Anthropologie / Psychologie Propaganda - Der "Third Person Effect" und Der First-Person-Effekt
Angst und Unsicherheit wachsen täglich . zumindest interpretiere ich meine Beobachtungen so,
aber auch nicht in allen Gesellschaftsschichten gleich - viele Jüngere in meinem Umfeld sehen das nicht ganz so drastisch
Die häufige Wiederholung in den Medien, dass unsere Demokratie in Gefahr ist, verstärkt die Ängste.
Das polarisiert extrem finde ich –
und wenn es auf die Spitze getrieben wird, kann es eben im Denken, einiger Mitmenschen nur mehr Antidemokraten oder Demokratieverteidiger geben
es drängt auch die auf eine Seite, die bereit sind die Grauzonen zu beleuchten und zu diskutieren –
die aber zwischen den Polen vemitteln könnten
es muss mMn. diskutiert werden, und es sollen daran alle in der Demokratie teilhaben können, ohne pers. Abwertung zu erfahren
Demokratie ohne Vielfalt ist undenkbar für mich
Es braucht einen Dialog, der Fakten, Gefühle und Bedürfnisse ernst nimmt –
weniger schwarz – weiß,
weniger Spaltendes
mehr gelebte Demokratie eben 😉
WurzelFluegel
Du bringst es auf den Punkt!
Dass Menschen nach Führung verlangen ist normal, hat aber nichts mit einer anti-demokratischen Haltung zu tun.Nicht alle Menschen verlangen nach Führung, der größere Teil verlangt sogar nicht danach, er will sich selber einbringen und mitgestalten, das ist bei 45,7% der Weltbevölkerung der Fall, bei 37,1% ist das aber nicht so, dieser Teil muß in einer Diktatur leben!
Verlangen nach einer Diktatur kann ich auch nicht erkennen.Ob Du das erkennst ist nicht relevant, relevant ist ob es tatsächlich geschieht und das tut es, nicht nur in Deutschland sondern weltweit.
" Demokratisches Engagement ist weltweit unter Druck Und nicht allein durch staatliche Eingriffe. "Auch nichtstaatliche Akteure bedrohen die Zivilgesellschaft und beeinträchtigen so ihre Arbeit", schreiben zwei Forscher:innen des Berliner DeZIM-Instituts in einer soeben erschienenen Pilotstudie "Bedrohte Zivilgesellschaft".
In Deutschland, wo es keine systematische Verfolgung der Zivilgesellschaft durch den Staat gibt, arbeiten Bürgerrechts-Engagierte dennoch vielerorts unter Bedingungen, die sie selbst und ihren Einsatz gefährdet.
Mehr als zwei Drittel der Projektkoordinator:innen, die Ratzmann und Sommer befragten, gaben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten konkrete Anfeindungen, Bedrohungen und Übergriffe in ihrem Arbeitsalltag erlebt haben." Zivilgesellschaft: Demokratische Initiativen auch in Deutschland bedroht
Auch die Friedensaktivisten der Jetztzeit sind Demokraten. Sie möchten die Demokratie mit friedlichen Mitteln schützen und nicht mit Waffen.Warum behauptest Du das so pauschal, das ist längst wiederlegt? Nicht jeder Friedensaktivist verhält sich friedlich und streitet waffenlos für den Frieden , während manche dieser Aktivisten mittlerweile sogar für das Recht auf bewaffneten Widerstand der Ukrainer plädieren, radikalisieren sich andere Teile der Bewegung und schmieden fragwürdige Allianzen mit Putin-Verstehern, Querdenkern und allen Schattierungen der Rechtsradikalen.
Menschen, die Kritik an der jetzigen oder an Merkels-Regierung äußern, sind ebenfalls keine Anti-Demokraten, haben lediglich andere politische Vorstellungen.Das hat auch nie jemand behauptet, aber Rechtsradikale und AfD-ler sind Antidemokraten, ob Du das jetzt auch so siehst, spielt keineRolle, wichtig ist, daß es von Demokratie-Unterstützern registriert ist und wird!
