Anthropologie / Psychologie Propaganda - Der "Third Person Effect" und Der First-Person-Effekt
Lieber Phil, drum hab ich das eingestellt, denn ich habe das Gefühl, daß der Ernst der Lage hier in dem Thread bis jetzt überhaupt nicht erkannt wurde; da wird gefrgt "was macht das mit mir" und keiner merkt, daß das gar nicht gemerkt wird, und darum hingenommen wird!der Ernst der Lage ist bewusst @Edita
Edita
uns eint vlt. sogar das gleiche Ziel
wenn du schreibst, dass Propaganda unbemerkt bleiben würde, bzw. nicht durchschaut wird, dann stimmt das wahrscheinlich zum Teil, bei allen von uns
der eigenen Überzeugung entsprechend, bleiben Propagandainhalte mitunter unbemerkt
oder anders ausgedrückt: die Propaganda des Abgelehnten erkennt man rascher,
als die Propaganda, die auf die eigene Filterblase wirkt
was liegt also näher, als gemeinsam zu überlegen, wie wir den Durchblick verbessern können
ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wenig effizient ist, nur auf Fakten zu pochen - das Gehirn und seine Prozesse müssen berücksichtigt werden
deshalb hat auch dieser Thread seine Berechtigung, nur der Ansatz unterscheidet sich von deinem
WurzelFluegel
Es ist schon eine grosse Hilfe wenn man weiß wo die Enkelkinder kommunizieren wie und mit wem, sollte man Zugang in ihre Welt haben, was meistens sehr schwierig ist.
Käme die Änderung des Wahlsystem "Wählen mit 16" das wäre keine gute Voraussetzung mit solchen verdrehten politischen Informationsquellen. Phil.
@pschroed die verdrehten Informationsquellen finden sich in allen Altersgruppen,
du bist doch selbst oft damit beschäftigt im ST darauf aufmerksam zu machen
Kannst du mit Sicherheit behaupten, dass du davor total gefeit bist?
WurzelFluegel
Meiner Meinung nach geht es vielmehr darum Medien-Kompetenz zu vermitteln und das fängt schon sehr früh an.
Zugang zu ihrer Welt - auch das geht nicht unbedingt ab einem gewissen Alter verloren.
Erst recht wir Groß-Eltern können da sehr bedeutend sein.
In der Pubertät findet die Abgrenzung eher gegenüber den Eltern statt, so zumindest meine Erfahrung.
Polizeieinsätze gab es an der Realschule leider sehr häufig.mir macht das immer Mut, wenn ich erfahre, wie die jungen Menschen sich engagieren
Und Enkelin Sophie hätte sogar Polizeischutz haben können, weil sie an der Bushaltestelle massivst bedroht wurde von einem Rechtsradikalen Sie war nl aktiv im Anti-Rassismus-Projekt des Gymnasiums.
Sie wurde sogar beim Abitur-Abschluss für ihr Engagement ausgezeichnet.
und es gibt viele die das tun
andererseits erschüttert es mich auch, wenn deine Enkelin dadurch in so eine gefährliche Situationen gerät, dass Polizeischutz angedacht werden muss
so viel persönlicher Einsatz für eine Sache ist nicht selbstverständlich! Mein Dank geht an Sophie 😊
Propaganda im Netz
eine informative Seite für alle interssierten und vlt. besorgten Großeltern/Eltern - wo es darum geht, wie wir Kinder begleiten können
https://www.schau-hin.info/tipps-regeln/propaganda-im-netz-5-fragen-an-dr-lena-frischlich
2 Zitate daraus
In unserer Arbeit gehen wir davon aus, dass Propaganda eine Form von Kommunikation ist, die strategisch stattfindet, um Gedanken, Gefühle, aber auch Verhalten zu ändern – und zwar so, dass das Verhalten am Ende im Einklang mit einer Ideologie steht.
PropagandistInnen versuchen, an der Lebenswelt von jungen Menschen anzusetzen: Mit Computerspielen, mit witzigen Memes, coolen Instagram-Stories. In dem Moment, wo ein Kontakt zur Szene stattgefunden hat, zum Beispiel wenn ein Kind AnwerberInnen einer extremistischen Gruppe begegnet ist, versuchen diese sehr explizit, geschützte Informationsräume aufzubauen. Sie beginnen, auf geschlossene Kanäle wie WhatsApp oder Telegram überzugehen und das Kind von Informationen, die diese extremistische Weltanschauung hinterfragen könnten, zu isolieren.
