Anthropologie / Psychologie Propaganda - Der "Third Person Effect" und Der First-Person-Effekt
danke, also darf man hier.
Ich habe ja aber keine Antworten, bin ja nur ein pragmatischer Mensch, der keine bestimmte Prägung hat.
Allerdings fällt mir auf, dass z.B. unser thread Freude mit craiyon, der ja nur von Manipulation lebt, und die Interpretation, die beim Anschauen entsteht, zum Ziel hat, immer mit einem Schuss Satire.
Ist Unterhaltung, die erstaunlich viele anschauen, aber wenige nur mitmachen, obwohl es fast kein Aufwand ist, selbst mal mitzumachen. Über das Niveau dieser "Unterhaltung" mag ich nicht richten.😃
für, die die es noch nicht kennen, ein Tool für die umgekehrte Bildersuche
" Von Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde ein manipuliertes Bild verbreitet, um ihn als angeblichen Nazi zu verunglimpfen. Basis war ein älteres Foto des Präsidenten, auf dem er ein Trikot der Fußball-Nationalmannschaft der Ukraine zeigte. Unbekannte haben darauf ein Hakenkreuz montiert und dieses Motiv dann verbreitet. Die Lüge, in Kiew herrsche ein "Nazi-Regime", ist eine zentrale Begründung des Kreml für den Angriff auf die Ukraine."
Veraltete Bilder und fiktive Journalisten
Edita
https://tineye.com/
damit kann man selbst die Bildquelle herausfinden und das Programm kann auch stark veränderte Bilder abgleichen
WurzelFluegel
danke, ich hab gleich geschaut ob die das Bild von mir mit 3 Jahren finden: Ergebnis 0 matches.
Hab mir den link gespeichert, sowas ähnliches ist auch bei craiyon integriert, ich nutze es manchmal, um absolut sicherzustellen, dass das kreierte Werk copyright-free ist. craiyon ist ja so schlau.
hier ein paar Ausschnitte aus Wikepedia zu dem Thema Desinformation
Die Desinformation ist entweder direkte Lüge oder besteht indirekt aus subtiler Unterdrückung, Verschweigen oder Ablenken von überprüften Fakten oder indem falsche Meinungen impliziert werden.
~~
Desinformation kann in der Öffentlichkeitsarbeit von staatlichen Stellen (z. B. Geheimdienst oder Militär), von politischen Parteien und Gruppen, von Lobbygruppen oder von Einzelpersonen vorkommen. Ziel ist Täuschung der Bevölkerung, Stimmungsmache oder Verwirrung des Gegners.
~~
Der russische Generalstabschef Waleri Wassiljewitsch Gerassimow schrieb im Februar 2013 in einem Essay für die Wochenzeitung Woenno-Promyschlennyi Kur’er („Militärisch-Industrieller Kurier“): „Kriege werden nicht mehr erklärt, und wenn sie einmal begonnen haben, verlaufen sie nach einem ungewohnten Muster.“ Nicht-militärische Mittel seien bedeutender denn je, in bestimmten Fällen sogar bedeutender als Waffen. Als nicht-militärische Mittel nennt Gerassimow explizit die Kommunikation.
Kriege gewinne nicht, wer mehr Waffen besitzt. Kriege gewinne, wer die Informationen steuert.
Quelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Desinformation#:~:text=Die%20Desinformation%20ist%20entweder%20direkte,Wirtschaft%20werden%20Desinformationen%20gezielt%20eingesetzt.
Seid ihr der Meinung, dass man diese Erklärung so stehen lassen kann?
Oder muss sie eurer Meinung nach ergänzt oder geändert werden?
WurzelFluegel
Genau so ist es, liebe Edita.und noch ein Zitat aus dem Bericht:Das kann man sogar hier beobachten ......... 😄
in diesem Fall ist die Hervorhebung von mir
Einer neueren Studie zufolge ist eine deutliche Kluft zwischen den Generationen zu beobachten: Über 65-Jährige geben siebenmal häufiger Falschmeldungen weiter als junge Nutzer.
