Anthropologie / Psychologie Männer Verhalten sich anders, Frauen auch.
(...) Abstrakt über Fragestellungen zu diskutieren und nicht zu streiten, setzt dann voraus, dass ich meine Gefühle ABZIEHE.
Ist es so?
Da geht es wohl schon los – viele entscheidende Begriffe werden schon unterschiedlich aufgefasst, für sich definiert. Wie viele Menschen stellen in einer Diskussion/in einem Streit ihre eigene Begriffsdefinition - mit welcher sie bisher möglicherweise noch nie Reibungspunkte hatte – infrage? Dass ausgebliebene Reibungspunkte auch etwas damit zu tun haben könnte, dass man sich diskussionstechnisch bisher vllt. in Umfeldern bewegt hat, in denen die eigene Definition anerkannt ist (deshalb aber nicht zwangsläufig richtig sein muss), wird häufig nicht wahrgenommen.
Gerade, wenn man viel mit Mensch streitet, die einen relativ gut kennen, verlieren Worte schnell ihre eigentliche Bedeutung oder verwischen – ihre (auch falsche) Verwendung wird dann häufig als „Eigenart“ anerkannt – man weiß ja, was der andere meinte. Da es ja um den Inhalt geht, nicht um die Worte selbst, erhält die Richtigstellung eine untergeordnete Priorität.
Ich nehme mich selbst da nicht aus – auch ich habe einige Worte, die mir mitunter durch den Kopf schießen, obwohl ich nach einem völlig anderen suchte und die ich dann einfach verwende. Aus dem Kontext des vorher Gesagten, weiß das Gegenüber aber idR, was ich meinte und sieht darüber hinweg. Auch ich selbst verbessere nicht permanent falsch angewandte Begriffe bei anderen – wenngleich ich zugeben muss, dass mir das nicht immer leicht fällt – ist aber sozialer, wie ich gelernt habe.
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Mareike, da du einen Schwung meiner Fragen hervorgehoben hattest, knüpfe ich daran mal an (habe deinen Link bisher noch nicht gelesen, hole das aber gleich noch nach):
Was bestimmt darüber, was ich bevorzuge und was nicht? Tatsächlich die Veranlagung meines Gehirns? Oder sind es meine Erfahrungen? Ist es meine Erziehung?
Darüber habe ich nämlich schon keine Ahnung wie viele Berichte und Studien gelesen – ich habe mich noch nicht entschieden, was mir als wirklich zweifellos schlüssig erscheint.
Nachdem, was ich las und beobachtete neige ich zu der Annahme, dass das Gehirn bei Geburt vermutlich durchaus diverse Neigungen hat – also nicht neutral funktioniert, sondern bereits Stärken und Schwächen aufweist.
Äußerlich sind ja schon Unterschiede nachgewiesen von weiblichen und männlichen Gehirnen.
Die Frage ist, wie stark die Unterschiede im Aufbau auch seine Funktion unterscheiden und wie stark äußere Einflüsse wie Erziehung, soziales Umfeld, etc. diese Funktionsunterschiede durch die Unterschiede im Aufbau ausgleichen oder sogar umkehren können.
Hinzukommen die Wirkungsweisen von Hormonen, die ja ebenfalls maßgeblich Einfluss auf das Verhalten und Empfinden eines Menschen haben – je nach Konzentration kann ein völlig neuer Charakter entstehen.
Ich überlege:
Wenn ein Mädchen seine Vorliebe für Zahlen entdeckt, in der Schule Mathe und später Physik zu seiner Leidenschaft werden, es logisch veranlagt zu sein scheint, die Welt aus objektiver, analytischer Sicht betrachtet und sich vllt. sogar noch für Technik interessiert, weil sie so herrlich klar ist – inwieweit kann ein Umfeld und/oder seine Erziehung alleine durch die Auffassung, „Mathematiker“, „IT-Spezialist“ oder „Physiker“ seien männliche Berufe, in denen Frauen keine Chance haben, die Entwicklung des Mädchens soweit beeinflussen, dass aus ihr später eine empathische, Subtext-beherrschende junge Frau wird, die ihre Aussagen mit sprachlichen Blümchen schmückt und damit beschäftigt ist, dass es anscheinend jeder darauf angelegt hat, sie in ihren Gefühlen zu verletzen?
Ist das möglich? Oder würde sie trotz dieser Erziehung, immer wieder zu ihrer logischen, analysierenden, nach Fakten suchenden Denkweise zurückkehren, weil das bei ihrer Geburt die Stärken ihres Gehirns waren?
Wir gehen mal davon aus, dass ihr Hormonhaushalt ausgeglichen ist.
Umgedreht das Gleiche mit einem Jungen, der sich für die Gefühle anderer interessiert, von klein auf an sehr empathisch ist und abstraktes Denken, wie in der IT-Welt, nicht beherrscht bzw. zu Dingen wie Zahlen oder Maschinensprache einfach keinen Zugang findet.
