begangen wurden, auch den eigenen Kindern zugutekommen. ABer dafür dürfte es ja bei uns in unserem Alter wirklich zu spät sein. Olga
Hallo Olga,
ich habe keine Therapieerfahrung, denke aber, dass auch im Alter eine Psychotherapie oder z.B. die Hilfe eines Coaches sinnvoll sein kann. Wenn ich großen seelischen Leidensdruck hätte und aus diesem Grund nicht mehr in der Lage wäre, meinen Alltag zu bewältigen, würde ich auch mit meinen 62 Jahren psychotherapeutische Hilfe suchen.
Z.B. werden die Kinder des zweiten Weltkriegs im Alter oft von unbewältigten Traumata heimgesucht. Jahrzehntelang waren die Erlebnisse der zwischen 1930 und 1945 Geborenen tief im Unterbewusstsein verborgen, bis sie dann plötzlich zutage treten. Jahrelang glaubte man, dass die Kinder wenig von den Kriegsschrecken mitbekamen und muss nun feststellen, dass das ein Irrtum war.
Kriegstraumata
Re: Wenn du mit dem Finger auf jemanden zeigst ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nein, mane, ich habe keine Erfahrungen mit "abgespaltenen Teilen" bzw. Therapieerfahrung.
Ich habe allerdings genügend Erfahrung mit nahestehenden narzistischen Menschen. Es betrifft meine Mutter und meinen Ex-Mann. Auf die Frage, warum ich so unfähig war, meine Grenzen zu setzen, habe ich inzwischen hilfreiche Antworten. Diese erwähnten Verhältnisse sind alldings viel verwickelter, als sie hier besprochen werden könnten oder als es mir ratsam erscheint.
Ich möchte auch davor warnen allzu leichtfertig auf andere Psychologismen anzuwenden.
LG mart
Ich hatte nie Schwierigkeiten mit Nachbarn in Frieden zu leben. Diese zwei angesprochenen Menschen allerdings schon.
Ich habe allerdings genügend Erfahrung mit nahestehenden narzistischen Menschen. Es betrifft meine Mutter und meinen Ex-Mann. Auf die Frage, warum ich so unfähig war, meine Grenzen zu setzen, habe ich inzwischen hilfreiche Antworten. Diese erwähnten Verhältnisse sind alldings viel verwickelter, als sie hier besprochen werden könnten oder als es mir ratsam erscheint.
Ich möchte auch davor warnen allzu leichtfertig auf andere Psychologismen anzuwenden.
LG mart
Ich hatte nie Schwierigkeiten mit Nachbarn in Frieden zu leben. Diese zwei angesprochenen Menschen allerdings schon.
[quote=olga64]............ Wenn ich großen seelischen Leidensdruck hätte und aus diesem Grund nicht mehr in der Lage wäre, meinen Alltag zu bewältigen, würde ich auch mit meinen 62 Jahren psychotherapeutische Hilfe suchen.
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Kriegstraumata
Was du in einem solchen Falle tun würdest, kannst du aus deinem jetzigen "Normalzustand" heraus nicht wissen oder beurteilen. Weil nämlich dann, wenn ein Zustand, der Hilfe von Aussen benötigen würde, eintritt, man meistens nicht mehr imstande ist, dies aus eigener Kraft zu realisieren.
Und je älter man ist, desto schwieriger wird es, Hilfe von Aussen zu erbitten. Da kannst du also mit deinen jugendlichen 62 Jahren wenig mitreden ()
Re: Wenn du mit dem Finger auf jemanden zeigst ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dazu kommt ja noch, dass zuerst einmal erkannt und akzeptiert werden müßte, dass I C H diese Probleme habe und es dementsprechend auch in der Hand habe, daran etwas zu ändern. Das heißt, dass ich erkennen muss, dass die Einnahme der Opferposition für die Bewältigung des Lebens untauglich ist.
Mart
Mart
Die Einen tragen Moneten zum Psychiater, damit dieser ihnen helfe, ihre Vergangenheit zu verarbeiten.
Andere bewältigen die Vergangenheit halt indem sie diese in ein Buch binden.
Hallo Schorsch,
Stimmt!
Und dann gibt es noch die, die diese Bücher lesen. Auch dadurch kann manchem "auf die Sprünge" geholfen werden.
Zitat von Schorsch:
"Was du in einem solchen Falle tun würdest, kannst du aus deinem jetzigen "Normalzustand" heraus nicht wissen oder beurteilen. Weil nämlich dann, wenn ein Zustand, der Hilfe von Aussen benötigen würde, eintritt, man meistens nicht mehr imstande ist, dies aus eigener Kraft zu realisieren.
Und je älter man ist, desto schwieriger wird es, Hilfe von Aussen zu erbitten. Da kannst du also mit deinen jugendlichen 62 Jahren wenig mitreden () "
Da fühle ich mich aber geschmeichelt, was die "jugendlichen 62 Jahre" angeht, oder willst du mich veräppeln"
Meinst du, es hat etwas mit dem Alter zu tun, wenn es einem Menschen schwerfällt, um Hilfe zu bitten? Ich glaube eher, dass es ein Wesenszug ist, der in jedem Alter auftritt.
Recht hast du mit der Annahme, dass ich jetzt noch nicht weiß, wie ich in Ausnahmesituationen reagieren würde, jetzt wo mein Seelenzustand noch weitgehend in Ordnung ist.
Dann habe ich hoffentlich Menschen um mich, die mir so wohlgesonnen sind, mich in meinem Sinn zu unterstützen.
Das heißt, dass ich erkennen muss, dass die Einnahme der Opferposition für die Bewältigung des Lebens untauglich ist.
Mart
Danke, danke - für diesen wirklich klugen Satz, der mir voll aus der Seele spricht,den ich aber noch ein wenig ergänzen möchte: nur, wenn ich mich nicht als Opfer sehe, werde ich an der Situation etwas ändern können. Auch ist es sehr wichtig, nicht die Schuld am eigenen Schicksal, wenn es nicht so gut läuft, grundsätzlich bei anderen zu suchen: Ehepartner, Arbeitgeber und wenn einem nichts mehr einfällt dem Staat. Keiner meiner Mitmenschen hat die Pflicht, mich glücklich und zufrieden zu machen - dafür bin ich selbst zuständig. Olga