Zitat Ende
WurzelFluegel
@pschroed die verdrehten Informationsquellen finden sich in allen Altersgruppen,100% gefeit wird niemand sein, darum finde ich das Forum sehr positiv wenn wir uns gegenseitig anhand von besseren Fakten unterstützen.
du bist doch selbst oft damit beschäftigt im ST darauf aufmerksam zu machen
Kannst du mit Sicherheit behaupten, dass du davor total gefeit bist?
WurzelFluegel
Ich weiß nicht was heute im Schulsystem gelernt wird, in wieweit junge Menschen aufgeklärt werden was Parteien sind, rechts, links, mitte usw., was auch einen grossen Einfluß hat, was an der Basis des politischen Verstehens eines jungen Wähler eine grosse Rolle spielen könnte.
Bildung spielt eine grosse Rolle, man lernt nie aus. Phil.
Die Sache mit Sophie liegt 3 Jahre zurück.
Sie wurde auf dem Schulhof von einem Polizei-bekannten Rechtsradikalen verbal massiv bedroht.
Sie hat sich verbal gewehrt. Es bildete sich ein Pulk Mitschüler drum herum aber niemand mischte sich ein und es kam auch niemand auf die Idee eine Aufsichtsperson zu alarmieren.
Sie hat es dann doch irgendwie geschafft - völlig aufgelöst - sich ins Lehrerzimmer zu flüchten.
Erst da erfuhr sie, dass dieser Mitschüler schon mal körperliche Gewalt ausgeübt hatte und bereits entsprechend verwarnt war. Ihm drohte der Verweis von der Schule. Dies hätte für Sophie eine große Bedrohung zur Folge gehabt, denn er würde sich rächen wollen.
Sie hat dann vorgeschlagen einen anderen Weg zu versuchen.
Am gleichen Tag noch wurde es dann ermöglicht, dass sie in ihrer Jahrgangsstufe berichten konnte, was geschehen war, welche Ängste sie hatte, aber auch, wie schlimm es wäre keinerlei Unterstützung zu spüren: Alle schauen zu und halten sich raus.
Normalerweise zeigen viele keine Reaktion.
Das war an dem Tag anders.
Einige haben geweint
Dann haben andere von eigenen Erfahrungen berichtet.
Da wurde deutlich, dass vieles im Argen lag und es eben auch Gewalt und Bedrohungen von anderer Seite gab.
Sie ist nicht mehr behelligt worden ...
Mareike
@Wurzelfluegel
Du hast über Tiktok geschrieben und ich habe heute im Deutschlandfunk eine Reportage gehört über Titktok. Es ist zum Thema hier OT, aber ich möchte trotzdem einen Bericht einstellen, der aufzeigt, wie Teilnehmende Jugendliche auf Tiktok für Drogen werben und wie leicht es ist via Tiktokbenutzende auch an Drogen zu kommen. Ich möchte dazu keinen eigenen Thread aufmachen, aber auf weitere Gefahrenpotenziale aufmerksam machen. Florentine
https://www.watson.ch/international/schweiz/104045648-doku-ueber-drogen-auf-tiktok-so-schnell-kommt-man-zu-auf-tiktok-drogen
danke @Mareike für den ausführlicheren Zusammenhang - Gott sei Dank, ging es gut aus.
Leider ist das nicht immer so 💧
das ist eigentlich Wahnsinn @Florentine
die Bandbreite bei TikTok ist groß
es geht von Drogen bis zu richtig hochwertigem Content
es lässt sich so viel positiv oder negativ nutzen - gerade bei den social media
WurzelFluegel
In den Schulen sollte es ein Unterrichtsfach geben, in dem die Schüler lernen mit dem Internet richtig um zu gehen. Sicher gibt es das auch schon an einzelnen Schulen.
Meine Enkelin hat letztes Jahr bei den "digitalen Helden" an ihrer Schule mitgemacht. Da wurden die Schüler geschult kritisch mit dem Internet umzugehen und auch gerade auf Mobbing zu achten. Sie wurden zu "Anlaufstellen" für andere Schüler.
Das war freiwillig, ich fände es aber gut wenn es für diese Probleme ein Unterrichtsfach gäbe. Meine Enkelin wurde durch diese Informationen sehr viel sensibler für Manipulationen.
An der Schule wurden auch die Toiletten ruiniert - dazu wurde bei TikTok aufgerufen. 😖
LG Heidrun