Anthropologie / Psychologie Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer Lebensweisen und...
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von Adoma
Dann - um beim Eingangsthema zu bleiben -
wäre die Bequemlichkeit (das Egalsein) ein größeres Geschenk?
Was jemand anderes denkt und tut ist mir gleich-gültig.
Beides ist gleich gültig.
Keines besser - keines schlechter.
Finde ich sehr entspannend.
Also diese deutschen Worte habe es in sich!
Adoma
wäre die Bequemlichkeit (das Egalsein) ein größeres Geschenk?
Was jemand anderes denkt und tut ist mir gleich-gültig.
Beides ist gleich gültig.
Keines besser - keines schlechter.
Finde ich sehr entspannend.
Also diese deutschen Worte habe es in sich!
Adoma
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
nö adoma
toleranz, die nicht zur schmerzhaften geburt von akzeptanz führt und dazu noch wie ein schild vor den kopp gepappt, ist für mich ein "Laster". jedoch mit entsprechend gutem willen ausgestattet, könnte das lebenslange arbeit sein, sich von diesem laster zu befreien?!
---
pilli
toleranz, die nicht zur schmerzhaften geburt von akzeptanz führt und dazu noch wie ein schild vor den kopp gepappt, ist für mich ein "Laster". jedoch mit entsprechend gutem willen ausgestattet, könnte das lebenslange arbeit sein, sich von diesem laster zu befreien?!
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pilli
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wieso sollte toleranz ein laster sein?
Ich finde es eine gute eigenschaft,
Zeigt es doch, dass nan nicht unbedingt und um jeden preis selbst
Sein eigenes über das andere erhebt.
Lenen und leben lassen,, das ist toleranz.
Ich finde es eine gute eigenschaft,
Zeigt es doch, dass nan nicht unbedingt und um jeden preis selbst
Sein eigenes über das andere erhebt.
Lenen und leben lassen,, das ist toleranz.
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von Edita
Hm Adoma, wenn es nur um Ticks geht, die ich vielleicht habe, und dem Anderen ist das " egal " dann mag das vielleicht " bequem " sein, wenn es aber um meine " Haltung " zu verschiedenen Themen geht, ( Religion, Politik, Kindererziehung, Sauberkeit, Aussehen , usw. ) geht, dann kann das " Egalsein " eher frustierend und beleidigend sein, denn es vermittelt mir ja dann " ach Du, was Du denkst, daß ist mir sowas von egal " , ich glaube eine schlimmere " Strafe " gibt es kaum!
Edita
Edita
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
toleranz ist auch eine achtung vor dem anderen, achtung vor dem anders-sein.
nicht alles, was man selbst denkt und fühlt, muss richtig sein. deshalb sollte man
anderes tolerieren und achten, auch wenn man anderer meinung ist.
das hat mit "egal" nichts zu tun.
egal sind mir nur menschen oder dinge, die ich nicht mag.
nicht alles, was man selbst denkt und fühlt, muss richtig sein. deshalb sollte man
anderes tolerieren und achten, auch wenn man anderer meinung ist.
das hat mit "egal" nichts zu tun.
egal sind mir nur menschen oder dinge, die ich nicht mag.
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von Adoma
@Edita
Nicht im Sonne von: "ist mir wurscht",
sondern wirklich im Sinne von: es hat die gleiche Gültigkeit -
das Andere und das Eigene.
Ich kann auch Stellung dazu beziehen.
Und gleichsam darf das Andere auch so stehen bleiben.
Und das Meinige auch!
Es beinhaltet großen Respekt vor dem Anderen und vor dem Eigenen.
Ich muss das Eigene nicht verteidigen und das Andere nicht bekämpfen.
Das fühlt sich entspannend an (bequem kann ich es mir machen )
Adoma
Nicht im Sonne von: "ist mir wurscht",
sondern wirklich im Sinne von: es hat die gleiche Gültigkeit -
das Andere und das Eigene.
Ich kann auch Stellung dazu beziehen.
Und gleichsam darf das Andere auch so stehen bleiben.
Und das Meinige auch!
Es beinhaltet großen Respekt vor dem Anderen und vor dem Eigenen.
Ich muss das Eigene nicht verteidigen und das Andere nicht bekämpfen.
Das fühlt sich entspannend an (bequem kann ich es mir machen )
Adoma
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von Edita
Huch Adoma und Karin,
jetzt geht es ans " Eingemachte ", lach! Für mich ist das Wort " gleichgültig " eher negativ " besetzt! Wenn ich es in positivem Sinne gebrauchen will, dann lasse ich das " gültig " dahinter weg, und sage "gleich ",
" ebenbürtig " , " genau so ", oder ähnliche Umschreibungen! Und bei " egal " ist es ähnlich, empfinde ich jedenfalls.