Zitat Ende
da sollten wir weiter daran arbeiten 😉
WurzelFluegel
Edita
Und wenn man länger in diesem Forum diskutiert, kennt man sie ja die LiebhaberInnen von "frisierten Meldungen", die dringend weitergegeben werden sollen.
ich weiss aus eigener langer Erfahrung, wie mühsam und zeitraubend es oft ist, solche Falschmeldungen aufzudecken und die wahren Fakten zu schildern.
Wurzelflügel - ist ja gut und schön "dass wir weiter daran arbeiten sollten" - aber wer ist das und wer nimmt das Projekt nun federführend in die Hand? Olga
Liebe ST-ler
Hoch erfreut durfte ich heute Morgen zur Kenntnis nehmen, dass es im Politik-Bereich nun einen Nafo-Vatnik-Thread gibt.
Nafo
"Olga Boichak (Dozentin für digitale Kulturen an der Universität von Sydney) erklärte dem Sydney Morning Herald: "Die Nafo widerlegt die Vorstellung, dass es sich bei solchen Onlinebewegungen lediglich um ‚‚Klickaktivismus‘‘ handelt, also um eine Art oberflächliche Kommunikation mit geringen Auswirkungen auf die reale Welt“. Boichak beschreibt den Aufstieg der Bewegung als ein Beispiel für "partizipative Kriegsführung", die "direkt oder indirekt den Ausgang eines militärischen Konflikts vor Ort beeinflussen kann". Laut The Economist "verschleiert die Leichtfertigkeit der NAFO ihre Rolle als eine bemerkenswert erfolgreiche Form der Informationskriegsführung".
Als Maskottchen der Gruppe gilt ein japanischer Shiba Inu Hund (auch "Cartoon Dog" oder "Fella"), oft als ein Profilbild genutzt.["
"Vatnik
Der Begriff "Vatnik" steht für jemanden, der russische Propaganda oder Desinformationen verbreitet.
So scheint mir gewährleistet, dass es jetzt einen Bereich gibt, wo entdeckte und recherchierte Propaganda gemeldet und aufgelistet werden kann."
Beide Erklärungen bei Wikipedia entnommen.
ES scheint mir nun gewährleistet, dass es dort einen Bereich gibt, wo entdeckte und recherchierte Propaganda gemeldet und aufgelistet werden kann.
Und so wäre es meines Erachtens nicht zu viel verlangt, dass hier im Bereich der Geisteswissenschaften die Intension respektiert wird (hier wäre die Mitarbeit der Admins hilfreich!) über die WIRKUNG von PROPAGANDA nachzudenken:
Und zwar u a über folgenden Fragen nachzudenken:
- Erkenne ich Propaganda?
- Was macht Propaganda mit mir?
- Bin ich mir bewusst, dass viele meiner Aktionen und Reaktionen durch den vorhandenen „Zeitgeist“ hervorgerufen werden?
- Bin ich mir darüber im Klaren, dass dies im Grunde unvermeidlich ist?
- Wie stehe ich zu Hass und Hetze im Netz?
- Wie reagiere ich darauf? Mit Rückzug, Empörung, Verdächtigungen, Vermutungen?
- Gäbe es Alternativen?
- Wie Frieden stiftend sind meine/anderer jeweiligen „Bemühungen“?
Es ließe sich beliebig ergänzen. Es ist lediglich eine veränderte Sicht: Nicht den Fokus auf das Fehlverhalten der Anderen, sondern der Versuch sich selbst (mit) in den Blick zu nehmen.
Der Third-Person-Effekt (engl. für Effekt der dritten Person) ist ein medienpsychologisches Phänomen verzerrter Wahrnehmung. Der Effekt beschreibt die Tendenz zu glauben, dass die Massenmedien andere stärker beeinflussen als sie selber. Er tritt bei negativem oder unerwünschtem Medieneinfluss (etwa bei Gewaltdarstellungen) und bei unspezifizierten Vergleichspersonen (nicht bei konkreten, bekannten Personen) auf.