Nein, ich habe keine Zahlen.An allen Deinen Einwänden läßt sich wunderbar der Begriff einer "Perzeption der Realität" veranschaulichen.
Mich stört dieser Begriff und ich hinterfrage. Eine verständliche Erklärung für die häufige Verwendung dieses Begriffes in den politischen Disputen fand ich noch nicht.
Edita
Als lebenslange Demokratin werde ich immer misstrauisch, wenn ich so nicht faktengestützte Sätze lese,dass "Menschen nach Führung verlangten und dies normal sei".
Was ist hier unter "normal" zu verstehen und/oder kann es nicht so interpretiert werden, dass Menschen, die das behaupten nur im Sinn haben, eine wie auch immer geartete "Führung" zu übernehmen.
Hatten wir in Deutschland schon einige Male - einer liess sich sogar "Führer" nennen mit einem Tross von führenden Verbrechern - brauche ich nie wieder. Olga
Natürlich ist es normal, dass Menschen nach Führung verlangen. Warum sonst wird z.B. Olaf Scholz vorgeworfen, nicht genügend zu führen? Es wird von jeder Führungskraft, ob in Politik oder in Konzernen oder auch in Handwerksbetrieben verlangt, dass einer führt und gestaltet und für die Konsequenzen seiner Tätigkeit die Verantwortung übernimmt.Dass Menschen nach Führung verlangen ist normal, hat aber nichts mit einer anti-demokratischen Haltung zu tun.Nicht alle Menschen verlangen nach Führung, der größere Teil verlangt sogar nicht danach, er will sich selber einbringen und mitgestalten, das ist bei 45,7% der Weltbevölkerung der Fall, bei 37,1% ist das aber nicht so, dieser Teil muß in einer Diktatur leben!Verlangen nach einer Diktatur kann ich auch nicht erkennen.Ob Du das erkennst ist nicht relevant, relevant ist ob es tatsächlich geschieht und das tut es, nicht nur in Deutschland sondern weltweit.
...geschrieben von Edita
Diktatur kann ich da nicht erkennen, selbst wenn ein Manager oder CEO nicht demokratisch von der Belegschaft gewählt wurde.
Auf die anderen Punkte kann ich leider nicht angemessen eingehen. Nicht aus Desinteresse sondern aus Zeitmangel.
Boah ey, ich krieg die Krise in diesem Thread und verweise dabei auf mein heutiges „Wort des Tages“.
Danke, Edita, und Olga, ihr seid mein einziger Trost. 😉
duw 😉
Cooln se daun, Frau Rispe, et lohnt sich hier nich im Viereck Pirouetten zu drehn!
Edita 😄
Das stimmt natürlich nicht.Natürlich ist es normal, dass Menschen nach Führung verlangen. Warum sonst wird z.B. Olaf Scholz vorgeworfen, nicht genügend zu führen? Es wird von jeder Führungskraft, ob in Politik oder in Konzernen oder auch in Handwerksbetrieben verlangt, dass einer führt und gestaltet und für die Konsequenzen seiner Tätigkeit die Verantwortung übernimmt.
Diktatur kann ich da nicht erkennen, selbst wenn ein Manager oder CEO nicht demokratisch von der Belegschaft gewählt wurde.
Es wird Herrn SCholz vermutlich nur von Leuten vorgeworfen, "dass er zu wenig führt", die die politischen Instrumentarien nicht richtig einordnen können.
Wo soll jemand in einer Koalition aus drei Parteien "führen", wenn die anderen Parteien ebenfalls diesen Anspruch - zumindest partiell - erheben?
Herrn Scholz wird zu Recht vorgeworfen,d ass er schlecht bis gar nicht kommuniziert, obwohl das Volk ein Anrecht darauf hat, zu erfahren, was er plant und bewegen möchte.