Edita
jetzt geht es ans " Eingemachte ", lach! Für mich ist das Wort " gleichgültig " eher negativ " besetzt! Wenn ich es in positivem Sinne gebrauchen will, dann lasse ich das " gültig " dahinter weg, und sage "gleich ",
" ebenbürtig " , " genau so ", oder ähnliche Umschreibungen! Und bei " egal " ist es ähnlich, empfinde ich jedenfalls.
Edita
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von Mareike
nö adoma
toleranz, die nicht zur schmerzhaften geburt von akzeptanz führt und dazu noch wie ein schild vor den kopp gepappt, ist für mich ein "Laster". jedoch mit entsprechend gutem willen ausgestattet, könnte das lebenslange arbeit sein, sich von diesem laster zu befreien?!
---
pilli
Aus meiner Sicht ist Toleranz ein Zwischenstadium: Ich muss mich entscheiden. Da sind dann ganz viele Entscheidungen möglich.
Von Ablehnung über egal bis zur Akzeptanz. Dazwischen liegen ganz viele Kompromisslösungen, wo Teilaspekte akzeptiert, andere abgelehnt werden.
Die Variante "Alles ist gleich-gültig" bereitet mir geradezu Gänsehaut.
Es wäre keinerlei Entwicklung mehr möglich, weil es an Reibungsfläche fehlt.
Kleinkinder haben dafür ein hervorragendes Gespür.
In einer Umgebung, wo es keine Stellungnahmen gibt, wo alles "geduldet" wird, verlieren sie jegliche Orientierung und "trietzen" solange, bis eine Re-Aktion kommt.
Mareike
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
Akzeptanz und Toleranz kann ich nicht auf einen Nenner bringen.
Nehmen wir nur mal etwas, das unumkehrbar ist:
Beispiel:
Ich akzeptiere, dass ich einmal sterben werde ! (da ist kein Widerspruch verborgen)
Aber toleriere ich das auch , weil ich eigentlich leben möchte (hier sehe ich Widerspruch. Muss ich also erst zur Akzeptanz kommen?)
Ist es eine reine Einstellungssache, ob ich toleriere oder akzeptiere? Ich finde , dass hier ein feiner Unterschied verborgen ist.
Luchs
Nehmen wir nur mal etwas, das unumkehrbar ist:
Beispiel:
Ich akzeptiere, dass ich einmal sterben werde ! (da ist kein Widerspruch verborgen)
Aber toleriere ich das auch , weil ich eigentlich leben möchte (hier sehe ich Widerspruch. Muss ich also erst zur Akzeptanz kommen?)
Ist es eine reine Einstellungssache, ob ich toleriere oder akzeptiere? Ich finde , dass hier ein feiner Unterschied verborgen ist.
Luchs
Re: Ist Toleranz Bequemlichkeit?oder ist es Respekt,Akzeptanz und Anerkennung anderer...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich möchte hier das Augenmerk einmal auf etwas m.M.n. Wesentliches richten.
Wir haben ja hier schon von der Toleranz als reine Duldung gelesen, ein Gedanke, dem ich mich völlig anschließe.
Duldung aber ist ein passiver Vorgang.
Akzeptanz ist das Ende eines wesentlichen aktiven Prozesses, gerade wenn es um den Sterbeprozess geht.
Es gibt hier von Kübler-Ross ein ausgezeichnetes Buch, dass die Stationen des Sterbeprozesses aufzeichnet, eine Pflichtlektüre für alle PflegerInnen.
Etwas akzeptieren heißt eben nicht einfach dulden, sondern sich damit auseinander setzen und dazu zu stehen.
Das geht natürlich nur bei einer sehr aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik und einer grundtiefen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Oftmals wird eine andere Person benötigt, damit man wirklich reflektieren kann.
Meiner Erfahrung nach sind nämlich die Dinge, die es evtl. zu akzeptieren gilt, nicht unbedingt aus der heiteren Szene, sondern verlangen Grenzüberschreitungen, die letztlich aber Wachstum bedeuten.
Meli
Wir haben ja hier schon von der Toleranz als reine Duldung gelesen, ein Gedanke, dem ich mich völlig anschließe.
Duldung aber ist ein passiver Vorgang.
Akzeptanz ist das Ende eines wesentlichen aktiven Prozesses, gerade wenn es um den Sterbeprozess geht.
Es gibt hier von Kübler-Ross ein ausgezeichnetes Buch, dass die Stationen des Sterbeprozesses aufzeichnet, eine Pflichtlektüre für alle PflegerInnen.
Etwas akzeptieren heißt eben nicht einfach dulden, sondern sich damit auseinander setzen und dazu zu stehen.
Das geht natürlich nur bei einer sehr aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik und einer grundtiefen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Oftmals wird eine andere Person benötigt, damit man wirklich reflektieren kann.
Meiner Erfahrung nach sind nämlich die Dinge, die es evtl. zu akzeptieren gilt, nicht unbedingt aus der heiteren Szene, sondern verlangen Grenzüberschreitungen, die letztlich aber Wachstum bedeuten.
Meli