LINK: https://de.wikipedia.org/wiki/Third-Person-Effekt
Sollte dieses Ansinnen zu einem DIALOG zu kommen Zustimmung finden bei den hier Schreibenden und Lesenden, dann bitte ich um Rückmeldung!
Das kann verbal geschehen oder durch Daumen hoch. Am Liebsten verbal!
(Wenn dieses mein Ansinnen jedoch von der Mehrheit als vermessen angesehen wird, weil unerwünscht, überheblich, albern usw werde ich von weiteren Beiträgen absehen, denn Streitgespräche finden zu Genüge statt. Da ist mein Bedarf wahrhaftig bis zum Überdruss gedeckt ..
Leider komme ich aus gegebenen Anlass an diesem negativen Absatz nicht vorbei.)
Ich würde mich über fairen Wortmeldungen freuen
Mareike
Und damit meine Positionierung etwas deutlicher wird, verlinke ich einen Artikel von Clemens Traub -
Politik-Student an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz und SPD-Mitglied. Momentan ist er Werkstudent beim ZDF in der "heute"-Redaktion.
https://www.cicero.de/innenpolitik/sozialdemokratie-afd-kampf-rechts-links
Einige Gedanken aus diesem Artikel, die ich voll und ganz unterschreiben kann.
Warum der linke Kampf gegen Rechts in eine Sackgasse führt
Ob in der U-Bahn, auf Facebook oder am Stammtisch. Widerstand leisten, als Akt der Demokratieverteidigung. Nur so lässt sich das Rechte in ihren Augen bekämpfen.
Das Total-Gute gegen das Total-Böse. Dabei wird in ungewollter Weise oftmals das Schwarz-Weiß-Denken des politischen Feindes kopiert.
Das kritisierte Stilmittel der persönlichen Verachtung des politischen Gegenübers wird sich selbst angeeignet. Egal ob auf Twitter, in der Universität oder, noch viel schlimmer, bereits im Bundestag.
Selbstkritik sollte das Gebot der Stunde sein.
Wir erleben einen vergifteten Diskurs von beiden politischen Polen.
Der Apparat der linken Parteien muss wieder geöffnet werden für Menschen, die auch die Schattenseite des Lebens kennen. Die die Sprache und den Habitus der Straße verstehen. Die Realismus und Linkssein nicht als Widerspruch verstehen, sondern als sich gegenseitig bereichernde Grundlagen einer ungeschönten Sicht auf die Welt.
Man stelle sich nur mal eine Parteispitze der SPD vor, die aus einem Gelsenkirchener und einer Brandenburgerin besteht. Ein Sprachrohr des Durchschnittbürgers mit seinen Alltagsproblemen eben. Eben wieder das sein, was Sozialdemokratie ursprünglich bedeutete. Eine Sozialdemokratie, die keine Alternative von rechts als notwendig erscheinen lässt.
Mareike
ich freue mich, dich wieder zu lesen @Mareike
und sage mal danke für dein ausführliches Statement
dass du deine Denkpause wieder beendet hast, beantwortet auch @olga64 s Frage, wer das hier nun in die Hand nimmt
ich habe Interesse weiter zu machen
ich kann mir vorstellen, dass wir mit der Zeit auch noch mehr werden 😊
die Inhalte, die du gepostet hast, werde ich mir gerne in Ruhe durchdenken
WurzelFluegel
in der letzten Zeit habe ich mir wieder viele Gedanken um den gesamten Themenkomplex gemacht, habe auch einiges Neues gelesen und Altes aufgefrischt
was mir auffiel ist, dass viel über Propaganda, Fakten und erkennen von Falschmeldungen geredet/geschrieben wird,
aber viel seltener die teilweise massive Wirkung von Propaganda und ihren Bildern
auf die Gefühle des Menschen thematisiert wird
ich denke, dass solten wir bewusster einbeziehen
WurzelFluegel
Ja
Hass, Hetze, Anfeindungen - das sind negative Folgen einer Anti-Propaganda, negative Beeinflussung obwohl das Ziel erstrebenswert ist. Irgendwie kann diese Rechnung nicht aufgehen ...