Ich kann mich nur immer wieder für meine Romane entschuldigen - wenn's zu sehr nervt, bitte Laut geben, ich versuche dann mich nicht mehr ganz so gehen zu lassen
Wenn man sie rauslässt, sind sie auch weg .. ist eine andere Form des "Abziehens".
Nur, wenn es zu heftig abläuft, sitzt das Gegenüber dann damit.
Mareike
Vielleicht hatte ich einen "Vorteil" in unserem Mehrgenerationenhaushalt...
ich war nur von Männern umgeben und wusste bald ..wie sie sich verhalten
weserstern
"Abstraktion bezeichnet oft eine Operation des Denkens, welche von konkreten Objekten der Wirklichkeit (etwa dieser Baum hier, jener Baum dort usw.) allgemeine Eigenschaften „abzieht“ und daraus beispielsweise allgemeine Begriffe formt ...(Wikipedia)
Mareike
Mareike, das bezweifele ich nicht. Mir ging es mit meinem Einwand nur um die Diskussion selbst, nicht um deren Inhalt. Dieser kann abstrakt sein und muss nicht an real existierende Objekte gebunden sein. Das bei Philosophen beliebte "Ding an sich" genügt im letzten Fall, um darüber ganz konkret zu diskutieren.
Clara
Clara, ich muss nochmal nachfragen was für Dich konkret diskutieren heißt? Es muss deutlich sein, was Gegenstand der jeweiligen Diskussion ist?
Gehen wir mal zurück zum Thread : Wie geht Ihr mit Konflikten um?
Konkret zu benennen wäre jetzt: ?
Als Begriff fällt mir ein: Konfliktfähigkeit.
Oder aber ich schildere einen konkreten Streitfall und frage: Wie hättet Ihr reagiert? Meinst Du es so?
Mareike
Gehen wir mal zurück zum Thread : Wie geht Ihr mit Konflikten um?
Konkret zu benennen wäre jetzt: ?
Als Begriff fällt mir ein: Konfliktfähigkeit.
Oder aber ich schildere einen konkreten Streitfall und frage: Wie hättet Ihr reagiert? Meinst Du es so?
Mareike
Sorry, Mareike, dass ich nicht in der Lage war/ bin, es verständlich zu formulieren. Noch ein Versuch: Ich meine, eine Diskussion an sich ist etwas Konkretes. Zunächst egal, um was es in (= Inhalt) der Diskussion geht.
Clara
Clara
Dann meine ich Dich richtig verstanden zu haben.
Eine Diskussion ist - für mich - konkret etwas anderes als ein Streit.
Diskussion: ein Gespräch zwischen zwei (Dialog) oder mehreren Diskutanten, in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt.
Karl behauptet (von mir leicht überspitzt): Männer diskutieren, Frauen streiten.
Mareike
Eine Diskussion ist - für mich - konkret etwas anderes als ein Streit.
Diskussion: ein Gespräch zwischen zwei (Dialog) oder mehreren Diskutanten, in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt.
Karl behauptet (von mir leicht überspitzt): Männer diskutieren, Frauen streiten.
Mareike
Karl behauptet (von mir leicht überspitzt): Männer diskutieren, Frauen streiten.
Na, und gerade dachte ich noch...jetzt müßte er sich doch über diese Entwicklung hier sehr freuen .
Adoma
Karl behauptet (von mir leicht überspitzt): Männer diskutieren, Frauen streiten.
Mareike
Oh wurde hier eine Statistik geführt denn es gab ja bereits so einige Threads, die im Streit endeten.
Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ich direkt mit Freunden, Kollegen und Personen diskutiere, denn ich sehe die Emotionen, Reaktionen, die Gesten , die Körpersprache.
Hier kann ich mich nur virtuell per Wortbeitrag beteiligen, kenne auch die beteiligten Personen nicht.
Warum sollte ich mich streiten !
weserstern
Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ich direkt mit Freunden, Kollegen und Personen diskutiere, denn ich sehe die Emotionen, Reaktionen, die Gesten und die Körpersprache.
Hier kann ich mich nur virtuell per Wortbeitrag beteiligen, kenne auch die beteiligten Personen nicht.
Warum sollte ich mich streiten !
weserstern
Ja, was jetzt? Wird nun Diskussion mit Streit assoziiert?
Die persönliche, von Ihnen anscheinen präferierte Diskussion mit hohem emotionalem Anspruch hat den sehr grossen Nachteil, dass jeder dem anderen ins Wort fällt und gerade bei sehr emotionalen Menschen diese sich öfters im Ton vergreifen, wenn sie argumentativ nicht weiterkommen.
Virtuell entfallen viele dieser negativen Punkte - nach und nach lernen sie die Diskutanten schon kennen, wenn sie sich etwas bemühen: deren Stil, deren Themen-Domäne und auch deren gutes oder schlechtes Benehmen. Olga
Zitat von Mareike
Karl behauptet (von mir leicht überspitzt): Männer diskutieren, Frauen streiten.
Mareike
Ja, was jetzt? Wird nun Diskussion mit Streit assoziiert?
Der Gedanke kam ja nicht von mir
gruß weserstern