Auch ein CEO, also ein Vorstandsvorsitzender in Aktiengesellschaften hat nicht die alleinige Führungsgewalt. Er wird vom Aufsichtsrat installiert, beobachtet und auch gesteuert (darin sind dann auch Mitglieder der Arbeitnehmer integriert) und ist letztendlich immer nur auf einige Jahre als CEO installiert. Dann wird geprüft, wie gut er oder sie ihren Job machten und das Spiel geht von vorne los - aber sicher nicht mit einem exklusiven Führungsanspruch eines CEO, der sich meist dieses Vorstandsamt noch zusätzlich mit anderern Vorständen teilen muss.
Es ist also nicht so, wie Sie anscheinend denken, dass sich ein CEO und/oder Manager selbst ernennen und ins Amt befördern. Denn die Eigentümer von Aktiengesellschaften sind die Aktionäre,die sich entsprechend auch durch die Aufsichtsräte vertreten lassen.
Es kann stimmen, dass die Führungsmacht in Betrieben mit nur wenigen MitarbeiterInnen oder solchen, die vom Inhaber allein geführt werden, ausgeprägter ist. ABer sogar die werden sich in Bezug auf die Haftung entsprechende Gesellschaftsformen des Betriebes vorbehalten haben, um sich nicht mit falschen Entscheidungen für den Rest ihres Lebens finanziell zu ruinieren. Olga
um noch einmal auf meine missglückte Formulierung von vorhin zurückzukommen, die
ich auf mein unmittelbares pers. Umfeld bezog
eine Ergänzung dazu
ich bin über die Jahre vielen Menschen begegnet die mit Rechts sympathisierten und auch entsprechend wählen (ich schreibe in diesem Fall nicht von radikalisierten Hardlinern)
es ging ihnen nicht darum die Demokratie abzuschaffen - ich habe den Eindruck, dass sich viele von ihnen damit gar nicht beschäftigen,
es geht ihnen eher darum, dass sie ihr eigenes Scherflein in Sicherheit bringen und sie waren/sind dafür durchaus bereit andere auszugrenzen und abzuwerten -
und daraus ergaben sich meine Kontakte mit ihnen, denn das ist für mich inakzeptabel
da sehe ich nicht nur Gefahr, sondern Handlungsbedarf,
es muss viel konsequenter dagegen vorgegangen werden
soweit meine pers. Erfahrungen
WurzelFluegel
ja,@Edita die Demokratie wird angegriffen, das ist leider nicht neu.
Es wirft eine Menge Probleme auf, wie du ausführlich erklärst.
Ich kann das bestätigen, denn ich habe dazu meine eigenen Erfahrungen gemacht.
Aber all deine Begründungen belegen nicht, dass alle AFDWähler Antidemokraten sind.
Du wirfst Mareike Pauschalierung vor und gleichzeitig pauschalierst du, in dem du allen AFDWählern unterstellst, sie wollten die Demokratie abschaffen.
Diese Hardliner gibt es zweifellos und sie sind auch in Positionen, die Einfluss haben, den sie nützen.
Also bleiben wir bei den Fakten:
es gibt AFD Wähler die die Demokratie abschaffen wollen und es gibt AFDWähler, denen eine Abschaffung der Demokratie nicht wichtig ist
ich behaupte mal, auf Grund meiner Erfahrungen und Gespräche mit Rechten, aber ohne Link parat zu haben, dass eine beträchtliche Anzahl der AFDWähler, dort gelandet sind, weil sie anderswo abgehängt wurden – weil ihre Bedürfnisse übersehen wurden/werden. Die AFD empfängt sie mit offenen Armen. Erschreckend viele aus der rechten Szene, sind sich des Parteiprogramms dahinter überhaupt nicht bewusst, höre ich von engagierten Helfern - das deckt sich mit meiner Wahrnehmung.
Trotz all dieser Probleme, oder genau wegen dieser Probleme finde ich den Dialog so wichtig. Es gibt Ansatzpunkte für Diskussionen.
ich bin überzeugt, dass wir mit Abstempeln und in die Ecke stellen so vieler Menschen, der Demokratie schaden –
denn wir alle leben hier, gehen wählen...
das sind meine (vorläufigen) Überlegungen dazu
WurzelFluegel